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Hybrid-Darstellung

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  1. #1
    Ich bin fasziniert wie du immer wieder die obskurstem Titel findest

  2. #2
    Davon hab ich ja noch nie was gehört – spannend! Eigentlich bin ich überhaupt kein Fan von so Crossover-Titeln, aber das hier klingt so ulkig und nostalgisch, dass es mich wesentlich mehr reizt als irgendwelche modernen Sachen wie Jump Stars. Und yay für Goldfish Warning!

    Danke für die Eindrücke!


  3. #3
    Vor allem sind's meist Titel, von denen niemand sonst auch nur irgendwas weiß. Aber gerade das macht diesen Thread ja so interessant.

  4. #4
    @all

    Vielen lieben Dank! Ich geb mir Mühe!

    Was die Titelauswahl angeht: Ich habe meine Quellen...
    BITE ME, ALIEN BOY!

    Spiele gerade: Ever Oasis, Wild Arms 3
    Zuletzt gespielt: Lufia [II - Rise of the Sinistrals], Nekojara Monogatari, Tengai Makyou: Ziria
    Best games ever: Paper Mario: The Origami King, Tales of the Abyss / Vesperia / Symphonia / Legendia, Professor Layton vs. Phoenix Wright: Ace Attorney, Zelda - Skyward Sword / Ocarina of Time / The Minish Cap, Kingdom Hearts 2, Dragon Quest VIII & XI, Okami, Ace Attorney-Reihe, Ghost Trick, Shadow Hearts - Covenant, Suikoden Tierkreis, Final Fantasy 6, 7, 9 & 12

  5. #5
    Zitat Zitat von LittleChoco Beitrag anzeigen
    Was die Titelauswahl angeht: Ich habe meine Quellen...
    Ich kenne den Guide, den du dafür nutzt! (glaube ich zumindest xD)

    Kann mich den anderen nur anschließen, finde deine Spiele auch immer sehr speziell und interessant.

  6. #6
    Zitat Zitat von Linkey Beitrag anzeigen
    Ich kenne den Guide, den du dafür nutzt! (glaube ich zumindest xD)
    PSSSST!

    Die korrekte Antwort lautet in dem Fall allerdings: Nicht nur. Manches von dort, manches von da, manches von hier... Was mir so vor die Nase kommt, ich bin da ein bißchen wie ein Schwamm, der alles aufsaugt.
    BITE ME, ALIEN BOY!

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  7. #7
    Einige buddeln Trüffel aus, LittleChoco eben Obskuritäten!

    Wäre es, um die Spieldauer zu bestimmen, nicht pragmatisch, einfach eine Stoppuhr nebenher laufen zu lassen?


    Zitat Zitat von LittleChoco
    Süße Fressalien aller Art fungieren in Nakayoshi to Issho als Heil-Items, was einen unweigerlich zu der Frage verleitet, wie die Hauptfigur nach sechs Kapiteln noch so schlank wie am Anfang aussehen kann, wenn sie sich permanent von Chips, Burgern, Shakes, Schokolade, Donuts, Gummitierchen, Kuchen, Pudding und anderen Leckereien ernähren muss.
    Für eine Komplettheilung kann man die Krankenhäuser oder -zimmer in den Städten bzw. Schulen aufsuchen. (Wer weiß, vielleicht ist da ’ne Fettabsaugung inbegriffen und ich hab’s nur nie gemerkt? )
    Sicher, dass der HP-Wert kein versteckter Code für den Taillenumfang ist? Man kann aufgrund der NES-Grafik zwar nicht bis ins kleinste Detail erkennen was sie trägt, aber wenn das weite 90er-Jahre-Klamotten sein sollen, könnte die Protagonistin darunter einiges kaschieren.
    JRPG Challenge: 2023, 2022, 2021, 2020, 2019, 2018, 2017 | Das RPG-Jahr 2016 | RPG Werdegang
    Zuletzt beendet Beendet
    King's Field 3 [PS1] 2023:
    King's Field 2 [PS1] | King's Field [PS1] | Lucienne's Quest [3DO] | Hybrid Heaven [N64] | Holy Magic Century [N64] | Quest: Brian's Journey [GBC] | Koudelka [PS1] | Breath of Fire [SNES]
    2022:
    Infinite Undiscovery [X360] | Willow [NES] | Crystalis [NES] | The Tower of Radia [NES] | Persona 5 Strikers [PS4] | Blue Dragon [360] | Magus [PS3]
    The Legend of Heroes: Trails in the Sky FC [PSP] | Trails in the Sky SC [PSP] | Trails in the Sky the 3rd [PC] | Trails from Zero [PSP ] | Trails to Azure [PSP] | Trails of Cold Steel [PS4] | Trails of Cold Steel 2 [PS4] | Trails of Cold Steel 3 [PS4] | Trails of Cold Steel 4 [PS4]

  8. #8
    Zitat Zitat von Nayuta Beitrag anzeigen
    Einige buddeln Trüffel aus, LittleChoco eben Obskuritäten!


    Aber mal im Ernst: Ich bin auch schon über diverse Spiele gestolpert, die mich gelinde bis sehr interessieren würden. Sofern allerdings keine englische Übersetzung (ob nun offiziell oder von Fans) vorliegt, kann ich damit leider nichts anfangen. Da versteh ich nur 'eki' (aka 'Bahnhof')...

    Zitat Zitat
    Wäre es, um die Spieldauer zu bestimmen, nicht pragmatisch, einfach eine Stoppuhr nebenher laufen zu lassen?
    Wenn's was wäre, was ich an einem, maximal zwei Tagen durchspielen würde - vielleicht. Aber trotz der geringen Spielzeit habe ich ein paar Tage daran gesessen (je nachdem, wie viel Zeit ich nach der Arbeit hatte). Auf längere Sicht ist das - glaube ich - nicht praktikabel. (Und sei's nur, weil ich vermutlich im Dusel vergessen würde, das Ding anzumachen.)

    Zitat Zitat
    Sicher, dass der HP-Wert kein versteckter Code für den Taillenumfang ist? Man kann aufgrund der NES-Grafik zwar nicht bis ins kleinste Detail erkennen was sie trägt, aber wenn das weite 90er-Jahre-Klamotten sein sollen, könnte die Protagonistin darunter einiges kaschieren.
    Nette Theorie, aber wie zwängt sie sich in der Schlussphase in das hautenge Sailor-Kostüm?
    Geändert von LittleChoco (12.02.2023 um 10:08 Uhr)
    BITE ME, ALIEN BOY!

