Es gibt Theorien, ich kann leider gerade keine herbeizitieren, die von der Abstumpfungswirkung von Pornographie auf einen Steigerungseffekt schließen. In Kurzform: Wenn wir fiktiven Porn konsumieren, tritt langsam ein Gewöhnungseffekt ein. Um die gleiche Befriedigung zu erlangen, wird mit der Zeit nach immer härterem Material gesucht. Am Ende, so eine Deutung, steht dann die tatsächliche Umsetzung des Fiktiven, weil das nicht mehr ausreichend sei. Andere wiederum sagen, dass die Fiktion, in der alles möglich ist, eher dazu führt, dass von der tatsächlichen - als im Vergleich dazu langweilig erlebten - Handlung Abstand genommen wird. Ob das Ganze überhaupt trägt, ist natürlich fraglich.
Abgesehen davon, dass sich bei einem normalen Menschen vor Ekel die Nackenhaare aufstellen, wenn er sich vorstellt, dass sich Pädophile an Sexgeschichten mit Kindern aufgeilen, schwebt eben doch die Befürchtung mit, dass sie durch diese geistige Stimulierung irgendwann dazu übergehen, sich tatsächlich an Kindern zu vergreifen; sowie das das Gestatten solcher Medien dazu führen könnte, dass Pädophilie irgendwie gesellschaftsfähig wird.
Der Vater eines pädophilen Sohns (14 J) hatte überlegt, ob man nicht einfach eine lebensecht wirkende Puppe für die sexuelle Bedürfnisse erstellen könnte, hat diesen Gedanken dann aber schnell als "aber das geht natürlich nicht" verworfen. Ohne jetzt eine Debatte über Pädos generell vom Zaun zu brechen, will ich dennoch noch einwerfen, dass wir hier nicht nur von alten, perversen Männern reden, sondern dass Breit durch die Bevölkerung ein gewisser Prozentsatz zu den Betroffenen gehört, für die sich das als sexuelle Präferenz ähnlich wie bei Homosexuellen äußert, die aber aus sinnvollen Gründen von einer Ausübung derselben absehen müssen und eben wie wir hier an der Ächtung der reinen Fiktion sehen, auch sonst von sexueller Stimulanz abgeschnitten sind.
Stellt euch also mal vor, ihr dürftet nie Sex haben, keine Pornos anschauen, am besten nicht einmal an so etwas denken, euch nicht darüber austauschen, keine Geschichten lesen, etc. , etc.
Moral ist hier, wie so oft, eine Münze mit zwei Seiten. Mir persönlich bereitet das auch Bauchschmerzen und ich finde Fanservice auch häufig unnötig (allzu öft stört es auch das Immersionsgefühl) aber würde dann von nachträglicher Zensur absehen. Eher sollten die Entwickler vorher selbst reflektieren, ob das Spiel das nötig hat.