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Hybrid-Darstellung

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  1. #1

    Ace Attorney - Spirit of Justice

    Eigentlich ist Phoenix nur nach Khura'in gereist, um Maya abzuholen, die kurz vor der Perfektion ihrer Fähigkeiten steht. Doch innerhalb kürzester Zeit findet er sich erneut in einem Gerichtssaal wieder, wo er feststellen muss, dass das Rechtssystem in dem augenscheinlich friedvollen Land eine reine Farce ist und Verteidiger schon im Vorfeld ebenso für schuldig erachtet werden wie ihre Klienten. Aber unter der Oberfläche brodelt es bereits und der Ruf nach einer Rebellion wird immer lauter...


    Meine Schwester und ich lieben die Ace Attorney-Reihe und normalerweise ackern wir die Spiele am Stück innerhalb weniger Wochen durch. Dieses Mal allerdings haben wir Monate fürs Beenden gebraucht und der Grund dafür lässt sich im Großen und Ganzen mit einem Wort zusammenfassen: Nahyuta.
    Ich kann mit Fug und Recht behaupten, dass er von allen Staatsanwälten, mit denen ich im Laufe der Reihe konfrontiert wurde, derjenige ist, den ich am wenigsten ausstehen konnte und am meisten angeschrien habe. Die meisten Gegner sind respekteinflößend und haben zig Asse im Ärmel, wodurch sie das Blatt etliche Male wenden und den Spieler schier zur Verzweiflung treiben, aber sie sind in dem, was sie tun, verdammt gut.
    Nahyuta dagegen ist einfach nur ein religiöser Fanatiker, der einem unermüdlich Beleidigungen an den Kopf pfeffert, als gäbe es kein Morgen. Sobald man auch nur den Hauch einer - in seinen Augen - blasphemischen Bemerkung äußert, zieht er dermaßen ausfallend vom Leder und stößt wüste Verwünschungen aus, dass es echt nicht mehr feierlich ist. Und zu allem Übel macht das Publikum (z. T. selbst in 'unserem' Gerichtssaal!) fröhlich mit und lässt Sprüche vom Stapel, bei denen man sich echt fragt, was die Entwickler da geritten hat. (Ja, das hat mit der Story, der Religion und dem ganzen 'DC Act' zu tun, aber Zwischenrufe wie „Tötet den Verteidiger!” sind einfach nur schockierend!)
    In der Hinsicht waren wir vom Khurai'ner Richter mehr als positiv überrascht, da dieser zwar auch des Öfteren Schnappatmung bekam, wenn Phoenix oder Apollo die ein oder andere Ungeheuerlichkeit aussprachen, aber dennoch durchgängig bereit war ihnen eine Chance zu geben. Guter Mann! ('Unser' Richter dagegen konnte Nahyuta das dämliche Gequatsche, trotz der Tatsache, dass in 'unseren' Breitengraden keine Sau an die 'Holy Mother' glaubt, leider nicht austreiben. )

    Mit der Sèance hat eine Technik den Weg ins Spiel gefunden, die das Knobeln noch mal auf ein höheres Level gehoben hat und auch wenn wir öfters auf dem Schlauch standen und eine Weile gebraucht haben, um das Geschehen voranzutreiben, war's durchaus spaßig. Schade eigentlich, dass diese Praktik nicht in anderen Ace Attorney-Teilen verwendet werden kann.
    Netterweise durfte man aber wenigstens ein bisschen mit den Fähigkeiten der bekannten Charaktere herumspielen - schön, dass das nicht komplett unter den Tisch gefallen ist.

    Amüsiert haben wir uns dieses Mal besonders über die Namen der Leute in Khura'in. Ein dickes Lob an die Übersetzer, die folgende Perlen ins Leben gerufen haben:

    Ahlbi Urgaid (I'll be your guide)
    Peeslub'n Ahn'dahstandin (Peace, love and understanding)
    Tahrust Inmee (Trust in me)
    Behleeb Inmee (Believe in me)
    A'nohn Ihmus (Anonymous)
    Datz A'rehbal (That's a rebel) -> Einer der genialsten Charas des Spiels!
    Puhray Zehlot (Prays a lot)
    Rheel Nehmu (Real name)

    Die Fälle selbst wussten wie immer zu begeistern, auch wenn gerade diejenigen, die zur Hauptstory gehörten, durch die besonderen Umstände extrem an den Nerven zerrten (auch der Einstiegsfall!).
    Von daher hat bei uns der vierte Fall einen recht hohen Stellenwert, obwohl er von den meisten Spielern als dürftig abgestraft wird. Sicher, er war nur ein kurzer Platzhalter ohne Bezug zum großen Ganzen und nichts Besonderes in dem Sinne, aber allein die Tatsache, dass man mit Simon endlich jemanden an der Seite hatte, der Nahyuta konstant Paroli geboten hat, war unglaublich befriedigend!

    Den Vogel schoss allerdings wie gewohnt der letzte Fall ab, der alle naselang die Ereignisse auf den Kopf stellte und vor überraschenden Wendungen nur so strotzte - auch wenn diese teilweise schwer zu schlucken waren. Und obwohl es ein verdammt harter Ritt war, können wir die Entscheidung der Entwickler uns 'im letzten Gefecht' einen anderen Gegenspieler vor die Nase zu setzen, nur begrüßen. Diese Person war zwar ein haariger Kontrahent und mit allen Wassern gewaschen, aber kurioserweise nicht dermaßen fanatisch wie Nahyuta, wodurch sich der Schlagabtausch eher wie in alten Zeiten anfühlte.

    Beim DLC-Fall war sowieso Nostalgie pur angesagt, da man gewissermaßen die alte Clique wieder um sich hatte. Hoffentlich wird Gumshoe auch mal wieder aus der Versenkung geholt. Ich vermiss ihn! Und die Oldbag!