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  9. #9

    Kingdom Hearts 0.2 Birth by Sleep - A fragmentary passage -

    Seit Aqua bei dem Versuch Terra zu retten in die Finsternis stürzte, durchschreitet sie diese bar jeglichen Zeitgefühls, doch noch immer von der Hoffnung beseelt irgendwann zu ihren Freunden zurückkehren zu können. Auf ihrer Reise muss sie schockiert feststellen, dass auch drei der Reiche, die sie einst besucht hatte, mittlerweile von der Dunkelheit verschlungen wurden und nun von den ihr unbekannten schattenhaften Kreaturen bevölkert werden. Ein kurzes Treffen mit Terra und die erneute Begegnung mit Micky wird ihr Klarheit bringen, doch dieses Wissen fordert schlussendlich noch einmal ein großes Opfer von ihr…


    Wie angekündigt habe ich nach einem zweiten Birth by Sleep-Durchgang (dieses Mal allerdings in der Final Mix-Version) A fragmentary passage nachgeholt, dessen vollständiger und offizieller Titel beinahe länger als die Gesamtspielzeit ausfällt. Bevor ich jedoch zu meinem eigentlichen Challenge-Spiel komme, möchte ich noch ein paar Worte zu Birth by Sleep verlieren:

    Nach wie vor empfinde ich diesen Titel als einen der wichtigeren der Reihe, da quasi die Grundlage für Soras, Rikus und sogar Kairis Werdegang als Schlüsselschwertträger gelegt wird. (Wobei ich ehrlich gesagt noch immer über den Punkt stolpere, dass nur Schlüsselschwertmeister das ‚Ernennungsritual’ bei potenziellen Anwärtern durchführen können. Da Terra bei der Prüfung versagte, kann er besagte Initiation doch eigentlich gar nicht bei Riku anwenden. Meister Xehanort nennt ihn zwar ein, zwei Mal ‚Meister Terra’, aber für mich klingt das eher wie eine Art Verhöhnung. Hat der olle Knacker ihn irgendwie auf seine Stufe erhoben? Wenn ja, kommt das meiner Meinung nach nicht wirklich raus.)
    Außerdem hat man hier Meister Xehanort das erste Mal als graue Eminenz bzw. als den Ursprung vielen Übels kennengelernt.
    Was mir dieses Mal besonders stark aufgefallen ist, ist die Tatsache, dass die Welten in den drei Handlungssträngen an sich ziemlich schnell abgefrühstückt werden (Disney Town fällt dabei extrem (!) knapp aus). Betrachtet man allerdings jede Welt für sich, kommt man mit den gemeinsamen Szenen von Terra, Ventus und Aqua ungefähr auf die Gesamtaufenthaltsdauer von Sora in den anderen Spielen. So gesehen gleicht sich das Ganze also wieder aus, vor allen Dingen da ja bis auf eine Handvoll Ausnahmen nie die Szenen erzählt werden, die man bereits von einem der anderen kennt.

    Insgesamt bin ich ziemlich stolz auf mich, denn ich habe dieses Mal mehr erreicht als bei meinem ersten Durchlauf auf der PSP. Mal davon abgesehen, dass ich diverses Zeugs (alle Angriffs- und Magiekommandos erhalten, alle D-Links maximiert, jede Rennstrecke und jedes Kommandobrett abgeklappert) erneut bei allen drei Charakteren einzeln abgehakt habe, sind mir jetzt sogar mit Aqua weitere Erfolge gelungen:
    So habe ich bei ‚Spaß in Eistüten’ bei mehreren Liedern den ‚Fantastisch’-Modus freigeschaltet, was mir früher nie gelungen ist (auch wenn ich es danach nicht weiter geschafft habe, dieses *zensiert* Minispiel versaut mir immer meine Tagebuch-Komplettierung ).
    In der Mirage Arena konnte ich 9999 Medaillen ergattern und quasi die gesamten Schlachten meistern – inklusive dem Boss Rush und den neu eingebauten Kämpfen gegen Monstro und Eraqus’ Rüstung (Letztere beim ersten Versuch! ). No Heart hat mich leider in der zweiten Phase recht schnell geplättet, aber ich habe ihn zumindest mal mit eigenen Augen gesehen – hah!
    Auch gegen Vanitas’ Gedanken musste ich erstaunlicherweise nur einmal antreten! Es war zwar irre knapp, aber anders als in der PSP-Vorlage, wo mir partout kein Sieg glücken wollte, hatte ich dieses Mal wohl bessere Reflexe. (Ich und Reflexe! Ich lach mich tot! )
    Der Unbekannte dagegen hat mich regelmäßig mit seinem Todescountdown aus den Latschen gehauen. Da half absolut kein Tastenhämmern.

    Dennoch haben meine Bemühungen nicht zur Freischaltung der ‚Blank Points’-Szene und der allerletzten Episode, in der man mit Aqua bereits im Reich der Dunkelheit herumirrt und gegen Dark Hide antritt, gereicht. Schon ein wenig ärgerlich, doch so gut bin ich leider nicht.

    Nach dieser kurzen Zusammenfassung von Birth by Sleep - Final Mix geht’s nun aber um A fragmentary passage.

    Was bei nahezu allen Kingdom Hearts-Teilen vonnöten ist, fällt hier noch mehr als sonst ins Gewicht: Dadurch, dass Aquas Solotrip nur eine ergänzende Nebenepisode zu Birth by Sleep darstellt (und sozusagen als Bonus noch einen Bogen zum ersten und dritten Haupttitel schlägt), sollte man tunlichst die Finger von diesem Spiel lassen, wenn einem das Trio aus der (ursprünglichen) PSP-Story sowie die dort stattfindenden Ereignisse gänzlich unbekannt sind! Denn ohne diese Vorkenntnisse macht kaum etwas in diesem Spiel Sinn.

