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Thema: Sturmwindgeweht in Hände voll schwarzer Federn - für düstere Dichtung

  1. #1

    Sturmwindgeweht in Hände voll schwarzer Federn - für düstere Dichtung

    Dieser Thread soll der Sammlung von poetischen Werken dienen, welche sich als makaber, morbid, grotesk oder brutal einstufen lassen und dennoch für Bewertung, Untersuchung, Inspiration und Referenz einen Ort des Austauschs gut gebrauchen können.

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    Ein ästhetisch unreifes, veraltetes Bündel aus kurzen poetischen Texten, womöglich noch nützlich (Stand 2020):


    Geändert von relxi (06.06.2020 um 08:54 Uhr)

  2. #2
    Eine wichtige Frage bei so einem Thread: Möchtest du Kritik haben?
    Es ist etwa völlig in Ordnung, wenn du sagst, dass es allem voran ums Verarbeiten geht, aber dann bringt es ja nicht sonderlich viel, wenn wir bspw. das Reimschema auseinanderpflücken. ^^

  3. #3
    Bitte verzeihe mir, dass ich die Jahre über nicht reagiert habe. Ich schien bei der Gründung dieses Threads sehr angespannt gewesen zu sein, unentschlossen zwischen Neugier und Furcht über Reaktionen.

    Kritik war tatsächlich nicht mein Bedürfnis, da ich nicht der Poetik nach damit arbeitete, sondern improvisierte und am Schluss etwas hatte, wofür ich nicht wirklich einen nächsten Schritt oder einen Blickwinkelwechsel gesehen habe. Es waren Texte ohne System, mit Gefühlen, aber ohne jede Absicht. Wahrscheinlich hat mir schon deine Antwort geholfen, nicht mehr mit negativen Reaktionen zu rechnen.
    Scheinbar blieben die Textchen also nur ein erster Schritt zur Selbstöffnung.

    - Was ich rückblickend erkenne, ist, dass ich Enjabments mit Bedacht angewandt hatte, bevor ich lernte, dass sie einen Namen und als Element der Poesie einen festen Platz haben.

    - Ich schien auch fasziniert von vor allem paarweise auftretenden Iterationen zu sein. Vielleicht habe ich sie als Ersatz für die fehlenden Reime genutzt, denn in jedem der Texte treten sie ähnlich häufig auf.

    - Außerdem ist „Hunger“ damals das Stück des Ganzen gewesen, welches mich perplex, ganz komisch beeindruckte. Erst als das formuliert war, war der Wille der Veröffentlichung da. Ich habe mich womöglich überschätzt, alles auf einmal zu posten, was sich mangels Backup als glücklicher Zufall erwiesen hat. Jedenfalls ist dieser Teil der Dreh- und Angelpunkt des gesamten Bündels.

    - Ich glaube, sie sind auch chronologisch gegliedet. Bis auf die letzten beiden sind alle Ich-bezogen, was ein Artefakt der Unerfahrenheit zu sein scheint, ganz zu Anfang auf der Lernstrecke vom Gewöhnlichen ins Verzaubernde.

    - Sie lesen sich mir auch sehr unangenehm, was sich wenigstens mit dem Sinn des Threadtitels deckt. Forschungsdrang als gute Absicht, aber überflüssig, wenn man genug von Begriff zum Googeln morbider Gedichte ist, welche mehr oder die gleiche Komplexität aufweisen. Ich denke, metaphorisch-indirekt wären sie genauso ausdrucksfade, aber dafür nicht so auffällig trocken und roh, dass es einem noch zuckend ins Auge springt.

    Das Fehlen der Reime ist die andere...Ungereimtheit. Reime waren mir in ihrem Zweck ein Rätsel, weshalb ich glaube, dass mir das Beachten anderer Bestandteile poetischer Texte zum schreibtreibenden Ziel wurde. Herauszufinden, was es an „Hunger“ war, das ein sehr wirkliches Gefühl in mir auslöste, wozu Gedichte meiner Schulzeit nie im Stande waren.