    Als Fazit lässt sich sagen, dass Spirit of Justice storytechnisch und hinsichtlich des Spannungsaufbaus seinen Vorgängern mehr als gerecht wird und das hohe Niveau weiterhin hält. Mit Nahyuta allerdings haben sich die Entwickler absolut keinen Gefallen getan - er ist definitiv kein würdiger Gegner für Phoenix und Co., sondern nur eine fanatische Landplage. Drücken wir die Daumen, dass der nächste Staatsanwalt wieder knackig ist, aber bessere Beweggründe an den Tag legt.

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    Stand:

    - 5 von 8 Spielen durchgespielt
    - 4 von mind. 4 (J)RPGs durchgespielt
    - mind. 1 Teil der Atelier-Reihe durchgespielt
    - mind. 1 Titel meiner "Kaum hohe Erwartungen"-Liste durchgespielt
    - mind. 1 ROM aus meinem Fundus durchgespielt
    - Ace Attorney - Spirit of Justice beendet
    BITE ME, ALIEN BOY!

    Spiele gerade: Ever Oasis, Wild Arms 3
    Zuletzt gespielt: Lufia [II - Rise of the Sinistrals], Nekojara Monogatari, Tengai Makyou: Ziria
    Best games ever: Paper Mario: The Origami King, Tales of the Abyss / Vesperia / Symphonia / Legendia, Professor Layton vs. Phoenix Wright: Ace Attorney, Zelda - Skyward Sword / Ocarina of Time / The Minish Cap, Kingdom Hearts 2, Dragon Quest VIII & XI, Okami, Ace Attorney-Reihe, Ghost Trick, Shadow Hearts - Covenant, Suikoden Tierkreis, Final Fantasy 6, 7, 9 & 12

  2. #2
    Absolutes ditto was Nayhuta betrifft, der Typ ging mir echt sowas von auf die Palme!

    Ich fand es auch einfach mega enttäuschend und faul von den Entwicklern dass man diesen Staatswanwalt sowohl für die "innländlichen" als auch "ausländischen" Fälle einsetzt, so als sei dieses Land nur einen Katzensprung entfernt. (vielleicht war es das sogar auch? kA mehr, Insgesamt kam mir die Einführung dieses Landes und der Bezug zu Mayas Kultur irgendwie ein wenig erzwungen vor, man hat zuvor einfach nie was davon gehört)
    Man hätte doch prima 2 verschiedene Staatsanwälte einsetzen können, so dass man diese Landplage wenigstens nur die Hälfte der Zeit ertragen muss.
    Ich hatte sowieso das Gefühl dass man diesen Typus an Staatswanwalt jetzt wirklich schon zu häufig im Ace Attorney Universum gesehen hat, (nur nicht so nervig und schlecht geschrieben) weswegen ich ihn auch als vollkommen inpirationslos, fad und identitätenlos empfand. Gott sei Dank hatte man ihn im letzten Kapitel ersetzt.

    Wer mich da eher überzeugen konnte war Mr Payne im ersten Fall. xD

    Was mir persönlich am meisten bei dem Spiel gefallen hat:

  3. #3
    Zum Thema "ein Staatsanwalt für zwei Länder" . Das trifft den Nagel auf den Kopf.

    Payne war auf seine Weise nervtötend und erstaunlich knackig. Das war das erste Mal, dass wir bei einem Einstiegsfall längerfristig nicht wussten, was wir tun sollten und dachten "Also, wenn der schon so haarig ist...!"

    Stellt sich die Frage, ob man Apollo im nächsten Teil überhaupt zu Gesicht bekommt. War schon irgendwie verständlich, aber auch schade, dass er am Schluß diese Entscheidung getroffen hat.

    ------

    Und danke für deinen Kommentar. Ich hab mich schon gefragt, ob ich zur Alleinunterhalterin mutiere. Na ja, kommt davon, wenn man kein massentaugliches Zeug spielt...
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  4. #4
    Nur als kleine Ermutigung, ich lese hier alles mit und deine Eindrücke sind mir immer gern willkommen, auch wenn ich sie nur konsumiere und nichts dazu beitragen kann.
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  5. #5
    Thanks a bunch!

    Ich weiß, dass ich quasi selbst 'schuld' bin, weil ich 'ne relativ krude Auswahl treffe, aber mich reizen eben eine Menge Spiele. Und weil ich diverse neue Konsolen noch gar nicht habe und / oder mir die neuesten Spiele (noch) schlichtweg zu teuer sind, greife ich eben auch zu vielen alten und unbekannten. Außerdem finde ich es zum Teil interessanter, Eindrücke zu verschiedenen Spielen zu bekommen (auch passiv durch das Lesen von Rezis), als wenn zig Leute über ein und dasselbe Spiel reden (s. im Moment Ni no Kuni 2). Ich komme grad nicht auf den Namen, aber irgendjemand in der Challenge hat doch gerade Eternal Darkness am Wickel: Das ist ein Spiel, das ich nie selbst einlegen würde (Horror *brrrr*), trotzdem finde ich die Berichte dazu total interessant. Und so geht mir das eben mit dem Selberdaddeln auch: Ich möchte so viele Eindrücke wie möglich abgreifen. Ist halt nur ein doofes Gefühl, wenn ich das sozusagen für mich allein mache.
    BITE ME, ALIEN BOY!