    Vom kommandobasierten Kampfmenü, in dem die verschiedenen Attacken, Zauber und Items auf eine bestimmte Anzahl Felder verteilt werden müssen, um sie nutzen zu können und die während des Kampfes eine gewisse Aufladezeit benötigen, haben sich die Entwickler getrennt. Stattdessen wird nun auf das ein wenig aufgemotzte Standardmenü der Hauptteile zurückgegriffen, in dem man einen einfachen Angriffsbefehl zur Verfügung hat und sich Magie und Gegenstände auf Shortcuts legen kann. Einige von Aquas Angriffsstilen wie Ars Magica nebst Abschlussattacke haben – in leicht veränderter Form – dennoch einen Weg ins Spiel gefunden.
    Meiner Meinung nach wurde auch an ihrem Radschlag herumgedoktert – im negativen Sinne, denn ich hatte das Gefühl, dass die Unverwundbarkeit, die man dadurch einige Sekunden lang erhält, entweder stark limitiert oder gänzlich aufgehoben wurde. Wo ich in Birth by Sleep auf diese Weise sogar mit einigen der härteren Bosse klargekommen bin, kassierte ich hier trotz Radschlag einiges an Schaden. In dem Zusammenhang muss ich ja mal sagen, dass ich die Bossgegner ‚Demon Tower’ und ‚Demon Tide’ (weiß gerade nicht, wie die im Deutschen heißen) total haarig finde – die haben mich in Kingdom Hearts 3 auch sehr schnell in den roten HP-Bereich katapultiert.

    Die Einbindung der drei (verzerrten) Reiche fand ich gar nicht mal so übel. Besonders in Cinderellas Stadt hatte ich irgendwie mehr Spaß als in der eigentlichen Welt im PSP-Vorgänger. Zwar war der Aufenthalt in diesem Bereich wie fast überall im Spiel nur von kurzer Dauer und der Ort ja quasi nicht er selbst, aber die Fachwerkoptik hat mir ziemlich gefallen. Doch auch das Durchschreiten der Spiegel und der Trip durch den Dornwald war angenehm kurzweilig.

    Storytechnisch kann man natürlich aufgrund der Länge des Spiels nicht allzu viel Bahnbrechendes erwarten. An zwei Stellen wurde ich jedoch ein wenig hellhörig: Zum einen, als Aqua aus Versehen damit herausplatzt, wo Ventus zu finden ist (Wusste Xemnas daher von den Räumen des Schlafes und des Erwachens?) und zum anderen, als ersichtlich wird, dass Aqua im Grunde genommen Einfluss auf das Finale des ersten Teils hatte. Man könnte jetzt natürlich wieder rumunken, dass die Entwickler sich das schön hingebogen hätten, aber mal ehrlich: Das wäre doch nichts Neues, oder? Spielt irgendjemand Kingdom Hearts wegen der Logik?

    Die Nebenaufgaben habe ich zu 59 Prozent und sozusagen im Vorbeigehen erfüllt - auf mehr hatte ich absolut keine Lust. Vielleicht hätte ich mich noch ein bisschen doller angestrengt, wenn man als Belohnung irgendetwas Sinnvolles erhalten hätte, aber den unnützen Accessoire-Plunder können die Entwickler gerne behalten. Braucht kein Mensch…


    A fragmentary passage ist nichts, was man unbedingt zum Verständnis des Kingdom Hearts-Kosmos benötigt, obwohl hier und da kleinere Zusatzinformationen eingestreut wurden (und u. a. versteht man besser, warum Micky später ständig davon redet, dass er sie im Stich gelassen hätte). In meinen Augen ist es allerdings eine nette kleine Überleitung zum dritten Teil, mit der man an und für sich nichts falsch machen kann.
    (Und ich bin froh, dass es Teil der ‚The story so far…’-Sammlung ist, denn für meine finalen 4 Stunden und 21 Minuten hätte ich ungern den vollen Preis bezahlt. Sorry, aber dafür war’s dann insgesamt doch zu wenig Inhalt...)


    Bingo-Kandidaten
    C1 1 JRPG in unter 10 Stunden
    C2 1 JRPG von 2017, 2018 oder 2019
    C3 Joker

    ----------------------------------------------------------------------------------

    Stand:

    min. 8 Spiele 2/8
    min. 4 (J)RPGs 2/4
    min. 5 Kategorien 3/5
    min. 1 ROM 1/1
    min. 1 Spiel für PSX, PS2, PS3 oder PS4 durchspielen 1/1
    min. 1 Teil einer Reihe durchspielen 1/1
    Kingdom Hearts 0.2 Birth by Sleep - A fragmentary passage - 1/1
    Geändert von LittleChoco (12.02.2023 um 10:14 Uhr)
    BITE ME, ALIEN BOY!

    Spiele gerade: Ever Oasis, Wild Arms 3
    Zuletzt gespielt: Lufia [II - Rise of the Sinistrals], Nekojara Monogatari, Tengai Makyou: Ziria
    Best games ever: Paper Mario: The Origami King, Tales of the Abyss / Vesperia / Symphonia / Legendia, Professor Layton vs. Phoenix Wright: Ace Attorney, Zelda - Skyward Sword / Ocarina of Time / The Minish Cap, Kingdom Hearts 2, Dragon Quest VIII & XI, Okami, Ace Attorney-Reihe, Ghost Trick, Shadow Hearts - Covenant, Suikoden Tierkreis, Final Fantasy 6, 7, 9 & 12

  10. #10

    The Sexy Brutale

    oder: „Und täglich mordet das Murmeltier“

    Wie in jedem Jahr findet auf dem opulenten Kasino-Anwesen ‚The Sexy Brutale’ ein Maskenball statt im Zuge dessen sowohl die Gäste als auch die Diener ihr Gesicht auf die ein oder andere Art verbergen.
    Der alte Priester Lafcadio Boone erwacht aus tiefer Bewusstlosigkeit, als eine blutüberströmte fremde Frau seine weiße Maske mit ihrem Handabdruck versieht und ihn beschwört, diese unter keinen Umständen abzusetzen. Denn die Masken der anderen haben auf gewisse Weise ein Eigenleben entwickelt, indem sie ihre Besitzer kontrollieren: Wie sonst ließe sich erklären, dass die Dienerschaft durchgedreht zu sein scheint, da sie danach strebt alle Gäste binnen eines Tages in tödliche Fallen zu locken? Und dass die Gäste selbst kaum in der Lage sind ihrem eigenen Willen zu folgen?
    Von dem Bann erlöst, der auch auf ihm gelastet haben muss, erhält Lafcadio im Gegenzug eine schier unmöglich anmutende Aufgabe: Von der Fremden erfährt er, dass das gesamte Anwesen in einer Zeitschleife gefangen ist, die stets um 12 Uhr mittags beginnt und um Mitternacht endet. Um aus diesem Teufelskreis auszubrechen, muss er verhindern, dass die eingeladenen Personen reihenweise von den Bediensteten umgebracht werden.
    Und während Lafcadio auf seinem Weg durch das Gebäude mit den verschiedensten Grausamkeiten konfrontiert wird und man sich zu fragen beginnt, wer für all das verantwortlich ist, wird nach und nach eine schockierende Wahrheit aufgedeckt...