    · Zeilenlängen trennen die Texte gewissermaßen in ihre abstrakteten und konkreteren Stellen. Doch die Längen birgen mir erstmal nur rhythmische Funktionen, da sie als aufmerksamkeitslenkende Mittel in den Textchen keinen Unterschied entfalten.

    - Metaphern finden Anwendung, wurden aber nur nach Klang statt Bedeutung eingearbeitet. Direkt ausgedrückte Passagen lassen keinen Grund anmuten, und fühlen sich stattdessen wie ungenutzte Möglichkeiten an. Insgesamt technisch unausgereift.


    Aber jetzt mir diese unreflektierten einfachen „Artefäktelein“ durch den Kopf gehen zu lassen bringt mir so einige Gewissheiten wieder, wie ich in dieser Zeit genau getickt haben könnte.
    Hätte ich diesen Thread nicht ausgesetzt und stattdessen entschlossen nach Kritik gefragt, wären nun auf jeden Fall ganz andere Erinnerungen am Wirken. Unberührte Vergangenheit hat aus epistemologischer Sicht etwas Wertvolles an sich. Zudem reizen mich viele Grundieen zu einer Aufarbeitung nach meinem jetzigen Stand.

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    Soooooooooo, um nun dem Thread hier endlich mal einen Beitrag zu würdigen, ist hier ein nicht allzu altes Gedicht namens „Denke dran“. Der untypische Versaufbau ist so, wie er ist, beabsichtigt, um die Gefühlswelten, die es in sich trägt, spürbarer zu machen, dürfte aber auch der kritikwürdigste Teil sein.
    Doch was mich beschäftigt sind des Gedichts recht subjektive Merkmale, für deren Erforschung es nie genug Meinungen geben kann.

    Welche Gefühle kann es auslösen?
    Welche Stellen sind auf eine spezielle oder besondere Art merkwürdig?
    Was gelingt, was scheitert als Mittel der Gefühlsbildung?

    Ich bin dankbar für jede Antwort, ob kurz ob lang. Jede neue Perspektive ist ein Fortschritt.

    « Denke dran »


    Denke dran
    es holt uns ein
    die Furcht wird jetzt und dann noch bleiben
    such' die Höhle
    ehe du fragst
    ob sie nicht schon ein Biest belegt.

    Denke dran
    dass all die Menschen leben wollen
    sterben werden in Massengräbern
    ganz alleine doch die meisten
    wie sie's still und ruhig nur sollen.

    All die Menschen, die dort trauern
    beschütten wir in jäher Jauche
    gleichgetan der Erd' und Asche
    die ein Wildtier gut gebrauche.

    All die Menschen, die hier wüten
    würgen uns die Mäuler voll
    wir spucken Leid, wir spucken Galle
    spucken Blut, dann ham wir's alle.

    All die Menschen, die uns fürchten
    fürchten wir am meisten wider
    Können uns die Furcht noch leisten
    bis wie sie nie wieder sehen.

    All den Menschen, die wir hassen
    fluchen wir Gedanken nach
    Gewillt, dabei es zu belassen
    schandbeflecktes Vorbild sein.

    Abscheulich steht
    die Krähe im Beet
    der Spaten schlägt nicht weit vom Feld.
    Was das Schwarz zusammenhielt
    befärbt jetzt jungen Blattsalat.

    Nun steh'n wir da
    den Blick herab
    wenn vor uns Sünde grell erstrahlt
    im Sonnenaufgang aller Morgen
    aller Sorgen
    aller Schrecken
    fühlen uns im Gräuel unser'n Handelns toll geborgen
    toll gewogen
    schlecht versteckt
    den Schatten wirft der Steck im Dreck
    beleidigt jede Nacht.

