Final Fantasy XII - Revenant Wings
Seit dem Ende von Final Fantasy XII ist mehr als ein Jahr vergangen: Nach einer nicht gerade einträglichen Schatzsuche, die ihn sein Luftschiff gekostet hat, ist Vaan sofort Feuer und Flamme, als ein 'Geister-Luftschiff' über Rabanastre gesichtet wird. Zusammen mit Penelo und drei anderen Freunden gelingt es ihm das verlassene Gefährt in Besitz zu nehmen, das sie scheinbar aus eigenem Antrieb nach Lemures bringt – einer Welt hoch über den Wolken von Ivalice. Dort treffen sie nicht nur auf die geflügelten Aegylen, sondern werden zudem in die Machenschaften einer Person verwickelt, die als der 'Richter der Schwingen' bekannt ist. Und so liegt es an Vaan & Co. sowohl von Lemures als auch von Ivalice Unheil abzuwenden...
Revenant Wings ist eines der wenigen Handheld-Games, die meine Schwester vor mir gespielt hat und sie hatte über Monate hinweg einen schweren Stand damit. Von daher war meine Hauptprämisse 'Erst mal probieren und wenn's gar nicht läuft, lernt's fliegen.'. Seltsamerweise gestaltete sich mein Spielerlebnis jedoch stellenweise ganz anders…
Auffällig an Revenant Wings ist allerdings zunächst einmal das völlig andere Kampfsystem: Während Final Fantasy XII in vieler Hinsicht ein reines RPG ist (nur ohne separaten Bildschirm bei Feindkontakt), entpuppt sich sein Nachfolger als SRPG, dessen Kämpfe man öfter nur als heilloses Durcheinander bezeichnen kann. (Ähnlich wie in den Schlachten in Suikoden 5 – da rennt auch alles auf einmal los und jeder macht, was er will.
)
Man hat zwar die Möglichkeit die einzelnen Gruppen (max. 5 der Hauptcharaktere nebst Esper-'Fußvolk') gesondert auszuwählen und ihnen Befehle zuzuteilen, aber spätestens beim Aufeinandertreffen auf eine größere Gruppe Gegner verliert man völlig den Überblick. Das punktgenaue Auswählen einer Person mit dem Stylus zwecks Wiederbeleben o. ä. wird dann zu einem regelrechten Glücksspiel, was die Überlebenschancen in diversen Kapiteln / Missionen drastisch senkt.
Von daher kann ich schon verstehen, warum meine Schwester so oft abgesoffen ist und irgendwann dermaßen frustriert von dem Spiel war, dass sie es über Wochen nicht mehr angerührt hat. Sicher, man bekommt auch EXP, wenn man den Kampf versiebt hat, aber diese fallen logischerweise deutlich geringer aus und ändern nichts daran, dass man noch einmal antreten muss.
Ich dagegen hatte entweder andere Esper freigeschalten, andere Ressourcen zum Schmieden ergattert oder einfach nur unglaubliches Schwein, denn bei mir dauerte es verhältnismäßig lange, bis ich das erste Mal ein Game Over hatte (optionaler Kampf gegen Rikki und Co.) und auch danach brauchte ich oft höchstens einen einzigen Neustart pro Mission. (Fairerweise muss ich dazu sagen, dass am Ende mancher Kämpfe nur noch ein Charakter stand, aber da dies trotzdem als Sieg zählte und glattweg alle Partymitglieder (tote und nicht anwesende eingeschlossen) EXP abgegriffen haben… Wen interessieren da nichtige Details?
) Die letzten drei optionalen Missionen (Bahamut, Zodiarche und ein mehrere-Stockwerke-Dungeon) hab ich allerdings sausen lassen, weil die Monster da z. T. mit Level 99 rumrannten und das war mir zu heftig.
An der Musik gab's nichts auszusetzen, da fast überwiegend die Stücke aus Final Fantasy XII verwendet wurden und die sind eigentlich durch die Bank weg klasse – besonders das geniale Theme, das meist bei den Konfrontationen mit den Überwesen / großen Espern gespielt wurde. 
Die Graphik fand ich im Großen und Ganzen absolut zufriedenstellend, obwohl mich das jugendliche Aussehen der Charaktere in den wenigen Storysequenzen ein wenig irritiert hat. Gut, man hatte es an die Optik der Porträts angepasst, die ich in Final Fantasy Tactics Advance 1 und 2 auch sehr mag, aber gemessen an Final Fantasy XII war das irgendwie ein Rückschritt: Dafür, dass Revenant Wings später spielt, wirken Vaan, Penelo und Konsorten deutlich jünger als im Vorgänger, was insgesamt… komisch rüberkommt.
Als kleinen Minuspunkt muss ich bemerken, dass man die einleitenden Szenen vor den Kämpfen nicht überspringen konnte, was beim wiederholten Scheitern schon nerven konnte.
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Okay, in diesem Zusammenhang ein kleiner Nachtrag: Gerade ist mir wieder eingefallen, dass ich den Einführungskampf gegen Ba'Gamnan und seine Bande ziemlich oft versemmelt habe. Aber hey, ich war jung und unerfahren… 
Das größte Manko an Revenant Wings ist jedoch die Story. An und für sich ist die Idee einer neuen Welt, in der Geflügelte leben, und die erkundet werden soll, nicht grundlegend schlecht. (BTW: In Tactics Advance 2 gibt's mit den Gria auch eine Rasse mit Flügeln. Wo die herkommen, scheint keine Sau zu interessieren.
) Aber wie bereits schon in einer anderen Rezension erwähnt wurde, scheinen die Entwickler auf dem Kingdom Hearts-Trip gewesen zu sein, als sie an diesem Spiel werkelten: Wie sonst lässt sich erklären, dass die Leute, die sich längerfristig in Lemures aufhalten, 'ihre Herzen verlieren' und dadurch eine gewisse Gefühlskälte entwickeln? Oder um genauer ins Detail zu gehen: Dass dahinter der Oberboss steckt, der 'die Herzen stiehlt und [für einen höheren Zweck] sammelt'? Kommt einem doch irgendwie bekannt vor…
Demzufolge fühlt sich das Ganze - trotz bekannter Charaktere und Esper / Monster - nicht wirklich wie ein Nachfolger zu Final Fantasy XII an, sondern eher wie ein Spin-Off zu Kingdom Hearts. Thema verfehlt, würde ich mal sagen.
Insgesamt betrachtet hatte ich – anders als meine Schwester – dennoch meinen Spaß mit dem Spiel und auch wenn ich es so schnell nicht wieder in die Hand nehmen werde, bleibt es erst einmal im Regal stehen. Sooooo übel war es dann doch nicht...
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@Dnamei
Ja okay, von mir aus, aber ich hatte Dynasty Warriors noch nie in meinen Patschehändchen, von daher kann ich zum Schnetzel-Feeling nicht wirklich was sagen.
BITE ME, ALIEN BOY!
Spiele gerade: Lufia [Rise of the Sinistrals], Nekojara Monogatari
Zuletzt gespielt: Tengai Makyou: Ziria, Jesus - Kyoufu no Bio Monster, Hyaku no Sekai no Monogatari
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