    The Sexy Brutale für die Switch ist ein Puzzle Adventure aus einer spanischen Ideenschmiede und trotz der Super Deformed-Darstellung der Charaktere nichts für Zartbesaitete. Denn nicht nur die unterschiedlichen Todesarten sorgen für Beklemmung, sondern auch die psychischen und psychologischen Aspekte, die mit fortschreitender Handlung stark zunehmen und das Spiel mit einem Knall enden lassen.

    Doch bis es soweit ist, knobelt man sich als Lafcadio durch das Anwesen, dessen Räume peu a peu entdeckt und erforscht werden wollen. Anfangs kommt man noch nicht allzu weit, da man oft an verschlossen Türen scheitert, die durch Schlüssel, Zahlencodes oder besondere Fähigkeiten (dazu später mehr) erst geöffnet werden müssen.
    Wie bereits erwähnt wird die Zeit am Ende des Tages wieder zurückgedreht, wobei jedoch vieles von dem, was man erreicht hat, ‚zwischengespeichert’ wird: So merkt sich das Spiel, welche Zimmer bereits entdeckt und welche Gäste aus dem Zyklus befreit wurden (letztere werden trotzdem jedes Mal neu abgemurkst, aber für die Story ist nur eine verzeichnete Rettung relevant).
    Gefundene Items teilen sich in zwei Kategorien auf: Einige wenige sind so wichtig, dass man sie beim Wechsel behält, die meisten allerdings muss man sich bei Bedarf immer wieder neu holen.

    Jede der Personen, auf die man unterwegs trifft, hat einen festen Tagesablauf, den sie stur einhält und den der Spieler verinnerlichen sollte, um die Machenschaften der Dienerschaft zu durchkreuzen.
    Was im ersten Fall, der auch als eine Art Tutorial fungiert, noch recht einfach ist, nimmt im weiteren Verlauf des Spiels deutlich komplexere Züge an. Denn zu wissen, wer das nächste Opfer sein wird, ist nicht einmal annähernd die halbe Miete: Es gilt herauszufinden, wie die Person zu Tode kommen wird, wann und wo dies passieren wird, wem sie bis dahin begegnet, an welchen Orten sie sich zuvor aufgehalten hat und was andere Leute (speziell die Diener) in der Zwischenzeit machen bzw. gemacht haben. Erst wenn man die verschiedenen kleinen Informationsbrocken beisammen hat, kann man anfangen zu tüfteln, wie das Endergebnis verhindert werden soll.

    Zu diesem Zweck empfiehlt es sich unter anderem hier und da einen Blick durchs Schlüsselloch zu werfen, was nicht bei allen, aber bei vielen Türen funktioniert (wobei der Sichtradius logischerweise eingeschränkt ist).
    Befindet sich in dem Zimmer, in dem sich etwas Interessantes abspielen wird, ein Schrank, kann man sich außerdem – bevor die betreffenden Personen auftauchen – in diesem verbergen und das Geschehen als stiller Beobachter quasi aus nächster Nähe miterleben.

    Im Übrigen rentieren sich Schränke nicht nur als reine Lauschplätze:
    Wann immer Lafcadios Maske zu brennen beginnt, ist dies ein Indiz dafür, dass sich im Nebenzimmer (mindestens) eine andere Person aufhält. Der Knackpunkt ist der, dass die Masken (auch die der Gäste) einen eigenen bösen Willen haben und man sich nach Möglichkeit NICHT im gleichen Raum mit ihnen aufhalten will! Geschieht dies doch einmal, bleibt für ihre Besitzer quasi die Zeit stehen, da sie sich nicht mehr bewegen. Die Masken jedoch lösen sich von ihnen und fangen an Jagd auf Lafcadio zu machen, so dass man nur die Beine in die Hand nehmen und in ein benachbartes Zimmer flüchten kann (und allzu flott ist der alte Herr leider nicht ). Glücklicherweise beschränkt sich der Angriffsradius auf den Ort der Konfrontation, allerdings kann es passieren, dass man sich in einen Raum gerettet hat, der entweder ebenfalls nicht leer ist oder den die Person, vor der man gerade getürmt ist, aufgrund ihrer Routine sowieso als nächstes aufsucht, wodurch das Spielchen von vorne beginnt. (Von Sackgassen und dem hektischen Versuch an den Leuten bzw. Masken vorbei wieder zur Tür hinauszuhasten, gar nicht zu reden...)
    Schafft man es jedoch im Vorfeld, ehe jemand das Zimmer betritt, sich in einem Schrank zu verstecken, wird man von den Masken und ihren Trägern nicht bemerkt und kann dort ausharren, bis sie wieder gegangen sind. (Man sollte also in der Zeit ihres Aufenthalts tunlichst die Pfoten von der Schranktür respektive dem Controller lassen! )
    Gerät man in die Fänge einer Maske und kann sich partout nicht von ihr befreien, wird man wieder an den Anfang des ‚aktuellen’ Tages zurückversetzt und muss von neuem losziehen. Ein ‚richtiges’ Game Over scheint es in The Sexy Brutale nicht zu geben. (Und ich muss dazu sagen, dass es bei mir zwar manchmal ganz schön knapp wurde, ich aber immer erfolgreich flüchten konnte. Obiges Szenario habe ich mit voller Absicht nach dem Anschauen der Credits ausgelöst und es dauert meiner Meinung nach ziemlich lange, bis Lafcadio endgültig umkippt.)

    Wie bereits erwähnt ist das Spiel nicht gerade zimperlich: Die Gäste werden erschossen, gefressen, vergiftet, erhängt, von Glasscherben zerschnitten, aufgespießt, unter Hochspannung gesetzt und verbrannt. Da weiß man gar nicht, welche Todesart die grausigste ist. *schauder* Auch mit Blut wird stellenweise nicht gerade gegeizt.

