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Hybrid-Darstellung

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  1. #1
    Spiel 12: Suikoden II (PSX)
    Gestartet: 08.12.2016 (Von vorne)
    Beendet: 18.12.2016





    Warum gerade dieses Spiel?
    Suikoden II war der Hauptgrund für mich, diese Challenge zu starten. Vier Jahre ist es her, dass ich das letzte mal versucht hatte, Suikoden II durchzuspielen. Es war bereits der dritte Versuch. Ich schaffte es zunächst bis Two River, zwei Jahre später mit dem gleichen Spielstand immerhin bis kurz nach Greenhill. Als ich es nun ENDLICH durchspielen wollten musste ich feststellen, dass mein Spielstand futsch war. Ich hatte allerdings keine Lust, ein anderes Spiel zu substituieren, ich wollte ENDLICH Suikoden II beenden! Und so gelang es mir mit einiger Mühe meinen Suikoden-I-Spielstand auf den PC zu transferieren, wo ich schließlich mit meinem zwölften Challenge-Spiel begann...





    Worum gehts?
    Der wahnsinnige Luca Blight, Prinz des Königreichs Highland, inszeniert eine False-Flag-Operation im Namen des Stadtstaates Jowston, indem er seinen Soldaten befiehlt, die örtliche Jugendarmee auszulöschen. Die beiden besten Freunde Riou und Jowy Atreides überleben, werden aber von nun an, als Verräter gebrandmarkt, von Highland gejagt und müssen zusammen mit Rious Ziehschwester Nanami flüchten. Aufgenommen von einer unabhängigen Söldnertruppe stellen sie sich auf die Seite des Stadtstaates, doch auch dort werden sie nicht überall freundlich empfangen. Neben politischen Ränkespielchen und den Wirren des Krieges müssen sie sich nun auch mit einer Gruppe von Untoten herumschlagen, die ihre eigene Agenda haben.





    Gameplay
    In Suikoden II übernimmt man die Rolle eines namenlosen, stummen Helden (in den Hörspielen Riou genannt), der relativ früh im Spiel Anführer einer Armee wird. Deswegen bietet Suikoden II gleich drei Kampfsysteme, die jedoch, bis auf das Standardkampfsystem, relativ schnell abgefrühstückt sind. Grundsätzlich sind alle Kampfsysteme streng rundenbasiert, und jeder Charakter - egal ob PC oder Gegner - kommt genau einmal pro Runde zum Zug.

    An manchen Stellen im Spiel muss Riou zum Duell antreten. Duelle bieten drei Auswahlmöglichkeiten: Angriff, Defensive und Spezialangriff. Letztendlich handelt es sich dabei nur um eine Art glorifiziertes Stein-Schere-Papier. Dabei geben die Gegner jedoch vor jeder Runde einen kleinen Spruch mit ihrer Intention zum besten, was die Kämpfe entweder trivial oder vollkommen zufallsbasiert macht, da es für jede der drei möglichen Aktionen mindestens ein halbes dutzend Quotes gibt.

    Das zweite Kampfsystem sind die Schlachten, die euch einen Einblick in den Verlauf des Krieges geben. Jeweils drei PCs werden hier zu einer Einheit zusammengefasst, und jeder Charakter bringt seine eigenen Kriegs-Spezialfähigkeiten in den Verbund ein. Zu dumm nur, dass man ausschließlich in den Schlachten lesen kann, was diese Spezialfähigkeiten machen, und die Erklärung dort noch nicht einmal besonders gut ist. Da rund zwei Drittel dieser Schlachten ohnehin nur glorifizierte Zwischensequenzen sind bleibt dieses Kampfsystem leider weit hinter seinem Potential zurück. Die Schlachten sind ohnehin nur deshalb von Bedeutung, weil Charaktere hier permanent sterben können, was einem das gute Ende verbaut.

    Das Hauptkampfsystem von Suikoden II ist ähnlich wie das vom ersten Teil: Man kämpft mit maximal 6 Leuten gegen maximal 6 Gegner. Zur Auswahl stehen Angriff, Verteidigung, Items (maximal 3 ausrüstbar, teilen sich den Platz mit Accessoires), Runen oder Kombi-Angriffe. Kombi-Angriffe setzen bestimmte Charaktere in der Party voraus, Runen sind das Magiesystem. Jeder Charakter hat bis zu 3 Körperstellen, an denen er Runen befestigen kann, die neben Magie auch passive Fähigkeiten bieten. Dabei sind die Einsatzmöglichkeiten der Magie jedoch extrem begrenzt: Ähnlich wie im ersten Final Fantasy gibt es vier Magie-Level, und jeder Level hat eine begrenzte Anzahl an Anwendungen von denen im Laufe des Spiels durch Level-Ups mehr freigeschaltet werden. Nicht selten wird man für Level-4-Magie selbst am Spielende nur eine einzige Anwendung pro Charakter haben, und Magiepunkte werden bis auf SEHR seltene Ausnahmen ausschließlich durch Übernachtungen wieder hergestellt.