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  6. #6

    Ni no Kuni

    Nach dem tragischen Tod seiner Mutter Alice macht der Junge Oliver die Bekanntschaft der männlichen Fee Tröpfchen, die ihm neue Hoffnung schenkt. Tröpfchen stammt nämlich aus einer magischen Parallelwelt, deren Bewohner eine Art Spiegelbild der Leute in Olivers Welt sind und da der Gegenpart seiner Mutter sich zwar aller Wahrscheinlichkeit nach in Gefangenschaft befindet, aber am Leben ist, müsste ihre Befreiung Alice wiederbeleben. Derart ermutigt folgt Oliver seinem quirligen neuen Freund in die für ihn fremde Welt, um sich dort genügend (Zauber-)Kraft anzueignen, die er für den Sieg über den Dunklen Dschinn Shadar benötigt und damit alles wieder ins Lot zu bringen...


    Ni no Kuni ist ein Spiel, das vor Charme nur so strotzt.

    Die Graphik (Charaktere, Orte und Monster gleichermaßen) ist schlicht und dennoch wunderschön anzusehen – ganz so wie man es vom Studio Ghibli eben kennt und erwartet. Zudem wartet sie hier und da mit vielen kleinen Details auf wie den Fischzeichnungen an den Wänden in Katzbuckel oder den Krügen, die in den ‚Hauptstädten’ passenderweise über ein Katzen-, Kuh- oder Schweinedesign verfügen.

    Dieser Hang zu liebevollen Spielereien setzt sich auch an anderer Stelle fort:

    Zum einen überzeugt die Aufmachung des ‚Magischen Begleiters’, der tatsächlich wie ein richtiges Nachschlagewerk, in dem man durchaus auch in der Realität herumblättern könnte, wirkt. Die Zeichnungen und Texte haben z. T. einen ‚altertümlichen’ Flair und punkten mit mehr oder weniger verstecktem Hintergrundwissen zum Spiel – so weisen beispielsweise im Monsterkapitel verstreute Gerüchte und Erzählungen bereits auf die Bosse hin, mit denen man sich im Laufe der Handlung herumschlagen muss.

    Zum anderen hat man sich bei den Bezeichnungen diverser Orte und Monster wahnsinnig viel Mühe gegeben, um diese stimmig klingen zu lassen. (Natürlich kann ich leider nicht für das japanische Original sprechen, aber irgendwo muss ja die Inspiration für die deutsche und englische Text- und Sprachausgabe herkommen, von daher behaupte ich jetzt mal, dass der Grundstein bereits in der Ursprungsversion gelegt wurde.) Manche Namen finde ich zwar in der deutschen und andere wieder in der englischen Variante besser, aber da ich sowieso eine Vorliebe für gute, kreative Sprachspielereien habe, treffen die folgenden Beispiele genau meinen Nerv :

    - Buhutique / Hootique
    - Katzalisation
    - Al-Kuweid / Al Mamoon
    - Hihiti / Teeheeti
    - Triefende Tiefen

    - Miaujestät / Meowjesty
    - Kuhlifin bzw. Muhjestät / Cowlipha
    - Al-Khemi

    - Schnurrke
    - Miaudegen / Puss in Bouts
    - Katerkorsar / Puss in Boats
    - Määhdrescher / Baatender
    - Lammbada / Baarndancer
    - Gieraffe / Aye-Aye Sir
    - Lackaffe / Aye-Aye Catcher
    - Trompetzer
    - Blasphemist
    - Ei-Derdaus / Humpty Bumpty
    - Eigypter / Eggyptian

    Was mich zum Thema Humor bringt: Trotz dass die Hauptstory stellenweise ziemlich ernst ausfällt und mitunter ihre traurigen Momente hat (siehe Spielbeginn), bleibt der Humor keinesfalls auf der Strecke, woran vorrangig Tröpfchen seinen Anteil hat. Es vergeht kaum ein Abschnitt im Spiel, in dem nicht wenigstens ein dämlicher Kommentar vom Großfürsten der Feen vom Stapel gelassen wird und das meine ich absolut positiv! Tröpfchen ist ein Charakter, der permanent doofe Sprüche klopft, aber gleichzeitig lockert er damit das Geschehen auf und verhindert so, dass Oliver zu sehr an seine Mutter erinnert wird. Und mal ehrlich, bei DER Mama liegt das dumme Gequatsche doch im Blut! (Ich frag mich ja wirklich, was man geraucht haben muss, um sich so was genial Dusseliges wie die Feenforst-Episode auszudenken. Gott, hab ich gefeiert! )

    Musikalisch bewegt sich Ni no Kuni ebenfalls auf einem hohen Niveau. (Eigentlich war der OST auch der ausschlaggebende Grund, weswegen ich das Spiel in die Konsole gelegt habe. Zur Debatte standen ursprünglich ein paar andere Titel, aber als meine Schwester ’ne Weile zugehört hatte, kam irgendwann von ihr: „Das müssen wir als nächstes spielen!“ )
    Meine Favoriten (erneut ohne Rangfolge): Ni No Kuni Dominion Of The Dark Djinn - Main Theme, Ni no Kuni Wrath of the White Witch - Main Theme, World Map, Ding Dong Dell - The Cat King's Castle, The Fairyground, Imperial March, Battle II, Kokoro No Kakera (Japanese Version) und Kokoro no Kakera -Pieces of a Broken Heart- (English Version). (Diese Mal ohne Links, weil ich fast nur Cover oder den OST vom zweiten Teil finde.)

