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Thema: [ZOOOOOmmxBIES! Staffel 3] Station 7 – History in the making...

Baum-Darstellung

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  1. #12


    Für Sara war es eine überraschend große Ehre gewesen, dass Frank ausgerechnet sie als die Person haben wollte, die sich im Falle des Ablebens um Thomas hätte kümmern sollen.
    Es imponierte ihr sehr, wie ernsthaft und umsichtig der Polizist alle Eventualitäten in Betracht zog um kein Chaos zu hinterlassen.
    Und sie machte sich ihre Gedanken, was sie würde tun können, um dem gerecht zu werden. Natürlich hatte sie sofort „Ja“ gesagt, denn das war ihre größte Stärke und ihre größte Schwäche.
    Der Fluch und Segen ihrer Existenz – sie sah Jemanden, der Hilfe brauchte und sagte Hilfe zu.
    Ohne nachzudenken.
    So war sie schon immer gewesen!
    Und sie würde damit nun nicht aufhören.


    Sie nickte Jegor zu, als sie nebeneinander in den Büschen lagen und den Ansturm der Vulture auf die verfeindeten Kultisten betrachteten und der Anblick war so schockierend, ein solche Bild, an das man sich noch lange erinnern würde, dass sie es fast versäumt hätte, ihrerseits aufzuspringen und los zu sprinten, doch der stämmige Russe zog sie mit einem russischen Urschrei mit hoch und zusammen rannten sie über die Trümmer auf den LKW zu.
    Es wirkte seltsam auf sie, denn das Gefährt, auf das sie zu rannte, hatte den Aufdruck eines riesigen Spielzeugladens aufgemalt und war wahrscheinlich in der schlimmsten Phase des Krieges einfach beschlagnahmt worden, um damit Granaten an die Front fahren zu können.

    Und wieder schob sich der Gedanke an Kinder in ihr Herz und fast stolperte sie, doch eine Hand tauchte aus dem Nichts auf und stützte sie, es war Ben, der breit grinsend neben ihr rannte und ihr in dieser Schrecksekunde aufgeholfen hatte. Sowohl die Mörserstellung als auch der LKW waren in greifbarer Nähe, als es scharf neben Saras Ohr fauchte.
    Liz hatte ihre Pistole gezogen und den ersten Untoten, der gerade im Begriff war, die Stellung nach oben zu klettern, direkt in den Kopf getroffen.

    „Gutes Schuss!“, schrie Jegor und Liz grinste. „Setz‘ es auf die Liste von Dingen, die du mir noch schuldest.“,sagte sie lachend und Jegor murmelte einen russischen Fluch zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor.
    Und dann waren die Vier inmitten im Wahnsinn der Schlacht gefangen!

    Mit hektischen Handgriffen schaufelten Ben und Liz den Mörser frei, während Jegor sich immer wieder gegen die Tür des LKWs warf, um das verrostete Schloss zu sprengen.
    Es war wie verteufelt, als ob Pech und Schwefel ihnen wie Unglücksboten gefolgt waren.

    Liz fluchte wie eine Wilde und Ben war gezwungen, mit seiner Machete immer mehr von den Untoten abzuwehren, die nach oben kletterten, die Lage wurde langsam bedrohlich, vor allem beim Mörser. Denn wie eine schwarze Flut aus wimmelnder Fäulnis schob sich die Armee der Feinde auf sie zu, und bald hätten sie ihre Abwehrstellung erreicht und sie wollten nicht die Letzten sein, die mit der Verteidigung beginnen würden.

    Sie wollten ihre Familien und Freunde einfach nicht im Stich lassen.
    Hektisch sah sie sich um und überlegte fieberhaft, während Jegor wütend gegen den LKW hieb. In Shengs Hope waren oft Dinge kaputt gegangen oder Tiere krank geworden. Und sie hatte es bis jetzt immer hinbekommen. Irgendwie. Denn sie war eine Macherin, Jemand, der Dinge in Ordnung brachte und keinen Gedanken an das „Wie“ verschwendete.
    Und sie würde jetzt nicht damit anfangen, zu hadern oder Optionen abzuwägen. Sie brauchte eine Lösung. Sofort. Und dann sah sie es!

    Direkt neben einer weiteren Leiche eines Untoten, die von Ben in dieser Sekunde gegen einen Stein am Boden geschleudert wurde, ragte der Griff eines Brecheisens aus dem Sand.
    Hektisch rannte sie in die Richtung, stürzte einem Untoten in den Rücken, den sie umklammerte und mit einem heftigen Schubser in Richtung Ben beförderte, der ihm den Schädel spaltete und sie dabei angrinste, beide nickten sich eine Sekunde nur zu. Liz sah herüber, wütend und mit scharfem Befehl nach den Granaten rufend.

    Das MG hatte noch nicht zu feuern begonnen und der Panzer ebenfalls nicht, sie hatten ebenfalls noch keinen Schuss abgefeuert und waren schon jetzt in arger Bedrängnis.
    Plötzlich hatte sie das Brecheisen fest umklammert und war bei Jegor angekommen, der ihr schnell Platz machte und ein „Gutes Idee!“, brüllte, während er sofort den Platz bei Ben einnahm und ihm half, die Untoten abzuwehren.

    Mit klopfendem Herzen blickte Sara nach hinten und sah die schlimme Situation an der Mörserstellung.
    Und das Schloss, das am LKW angebracht worden war, hatte sich verkeilt, da die Tür nicht sauber schloss.
    Es würde ein unsicherer und harter Kraftakt werden, das Schloss so zu sprengen und sie setzte die Brechstange an, nicht gewillt, sich diese eine letzte Sekunde zu gönnen. Fixiert alleine auf ihre Aufgabe und Mission. Doch die Schreie der Kämpfenden, das ohrenbetäubende Krachen von Explosionen und die schrillen Kampfschreie der Vulture ließen das Blut in ihren Adern erstarren und gaben ihr Recht.