    Verrecken muss der Nachbar
    dass seine Nicht' auf Erbe wohl
    und auf Sumpf anstatt nicht baut;
    der Verantwortung haut ab
    hält den Pelz sich sauber;
    läuft und läuft und
    schon abgezogen
    ihre Haut
    hängt blutend aus
    das Wildschwein, das sie einmal war
    der Wilderer hat schön gewartet.

    Denke dran
    der Blitz trifft immer
    wo die Ladung höher bebt.
    Die Haare stehen uns zu Berge
    Reflexe, die der Vorfahr' hegt.

    Denke dran
    die halbe Stunde
    ist so schnell verloren.
    Du entscheidest, was sie füllt
    Vergangenes trübt; es ist vergoren.

    Denke nach, woran du denkst
    denk' über dies und über das
    denk' zu wenig, denk' zuviel
    denke irgendwo, irgendwann
    nur denke

    bloß nicht daran.

    Geändert von relxi (10.12.2020 um 18:19 Uhr)

  4. #4
    Folgendes entstand als ein Test benachbarter Reime. Interessant finde ich, dass von allen Themenpunkten die Überlebendschuld der Trümmerfrauen ganz viel Aufmerksamkeit für sich beanspruchen wollte, nachdem sie ersteinmal Einzug in einer Zeile erhielt. Es scheint ein Thema zu sein, zu welchem mir wenig in der Literatur untergekommen ist.

    Edit: Eine Rückmeldung erhielt ich schon, welche eine Geringheit an Qualität dieses Gedichts bestätigt. Welche Beobachtungen und Erkenntnisse sich weiterhin ergeben lassen, werden Zeit und Leserschaft noch zeigen.


    « Es bleibt einmal »

    Gebraucht hat dieses arme Land
    bloß irgendwas, das halbwegs stand
    der größte Wahn war schon zur Stelle
    verband das Reich in Blitzesschelle
    wofür die Pläne schon zur Hand
    sein Wort, dass er sie wohl verstand.

    Doch gilt der Absicht alle Ehre
    nutzt es erst, wenn Wirtschaft wäre
    ganz ohne Glauben, ohne Geld
    dem Deutschen fremd die dumme Welt
    lohnlos schuftet, um zu bleiben
    und den Verwandten hungrig schreiben
    hat selbst doch seine Saat zertreten
    zweite Schicht, ein Brot, kein beten.

    War doch der eine, sein bürgender Chor
    so tauscht ihm Hans das rechtes Ohr
    bloß für ein Wort, dass sich was wandelt
    ist eh der einzige, der noch handelt.
    Nahm Partei und sprach von Macht
    in Armut bleibt's nur ausgedacht
    denn Zeit rückt ab so radikal
    so rückt gen Ost kollateral.

    Dem Uwe, Peter, Dieter, Reiner
    hat mehr Bedeutung als ein Schreiner
    der Gleichschritt, als noch Sonne schien
    doch nachts noch mehr auf Pervitin.

    Nennt gierig Reich sich fremdes Gold
    fanatisch Reich den Trauten Bold
    Der Führer hat trotz schwachen Knochen
    beste Öfen, die für ihn kochen
    für's Pläneschmieden Jahre gab
    statt Hammer mit seinem Führerstab.

    So wie ein Panzer schlaucht Benzin
    braucht Delusion Amphetamin
    kristallklar wohl stand dieses Reich
    im grellen Schein, wird's Hirne weich.

    So groß er wirkt, so schnell er stieg
    so laut er spricht, so muss der Sieg
    so früh, so grausam niederrasen
    den Juden drohen nur Gärtnersblasen.
    Lügenfügig Schäfchenrassen
    klare Regeln, wann wen hassen
    ab wann Studenten hingerichtet
    und wie man Jungkraut unterrichtet
    Granaten, was einst Vogelsingen
    ein Bild viel schärfer durch Zackenklingen.