    Suikoden II bietet eine gigantische Auswahl an Charakteren, die man im Laufe der Story rekrutieren kann. Nicht alle davon sind spielbar, aber der größte Teil. Die NPCs hingegen fügen dem Schloss neue Funktionen hinzu, was allerdings wesentlich cooler wäre, wenn nicht viele nützliche Funktionen wie z.B. das Ändern der Menü-Geräusche oder -Fenster erst ganz zum Schluss verfügbar wären.

    Der Schmied, der die Waffen stärker macht ist ein weiteres Beispiel dafür, dass die Verteilung dieser Charaktere über das Spiel hinweg schlecht designt wurde, denn nicht nur bekommt man ihn erst quasi ganz zum Schluss, man muss auch noch Hämmer finden, damit er die Waffen stärker machen kann als andere Schmiede (zu denen man sich jederzeit ganz bequem hinteleportieren kann). Ohne FAQ ist man ohnehin oft verloren. Eine gute Designentscheidung ist allerdings, dass Charaktere mit niedrigem Level extrem schnell aufgelevelt werden, wenn sie nur 2-3 Kämpfe mit einer wesentlich höher gestuften Party bestreiten. Neben den Waffen bietet Suikoden II auch noch ein herkömmliches Ausrüstungssystem (Helm, Rüstung, Schild, Accessoires).

    Die Musik in Suikoden II beinhaltet zu 80% Meisterwerke und zu 20% Stücke, die man nach dem ersten Hören wieder vergisst. Zu den Meisterwerken zählen einige der speziellen Bossthemes, das erste Greenhill-City-Theme, viele andere Stadt-Themes und die meiste an Eventmusik, zu den letzteren leider die meisten anderen Battlethemes (inklusive des Themes des letzten Bosses!), sowie die Dungeonthemes.

    Apropos Dungeons: Nicht nur kann man die Dungeons in Suikoden II an zwei Händen abzählen, die meisten davon sind auch ultralangweilig. Es scheint genau drei Tilesets zu geben: Wald, Bergpass und Höhle. Damals mögen die "realistischen" Felstextturen noch was hergemacht haben, heutzutage unterstreichen sie leider nur die Langweiligkeit der Designs. Das macht es auch extrem einfach sich zu verlaufen. Es gibt zwar ein oder zwei Schlösser, die als Dungeons fungieren, und, ganz am Anfang des Spiels, einen einzigen Dungeon der etwas komplexer strukturiert ist und sogar Rätsel bietet, aber auch der ist eher von der Sorte Copy&Paste. Dazu passend ist auch die Musik in den Dungeons absolut eintönig, und im Falle der zahlreichen Wald-Dungeons sogar komplett abwesend.

    Die Story von Suikoden II ist in erster Linie eine sehr persönliche Geschichte zweier Freunde (und eines Mädchens!), die sich plötzlich auf unterschiedlichen Seiten eines internationalen Konfliktes wiederfinden. Die große Stärke des Spiels ist hier jedoch, dass diese scheinbar unvereinbaren Elemente gekonnt miteinander verknüpft wurden und immer glaubwürdig wirken. Da wirkt der B-Plot um einen wahnsinnigen Vampir - ein alter Bekannter aus Suikoden I - schon eher wie ein Fremdkörper, obgleich dieser mit gleich der Hälfte der spartanisch gehaltenen FMVs illustriert wird. Der größte Teil der insgesamt über 108 PCs ist glaubhaft in die Story eingeflochten worden, zumindest diejenigen, die man automatisch rekrutiert. Negativ fallen im Laufe des Spiels jedoch die vielen falschen Übersetzungen und merkwürdigen Formulierungen ins Auge.





    Erlebnisse beim Spielen
    Als ich bemerkt hatte, dass mein Spielstand von vor 4 Jahren futsch war, spielte ich zuerst mit dem Gedanken, die Challenge hier zu beenden, allerdings nur kurz. Dann biss ich die Zähne zusammen und startete ein neues Spiel, was sich als gute Wahl erwies, da ich vieles gar nicht mehr in Erinnerung hatte. Dank Emulator erwies sich das Spiel auch als wesentlich weniger zäh, und da ich beim letztem Mal schon - vollkommen legit - bis zur Hälfte des Spiels gelangt war hatte ich deshalb diesmal auch keine Gewissensbisse, den Mathilda-Glitch (lässt die Charaktere gleich zu Anfang des Spiels auf ca. Level 40 hochtrainieren) und den Potch-Glitch zu verwenden.

    Übrigens ist das Ausrüsten und Waffen schärfen wahnsinnig teuer, und da die eigene Geldbörse mit maximal 999,999 Potch extrem knapp bemessen ist (damit kann man maximal 3 Waffen von Level 1 auf Level 16 stufen) musste ich, um den um den Potch-Glitch zu wiederholen, trotzdem dutzende Male zwischen Rüstungsladen und Schmiede hin- und herlaufen.