    Sie blickte in Richtung Osten und sah den verzweifelten Kampf von Liz, Jegor und Ben und sie entschloss sich zu handeln!
    Ohne ein weiteres Mal nachzudenken, setzte sie die Brechstange am glatten Metall an, ohne einen weiteren Augenblick innezuhalten und trotz des schlechten Griffs, den sie hatte, rammte sie ihren Arm nach unten und das Schloss sprang kreischend auf, als sich das berstende Metall der Türöffnung wie ein scharfes Schrappnell in ihre rechte Handfläche bohrte.
    Sie spürte den Schmerz nicht und riss die Tür auf.

    Und dort lagen die Granaten – kistenweise verpackt und problemlos zugänglich. Sie grinste und wunderte sich zum ersten Mal über den blutigen Handabdruck am weißen Metall des LKWs der vorher noch nicht dagewesen war, schlichtweg, weil ihr auf Funktionalität getrimmter Problemlöserverstand sich weigerte, die Verletzung anzuerkennen.

    Dann hörte sie einen heiseren Schrei – die furchteinflößende Vulture, eigentlich eine Plünderin und wie durch ein Wunder auf ihrer Seite, verlange nach einer Waffe und deutete auf die Granate in ihrer Hand. Auch hier gab es für Sara kein Nachdenken, kein zweiter Gedanke, sie drehte die Granate um, so dass sie nicht mit der Spitze nach vorne fliegen würde und warf sie der Vulture in seinem sanften Bogen zu.

    Das war ihre erste Granate gewesen und Diese war an die Seeker gegangen, nun wollten der Rest zu zur Stellung getragen werden.
    Und damit begannen Jegor und Sara die Granaten zur Stellung zu tragen, wo Liz und Ben nach kurzer Eingewöhnungszeit riesige Krater in die Reihen ihrer Feinde sprengten.
    Panzer und das Maschinengewehr hatten ebenfalls zu feuern begonnen und soweit sie das überblicken konnte, stand ein Großteil ihrer Leute noch. Und die Kultisten trugen schreckliche Verluste davon. Ihre Reihen konnten sich nicht so schnell füllen, wie die entfesselte Kriegsmaschinerie der alten Welt mit Explosion und Bleiregen Lücken in ihren Ansturm schlug.

    Sie hielt einen Moment inne und lächelte, neben ihr kam Jegor zu stehen der breit grinsend das Inferno betrachtete, das sie anrichteten.
    Alle drei Stationen waren besetzt und hatten keinerlei Probleme mit dem Nachschub. Was auch immer sie taten, es würde dem Forschungszentrum sehr helfen, so viel war sicher, schienen die Kultisten doch nicht einmal die erste Verteidigungswelle durchbrechen können.
    „Jegor, beweg deinen Arsch und bring uns mehr Granaten!“, hallte der Schrei von Liz durch das Tönen des Bombardements und Jegor, der noch immer neben Sara stand, fluchte grinsend: „Immer schrei. Immer Brullen. Du kannst mich mal.“
    „Das mache ich auch, wenn wir das überleben. Und jetzt: GO!“, kam es von ihr zurück und Jegor machte auf dem Absatz kehrt, um weitere Granaten zu holen.

    Sara war fasziniert vom Anblick und dem langsam und leise aufkommendem Gefühl des nun in erreichbarer Nähe griffbereiten Sieges.
    Die Linien hielten und zu sehen, wie Panzer und Artillerie ihren Feinden zusetzte, erfüllte sie mit Sicherheit und Hoffnung.
    Nur wenige Feinde waren durchgekommen, einige von ihnen schrecklich verstümmelt, ein paar Wenige brannten noch und wieder Andere zogen sich geifernd an den Händen nach vorne, da ihre Füße weg gesprengt worden waren.
    Eine der Kreaturen, ein Mann, der die Fetzen einer kugelsicheren Weste trug und dessen untote Haut den Schimmel von vielleicht einem Jahr des Bisses aufwies, tauchte plötzlich vor ihr auf.
    Sie war überrascht, doch nicht unvorbereitet und ein einzelner Zombie war keine Gefahr für eine erfahrene Siedlerin wie sie.

    Ihre Beinarbeit war perfekt und schnell schlug sie mit dem gefundenen Brecheisen nach der Kreatur – doch etwas stimmte nicht.

    Saras Hand stand plötzlich in Flammen und sie konnte das Brecheisen nicht mehr halten, geschweige denn führen!
    Sie blickte fassungslos zu Boden, wo im Sand und Steingewirr die Brechstange lag, umgeben von Blut, das die weißen Trümmersteine bedeckte. Und dann spürte sie den pochenden Schmerz zurückkehren und nun nahm sie zum ersten Mal die Verletzung an ihrer Hand wahr!
    Fassungslos blickte sie auf ihre blutende Hand, als ein irrsinniger Schmerz an ihrem Hals explodierte.
    Noch bevor sie wusste, was es war, roch sie den Gestank nach Fäulnis und so ging sie in die Knie, als der Untote, dieser einzelne Untote, der normalerweise keine Gefahr darstellte, ihr den Hals zerbiss und sie Blut spucken ließ.
    Und als Jegor, der verzweifelt schreiend auf sie zugerannt kam, den Untoten mit zwei Schüssen niederstreckte, erstickte die Handwerkerin Sara an ihrem eigenen Blut.
    Weil sie sich niemals die Zeit für einen zweiten Gedanken genommen hatte.
    Weil Hilfsbereitschaft und Problemlösung über allem stand.

    Geändert von Daen vom Clan (22.11.2015 um 15:04 Uhr)

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