    So teuer ist ein armes Land
    so offensichtlich ausgebrannt
    das in den Feuern, die es schürt
    sich selbst doch an der Nase führt.

    Und Uwe der Tochter Hals durchtrennt
    und nichts als SS sein eigen nennt
    im März zur Hauptstadt kommmadiert
    nach Wochen mit ihr eliminiert.

    So, wie Hilde mit Juden rannte
    nun baute für Hunderte, die sie kannte
    und redlich erzählt sich die Tat eines Schindlers
    verdeutlicht das Dreckbraun des mordenden Schwindlers
    der Sterblichkeit gegen Vaterland wog
    und als Krönung dazu um den Einsatz betrog.

    Peters Frau lässt alles raus
    Sagt vor Gericht gegen Ihn aus
    und nun, da ihr Major zur Schweiz aufbrach
    weiß Frau, steht Tränen in Treue nichts nach.
    Sie ahnten ums Schicksal des Kultes der Waffen
    an ihnen, sich zusammenzuraffen
    was so offensichtlich zu werden war
    und Männer warnten vor dieser Gefahr.

    Die Söhne beschämend, dem Gatten bloß Stuss
    und so nun alleine zu tun, was muss
    die, die noch leben, die ruft diese Pflicht
    als Strafe betrachtet verstehen es nicht
    ihrer Schuld so sicher, dass es soweit kam
    verspottetend ihnen nur die Liebsten nahm.

    Denn jedes einzelne Wort verschwiegen
    Gewissen gnadenlos gegenwiegen
    Schuld sich sammelt geduldig zur Frist
    die entscheidet, welch' Dreck sie geworden ist.
    Schlaflose Nächte sind steigende Schmerzen
    nimmt immerhin etwas Schuld vom Herzen.

    Auf Leitplankenschrott kräht früh's ein Hahn
    wo kalt entlang dieser Autobahn
    so weit in Ferne ausgehebt
    ein Grab für alle, die abgelebt
    ohne Stein und Namen nun im Sand
    ach dächte der Deutsche mit Verstand.

    Der Autobahnplan in jener Hand
    ganz andere waren als schlau bekannt
    zusammen das Sinnvollste zu gestalten
    trotz politischer Naturgewalten
    dem Frieden gewidmet, und nicht dem Krieg

    in ihrer vergessenen Republik.

    Geändert von relxi (31.10.2020 um 12:42 Uhr)

  5. #5
    Folgendes ließt sich womöglich inkohärent, sogar psychotisch, enthält dafür interessante und womöglich auch bewegende Stellen, die es wert sind, geteilt zu werden.


    Somberness

    Somberness, see it sanctuarily swearing
    sword-tongue worded spellspeech secretly sunder a number
    apart from another,
    no ear so keen just to hear the equation
    crackle into informal shatter.
    No regrets nor bother
    among preachers nor hypocrits,
    so same as it's sad, their chatter
    a masked creature
    that fits this disordered scripture
    of us.

    Aware of a far-reaching freedom
    each of them fathomless to their undone dares
    to fail becoming one;
    they,
    all feature a familiar pattern
    which matters even less to them
    than a fantasy's thorn to their first thoughts, frankly;
    they,
    who share the same history they're enacting
    their manifest destiny of a doom chosen
    their fair share of despair
    so spectacularily reflecting through
    their fleet tranquil escaping
    from those fear-forsakened frail bone-marrowed
    branch brittles they've rosen
    so fro as they are, frighteningly awake
    fleeing those fractures so alive
    in fashions gorgeous fractals alike
    no grit, no wit capable of constructing such a lit, yet aesthetic scene of delight.

    They,
    each afraid of their boundaries beloved
    to be breached apart so badly
    only for captivity and nothing else
    as they beg
    counter-intuitive measurements taken
    caught from under the counter countlessly
    those captives, their algorithms split
    so better, better don't mind it;
    undozens of them
    all death-grasping frozen
    from just a slightliest rattle
    of the crispy pages bearing a poem
    or a pot pinched by a laddle.

