Heroes of Mana [ABGEBROCHEN]
Als Roget und seine Freunde im Auftrag des Königreichs Pedda auf einen Erkundungsflug in ein benachbartes Land reisen, werden sie Zeugen, wie ihre Armee dieses gnadenlos angreift. Schockiert wechseln sie die Seiten und binnen kürzester Zeit befinden sie sich mitten in einer gigantischen Schlacht - denn Pedda hat der ganzen Welt den Krieg erklärt.
Wenn man - wie ich - kurz zuvor Revenant Wings gespielt hat, fängt man automatisch an Vergleiche zwischen diesen beiden Spielen zu ziehen, weil sich die Spielmechanik in gewisser Weise sehr ähnelt. Doch auch wenn ich beim FF XII-Ableger die Hektik bemängelt habe, muss ich meine Aussage ein wenig korrigieren, da Heroes of Mana das Ganze tatsächlich noch toppt - in negativer Hinsicht.
Zuallererst einmal ist Heroes of Mana kein RPG, da die Werte der Helden nur mittels Ausrüstung verbessert werden können: Level und damit einhergehende Statusboni gibt es nicht. Dadurch fällt natürlich auch die Möglichkeit flach, eine versiebte Mission ein Weilchen später etwas aufgepowerter noch einmal zu versuchen. Man muss wirklich nehmen, was das Spiel einem zum jeweiligen Zeitpunkt bereitstellt.
Das wäre eventuell nicht mal so schwer zu bewerkstelligen, würde man nicht permanent unter Zeitdruck stehen, weil man an mehreren Fronten gleichzeitig beschäftigt ist:
Jede Mission beginnt damit, dass man eine vorgeschriebene Anzahl an Partymitgliedern ins Feld schickt, wobei Roget ein Pflichtcharakter ist.
Dann muss man auf sein Luftschiff klicken, dass sich neben den Figuren befindet und die erste von mehreren Basen errichten - anfangs ist dies immer die, mit der man Sammlereinheiten ruft. Besagte Einheiten schickt man nun los, um Ressourcen auf dem Schlachtfeld zu finden und zum Schiff zurückzubringen. Erst wenn man genügend Ressourcen eingesammelt hat, kann man weitere Basen bauen, die entweder Charaktere im Umkreis des Schiffes heilen, Extra-Schaden bei Gegnern verursachen oder andere Einheiten (Schützen, gepanzerte, Boden-, Flug- oder Spezialtruppen) ausspucken.
Und hier wird's ungemütlich, denn nicht nur, dass die Einheiten (durch die Bank weg ALLE) trotz Zielvorgabe gerne mal planlos durch die Gegend latschen (was echt Spaß macht, wenn man händeringend auf eine neue Fuhre Materialien wartet) - die Zeit bleibt zu allem Überfluss nicht stehen, während man im Schiff zugange ist, wodurch es durchaus sein kann, dass neue Einheiten die alten nicht verstärken, sondern mal eben ersetzen müssen, weil diese in der Zwischenzeit das Zeitliche gesegnet haben.
Zudem krankt die KI auch öfter mal in der Hinsicht, dass die Figuren ihre Angriffe nicht automatisch auf einen in der Nähe stehenden Feind ausweiten, sondern fröhlich neben dem Gegner stehen bleiben und sich ohne Gegenwehr zu Brei kloppen lassen. 
Zusätzlich dazu gibt es zwar meistens nur eine oder zwei Bedingung(en), die für den Sieg nötig sind, aber gleichzeitig einen ganzen Schwung an möglichen Ereignissen, die zum Game Over führen: Roget darf nicht sterben; das Schiff darf nicht zerstört werden; Gastchara A darf nicht sterben; Gastchara B darf nicht sterben; Gastchara C darf nicht sterben; die Tore des Schlosses, das man gerade verteidigt, dürfen nicht fallen etc., etc. Wieviel Kontrolle man über das Geschehen hat, wenn besonders die Gastcharaktere hinrennen, wohin sie wollen, kann man sich ja wohl denken!
Ich jedenfalls bin irgendwann nicht mehr hinterhergekommen und unter Spaß versteh ich definitiv was anderes, als hektisch den Screen nach Charas abzusuchen, die drauf und dran sind den Heldentod zu sterben!
Mit den Figuren bin ich auch nicht warm geworden, weil sich die Szenen zwischen den einzelnen Missionen kaum auf die Personen an sich, sondern hauptsächlich auf das Gesamtgeschehen konzentrieren. Und da man fast nach jedem Kampf ein, zwei neue Leute aufgedrückt kriegt, wächst der Pulk an austauschbaren 'Anführern' stetig weiter, was es noch mehr erschwert eine Bindung zu ihnen aufzunehmen.
Als Fazit bleibt mir daher nur zu sagen, dass ich es eigentlich überhaupt nicht mag, Spiele, in die ich bereits diverse Stunden investiert habe, sang- und klanglos abzubrechen, Heroes of Mana mir aber einfach keine Wahl ließ. Die Handlung hat an und für sich das Potenzial eine solide Geschichte zu erzählen und die schlaksige Charaktergraphik mag ich seit den Final Fantasy Tactics Advance-Teilen sowieso, aber besonders das Kampfsystem (und das macht nun mal den Großteil des Spiels aus) schaffte es leider gar nicht mich zu überzeugen.
Somit hab ich zwar einen Titel meiner "Kaum hohe Erwartungen"-Liste getestet, ihn aber nicht beendet, wodurch er leider nicht für die Challenge zählt. Egal, ich hab ja noch ein anderes Spiel am Wickel und so wie's aussieht, werde ich das definitiv beenden (sogar mehrmals).
Stand: 0/8
BITE ME, ALIEN BOY!
Spiele gerade: Lufia [Rise of the Sinistrals], Nekojara Monogatari
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