    Die Geschichte von Suikoden II hat mich sehr berührt. Luca Blight ist ein wahnsinniger, und wahnsinnig guter, Bösewicht, auch, wenn seine Motivation in der US-Version aus Gründen der Zensur etwas unscharf umrissen ist. Jowys Motivation hingegen scheint manchmal etwas schwach, was aber auch nur deshalb auffällt, da Luca Blight so klar umrissen ist. Mancher mag ihn für einen eindimensionalen Bösewicht halten, aber seine scheinbare Eindimensionalität wird sehr glaubhaft erklärt und erläutert.

    Ein sehr schönes Spiel mit vielen tollen Ideen, die leider ein wenig hinter ihrem Potential zurückbleiben. Nach Radiant Historia für mich aber ein klarer Platz 2 auf meiner Rangliste der in diesem Jahr gespielten Spiele. Allerdings verstehe ich auch diejenigen, die das kompaktere Suikoden I seinem Nachvolger vorziehen. Suikoden I benötigt für 100% etwa 25 Stunden, ich hätte ohne die Glitches wohl mindestens 10 zusätzliche Stunden benötigt, wodurch ich bei etwa 55 Stunden gelangt wäre.





    Wie durchgespielt?
    44 Stunden, 108 Sterne, bestes Ende. Die meisten der optionalen Dinge habe ich übersprungen, mit Ausnahme derer, die man permanent verpassen kann - irgendwann werde ich sicher noch einmal zurückkehren und meinen Spielstand vollenden. Allerdings habe ich sowohl alle Flughörnchen gesammelt als auch McDohl, respektive SHIERU, aus Suikoden I rekrutiert.

    Normalerweise würde ich hier die Zeit schreiben, die ich Idle verbracht habe, da es allerdings einige Spielmechaniken gibt, die praktisch verlangen, dass man Idle ist, fällt dies hier nicht weiter ins Gewicht.

    Ich habe einen Patch benutzt, der die meisten Fehler im Spiel ausmerzt, mit Ausnahme der Glitches um Mathilda und den Max-Potch-Glitch.


    Gründer der JRPG-Challenge
    JRPG-Challenge 2018 - You'll never see it coming!



  2. #2
    Gratulation, dass du das Spiel und damit auch die Challenge geschafft hast^^
    Bist ja auch mit 44h gut durchgekommen, wobei ich denke, dass die Glitches nicht so viel Zeit einsparen. Bin zumindest ohne auch in einer ähnlichen Zeit durchgekommen (glaube es waren bei mir 43h?), auch wenn ich hier und da mal Game Over gegangen bin oder eine Schlacht neustarten musste (Rettungsmissionen sind ganz großer Mist! xD).
    An Potch kommt man am Ende des Spieles auch so recht fix, aber Max Potch ist natürlich was feines. Kostet ja alles immer so verdammt viel, wenn man alles auf Max haben möchte^^

    Suikoden 2 gefällt mir aus der Reihe auch immer noch am Besten. Und mit dem Spielstand kannst du dich ja irgendwann auch an Suikoden 3 wagen, auch wenn die Übertragung da nicht mehr so viel bringt wie von 1 zu 2. Was ich aber auch gut finde, sonst hätte es mich mehr geärgert das ich es auf der Ps3 nicht nutzen konnte (bzw. ich wollte mir den Aufwand nicht machen)

  3. #3
    Suikoden 2 (und 1) habe ich letztes Jahr erst durchgespielt.
    Damals gab es die Teile für jeweils 2,50 € im Playstation Store.

    Suikoden 2 ist ein wirklich schönes und sicherlich eines der besseren Playstation JRPGs und besonder Luca Blight war gelungen ins ganze Spiel integriert worden hätte mir das Spiel am Ende noch besser gefallen.
    Man hat beim ihm echt das Gefühl sich mit einem wahnsinnigen messen zu müssen und wenn schon wie erwähnt ein wenig eindimensional, dann bitte genau so.

    Nicht jeder Antagonist muss eine Leidensgeschichte erzählen.
    Manchmal reicht es schlicht und ergreifend aus einen Psychopathen auf den Spieler los zu lassen.

    Mein liebster Teil bleibt allerdings Suikoden 5 und dicht gefolgt von Suikoden Tierkreis.
    Denn mich haben Jowy und Nanami ziemlich gestört.
    Nanami ist dermaßen nervig und zwar das gesamte Spiel über, dass war nicht mehr feierlich.
    Überall MUSSTE sie ihren Senf dazu geben und selbst wenn man irgendwo übernachtet hat plärrte ein ein "Good Morning" entgegen.
    Sie wirkte wie ich finde an vielen Stellen deplatziert, als würde man auf Teufel komm raus die Kindheitsfreundin den Spieler aufdrängen wollen.
    Und mit Jowy konnte ich ebenfalls nichts mit anfangen.
    Der war neben Luca Blight schon fast handzahm.


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