    Was ich interessant finde, ist dass ein oder zwei der Diener (deren Masken übrigens wie eine Mischung aus Gasmaske und Totenschädel aussehen), einen Anflug von Gewissensbissen zu haben scheinen.
    So schenkt einer von ihnen an einer kleinen Bar Alkohol aus und unterhält sich recht angeregt mit dem Gast Aurum. Belauscht man ihn, sobald dieser den Raum verlassen hat, äußert er in einem Selbstgespräch Bedauern darüber, dass „es ihn auch erwischen soll“.
    Ein anderer Diener wiederum wird von zwei seiner Kumpane angefahren, dass er sich „nicht so haben“ soll.

    Hat man den ein oder anderen Mord erfolgreich abgewendet, erhält man von einigen der Geretteten spezielle Fähigkeiten, die man zu gegebener Zeit einsetzen sollte, um neue Räume zu erschließen und in der Handlung voranzuschreiten. So kann man irgendwann festlegen, an welchem der potenziellen ‚Start’-Orte man zu Beginn eines neuen Tages aufwachen möchte (es sei denn dies ist vom Spiel vorgegeben), Gespräche in einem größeren Radius aufschnappen, Geister sehen, Mosaik-Glas zerspringen lassen, Schlösser knacken und Extra-Wissen über ein paar der Räume erhalten.
    Die blauen Flammen, die mancherorts vor den Türen brennen, sind dagegen ein permanentes Hindernis, das man bis zum Ende des Spiels nicht aufheben kann und umgehen muss.

    Übrigens gibt es im gesamten Spiel nur einen signifikanten Point of No Return. Auch wenn es manchmal vorkommt, dass man erst einmal vom Rest des Anwesens abgeschnitten ist (beispielsweise beim ersten Besuch des Theaters oder des Kellerbereichs) – irgendwann hat man wieder die Gelegenheit die alten Räume aufzusuchen. Erst wenn man am Ort des ersten Mordes mittels der gewonnenen Fähigkeiten etwas bestimmtes zerstört, wird die finale Phase von The Sexy Brutale eingeleitet.

    Als kleine Nebenaufgabe für zwischendurch kann man versuchen die Eintrittskarten der neun Gäste zu ergattern, was mitunter gar nicht so einfach ist, da nicht alle sie am Mann haben. Und dann war da ja noch die Sache mit den lebendig werdenden Masken… Belohnt wird das Ganze mit durchaus interessanten Einblicken zu den verschiedenen Personen.
    Ein zweiter Sidequest offenbart sich im Sammeln von 52 Spielkarten, die über das gesamte Anwesen verteilt sind und zum einen ebenfalls Bonusinformationen – in diesem Fall zu manchen Zimmern – freischalten. Viel lukrativer ist jedoch die Existenz eines geheimen Ortes, dem ‚Raum der alten Gewohnheiten’, der bei Vorlage aller Spielkarten das schlechte Ende auslöst. Das Faszinierende an der Sache ist allerdings, dass man sogar – je nach Auslegung der finalen Enthüllungen – das vermeintlich gute Ende für das eigentliche schlechte halten könnte und umgekehrt.
    Die letzten Geheimnisse in der Bonussektion werden nach einmaligen Durchspielen aufgedeckt.

    Die Musik ist eine Klasse für sich und unterstreicht die im Anwesen vorherrschende Atmosphäre mit einer mitunter ungewöhnlichen, aber durchweg stimmigen Auswahl an Stilen und Instrumenten.
    Mein absoluter Liebling ist das Main Theme , das auch im Spielgeschehen selbst zu hören ist und mir unter anderem deswegen gefällt, weil es einerseits locker und nach Lebensfreude, jedoch andererseits mit fortschreitender Dauer immer drängender und fordernder klingt. Läuft im Moment bei mir rauf und runter.
    Zwei andere Titel, die einen bleibenden Eindruck bei mir hinterlassen haben, sind die Stücke Shattered Hope und Tonight’s Big Show .
    Ersteres fängt erst ab ungefähr 1:40 Minute richtig zu wirken an, wenn die Sängerin Tequila Belle aufgefordert wird ein bestimmtes Lied zu singen. Was ich ziemlich krass finde ist der Umstand, dass sie während ihrer Darbietung ermordet wird, wodurch ihr Gesang in ihren Todesschrei übergeht. *schauder*
    Tonight’s Big Show ist absolut makaber, weil es sich wie eine fröhliche, heitere, um Applaus heischende Zirkusnummer anhört, in Wahrheit allerdings ertönt, während zwei Menschen verzweifelt um ihr Leben kämpfen… und verlieren.

    Das größte Manko am Spiel sind die mitunter bis zu einer halben Minute (!) andauernden Ladezeiten (man glaubt gar nicht, wie lang dreißig Sekunden sein können ) - manchmal in Kombination mit Hängern in der Hintergrundmusik.


    Summa summarum bietet The Sexy Brutale trotz seiner düsteren Hintergrundgeschichte ein launiges Spielvergnügen mit abwechslungsreichen Rätseln und Knobeleien. Der Kern des Ganzen entpuppt sich dabei nicht nur als unerwarteter Twist, sondern auch als ziemlich harter Tobak, den man nach den Credits erst einmal sacken lassen muss. Dennoch hat mich das Spiel bestens unterhalten und mir – abgesehen von den teilweise unnormal langen Ladezeiten - mordsmäßig viel Spaß gemacht (Sorry, der musste sein. ). Eindeutig eine klare Empfehlung von mir!


    Da es sich bei The Sexy Brutale nicht um ein RPG handelt, fällt es beim Bingo durchs Raster. Falls das von den Regeln her zulässig ist - bin mir gerade nicht sicher -, könnte ich den Joker dafür verwenden, ansonsten ist das dieses Mal eben eine Nullrunde.


