Dito @ Shieru und Narcissu.
Ich bin jetzt kein Branchen-Experte, aber sehe zumindest nach meinem Kenntnisstand keine Tendenz von Steigerung in diese Richtung. Würde sogar vermuten, dass es nach Gesetzesanpassungen und Beschwerdewellen aus der Bevölkerung eher etwas weniger geworden ist. So üble Dinge, die in Deutschland sogar verboten wären, mag es dort geben und wird es wohl auch in absehbarer Zeit weiterhin geben. Doch das macht das typische Mainstream-Rollenspiel noch lange nicht zu einem Hentai-Rape-Game.
Hat irgendjemand hier das Gegenteil behauptet? Ich nicht.Zitat
Denke ich auch. Kommt in-game oftmals auch gar nicht vor, aber dann eben beim Begleitmaterial /Spielanleitung, weil die japanischen Zocker solche Details (bis hin zur Blutgruppe manchmal) wissen wollen, was auch völlig okay ist. Bei manchen Charakteren würde mich das auch interessieren. Fand ja den Trend nervig, dass die weltenrettenden Helden immer jünger werden, wobei das eben zur hauptsächlichen Zielgruppe passt (Identifikation und so). Da wäre mehr Abwechslung durch alle Altersklassen Trumpf (und alte Säcke können sooo unterhaltsam sein ^^). Altersangaben sind hier unter Umständen hilfreich, um nachzuschauen, ob sich in der Richtung was getan hat, denn die Darstellung weicht in den Spielen nicht selten ein Stück weit von dem ab, wie man es eingeschätzt hätte (Auron ist mit seinen angegrauten Haaren erst 35, im ersten Moment hätte ich ihn auf 50 oder zumindest Mitte 40 geschätzt). Ich befürchte bloß, viele würden sich bei entsprechenden Szenen von jungen Charakteren trotzdem beschweren, selbst wenn das Alter unbekannt ist. Aber dann kommt es darauf an, dass sich die Entwickler nicht danach richten, wenn sie ihr Material (meistens zu Recht) für völlig vertretbar halten. Dass man es nicht allen recht machen kann, zeigt ja schon dieser Thread.
Es ist in meinen Augen immer wieder erstaunlich, wie schnell die Leute mit solchen Unterstellungen in Bezug auf die Spiele bei der Hand sind. Da reicht es häufig schon, wenn Kinder und Jugendliche überhaupt eine Rolle in den Geschichten haben bzw. diese darüber hinaus einigermaßen niedlich dargestellt werden. Sorry, aber ich persönlich habe keine Lust, mich auf Spiele zu beschränken, in denen ausschließlich vermeintlich "Erwachsene" vorkommen, nicht zuletzt weil die noch unsicheren Persönlichkeiten von jüngeren Protagonisten oft ein großes und faszinierendes Story-Potential entfalten können, das bei anderen in dieser Ausprägung nicht gegeben ist. Und auf so eine Einschränkung würde es hinauslaufen. Gleichermaßen bin ich der Ansicht, dass auch erwachsene Kerle Dinge und Charaktere "süß" finden dürfen - schätze, da geht es vielen wie mir. Diese Schienen bedient die japanische Industrie in erster Linie, und nicht vorrangig das, was du dir vorstellst. Westliche Spiele mögen in eine andere Richtung gehen, aber haben letztenendes auch genug Probleme der Kategorie "gesellschaftliche Zweifelhaftigkeit". Du stellst es hier fast so hin, als würde man Pädo-Kram gutheißen, nur weil man die Spiele so mag, wie sie sind, und etwas dagegen hat, dass so oft gnadenlos zensiert wird, bloß weil ein paar unschuldige aber pointierte Anspielungen im Text oder ein bisschen nackte Haut auftauchen. Dass es auch anders gelagerte Fälle gibt, habe ich nie bestritten, aber das ist nicht der Mainstream, um den es hier immer noch hauptsächlich geht. In deiner Argumentation sehe ich nicht viel von Liberalität oder Toleranz. Shieru hat es mit der Aussage "Einfach ein bisschen die Wage halten und auch Dinge zulassen, die man selber nicht so toll findet, dafür aber andere." wunderbar auf den Punkt gebracht. Ich schätze, du wärest überrascht, was Menschen in diesem Themenkomplex alles als anstößig empfinden können. Gib alledem nach, und du hast nicht mehr genug Spielraum, um überhaupt noch junge Figuren in Videospielen auftreten zu lassen (oder Religion, oder Gewalt, oder Alkohol...).
Es ist eine Keule, wenn man bedenkt, wie schnell und unreflektiert diese Vorwürfe immer ausgepackt werden, und in der Folge teilweise weit über das Ziel hinausschießen. Ich verteidige in dem Zusammenhang nicht bloß mein Hobby (sollen uns die Anführungszeichen da irgendwas bestimmtes sagen?), sondern erläutere mein Rechtsverständnis mitsamt der daran hängenden Weltsicht.Zitat
Einen Reflex sehe ich eher bei den Leuten, die sofort das Bedürfnis haben, sich entschieden davon abzugrenzen und alles zu verurteilen, was auch nur eventuell entfernt damit zu tun haben könnte. Selbst kommentiert habe ich erst, als das bereits geschehen war, weil ich dem meine Sichtweise (mehr oder weniger) gegenüberstellen wollte. Dass es sich grundsätzlich um ein rein japanisches Phänomen handelt, halte ich für ein Gerücht.
Provokante Frage wäre, inwieweit das noch relevant ist, wenn es sich lediglich um ein paar virtuelle Bits und Bytes handelt. Selbst wenn es sich nur um Fiktion dreht, ist die Darstellung von sexuellen Handlungen mit/zwischen Minderjährigen (im pornographischen Sinne) in Deutschland verboten. Es gibt in diesem Land bereits Gesetze, die diesbezüglich weiter gehen als anderswo. Aber darum ging und geht es hier gar nicht. Um das mal so deutlich zu sagen: Wenn eine Person mit derartigen Neigungen sich daran erfreut, dass in einer Szene eines Videospiels ein paar junge Freundinnen in Badeklamotten herumrennen, dann stellt er damit soweit ich das überblicken kann nicht die "eigene Freiheit über die eines nicht wehrhaften Kindes". Alternative wäre: Alle Szenarien, in denen die Kombination Baden und Jugendliche vorkommen, kategorisch auszuschließen. Super Methode, gerade für die Künstler - machen wir das Gleiche mit allen Bereichen, auf die das rein hypothetisch zutreffen könnte >_<Zitat
Sehr reifer und guter Punkt, den ich genauso sehe. Ein Pädophiler (und da sind die Grenzen anscheinend auch nochmal sehr fließend) ist noch lange kein Kinderschänder. Niemand kann etwas für seine Präferenzen, es kommt nur darauf an, verantwortungsbewusst damit umzugehen. Wenn derjenige in den bisweilen anzüglichen Darstellungen von Unterhaltungsmedien etwas fühlt, was der Rest der Welt nicht so sieht, dann sollte das imho kein Grund für uns sein, das Medium dafür zu ächten. Ich verstehe, warum nicht wenige Schwierigkeiten damit haben, aber eine Zensur betrachte ich deshalb nicht zwangsläufig als gerechtfertigt.