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Auserwählter
Ok jetzt bin ich auch durch nach 8:30 Stunden, da ich mir persönlich immer viel Zeit lasse und bei dem Wolkendingen ne Weile gebraucht habe schätze ich die Spielzeit wohl auf ungefähr 7 Stunden. (kA wie Ninja_Exit das so schnell geschafft hat)
Das Spiel hätte einen ruhig mal sagen können dass wenn die Hand Fähigkeit gegen Ende ihrer Kräfte kommt, man plötzlich nur noch Crits macht. Da ich nach dem Memento von der Mutter es immer bis zu Ende hab laufen lassen, konnte ich das gut feststellen. So war der Kampf dann wiederum gar nicht mehr so schwer.
Insgesamt ist es wirklich ein sehr polierter und vom Leveldesig wirklich durchdachter Dungeon Crawler. Die ganzen komplexen Dungeon-Aufbauten die sich über mehrere Etagen erstrecken haben schon was her gemacht, es macht Spaß sie zu erkunden und sich zurechtzufinden. Besonders weil man dauernd zwischen den Gebieten des Spiels hin und her wechselt und die Entwickler sich ein paar nette Features ausgedacht haben, welche die Kämpfe erschweren bzw irgendeine neue Art von Herausforderung bieten (Kristallhöhlen, Wurmtunnel, Wolken...etc)
Ich finde auch sie haben das ganze Maya Thema sehr gut getroffen, der Stil ist einheitlich die Gegner und Umgebungen überraschen jedoch trotzdem immer mit einfallsreichen und stillvollen Designs.
Schade also dass es sich ein bisschen wie von selbst spielt.
Ohne Upgrades ist es natürlich um einiges anspruchsvoller und die Kämpfe bleiben mit ihrem Multitasking bis zum Ende immer fordernd genug, aber ich hätte mir dann doch gewünscht dass ein verlorener Kampf ein größeres Risiko mit sich bringt, so dass die bloße Erkdundung der Etagen an sich auch ein Spießrutenlauf darstellt und man sich von Speicherpunkt zu Speicherpunkt hangelt. (Ein bisschen wie der Iron Man-Mode, wo man nur einmal einen Speicherpunkt benutzen darf in Legend of Grimrock 2)
Immerhin machen die Früchte in dem Spiel auch kaum Sinn, wenn man sowieo noch jedem Tod komplett geheilt wird.
Ich fand es auch nicht gut das einem quasi eine komplette Übersicht der bereits gefundenen und noch zu findenden Gegenstände in die Hand gedrückt wird. Zusammen mit der Karte wo es alles von selbst eingezeichnet wird, waren die Geheimnisse in Spiel kaum als solches zu bezeichnen, dadurch fühlt es sich viel eher wie stumpfes Abgrasen an. Auch das hat Legend of Grimrock besser gemacht, weniger ist in dem Hinblick mehr, mir scheint es als lege es Drinkbox darauf an dass der Spieler unbedingt 100% erreichen muss, aber für mich bleibt es nachwievor ein optionales Ziel, das ruhig ein bisschen mehr Aufwand und Eigeninitiative benötigen sollte. Es tut der Überraschung in dem Spiel nicht gut und dafür dass es so einen schaurig, surrealen, bunten einzigartigen Stil hat wirkt es hinsichtlich vieler Spielmechaniken teilweise schon ein bisschen zu konventionell und vorhersehbar.
Der letzte Negativpunkt den ich noch ansprechen muss ist die Gegnervariation. Während man im ersten großen Gebiet quasi sich nur mit den selben 4 Gegnertypen rumschlägt, kommen ab dem 2. Drittel noch mal zügig 5 hinzu. Einzig und allein ein neuer (und seltener) Gegnertyp wird in der Zitadelle eingeführt, alles weitere sind nur stärkere Versionen der alten Gegnertypen. Man findet sich also sehr oft gegen schon vielgekämpfte Gegnertypen wieder, klar die Kombinationen und Buffs sind jedes mal anders, und manche ergänzen sich auch gut zusammen. Trotzdem machten sich bei mir ab der Zitadelle in dem Punkt schon Ermüdungserscheinungen breit. Mir selbst fielen auch noch einige gute Ideen für neue Typen im Kopf ein, wo ich mich dann gefragt habe ob den Entwicklern wirklich die Ideen ausgegangen sind oder ob es ihnen einfach nur zu aufwendig war noch mehr zu gestalten.
Vielleicht hätten auch mehr Endgegner, bzw Mini-Bosse hier und da mal geholfen den Spannungsbogen oben zu halten. Das waren ja dann am Ende auch leider nur 3. Wovon ich eigentlich auch nur den letzten als wirklich besonders erachtet habe.
Auch wenn es sich jetzt ein bisschen negativ liest, die meiste Zeit hatte ich Spaß an den Kämpfen, es ist einfach tolles Gefühl gegnerische Attacken zu blocken und bei daraufhin entblösten Schwachpunkten mit rasender Geschwindigkeit über den Touchscreen wischt. Die Eingabeerkennung empfand ich auch als ziemlich genau, ich hatte nur manchmal Probleme die kleinen Symbole für die besonderen Fähigkeiten zu aktivieren, doch ansonsten hatte ich immer das Gefühl dass der Fehler bei mir lag, wenn ich in einem falschen Winkel oder zu schnell gekontert habe. (Tatsächlich sagt das Spiel einem auch noch wo der Fehler lag, gute Entscheidung.)
Ohnehin hatte ich das Gefühl aufgrund der Touch-Screen Mechanik mal was völlig eigenes und ungewöhnliches zu spielen. Ich glaube es war auch das erste Mal dass ich den Touch Screen auf der PSVita zu schätzen gewusst habe. Für so grobmotorische Wischbewegungen eignet der sich sehr gut, statt für solche kreativen Aufgaben wie in Tearaway, wo man überhaupt keinen "Grip" bei dem Bildschirm hat.
Naja um mich kurz zu halten, ich hatte im Endeffekt viel Spaß mit dem Spiel, am meisten wohl ab der Mitte der Spielzeit. Die angesprochenen negativen Punkte, lassen das Spiel jedoch nicht so sehr aus der Masse herausstechen wie ich es gerne hätte. Zudem ist es mir auch ein bisschen zu großzügig dafür dass alles so Entropisch anmutet.
Achja eins noch:
Der Soundtrack von dem Spiel ist absolut Top Notch, nicht nur unterstreicht er grandios die Atmosphäre es macht sich auch schnell ein Ohrwurm breit, ich bin bei der Musik sehr gerne durch die Dungeons rumgelaufen und hätte sie bei was generischeren vielleicht als mühseeliger empfunden. Es ist auch toll dass Kampf und Erkdundungsmusik sehr gut ineinander übergehen, während der Kämpfe werden die Instrument dann noch mal deftiger gespielt, weitere kommen hinzu und die Xylophone(?) im Background fangen an zu hallen und mehrere samples werden leicht versetzt übereinander gelappt.
Die besten Stücke meiner Meinung nach hört man jedoch erst kurz vor Ende des Spiels, damit also viel zu kurz, was schade ist da sich dann an und für sich dann doch schon viele Lieder wiederholen.
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