    Falsely do they feel revolving
    advancing their middle
    however, with its Forever forgotten
    prayer by prayer
    for the sake of a splendid soil
    oblivious to the seed that is rotten.

    Oil-devouring tumoil tactically targets their entire toil
    pouring visions filling each stare
    for each one to chisel only another
    effort-evaporating Escheresque stair
    for ground and ground apart at the borderline
    they are,
    the sharp scraping of the air
    gnashing winds under the ice of a somber sunshine.

    These crystalline brimstones
    spacelessy stranded;
    vile ambers, yet of beauty unspoken
    sparking like cider, from apples royalty-branded
    perhaps even prickling, peach-flavoured honey wine
    reminiscing silent lovers' moans
    ones a satyr favours in folly
    in gayness he eaves his hallowed shrine.

    Without answers
    a riddle is meant unbroken
    shards of their failure, silkenly sanded
    faintly, a filthless spirit's essence,
    so fine.
    Some insight may have been awoken
    perhaps this and not another time.
    Just the right questions
    painfully born from the sublime.

    In and on,
    however a retrospect away
    a new future rises from the ashes of fallen hells
    mere memories of an old fiend
    darkness encountered
    for each delusion you slay
    and eventually
    even you, as well, will listen
    listen to the bells from the yondersome elsewhere ringing, wailing
    hailing their soul-crackling harmony
    somewhere from above us all.

    Cardinal numbers are breathless,
    while we,
    so proud to appraise prime numbers
    so wishfully down to their core,
    and rather dream unparalyzed a dream
    of an unclaimed nowhen
    stuck in a less corrupt algebratic behaviour than before;
    error-ridden operations so holdlessly scaffolded
    our somberness
    submerged and suffocated.
    Down
    down we swam to see sunken cities of sorcery;
    suicidal endeavour, hive mind agony
    our race means for the next galaxy
    yet still a race meant for parsimony.

    All in all, bloody in brickly rubble
    what once was wall, popped much like a bubble;
    crumbling, stars burst our skies apart
    fates laughing the madnesses' mirth
    no hand unscorched, suddenly so much to win.
    They listen, scent, and see,
    the ones they miss, and what they've lost;
    gasping, gazing up ahead
    wings spread, glare brightly
    flame-feathered doves of rebirth
    released, everyone's dignity
    finally freed from the heart.

    We're not, not mindlessly suffering a somewhere
    but this time, facing this inquiry:
    What else is there
    reality or not
    modality or possibility, probably an actuality;
    as we learn to sincerely care and to feel
    the current breath, the nation, the spot
    they all are our responsibility
    doubtlessly and definitely real.

    Thus, secondary to me
    each second that sucks my spirit dry throughout a minute anywhen
    as we spire from hour to hour
    honestly, far, far to often
    and not from now and then.

    Primary, however, is
    my mistake which I'll hold me dire
    I would rather not anymore, ever
    divide zero by itself again.
    What I learned like so many before
    cannot count in this realm
    - now, for me -
    anymore
    which is indeed my problem
    as I'm burning these pages I tore apart.

    Geändert von relxi (11.11.2020 um 17:42 Uhr)

  6. #6
    Erweglich unter Wallnusswall

    Walnussbäume
    träume tapfer,
    deiner Klinge sing' anseiten
    Schild geschliffen
    Stärken schätzen
    Schiffen spalten Schilfrohrschützen
    Christenschädel
    steuersteif.

    Schildmaiden wider, den
    zu berstig gewaltenden Stürmen an Pfeilen
    Bolzen, Äxten und bröckelnden Geschossen entschlossen
    verweilen sie todesmutig
    im Schlachtdrall erneut.

    Begehren sie alle
    den Willen, zu wünschen
    gewollt ihrer Wahl, ihren Götzen zu glauben
    zu rauben, was uns unser Ahnenkult ihnen selbst waffenlos wüsste
    als Warnung zu wünschen.