    Das Kampfsystem braucht eine Zeitlang, bevor man mit ihm warm wird, denn anfangs neigt man dazu - zumindest ging es mir so – unabsichtlich zwischen Oliver und den Vertrauten hin- und herzuwechseln, obwohl man eigentlich nur beim gerade ausgewählten Charakter Angriff, Verteidigung und die Techniken managen will. Später kommt noch das Manövrieren zusätzlicher Hauptcharaktere dazu, was man zwar im Idealfall nach einer Weile draufhat, aber nicht darüber hinwegtäuschen kann, dass die Kämpfe dann und wann recht hektisch ausfallen. (Und Esther verballert regelmäßig ihre MP, als gäb’s kein Morgen! )

    Für Abwechslung abseits der Story sorgt ein ganzer Schwung an Nebenaufgaben, die sich hauptsächlich in Monsterjagden, Fetch Quests und ‚Herzen heilen’ aufteilen. Letzteres ist eine an und für sich süße Idee, bei der man die Tugenden, die man innerhalb der Handlung freischaltet (Mut, Liebe, Zurückhaltung…) an Leute verteilt, denen diese Werte abhanden gekommen sind und die sich daher entgegen ihrem Naturell verhalten. Nervig wird die ganze Sache nur bei Personen, die man mehrfach ‚verarzten’ muss (Stichwort Ehepaar) und bei denen man unweigerlich denkt, dass Shadar nichts besseres zu tun hat, als immer wieder die selben armen Würste zu attackieren…

    Im Zuge dessen stieß mir ein Punkt allerdings erneut sauer auf: Wie ich bereits in einem Thread zum Thema schrieb, ist optionaler Kram für mich solange toll, wie er ins eigentliche Spiel integriert wird. Ni no Kuni ist dummerweise auf den Zug aufgesprungen, der einen Teil davon ins Post-Game verbannt, was ich nach wie vor einfach nur unsinnig finde. Im konkreten Fall heißt das, dass diverse Monster und damit ihre nach dem Kampf hinterlassenen Schätze; Formeln für die stärkste Ausrüstung sowie zusätzliche Monsterjagden und andere Sidequests zu einem Zeitpunkt zur Verfügung gestellt werden, zu dem man den ganzen Krempel partout nicht (mehr) braucht. Und man kann mir nicht erzählen, dass man mit dem Wegweiser und seinem verwirrenden Ende noch einen Storyhappen als Belohnung erhält. (Der allerletzte optionale Boss war zwar von der Art und Weise her interessant, hätte aber – wie alles andere – auch gut ins ‚normale’ Spiel gepasst.)

    Abgesehen davon gab es nur wenig, was ich nicht so prickelnd fand:

    - Für das Öffnen der grünen Kisten muss man sich exakt (!) an einer ganz bestimmten Stelle befinden. (mehrfacher Kommentar meiner Schwester: „Dürfte man selbst schießen, wäre die schon längst auf.“)

    - Das vierte Partymitglied tritt der Gruppe zu einem viel zu späten Zeitpunkt bei und verfügt nicht mal über besondere Fähigkeiten. Nach einigen Probekämpfen versauerte die – mit gut 20 Leveln weniger als der Hauptcast ausgestattete - Person für den Rest des Spiels auf der Ersatzbank (auf der’s nicht mal EXP gab).

    - Warum ist der ‚Magische Begleiter’ vollgestopft mit Zaubersprüchen wie Schrumpfen, Werkatze, Werfisch, Doppelgänger (oder so ähnlich)..., wenn man diese nicht anwenden kann? Auch andere Sprüche wie Vergifteter Apfel und Zauberbesen haben genau ein einziges Mal (!) ihre Daseinsberechtigung. Da hätte man echt mehr draus machen können...


    Alles in allem ist Ni no Kuni allerdings eine spielerische Wucht und bis jetzt definitiv mein Game of the Year. Im Grunde genommen würde ich mich jetzt tierisch auf den zweiten Teil freuen, aber wenn zig Leute sagen, dass der die hoch angelegte Messlatte seines Vorgängers nur in Ansätzen erreicht, fragt man sich eigentlich, wie es bloß dazu kommen konnte. Irgendwann in den nächsten Jahren gehe ich dem Mysterium mit Sicherheit mal selbst auf den Grund...


    Kuriosität am Rande 01:
    In Biologie scheint von den Entwicklern keiner aufgepasst zu haben. Wie sonst lässt sich erklären, dass sowohl Tröpfchen als auch Pia in Bezug auf den Story-Strang rund um die Triefenden Tiefen Schlangen als schleimig bzw. glitschig bezeichnen? Schlangen haben in der Regel eine rauhe, schuppige Haut – da schleimt und glitscht nix!

    Kuriosität am Rande 02:
    So gut wie immer wenn ich im dunklen Bereich vom Pfad der Gräber (wo man beim ersten Besuch die Lichter anzünden muss) in die kleine Höhle ganz links gegangen bin, hingen die dortigen Monster an der Decke rum. Hatte das noch jemand oder war das ein Exklusiv-Bug nur für mich?

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    Stand:

    - 6 von 8 Spielen durchgespielt
    - 5 von mind. 4 (J)RPGs durchgespielt
    - mind. 1 Teil der Atelier-Reihe durchgespielt
    - mind. 1 Titel meiner "Kaum hohe Erwartungen"-Liste durchgespielt
    - mind. 1 ROM aus meinem Fundus durchgespielt
    - Ace Attorney - Spirit of Justice beendet
    BITE ME, ALIEN BOY!

