Hyrule wird von Monsterhorden überrannt. Dahinter steckt die Schwarze Zauberin Cia, die sich die einzelnen Teile des Triforces aneignen will und zu diesem Zweck nicht einmal davor zurückschreckt Portale zu vergangenen Zeitaltern zu öffnen. Zwar trifft sie dort auf Gleichgesinnte, aber auch Zelda und Link erhalten Hilfe von diversen tapferen Recken und treten ein ums andere Mal gegen Cia und ihre Schergen an. Doch wie bei nahezu jedem Ringen um das Triforce lauert in den Schatten bereits ein größerer, altbekannter Feind…


Die Quintessenz von Hyrule Warriors Legends lässt sich in einem Wort zusammenfassen: Schlachten. Egal, ob man den Story-Modus spielt oder einen winzigen Teil des ausufernden Abenteuer-Modus – eigentlich geht es immer darum seine eigene Festung zu verteidigen und die gegnerische zu erobern, indem man einen oder mehrere Bosse plättet.
Dabei ist nahezu jede ‚Held / Gegner‘-Kombination möglich, mit Ausnahme der großen Bossmonster wie Gohma oder Phantom-Ganon, die immer auf Seiten der Feinde stehen. Und die Menge der zur Auswahl stehenden Kämpfer ist wirklich groß – dabei hab ich nicht mal Extra-Downloads o. ä. genutzt, sondern nur das, was von vornherein im Spiel enthalten war. So gesehen ist also für jeden Geschmack ein passender Krieger dabei, auch wenn die Schlagkraft und/oder die Handhabung mancher Charaktere nicht gerade das Gelbe vom Ei ist.

Dafür weiß die Optik der Kämpfer-Riege zu gefallen, die sich nah an die jeweilige Originalgraphik hält bzw. sich - bei den neuen Personen wie Lana oder Cia - vom Stil her wunderbar ins Gesamtbild einfügt.
Die Umgebungsgraphik dagegen wartet zwar mit einigen interessanten Details auf (z. B. der Unterschlupf von Cia, der mit seinen verdrehten Gängen an den Waldtempel aus Oci erinnert oder die beiden Windwaker-Stages, die wichtige Stationen des Spiels in sich vereinen), krankt aber leider daran, dass man insgesamt die wenigen ‚Level‘ viel zu oft sieht.

Und diese Eintönigkeit ist leider auch die größte Schwäche von Hyrule Warriors Legends, obwohl ich zugeben muss, dass mich das Spiel überraschenderweise ziemlich lange motivieren konnte. Aber irgendwann, wenn man den Story-Modus schon ewig hinter sich gelassen hat und ein ums andere Mal ähnlich gestrickte Missionen im Abenteuer-Modus durchläuft, die zudem kontinuierlich schwerer zu absolvieren sind, verliert man die Lust am Kämpfen. Ich persönlich hab die ersten beiden Karten komplett ausgereizt, bei der Master Quest-Karte allerdings die Segel gestrichen, weil außer (z. T. hässlichen) Kostümen und neuen Waffen nichts mehr zu holen und mir der Aufwand dafür einfach zu hoch war.

Zudem muss man sagen, dass das Spiel stellenweise ziemlich unfair oder besser gesagt unausgereift konzipiert ist.
Mal davon abgesehen, dass die Schlachten so manches Mal wahnsinnig hektisch ausfallen und an allen Ecken und Enden gleichzeitig um Hilfe gerufen wird (was den einfachsten Schwierigkeitsgrad im Story-Modus schon recht heftig macht), verlangsamt sich öfter mal aus heiterem Himmel das Renntempo des gerade ausgewählten ‚Helden‘. Ob das an der Menge der gleichzeitig ablaufenden Ereignisse liegt oder an etwas anderem, entzieht sich meiner Kenntnis – genervt hat es blöderweise mehr als nur ein paar Mal.
Darüber hinaus ist die KI der Bossmonster bisweilen grauenvoll. Speziell bei Manhandla und Phantom-Ganon dauert es z. T. ewig, bis sie sich endlich dazu bequemen bestimmte Angriffsmuster zu zeigen, die man gegen sie verwenden kann. Macht besonders in Zeitkämpfen wahnsinnig viel Spaß! (Vor allen Dingen, wenn man sie wiederholen darf!)
Manhandla ist sowieso ein Mistvieh ohnegleichen, was sich auch dadurch zeigt, dass in Missionen, in denen seine / ihre (?) Tentakel in verschiedenen Festungen auftauchen und das Hauptquartier des Spielers bombardieren, dies auch oft noch eine ganze Weile, nachdem (!) man sie besiegt hat, passiert! Solange nicht die entsprechende Textnachricht erscheint, ballert das tote Gestrüpp einfach weiter. Wenn das nicht unfair ist, weiß ich auch nicht…
Der absolute Härtefall tritt jedoch ein, wenn man gegen mehrere Bosse gleichzeitig antreten muss, denn der Trigger wechselt nur extrem schwer zwischen diesen hin und her, was eine optimale Herangehensweise an solche Kämpfe zu einem ungewollten (!) Abenteuer werden lässt.

Wenigstens kann man das Spiel in einigen Missionen beim Erreichen eines A-Rankes dahingehend hintergehen, dass man als ersten Chara den auswählt, den man unbedingt nehmen muss, im Kampf aber auf den zweiten oder dritten Kämpfer wechselt, mit dem man besser klarkommt. Klappt nicht immer - ein paar Schlachten erlauben nur einen Krieger -, erleichtert allerdings so manchen Kampf enorm. Zumindest etwas…

Musiktechnisch bietet Hyrule Warriors Legends dem geneigten Spieler im Großen und Ganzen solide Kost. Diverse Stücke aus bekannten Spielen wurden meiner Meinung nach verhunzt (z. B. „Boss Battle“ oder „Dodongo Boss Battle“), andere dagegen klingen gar nicht mal so übel. Meine persönlichen Favoriten sind hierbei „Eclipse of the Sun“ (ab 1:42), „Eclipse of the World“ (speziell ab 1:30) und ganz besonders „Eclipse of the Moon“ (Dieser Chor! ).


Aller Meckerei zum Trotz hat mich Hyrule Warriors Legends erstaunlich lange bei der Stange gehalten und ich weiß ehrlich gesagt nicht mal, woran das gelegen haben könnte. Den Story-Modus fand ich insgesamt recht zufriedenstellend (Zelda-Spiele strotzen ja auch nicht gerade vor ausufernden Handlungen ) und gerade Lana, Cia und Linkle fügen sich als neue Charaktere gut ins Zelda-Universum ein. Der Abenteuer-Modus ist an und für sich keine üble Idee, wird aber wie bereits erwähnt irgendwann langweilig, weil man keine motivierende Belohnung mehr in Aussicht hat.
Zusammenfassend betrachtet hatte ich mit dem Spiel über längere Zeit meinen Spaß und ich denke, dass der Story-Modus mich nicht zum letzten Mal gesehen hat. Ob ich noch mal die Energie für den Zusatz-Kram aufbringe (neu beginnend oder weiterführend), weiß ich allerdings nicht.