    Bingo-Kandidaten
    C3 Joker

    ----------------------------------------------------------------------------------

    Stand:

    min. 8 Spiele 3/8
    min. 4 (J)RPGs 2/4
    min. 5 Kategorien 5/5
    min. 1 ROM 1/1
    min. 1 Switch-Spiel durchspielen 1/1
    min. 1 Spiel für PSX, PS2, PS3 oder PS4 durchspielen 1/1
    min. 1 Teil einer Reihe durchspielen 1/1
    min. 1 ‚artfremdes’ Spiel durchspielen 1/1
    Kingdom Hearts 0.2 Birth by Sleep - A fragmentary passage - 1/1

    Hm, das mit den fünf Kategorien ging bedeutend schneller als ich dachte. Da muss ich mir definitiv noch mal was ausdenken… *grübel*
    Geändert von LittleChoco (20.03.2023 um 19:01 Uhr)
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    Spiele gerade: Ever Oasis, Wild Arms 3
    Zuletzt gespielt: Lufia [II - Rise of the Sinistrals], Nekojara Monogatari, Tengai Makyou: Ziria
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  11. #11
    Sehr coole Einblicke LittleChoco

    Hab das Spiel damals meiner Frau geschenkt und wir hatten es ein paar mal zusammen gespielt - allerdings auf Steam. Diese langen Ladezeiten hab ich da nicht im Kopf - hatte aber auch nicht selbst gespielt sondern nur ab und zu meiner Frau geholfen, wenn sie Input brauchte xD
    So richtig durchgespielt hatten wir das nicht - nach deinem Review hab ich aber jetzt richtig Lust darauf bekommen

    Zitat Zitat von LittleChoco Beitrag anzeigen
    Dennoch hat mich das Spiel bestens unterhalten und mir – abgesehen von den teilweise unnormal langen Ladezeiten - mordsmäßig viel Spaß gemacht (Sorry, der musste sein. ). Eindeutig eine klare Empfehlung von mir!
    Verständlich, den nicht nicht zu bringen xD

  12. #12

    Yo-kai Watch 2: Geistige Geister

    Wieder einmal sind Sommerferien in Lenzhausen und Nathan (bzw. Katie) würde am liebsten die ganze Zeit dem seligen Nichtstun frönen. Doch seltsame Dinge gehen vor sich: Nicht nur, dass die werten Erziehungsberechtigten ob der Wahl der richtigen Süßigkeit beinahe einen Kleinkrieg vom Zaun brechen (was nur einen Vorgeschmack auf zukünftige Ereignisse darstellt). Auch das Auftauchen dreier merkwürdiger Gestalten, die Nathans / Katies Yo-kai Watch und damit die Erinnerung an vergangene Erlebnisse stehlen, markiert gerade mal den Beginn eines neuen ausufernden Abenteuers, in dessen Verlauf die ein oder andere Reise in die Vergangenheit ansteht – inklusive der Begegnung mit dem eigenen Großvater in jungen Jahren...


    Der zweite Teil der Yo-kai Watch-Reihe für den 3DS kam in drei verschiedenen Versionen mit den klangvollen Namen „Kräftige Seelen“, „Knochige Gespenster“ und „Geistige Geister“ heraus. Nachdem ich die Gespenster-Variante günstig ergattert hatte, stieß ich darauf, dass der zuletzt erschienene Ableger „Geistige Geister“ unter anderem damit warb, dass er neben neuen Inhalten „die vollständige Spielerfahrung von Yo-kai Watch 2“ (O-Ton Nintendo-Website) bieten würde. In der irrigen Annahme, ich würde mit den Geistern das ultimative Komplettpaket erhalten, kaufte ich mir daher auch diesen Teil.
    Doch bekanntermaßen ist irren ja menschlich und ich musste feststellen, dass ich zwar tatsächlich einen ganzen Batzen an Extra-Kram serviert bekam (speziell was das Postgame angeht), es jedoch darüber hinaus einige Yo-kai und Sidequests gibt, die explizit nur in EINEM der drei Spiele existieren. Um also wirklich in den ‚vollständigen’ Genuss von Yo-kai Watch 2 zu kommen und absolut alles mitzunehmen, hätte ich alle Varianten parallel spielen müssen (Pokemon mit seinen zig Doppel-Editionen lässt grüßen). Sorry, aber das fällt bei mir schlicht und ergreifend unter Geldmacherei! (Mal davon abgesehen, dass sich ein hundertprozentiges Endergebnis aufgrund mangelnder Downloads und kleinerer Bugs eh nicht realisieren lässt.)
    Da meine Schwester parallel „Knochige Gespenster“ spielte, konnte ich wenigstens ein paar Yo-kai fernab meiner Version abgreifen. Eine ideale Herangehensweise an diese Thematik sieht trotzdem anders aus...

    Aber unabhängig davon auf welchem Wege man Lenzhausen einen weiteren Besuch abstattet, wird man als Spieler des Vorgängers Zeuge eines kolossalen Deja Vu, denn Yo-kai Watch 2 setzt in erster Linie auf Altbewährtes. Seien es die Orte, die Yo-kai, die NPCs, das Kampfsystem oder die Miniquests – innerhalb kürzester Zeit ist man wieder mitten im Geschehen und setzt gefühlt genau dort an, wo man gerade erst aufgehört hat.
    Dies mutet allerdings beizeiten ein wenig seltsam an, da diverse Sachverhalte (wie beispielsweise Erstbegegnungen mit bestimmten Yo-kai) eine 1:1-Kopie zum ersten Teil darstellen, obwohl das vermittelte Wissen streng genommen bereits vorhanden ist. Statt also logische Kommentare a la „Ich weiß, welcher Yo-kai das ist. Der hat die und die Fähigkeit.“ oder „Mann, XYZ ändert sich ja nie. Muss der / die immer das und das machen?“ vom Stapel zu lassen, reagieren die Protagonisten bei jeder Gelegenheit auf exakt die gleiche Weise – nämlich bevorzugt mit der etwas dämlich anmutenden Dauerfrage „Whisper, wie heißt dieser Yo-kai?“.
    Vermutlich würde dies nicht so deplatziert und merkwürdig erscheinen, wenn nicht die einleitenden Ereignisse des Spiels unmissverständlich klarmachen würden, dass es sich bei der vorliegenden Geschichte um eine Fortsetzung handelt. So werden etwa Whisper und Jibanyan eindeutig als alte Freunde deklariert und im späteren Verlauf wird vorausgesetzt, dass die Namen Lukas und McKraken einen (kleinen) Aha-Moment auslösen. Warum also sollten Nathan und Katie sich auf diese Dinge besinnen, aber alles andere vergessen? (Und ja, ich weiß, was ich im Prolog geschrieben habe. Das zählt aber nicht, weil sie die Yo-kai Watch und damit ihre Erinnerungen relativ schnell zurückbekommen.)
    Ebenfalls in diese Kerbe schlägt die Tatsache, dass der Vater des jeweiligen Protagonisten in einem der mittleren Kapitel einen Drahtesel spendiert – garniert mit den blumigen Worten „Du bist ja jetzt alt genug für ein eigenes Fahrrad.“. Mein erster Gedanke beim Lesen dieser Zeilen war „Und was zum Henker ist mit meinem anderen Rad passiert?!“.