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    Zuletzt gespielt: Lufia [II - Rise of the Sinistrals], Nekojara Monogatari, Tengai Makyou: Ziria
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  7. #7
    Zitat Zitat von LittleChoco Beitrag anzeigen
    Alles in allem ist Ni no Kuni allerdings eine spielerische Wucht und bis jetzt definitiv mein Game of the Year. Im Grunde genommen würde ich mich jetzt tierisch auf den zweiten Teil freuen, aber wenn zig Leute sagen, dass der die hoch angelegte Messlatte seines Vorgängers nur in Ansätzen erreicht, fragt man sich eigentlich, wie es bloß dazu kommen konnte. Irgendwann in den nächsten Jahren gehe ich dem Mysterium mit Sicherheit mal selbst auf den Grund...
    Ni no Kuni hat mich damals echt erwischt.
    Wunderschöne Welt und irgendwie aufn Boden geblieben.
    Erinnerte mich stark an Dragon Quest VIII, wo an erster Stelle die stimmungsvolle Reise steht und ja, Ni no Kuni 2 hätte so gut werden können, wobei der Preis momentan drastisch gefallen ist.
    Now: Like a Dragon: Pirate Yakuza in Hawaii & Astro Bot / Done: Doom: The Dark Ages
    Now: Locke & Key Staffel 3 / Done: Cobra Kai Staffel 6
    Now: One-Punch Man Band 20 / Done: Justice League: Cry for Justice
    RPG-Challenge 2025 / Now: Clair Obscur Expedition 33

  8. #8

    Professor Layton und das Vermächtnis von Aslant

    Auf Bitten seines Archäologie-Kollegen Desmond Locklair reist Professor Layton zusammen mit Emmy und Luke ins eisige Snoborg. Dort wird das Trio nicht nur Zeuge, wie ein in Eis eingeschlossenes Mädchen der uralten Aslanti-Zivilisation aus seinem kalten Schlaf erwacht, sondern auch wie eine Verbrecherbande besagtes Mädchen in ihre Gewalt bringen will. Als echter englischer Gentleman setzt Layton alles daran die Schurken aufzuhalten, was schließlich zu einer Jagd nach aslantischen Artefakten rund um den Globus führt – denn die Gesandte Aurora ist der Schlüssel zum Vermächtnis des sagenumwobenen Reiches Aslant.


    Der finale Teil der Layton-Reihe verbindet in gewohnter Manier eine geheimnisvolle Handlung mit schlichter Graphik, schrägen Charakteren und Rätseln en masse.

    Letztere waren für mich persönlich wie bei den Vorgängern – und ich weiß wie paradox das bei diesem Genre klingt – erneut der einzig wirkliche Störfaktor des ganzen Spiels.
    Die ‚wichtigen’ Rätsel, die geknackt werden müssen, um die Story voranzutreiben, sind in der Regel relativ einfach und haben ihren berechtigten Daseinszweck. Zudem handelt es sich bei ihnen oft um Trial & Error-Varianten, bei denen man rumprobieren kann, bis man die Lösung hat und falsche Antworten nur selten Strafen nach sich ziehen.
    Viele der übrigen dagegen sind reine Lückenbüßer und hemmen schlicht und ergreifend den Erzählfluss – besonders wenn man ewig und drei Tage daran rumknabbert. Diese Rätsel verlangen auch meist (aber nicht immer) eine klare Antwort und sind dementsprechend Fehleingaben gegenüber weniger tolerant. Dazu kommt, dass ich persönlich mit Zahlen so meine Probleme habe und von daher bei vielen der (leider) häufigen Mathe-Rätsel oft schon bei der Aufgabenstellung kapituliere – vom Finden des richtigen Lösungsweges gar nicht erst zu reden. Ernsthaft: Ohne die Hilfe meiner Schwester hätte ich vermutlich nicht ein einziges Layton-Spiel beenden können.

    Aber von den Rätseln mal abgesehen, mag ich die Reihe total gern, weil sie einen ganz besonderen Charme versprüht: Die Charaktere sind sympathisch (und bisweilen schön dusselig ), die Graphik überzeugt ohne aufgemotzten Schnickschnack, die Minispiele sind originell und die Handlung weiß in jedem Teil zu gefallen.
    Speziell in diesem letzten Abenteuer fand ich es interessant, dass quasi die Fäden aus den meisten anderen Spielen und dem Film hier zusammengeführt und zu einem Abschluss gebracht wurden.
    Garniert mit mehreren nicht vorhergesehenen Enthüllungen auf den letzten Metern, die zwar eigentlich der Klischee-Kiste entnommen wurden, aber dennoch (für uns) fast alle überraschend kamen, beendet Das Vermächtnis von Aslant die Geschichte um Professor Layton auf eine absolut zufriedenstellende Art und Weise.

    Irgendwann schau ich mir mal an, wie sein Töchterchen sich schlägt…

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    Stand:

    - 7 von 8 Spielen durchgespielt
    - 5 von mind. 4 (J)RPGs durchgespielt
    - mind. 1 Teil der Atelier-Reihe durchgespielt
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    - mind. 1 ROM aus meinem Fundus durchgespielt
    - Ace Attorney - Spirit of Justice beendet
    - Professor Layton und das Vermächtnis von Aslant durchgespielt
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  9. #9

    A Vampyre Story

    Die französische Opernsängerin Mona De Lafitte hat es nicht leicht: Nicht nur, dass sie der zu klein geratene Baron Shrowdy von Kiefer nach Draxylvanien auf sein – mitten in einem See stehendes – Schloss entführt hat. Nein, Shrowdy entpuppt sich auch noch als Vampir und macht sie zu seinesgleichen – was Mona jedoch vehement zu leugnen versucht. Als ihr Entführer auf einem Beutezug von einem Priester gemeuchelt wird, sieht sie ihre Chance gekommen zusammen mit der Fledermaus Froderick zurück nach Paris zu fliehen. Wenn da neben diversen Hindernissen nur nicht die ‚winzige Kleinigkeit’ wäre, dass sie kein Sonnenlicht mehr verträgt…


    A Vampyre Story ist ein typisches Point & Click Adventure: Mona kann sich Dinge und Personen anschauen, mit ihnen reden, sie berühren, mit anderen Sachen kombinieren oder anderweitig mit ihnen hantieren oder – wenn sie ein Stück von ihr entfernt sind – als Fledermaus zu ihnen fliegen. Im Zuge dieser Möglichkeiten gilt es sich durch die Handlung zu knobeln, die sich grob in zwei Teile gliedert: Zum einen in die Flucht aus dem Schloss und später in der nahen Stadt in die Vorbereitung der Reise (Beschaffen eines Transportmittel, Graberde für den Sarg etc.).

