Spiel 7: Fire Emblem Fates - Eroberung
Gestartet: 18.06.2016
Beendet: 22.06.2016


Warum gerade dieses Spiel?
Nachdem ich Fire Emblem Fates - Vermächtnis durchhatte hatte ich das Gefühl, noch nicht einmal an der Oberfläche des Plots und seiner Hintergründe gekratzt zu haben, da Vermächtnis eigentlich eine einzige Abfolge von "Oh, so ist deine Persönlichkeit? Schade, dass ich dich nicht von Kindesbeinen an gekannt habe!" ist, während die Charaktere von Hoshido nach Nohr ziehen. Dennoch war mein Hunger durch das Gameplay von Vermächtnis geweckt, und als ich schließlich Eroberung begann konnten die bekannten Charakterklassen meine Begeisterung für Fire Emblem wieder entfachen.


Worum gehts?
Als der hochgewachsene, vernarbte Prinz Zerstückler von Nohr (oder ein anderer, gestaltbarer Avatar) erfährt, dass er in Wirklichkeit ein Prinz des verfeindeten Hoshidos ist und nun vor der Wahl zwischen seiner neuen und seiner alten Familie steht entscheidet er sich dazu bei den Leuten zu bleiben die er sein ganzes Leben lang kannte. Seine Hoffnung ist es, aus dem Inneren Nohrs heraus beiden Königreichen den Frieden zu bringen, doch er muss oft fragwürdige Dinge tun um nicht den Zorn seines dämonenbesessenen und ganz und gar offensichtlich BÖSEN, holy shit, warum sieht das denn keiner, sind alle in diesem verfickten Universum BEHINDERT???!!! Vaters zu erregen. Und so bleibt ihm keine andere Wahl als in die Schlacht gegen Hoshido zu ziehen, zumindest bis er nicht noch einmal 20€ für den dritten Pfad, Offenbarung, ausgibt.


Gameplay
Das meiste, was ich weiter oben bereits zu Fire Emblem Fates - Vermächtnis schrieb gilt auch in Eroberung, mein Kommentar zur Sprachausgabe ist also auch weiterhin gültig - diesmal hab ich sie gleich zu Spielbeginn abgestellt. Die Klassen der Charaktere unterscheiden sich von den hoshidischen Klassen größtenteils nur im Namen, auch, wenn andere Statuswerte bei Waffen und Skills im Spiel sind - selbige spielen aber auf dem niedrigsten Schwierigkeitsgrad kaum eine Rolle.

Auch diesmal gibt es wieder 28 Kapitel, allerdings gibt es im Gegensatz zu Vermächtnis keine Random Encounter die man grinden kann, weswegen es nur begrenzt Gold und Erfahrungspunkte zu verdienen gibt. Selbst dann, wenn man den DLC spielt, erhält man keine Erfahrungspunkte, mit Ausnahme von "Die Mutprobe", welche explizit als Grind-Gelegenheit designt wurde (allerdings echtes Geld kostet, was Eroberung einen Pay-to-Win-Faktor gibt). Supports können allerdings trotzdem gegrindet werden. Storytechnisch macht es ohnehin keinen Sinn, da man in Vermächtnis wesentlich mehr Zeit im "Feindesgebiet" verbringt als in Eroberung.

Im Schnitt hat jede zweite Map zusätzlich ein Gimmick, durch das man manchmal weitere Belohnungen erhalten kann, und im Gegensatz zu Vermächtnis wird man in Eroberung fast immer darüber aufgeklärt, wie das Gimmick funktioniert. Problematisch ist allerdings, dass fast jedes dieser Gimmicks dazu ausgelegt ist, das Spielgleichgewicht zu stören, da stärkere Einheiten die Zusatzbedingungen leichter erfüllen können als schwächere.

Die Kinder, die man in Eroberung zeugen kann sind zum größten Teil andere, da man in Eroberung zum größten Teil andere Einheiten erhält als in Vermächtnis. Die Kind-Einheiten stammen diesmal komplett von den Jungs ab - Frauen geben nur ihre Haarfarbe an den Sprössling weiter - und wie schon in Vermächtnis gibt es genau so viele Frauen für die Männer, wie man braucht, um alle Kinder freizuschalten - falls der Avatar sich dazu entschließt zu warten und jemanden der zweiten Generation zu ehelichen.


Erlebnisse beim Spielen
Fire Emblem Fates - Eroberung hat mir genau das gegeben, was ich von Vermächtnis eigentlich erwartet habe, und was mir Awakening damals gegeben hat: Ein spaßiges, nicht zu schweres Fire Emblem mit vielen Möglichkeiten der Charakterentwicklung. "Nicht zu schwer" zugegebenermaßen nur deshalb, weil ich den Grind-DLC bis zur Erschöpfung ausgereizt habe. Während ich von Vermächtnis am Ende so die Schnauze voll hatte, dass die letzten beiden Maps nicht innerhalb von 10 Minuten erledigen zu waren konnten mir die Endgame-Gegner in Eroberung gar nichts anhaben. Zerstückler hatte am Ende ne Macht (Summe aller Statuswerte) von über 240 und Fähigkeiten wie Himmelsspalter, Aegis und Sonne.

Auch die Story war wesentlich besser. Dadurch, dass der Plot nicht auf "Oh, wir sind verwandt aber lernen uns jetzt kennen, Schade!" begrenzt war gab es in Eroberung tatsächlich so etwas wie Charakterinteraktion, und die hab ich sehr genossen. Ich habe mir die Mühe gemacht, für Zerstückler jeden einzelnen S-Support bis auf den Midoris auszugrinden, und letzteren konnte ich auch nur deshalb nicht sehen, weil ich unbedingt Azura ehelichen wollte. Das führte dazu, dass ich mit Eroberung ganze vier Stunden mehr verbracht habe als wie mit Vermächtnis - und das, obwohl ich im Gegensatz dazu diesmal sogar noch mehr Kampf-Animationen abgeschaltet habe als zuvor.

Der Spaß, den ich mit Eroberung hatte liegt nur minimal unter dem von Awakening, und weit über dem von Vermächtnis.



Wie durchgespielt?
28 Stunden, gegrindet wie ein wahnsinniger, alle Kinder bis auf Midori (die ich schon in Vermächtnis hatte). Um das Schloss hab ich mich diesmal so gut wie gar nicht gekümmert. Ich hab den Grind-DLC benutzt und mir Skills aus anderen Schlössern gekauft.