    Neben (teilweise verwirrenden) ‚Altlasten’ wartet Yo-kai Watch 2 allerdings auch mit einer Handvoll Änderungen und vielen, vielen Neuerungen auf:

    Die Lenzhausener Stadtviertel laden beinahe auf bekannte Weise zum Erkunden ein, werden dieses Mal jedoch in anderer Reihenfolge zugänglich.
    Einige Mini-Dungeons wie die Baustelle oder das Museum wurden verkleinert oder erweitert, letzteres trifft ebenfalls auf den Waldberg zu, der nun mittels eines Aussichtspunkts und einer Riesenrutsche mit dem Nordteil von Schwalbing verbunden ist – dafür ist die kleine Lichtung dort, die man im ersten Teil besuchen konnte, verschwunden.
    Durch das neu eingeführte Element der Bahnreise hat der Spieler peu a peu Zugriff auf einen weiteren Winz-Bezirk von Lenzhausen, zahlreiche Kleinstbahnhöfe respektive Bahngleise und die zwei Orte Petzlingen und Stadenstett, in denen – in unterschiedlichem Maße – zusätzliche Entdeckungen wie etwa der Endlos-Tunnel locken.
    Eine gravierende Rolle in der Handlung spielt natürlich die Reise in die Vergangenheit, bei der man sich sowohl durch das damalige Petzlingen als auch durch eine zusammengestauchte Version von Lenzhausen bewegt.

    Das Kampfsystem wurde im Großen und Ganzen so belassen, wie man es aus dem Vorgänger kennt. Allerdings hat man ab einem bestimmten Moment Zugriff auf eine zweite Version der Yo-kai Watch, die stärkere Spezialattacken und den ein oder anderen Bonus offeriert.

    Auch die Schreckenszeit wurde modifiziert, was ich ehrlich gesagt eher mit einem weinenden als mit einem lachenden Auge sehe. War es nämlich im ersten Teil im späteren Spielverlauf möglich, den Oni Gargaros zu besiegen, um anschließend in aller Seelenruhe die verstreuten Kisten zu plündern, wird diesem Treiben jetzt ein Riegel vorgeschoben. Gargaros kann nun nicht mehr bekämpft werden, da man bei Kontakt mit ihm sofort aus der Schreckenszeit geschleudert wird (Und das meine ich wörtlich!). Man hat also keine andere Wahl als sich ständig vor seinen Alarm schlagenden Wächtern zu verstecken, während man darauf wartet, dass eine gewisse Zeitspanne verstreicht. Ist dies geschehen, öffnet sich irgendwo auf der Karte ein Portal, durch das man entkommen kann – sofern man es heil dorthin schafft. Zwischenzeitlich kann man versuchen orangefarbene Kugel aufzusammeln, mit denen man am Ende einer erfolgreich überstandenen Schreckenszeit in der Hoffnung auf eine Belohnung den Onimaten (eine Art Gacha-Automat und das Äquivalent zum Yo-kaimaten) füttert.
    Im Übrigen bleibt es nicht bei dem einen Gargaros: Je mehr Zeit vergeht, desto mehr von ihnen können auftauchen. Mein Rekord waren vier oder fünf auf einmal.

    Zu tun gibt es in Yo-kai Watch 2 eine ganze Menge, denn das Spiel strotzt nur so vor neuen Nebenaufgaben, Minispielen und vielfältigen Möglichkeiten an Items und Sonderkram zu gelangen: Dosenkicken; Reaktionstests beim Abendessen; Musikkarten sammeln, um sich die Lieder des Spiels anhören zu können; eine Lotterie, für die man erst Lose finden muss; sogenannte ‚Portale der Launen’, in die man zufallsbestimmt transportiert wird und in denen man bunte Kugeln einsacken soll; eine Stempel-Rallye, bei der man sich in jedem Bahnhof einen Beweis für seinen Aufenthalt abholen muss; eine zweite Lotterie mit Rubellosen; Tanzspielchen; Rateschilder, die auf spezielle Yo-kai hinweisen, die man an Ort und Stelle für besondere Ereignisse platzieren muss; Radrennen und, und, und...

    Zusätzlich geht es in Geistige Geister per Sidequests noch weiter in der Zeit zurück, da man hier ein paar Trips in die feudale Ära unternimmt. Außerdem kann man sich u. a. mit den Schergen der feindlichen Oberbefehlshaberin anfreunden und Yo-kai-Bahnhöfe aufsuchen, die zu einem Vergnügungspark, einem Kabuki-Theater, einem Onsen und einem von mehreren Gargaros’ betriebenen Restaurant führen.

    Eine Sache, die mich bei aller Liebe ziemlich an der Yo-kai Watch-Reihe stört, ist der enorm hohe Glücksfaktor, der vonnöten ist, damit sich zahlreiche Aktionen auch für den Spieler lohnen.
    Im vorliegenden Teil bezieht sich das explizit auf die Erfolgsquoten beim Yo-kaimat und Onimat; die Wahrscheinlichkeit, mit der diverse Yo-kai endlich mal auf der Bildfläche erscheinen (vom Mitkommen gar nicht erst zu reden); die Gewinnchancen bei den beiden Lotterien und das Finden von Losen und Münzen, um bei den jeweiligen ‚Attraktionen’ überhaupt mitmischen zu dürfen.
    Dass bei der zunehmenden Menge an Yo-kai diese zum Teil nur noch an einem bestimmten Ort und vielleicht noch unter extrem skurrilen Voraussetzungen anzutreffen sind, macht das Ganze wahrlich nicht angenehmer.
    Ebenso bin ich kein Freund der „Einmal pro Tag“-Mechanik, die den Spieler - beispielsweise bei einer Niederlage in ausgewählten Kämpfen - dazu zwingt, einen zweiten Versuch auf einen anderen realen Tag zu verschieben. Dies zieht die Gesamtspielzeit nur künstlich in die Länge und sorgt für unnötige Frustration.

    Den Opening-Song betrachte ich persönlich – mal wieder - als musikalischen Ausrutscher und was ich vom Ending halten soll, weiß ich ehrlich gesagt immer noch nicht. Dafür mag ich viele der Kampfthemes und paradoxerweise das Stück von Disco Dieters Tanzspielchen, das ich anfangs nicht ausstehen konnte, das sich allerdings bei der x-ten Wiederholung des Minispiels in meinen Gehörgang gefressen haben muss. Als da wären: San Fantastico , Vs. Strong Yo-kai , Flatpot Plains , Vs. Classic Boss Yo-kai und Durian Satou no Dancing Night Carnival .