    Punkten kann A Vampyre Story definitiv in Sachen Humor. Das Spiel strotzt nur so vor zahlreichen Anspielungen auf Filme, Bücher, Spiele, Musik und vielem mehr (das Rat Pack; Edgar Allan Poe; Pen & Paper; Ratatouille; Ozzy Osborne; Harry Potter; Day of the Tentacle; Star Wars; Star Trek; Stephen King…). Ich hab garantiert nicht alles erraten, aber auch ohne Hintergrundwissen waren viele der Dialoge und Beschreibungen zum Brüllen komisch. Besonders Mona und Froderick hauen sich einen Kalauer nach dem anderen an den Kopf, dass es eine wahre Freude ist. Man muss allerdings mit schwarzem Humor, makabren Witzen und der ein oder anderen sexuellen Posse leben können, denn darauf bauen viele der Lacher auf.

    Die Hintergrundgraphik weiß durchaus zu gefallen, während die Optik der Charaktere ein wenig gewöhnungsbedürftig ist. (Viele Figuren sind nicht gerade eine Schönheit. ) Allerdings passt das gerade deshalb wie die Faust aufs Auge zum schrägen Grundton des Spiels.

    Musikalisch gibt’s nicht wirklich irgendwelche Highlights. Meist plätschern die Stücke mehr oder weniger vor sich hin, obwohl sie hier und da durchaus die Atmosphäre durch krude Töne unterstreichen (Schloßküche).
    Die deutschen Sprecher (speziell Mona und Froderick) liefern im Großen und Ganzen ordentliche Arbeit ab, auch wenn an manchen Stellen ein wenig mehr Elan und Betonung nicht zu verachten gewesen wäre. (Kurioserweise passiert es ab und an, dass Mona im englischen Original zu hören ist. Da war man wohl ein wenig schlampig...)

    Abgesehen von einer fehlenden Schnellreise-Funktion zwischen den Orten, vereinzelten Graphikfehlern und etwas längeren Ladezeiten beim Wechseln der Screens gibt es nur wenig zu beanstanden. Ärgerlich ist jedoch die Tatsache, dass man trotz Installation die Disc im PC lassen muss, weil das Spiel sonst nicht erkannt wird und sich das Starten besagter Installation vermutlich aus ähnlichen Gründen ewig hinzieht.

    Leider endet das Spiel mit einem gewaltigen Cliffhanger, weil der ursprünglich geplante zweite Teil aufgrund finanzieller Probleme auf Eis gelegt wurde. Von daher bleiben diverse Fragen, die aufgeworfen werden, unbeantwortet und auch Monas und Frodericks Reise findet keinen zufriedenstellenden Abschluss. Schade, denn mir persönlich hat A Vampyre Story eigentlich eine Menge Spaß gemacht - ich hätte liebend gern gewusst, ob die beiden heil in Paris ankommen werden…


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    Stand:

    - 8 von 8 Spielen durchgespielt
    - 5 von mind. 4 (J)RPGs durchgespielt
    - mind. 1 Teil der Atelier-Reihe durchgespielt
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    - Ace Attorney - Spirit of Justice beendet
    - Professor Layton und das Vermächtnis von Aslant durchgespielt


    Und damit kann ich meine JRPG-Challenge als offiziell beendet deklarieren!


    Ich erweitere sie allerdings in dem Sinne, dass ich einfach mal schaue wie viele Spiele ich bis zum 31.12. noch schaffe. Möglicherweise kann ich ja in der Liste bei den Punkten „(J)RPGs“ bis „ROMs“ noch den ein oder anderen Titel hinzufügen.
    BITE ME, ALIEN BOY!

    Spiele gerade: Ever Oasis, Wild Arms 3
    Zuletzt gespielt: Lufia [II - Rise of the Sinistrals], Nekojara Monogatari, Tengai Makyou: Ziria
    Best games ever: Paper Mario: The Origami King, Tales of the Abyss / Vesperia / Symphonia / Legendia, Professor Layton vs. Phoenix Wright: Ace Attorney, Zelda - Skyward Sword / Ocarina of Time / The Minish Cap, Kingdom Hearts 2, Dragon Quest VIII & XI, Okami, Ace Attorney-Reihe, Ghost Trick, Shadow Hearts - Covenant, Suikoden Tierkreis, Final Fantasy 6, 7, 9 & 12

  10. #10
    Oh nett. Das Spiel habe ich mal vor einiger Zeit angefangen, dann aber wegen Zeitmangel irgendwann liegen gelassen. Bin auch nicht weit gekommen, aber der Anfang hatte schon einen guten Eindruck gemacht.
    Freut mich zu lesen, dass es auch gut weitergeht, wenn auch der Cliffhanger ungünstig ist. Muss ich bei Gelegenheit vielleicht doch mal wieder ausgraben^^

    Und Gratulation zur erfolgreichen Challenge

  11. #11
    Wenn dir bereits der Anfang gefallen hat, dann gib dem Spiel noch mal 'ne Chance. Glaub mir, es lohnt sich (trotz offenem Ende).

    Zum zweiten Punkt: Danke.
    BITE ME, ALIEN BOY!