    Brieftaube schwingt sich
    entgegen aller Windesstürme
    den winterbewahrenden Bergen zu an
    Blicke aller erlebter Kriege Schauerlieder zurück,
    erinnern wir der Freiheit,
    wie sie sich im toten Winkel
    dieser Wiege seltener Stämme erhebt
    selbst herzlos im Selbsthass halten zusammen,
    Schrammen im Schlepptau
    nur situationsgerecht überlebt.
    Tag aus, löst Wache ab Nacht ein,
    immer wieder ruhelos witternd
    angegriffen, hassend, zitternd
    lasst den Feind das schmetternde Schicksal geschickterer Hände schreien.

    Müttervergötternde Tränen vergossen
    das Blut von vergessenen Stunden
    im Dämmerungsschatten
    dem Pfahle tiefer keilt
    noch ein kantiger Brocken
    brettert dagegen
    berstig bricht Walnussholz spreizende Scheite wie Weizenbüschel
    wüst der Ackerkuhle entsplittern
    wieder und wieder
    Gefallen nie mehr sie verbittern
    die Wolfsgebrüder Wotans
    Valhall wird wüten
    wie wir
    zusammen.

    Was zu viel ist,
    Schildmauern waren immer am überlegendsten
    am widerstandstarrstirnigsten
    stärksten bestehendsten Schutzstrategien
    ertrage, klaglos knarrt Kerbe an Kerbe
    gemeinsam hält diese Festung stand
    Scherben geschleuderter Steine schreiben als schlagender Groll
    den Schmerz
    meiselnd in Sorgenrunen
    stumpf stramm schief
    brettern enzwischen klemmend
    kaum des unerschütterlichen Zornes Lippen küssend
    Hymnen der Stählernen
    schrapnellbeschlagene Zeugen.

    Valhalla, ich habe gekämpft,
    habe Leben und Tod gelebt,
    Valhalla, ich rufe die Götter;

    Valhalla
    Valhalla

    ich komme
    bereit für dich

    Valhalla!

  7. #7
    Dieses entstand aus akutem Schmerz heraus. Mehr Worte soll es nicht brauchen. Es muss auch mal ein Ende haben.


    « Afly »

    I want to test the masculinity out of me.
    May I please tear you up?
    Your cells apart, one by one, until I know what masculinity makes you up?
    Dear guy?
    Dear madam, dear neuter child who stares at my mistakes
    in anxiety hopes to never ever
    become something like me.

    I need you to die so badly.

    And egoist wrench
    I take my seat as you laugh shitfully down upon on me
    You whisper your daily delights of suffering to your friend
    so viciously.
    I hear you
    not really,
    I hear you calling my name
    by a third person perspective
    insulting
    me
    sitting side by side on the same table
    with me
    hurting me
    I killed your place straight out outta my heart
    so desperately.

    May I take my place
    somewhere within those rotten innards
    of the rat queen
    squintfully eyed, she died
    somewhere between you and me
    unwilling, you say
    unable, I know
    one of many too challenged by the rat race.

    I do not want to steal you
    your face, your cunt, your brain, your wings away
    I do want my sparks to mirror the light of our galaxies unvisited
    I do want to stand for my awkward attire
    demand my place in my skies, afly
    I don't want to waste yet another life away
    I want
    so badly to love you

    dear butterlie.


    EDIT (COMIC RELIEF):
    Manchmal gibt es Smilies, die sich sehr leicht falsch einsetzen lassen, weil man sie schlechtäugig misserkennt. Es ist schwer, sie zu wiederzufinden, wenn sie so schändlich sind, dass man das Tilgen so gerne vertritt.

    Geändert von relxi (10.12.2020 um 18:23 Uhr) Grund: Appendix zwecks x ohne Y (wundervolles Album!)

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