    Geistige Geister wird leider nicht vollständig von (kleineren) Ungereimtheiten und Bugs verschont.
    So stimmen manchmal die Questbedingungen für Wetter oder Uhrzeit nicht mit der Realität überein: Der durstige Mann in der Hitze fragt zum Beispiel auch bei bewölktem Himmel nach Getränken; die Joggerin, die abends im Kalebassenteich ihre Runden dreht und etwas zu essen haben möchte, tauchte einmal bei mir erst um Mitternacht auf und es kann vorkommen, dass man trotz Sonnensymbol und normaler Kleidung buchstäblich im Regen steht.
    Darüber hinaus hat man in der Musikbox-App im Menü nur Zugriff auf die anfänglich freigeschalteten Lieder. Aufgrund eines spielinternen Fehlers bleiben alle anderen Songs bis zum Schluss gesperrt – trotz gefundener Musikkarten.

    Sinniges und Unsinniges:

    - Das man per Tastendruck die Geschwindigkeit der Kämpfe erhöhen kann, ist eine feine Sache, die so manche Feindbegegnung angenehm beschleunigt. Laut meinem Schwesterherz funktionierte das auch schon im ersten Teil – wenn das der Wahrheit entspricht, habe ich es gekonnt übersehen.

    - Als kleines Schmankerl kann man dieses Mal an bestimmten Stellen auf Mauern rumlaufen und durch Zaunlücken krabbeln.

    - Wie schon im ersten Teil sind die Stimmen der Yo-kai unter aller Kanone! Dass es bei der Menge an Figuren gefühlt nur fünf Leute gibt, die sie verkörpern, kann man ja irgendwie noch verschmerzen. Aber wieso eindeutig männliche oder weibliche Yo-kai von Sprechern des anderen Geschlechts vertont werden, will mir nicht in den Kopf. Und von der gruseligen Betonung der Namen will ich gar nicht erst anfangen! *schauder*

    - Der Humor schwankt mitunter zwischen richtig lustig und total peinlich. Über Whispers dusselige Eskapaden kann ich in den meisten Fällen noch lachen, aber pubertäre Klo-, Pups- und Schweißwitze müssen echt nicht sein!

    - Für einen kurzen Lacher sorgten die Batman- (siehe Darknyan) & Star Wars-Anspielungen. Nicht nur, dass mit Meister Nyada ein (grammatikalisch versierter, aber dennoch ziemlich schräger) Yoda-Verschnitt seinen Weg ins Spiel gefunden hat. Auch der Dialog, der sich zwischen ihm und dem Protagonisten entspinnt, sobald man sich an den zweiten Schwung Prüfungen wagt, und in dem beide darüber diskutieren, ob dies jetzt ‚Episode eins’ oder ‚Episode vier’ heißen müsse, fand ich ziemlich zum Piepen.

    - Hat das Sammeln der Supermiezen-Bilder einen tieferen Sinn und Zweck? Falls dadurch ein Sidequest ausgelöst werden sollte, habe ich wohl nicht alle erwischt...

    - Was hat es mit dem kleinen Hinterhof im westlichen Teil der Innenstadt auf sich, in dem man eine Türklingel betätigen kann und dann immer von einem Bandido abgewimmelt wird?

    - In der Bildergalerie tauchen einige Gestalten auf, denen ich beim Spielen gar nicht über den Weg gelaufen bin (der Freund des Großvaters in jungen Jahren und heutzutage, der Maximumm-Schatten…). Hab ich was übersehen oder kamen die überhaupt nicht vor?


    Yo-kai Watch 2: Geistige Geister hat mich wie schon sein Vorgänger für längere Zeit mehr als nur sehr gut unterhalten, denn das Erkunden der verschiedenen kleinen und größeren Orte, das Erfolgsgefühl bei nahezu jedem einkassierten Yo-kai und die mannigfaltigen Nebenbeschäftigungen haben mir verdammt viel Spaß gemacht. Doch spätestens im Postgame traten irgendwann Abnutzungserscheinungen auf, die hauptsächlich auf vermurkste „Einmal pro Tag“-Chancen und knallharte Gegner (trotz einer Party mit höchstem Level) zurückzuführen sind.
    Von daher habe ich nun einen Schlussstrich gezogen und das Spiel für mich als offiziell beendet verbucht: Es war erneut eine tolle Erfahrung, aber wenn die Frustmomente zunehmen und man außer einem symbolischen Händedruck eh keine nennenswerte Belohnung mehr erwarten kann, sollte man es gut sein lassen. Auf zum nächsten Abenteuer!


    Bingo-Kandidaten
    C2 1 RPG von 2017, 2018 oder 2019
    C3 Joker
    D5 min. 10 Partymitglieder

    ----------------------------------------------------------------------------------

    Stand:

    min. 8 Spiele 4/8
    min. 4 (J)RPGs 3/4
    min. 5 Kategorien 6/5
    min. 1 ROM 1/1
    min. 1 Switch-Spiel durchspielen 1/1
    min. 1 Spiel für PSX, PS2, PS3 oder PS4 durchspielen 1/1
    min. 1 Handheld-Spiel (DS, 3DS, PSP) durchspielen 1/1
    min. 1 Teil einer Reihe durchspielen 2/1
    min. 1 ‚artfremdes’ Spiel durchspielen 1/1
    Kingdom Hearts 0.2 Birth by Sleep - A fragmentary passage - 1/1
    BITE ME, ALIEN BOY!

    Spiele gerade: Ever Oasis, Wild Arms 3
    Zuletzt gespielt: Lufia [II - Rise of the Sinistrals], Nekojara Monogatari, Tengai Makyou: Ziria
    Best games ever: Paper Mario: The Origami King, Tales of the Abyss / Vesperia / Symphonia / Legendia, Professor Layton vs. Phoenix Wright: Ace Attorney, Zelda - Skyward Sword / Ocarina of Time / The Minish Cap, Kingdom Hearts 2, Dragon Quest VIII & XI, Okami, Ace Attorney-Reihe, Ghost Trick, Shadow Hearts - Covenant, Suikoden Tierkreis, Final Fantasy 6, 7, 9 & 12

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