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  12. #12

    Shin Megami Tensei: Digital Devil Saga

    In einer postapokalyptischen Welt tobt ein Bandenkrieg, denn es heißt, dass der Stamm, der alle anderen besiegt, ins Nirvana eingehen und damit ein besseres Leben führen kann. Als Serph und seine Freunde gerade gegen die rivalisierenden Vanguards kämpfen, wird eine zerstörerische Kraft freigesetzt, die in allen Menschen eine dämonische Seite weckt. Da die Leute nun vorrangig von Hunger und dem Drang den Gegner zu verschlingen getrieben werden, mutiert der Krieg zu einem wahren Schlachtfest. In all dem Chaos erscheint eine mysteriöse junge Frau, die sich nicht an ihre Vergangenheit erinnert, jedoch mit ihrem Gesang die rasenden Dämonen besänftigen kann. Wer ist diese Sera und warum haben Serph und die anderen das Gefühl ihr schon einmal begegnet zu sein?


    Als ich damals (vor zig Jahren) Digital Devil Saga auf Verdacht gekauft habe, wusste ich noch nichts von den unzähligen Ablegern und Spin-Offs der Megami Tensei-Reihe. Vermutlich hätte ich den beiden DDS-Spielen dennoch den Vorzug gegeben, weil ich eine mehr oder weniger feste Party aus einer Handvoll Leute bedeutend ansprechender finde als unzählige (Monster-)Charaktere, die man sich erst zusammensammeln und hochzüchten muss.
    Dummerweise bestätigte sich jedoch mein anfängliches dumpfes Bauchgefühl. DDS konnte mich absolut nicht vom Hocker reißen, weshalb ich meine Rezi spontan mit dem Fazit beginne, das da lautet: Die Megami Tensei-Reihe und ich werden in diesem Leben definitiv keine Freunde mehr.


    Was mich am meisten bei der Stange gehalten hat, war die Story. Denn obwohl oder vielleicht gerade weil sie sehr düster präsentiert wurde, war ich schon daran interessiert, was hinter der ganzen Verwandlungssache, Sera und dem Auftauchen dieser merkwürdigen Katze steckte. Und auf weiter Strecke hatte ich durchaus den WILLEN (meine Motivation verabschiedete sich immer mehr) BEIDE Spiele durchzuackern, um diese Rätsel zu lösen.

    Das Gameplay machte mir jedoch einen gewaltigen Strich durch die Rechnung.

    Mit dem Kampfsystem konnte ich im Großen und Ganzen leben, auch wenn ich mir nicht alle Stärken und Schwächen der Monster merken konnte und auf diese Weise ein ums andere Mal Züge verschenkt habe (frei nach dem Motto: Reagiert das Viech jetzt anfällig auf Feuer oder nicht? -> *von mir gewirkte Feuerattacke prallt ab* -> Ich: „SCH***!!!“ -> Monster freut sich, dass es früher als geplant wieder an der Reihe ist und lacht sich ’n Ast ).
    Die Fähigkeit mancher Feinde sich auf einen Satz mehrere Extrazüge zu verschaffen (durch die Zauber ‚Rage’ & ‚Psycho-Rage’) war ebenfalls nicht gerade förderlich für mein Nervenkostüm. Dafür konnte ich meine Charaktere mehrmals in einer Runde angreifen lassen, wenn ich die aktuellen Mitstreiter pausieren ließ – praktisch, wenn ich z. B. ein zweites Mal mit Eis angreifen wollte und nur Serph darüber verfügte.

    Was mir mit am meisten auf den Zünder ging, waren die riesigen, verwinkelten Dungeons, in die ich regelmäßig geschickt wurde und verbunden damit die hohe Rate an Zufallskämpfen. Stellenweise war es nicht möglich einen Gang entlangzugehen ohne im Sekundentakt angegriffen zu werden! Dadurch bedingt kam ich oft nur schleppend voran und verbrachte im Durchschnitt mehrere Stunden in einem einzigen Dungeon. (Und ich hab mit Lösung gespielt. Ich brauchte nicht durch die Gegend zu irren. Ich WUSSTE, welche Wege ich nehmen musste und hatte trotzdem das Gefühl, ich würde partout nicht vom Fleck kommen!)
    Und wenn ich dann endlich – nach zig Millionen Kämpfen - wieder ins Freie kam, wurde ich mit einem kleinen Storyhappen abgespeist und in das nächste monsterverseuchte Gebiet beordert. Jedes Mal aufs Neue! Schlimmer als in vielen Uralt-RPGs!

    Mein zweiter großer Frustfaktor war das an die eigene Barschaft gekoppelte Skill-System. Trotz der Tatsache, dass ich vor lauter Feinden nicht laufen und bestimmte Hinterlassenschaften verkaufen konnte, hatte ich irgendwie nie genug Geld, um alle Sprüche zu kaufen. Aus diesem Grund wählte ich aufs Geradewohl diejenigen aus, die am vielversprechendsten klangen – und setzte mich damit des Öfteren gehörig in die Nesseln!
    Denn was auf den ersten Blick aussah wie ein wahres Füllhorn an Möglichkeiten, entpuppte sich bei einzelnen Bossen als fiese Falle. Für die meisten Obermacker benötigte ich nämlich eine spezielle Strategie - anders KONNTE ich sie gar nicht besiegen - und damit einhergehend bestimmte Skills. Hatte ich diese nicht bereits erlernt, war ich auf gut deutsch am A*** und musste eine Trainings- oder besser Geldscheffel-Runde nach der anderen einlegen. Und das passierte viel öfter als ich wahrhaben wollte! (Am letzten Speicherpunkt durfte ich noch mal kehrtmachen und mehr als 13 Stunden stupides Monsterplätten absolvieren, nur weil ich einen gewissen Spruch bei keinem meiner Mannen freigeschaltet hatte! )
    Dass die Monster bereits in den ersten Dungeons mit Statuszaubern - für die ich noch längst keine Heilung (weder Items noch Magie) hatte - um sich schmissen als gäb’s kein Morgen, ist da nur ein weiterer Punkt auf der Skills-erlernen-Frustliste.
    Paradoxerweise war das Leveln (= EXP-Sammeln) dadurch an und für sich quasi irrelevant, weil die beste Angriffskraft oder der höchste Verteidigungswert nichts brachte, wenn ich den Feinden nicht DEN einen Spruch um die Ohren haute, der sie in die Knie zwang oder DEN einen Abwehrzauber auf Lager hatte, der mich vor Versteinerung etc. schützte. (Fühl dich angesprochen, Catoblepas! Laut!)

