Zitat
Genau.
Ich meine, okay, du bist zwar vermutlich nur ein Werbe/Backlink-Account, aber vielleicht liest das ja trotzdem irgendwer.
Blogs. Werfen. Von. Alleine. Kein. Geld. Ab.
Nope. Nein. Das ging vielleicht (VIELLEICHT!) vor ein paar Jahren mal, wenn du dich wirklich radikal auf Werbeanzeigen und Affliate-Links en masse konzentriert hast und auf irgendwelche weirden Backlinksysteme vertraut hast. Das ist diesselbe Sache wie mit Nischenseiten und Testportalen, die ja auch vor 2, 3 Jahren der heiße Scheiss waren und heute scheintot vor sich hindümpeln. Das Problem ist nämlich: Google findet solche Veranstaltungen nicht so toll und hat es mittlerweile ziemlich gut drauf, Spam- und Werbeblogs auszusortieren. Und ohne Google keine Impressions, und ohne Impressions keine Kohle. Ganz davon abgesehen, dass mittlerweile PPC (Pay-per-Click) Standard ist und sich kein Schwanz mehr für Seitenviews interessiert.
Bloggen. Ist. Kein. Nebenjob.
Zumindest nicht in dem Sinne, wie man sich das vorstellt. Um mit einem Affliate-System wirklich Geld zu verdienen (also, wirklich, und nicht nur 5 Euro im Monat), braucht man eine Community. Und zwar eine große, konsumorientierte, möglichst auf mehreren Quellen. Und die baut man mal nicht nebenbei auf, weil man wirklich dringend Geld verdienen will. Die Leute sind nicht doof. Selbst große, bekannte Blogger scheitern daran, mit ihren Blogs alleine Geld zu verdienen. Weil das eben nicht (mehr) funktioniert. Viele setzen mittlerweile eher auf einen gewissen Personenkult und Personal Branding - da ist ein Blog aber auch nur ein Mittel von vielen. Und man sollte in dem Fall wirklich was zu sagen haben und eine Persönlichkeit haben, für die sich Leute interessieren.
Aber bäääh, du hast doch gar keine Ahnung, bei meinem Blog wird alles anderes!
Content. Creation. Macht. Man. Nicht. So. Nebenbei.
Okay, okay, das ist vielleicht nicht ganz richtig, ich meine, hey, jeder fängt mal irgendwo an. Aber von all den Texten, die ich so in meiner Laufbahn geschrieben habe, sind nur noch sehr, sehr wenige aktiv und noch weniger werfen für meine Auftraggeber auch wirklich Geld ab. Weil ich so scheisse bin? Nein, weil man heute eben nicht mehr einfach irgendwo einen Werbetext mit ultrasubtilem Affliate-Link hinklatschen kann und darauf hoffen kann, dass da schon irgendeiner draufklickt (Dass ich für solche Texte aber immer noch bezahlt werde, ist ja nicht mein Problem).
Content Marketing ist eben nicht nur "Schreib mal 'nen Text über XY". Es gibt schon Gründe, warum die Textbriefings für erfolgreiche Marken wie Zalando oder SNIPES oder Zentrum der Gesundheit so lang sind wie der fucking Nil. Warum da nicht nur Heerscharen an Textern dransitzen, sondern nochmal mindestens genau so viele eigene Experten für Content Marketing und Editoral Reviewers und SEO-Leute, die den Schwachsinn schön verpacken und bewerben.
Und wie verdient man jetzt doch mit bloggen Geld?
Gar nicht. Wenn (!) du als Autor im Internet Geld verdienen willst, dann als Auftragsschreiber. Und wenn du damit mehr als 2 Cent pro Wort verdienen willst, kann man das nicht mehr nebenbei machen, sondern sollte zumindest halbwegs kompetent sein in dem, was man tut. Und das lernt man nur mit viel Zeit und einem Haufen Trial and Error. Und wirklich guten Lektoren und Agenturen, die einem mit Feedback weiterbringen. Dann kann man auch wie der letzte Assi zuhause rumhocken, Apfeltee trinken, schlechten Emo-Rock hören und nebenbei in 10 Minuten 200 Wörter über private Stripshows für 20 Euro schreiben. Was genau das ist, was ich jetzt tun werde.
Für diesen Text würde ich normalerweise 50 Euro berechnen.![]()