    Darüber hinaus gab es keinerlei Nebenaufgaben in Form von Sidequests oder Minispielen, die nichts mit Kämpfen zu tun hatten. Die einzige Möglichkeit mit Leuten zu agieren oder schlicht etwas anderes zu tun außer sich durch Gegnerhorden zu metzeln, war das Ansprechen der Menschen, die vor den einzelnen Dungeons standen.
    Kurioserweise waren diese knappen Gespräche zum Teil interessanter als die spärlichen Storybrocken, die ich in den Szenen serviert bekam. So traf ich z. B. einen Politiker und zwei Mitglieder unterschiedlicher Bands, die in einem Atemzug Begriffe aus ihrem Metier verwendeten und sich im nächsten Moment fragten, woher sie dieses Wissen hatten. Oder ich erkundigte mich als Serph bei seinen Freunden nach der Farbe des Himmels und erhielt als Antwort ‚blau’, obwohl der Himmel über ihren Köpfen definitiv nicht so aussah. Wenn das nicht mysteriös war und nach Aufklärung schrie...

    In Sachen Graphik gewöhnte ich mich recht schnell an den seltsamen Stil der Figuren, auch wenn die ‚toten Augen’ ehrlich gesagt schon etwas befremdlich aussahen. Die Hintergrundgraphik fand ich nicht so prickelnd - vor allem in den Dungeons rannte man fast immer durch ähnlich gestaltete Räume und Gänge (was das Gefühl des mangelnden Fortschritts noch verstärkte).
    Bei den Gegnern fiel auf, dass die Frauenfiguren fast alle schön anzusehen waren, während die männlichen Feinde bzw. diejenigen, die man nur als ‚es’ bezeichnen konnte, eigentlich durch die Bank weg schräg oder hässlich designt waren.

    Musikalisch tröpfelten die Stücke dröge vor sich hin - nicht mal das Endboss-Theme klang irgendwie außergewöhnlich. (Vom zweiten Teil kenne ich zumindest die Brahman-Mucke und die ist toll.) Allerdings erinnerte mich die Hintergrundmusik in der Vanguard-Basis Svadhisthana stark an Arc the Lad. Warum auch immer...

    Weitere Punkte, die mir aufgefallen sind:

    - Partymitglieder, die das erste Mal zur Truppe stießen, hatten ein den anderen Mitstreitern angepasstes Level (ich hatte anfangs echt Angst, ich müsste mit Cielo rund 30 Level aufholen)

    - Charas auf der Ersatzbank bekamen zu Beginn zwar Atma Points (AP), aber keine EXP (änderte sich mit einer bestimmten Fähigkeit, die ich ausrüsten musste)

    - mittels des Skills ‚Devour’ konnte man bei manchen Charas die Menge an erhaltenen AP nach einem Kampf erhöhen -> klappte nicht immer, war aber an sich ’ne tolle Sache

    - unverbrauchte Gegnertypen / -namen -> mal was anderes als die üblichen Fantasymonster (Goblins, Orks...)

    - vor den meisten (Zwischen-)Bossen wurde an der entsprechenden Tür gewarnt (in manche konnte man aber trotzdem reinrennen )

    - viele der Teleporter funktionierten nur in eine Richtung -> da die Party meist nur an den großen Speicherpunkten / Teleportern geheilt werden konnte, musste ich oft ewig und drei Tage zu den kleinen zurückrennen (Und warum gab es ausgerechnet vorm letzten Boss kein großes Karma Terminal?! )


    Zusammenfassend hat mich Digital Devil Saga in vieler Hinsicht einfach nur frustriert und genervt und es war (abgesehen von Heroes of Mana, das ich ja auch abgebrochen habe) seit langer Zeit das erste Spiel, bei dem ich ohne Witz das Gefühl habe, ich hätte 80 Stunden meines Lebens schlicht und ergreifend vergeudet. Ein Spiel, das zu 90-95 % nur aus Kämpfen besteht, mag in vielen Leuten die Herausforderung wecken – mich schlägt es damit bloß in die Flucht. (Unnötig zu erwähnen, dass ich die meisten optionalen Bosse links liegen gelassen habe...)
    Wie man sich vorstellen kann, habe ich den Gedanken mir Digital Devil Saga 2 zu kaufen aus meinem Hirn gelöscht und mir stattdessen eine grobe Übersicht der Handlung im Netz angeguckt. Das muss für die Zukunft reichen.


    Und da ich nach dem Kraftakt dringend Zucker brauchte, hab ich Atelier Iris 2 angefangen...

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    Stand:

    - 9 Spiele durchgespielt
    - 6 (J)RPGs durchgespielt
    - 1 Teil der Atelier-Reihe durchgespielt
    - 2 Titel meiner "Kaum hohe Erwartungen"-Liste durchgespielt
    - 1 ROM aus meinem Fundus durchgespielt
    - Ace Attorney - Spirit of Justice beendet
    - Professor Layton und das Vermächtnis von Aslant durchgespielt
    BITE ME, ALIEN BOY!

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