Paper Mario: Sticker Star
Die Bewohner des Pilzkönigreichs feiern das alljährliche Stickerfest, bei dem der Sticker-Komet auf die Erde fällt und im Anschluss Wünsche erfüllen kann. Wie so oft platzt Bowser ins Geschehen, wobei er gegen den Kometen kracht, der daraufhin in sechs Royalsticker zerbricht. Diese werden in alle Himmelsrichtungen davongeschleudert – bis auf einen, der sich auf dem Kopf des Koopa-Königs festsetzt und ihm ungeahnte Macht verleiht, mit der er auch prompt den Festplatz (bildlich gesprochen) in Schutt und Asche legt.
Als Mario wieder zu sich kommt, hat sich Bowser wie üblich mit Peach aus dem Staub gemacht. Dafür lernt der wackere Klempner die Verwalterin der Royalsticker Kersti kennen, die nicht nur selbst wie ein krönchenförmiger Sticker aussieht, sondern ihm erst mal eine Standpauke hält, weil sie fälschlicherweise ihn für den ganzen Schlamassel verantwortlich macht. Mario gelingt es jedoch sie von seiner Unschuld zu überzeugen und kurzerhand schließen sie sich zusammen, um sowohl Peach als auch die Kometenbruchstücke wieder zurückzuholen...
Sticker Star ist der vierte Teil der Paper Mario-Reihe und baut – wie der Name bereits impliziert – bei nahezu allen Aktionen auf den Einsatz von Stickern. Diese werden im Großen und Ganzen in zwei Kategorien unterteilt: die normalen Kampf-Sticker und die so genannten Dingse.
In die erste Kategorie fallen alte Bekannte wie verschiedene Schuhe (für Sprungattacken), Hämmer und Schildkrötenpanzer, Pilze, POW-Blöcke, Eis- und Feuerblumen, Waschbärschwänze und Hinterlassenschaften diverser Gegner (Bomben, Knochen, Stachelkugeln etc.). In der Regel verwendet man sie zum Angreifen (bzw. Heilen) – manchmal muss aber auch beispielsweise ein Loch, aus dem Luft oder Gift strömt, im wahrsten Sinne des Wortes ‚abgeklebt’ werden.
Dingse sind Objekte, die auf den ersten Blick nicht in die Welt von Mario und Konsorten passen und überall in den Leveln zu finden sind. Dabei handelt es sich in der Regel um Alltagsgegenstände: ein Ventilator, eine Bowlingkugel, ein Schwamm, eine Torte, ein Kühlschrank, eine Glühbirne, eine Batterie, ein Bett… Bei zwei bestimmten Toads kann man diese Gerätschaften in Sticker verwandeln, wodurch sie bei Rätseln oder als schlagkräftiger Angriff eingesetzt werden können.
Punkte sammelt Sticker Star in meinen Augen besonders bei der Graphik und dem Humor. Ich liebe einfach diese Optik, bei der alles und jeder aus Papier oder Pappe besteht und sich Gebäude regelrecht auseinander- bzw. zusammenfalten. Das sieht so genial aus! 
Gleichzeitig spielt dieser Umstand auch bei dem ein oder anderen Witz eine Rolle: So muss zu Beginn ein Stadtteil, das sich zusammengerollt hat, wieder ausgerollt werden, wodurch ein Toad mit grünen Punkten auf der Kappe unter das Papier gerät und man später unter dem Brunnen ein leises Stimmchen um Hilfe rufen hört. 
Allgemein ist der Wortwitz und die (Selbst-)Ironie in diesem Paper Mario-Teil meiner Meinung nach wieder sehr ausgeprägt. Da fallen schon mal Sprüche wie „Ich ertrage die ewig gleiche Hintergrundmelodie nicht mehr.“, es gibt eine Snifit-Gameshow mit „unbezahlten Snifit-Praktikanten“, manche Dingse werden herrlich absurd beschrieben („Sendet ein angenehmes Vibrieren aus. Aber wofür sind die ganzen Knöpfe gut?“ → Mobiltelefon, „Muss von mehreren Toads gleichzeitig bedient werden und ist somit ein Musterbeispiel für Ineffizienz.“ → Schere) usw. usf. Und nicht zu vergessen natürlich die Episode mit der Geistervilla, in der Mario mal auf Luigi’s Spuren wandeln darf.
Darüber hinaus mochte ich die Knobeleien in den Leveln, obwohl ich so manches mal in eine Lösung gucken musste, weil sich mir diverse Sachverhalte (z. B. wo sich unsichtbare Blöcke befinden) nicht erschlossen. Dass man neben den Royalstickern mehrere Kometensplitter finden und dafür auch manche Gebiete mehrmals betreten musste, hat mich überraschenderweise nicht so sehr gestört, wie ich befürchtet hatte.
Zu guter Letzt fand ich die Parade aller beteiligten Figuren in den Credits total süß und dass die Themenwagen, als es Nacht wurde, sogar mit farbigen Lichterketten beleuchtet wurden, war das absolute Sahnehäubchen! 
So angetan ich von den oben genannten Faktoren bin, so zwiespältig betrachte ich das Kampfsystem und die Handhabung der Sticker. An und für sich ist die Sache mit den Stickern eine witzige Idee, doch deren Umsetzung krankt hier und da gehörig:
- Die aktuellen Sticker werden in einem Stickeralbum aufbewahrt, das zu vorherbestimmten Zeitpunkten um eine Seite erweitert wird, so dass man maximal acht Seiten zur Verfügung hat. Da die Sticker unterschiedliche Größen haben und sich die normalen und die Dingse den Platz teilen müssen, hat man die Seiten ziemlich flott gefüllt.
- In den Kämpfen können wirklich nur die Sticker verwendet werden. Es gibt weder einen reinen Angriffs- noch einen Verteidigungsbefehl, was speziell im Gift-Zustand (da zu dem Zeitpunkt alle Attacken daneben gehen und man so Sticker für nichts verschleudert) und bei Kameks Sandalen-Taktik (wenn er / sie in die Lüfte steigt und man mit den Latschen nicht rankommt) tierisch nervt!
Zudem ist es äußerst frustrierend (gute) Sticker an Feinde verschwenden zu müssen, die nur noch mit einem HP vor einem stehen, aber anders nicht besiegt werden können.
- Wie gesagt: Ohne Sticker kann man nicht kämpfen. Hat man also zu wenige oder unpassende Sticker eingesteckt, werden die Gefechte unnötig erschwert oder sind sogar partout nicht zu schaffen. Und das kann bei den Bossen schnell passieren!
- Es ist dummerweise nicht immer ersichtlich, welcher von den Dingsen für die Bosse oder die Rätsel benötigt wird und wildes Rumprobieren dadurch eingeschränkt wird, dass benutzte Sticker ins Nirvana verschwinden und erst nachgekauft werden müssen. Bei den Rätseln irritiert es zusätzlich, dass öfter mal die Umrisse der Kästchen, die anzeigen, an welcher Stelle etwas hingeklebt werden kann, nicht mit der Größe der eigentlichen Gegenstände übereinstimmen.
- Pilzsticker zur Heilung können nur im Kampf benutzt werden. Warum?
- Sticker Star verfügt zusätzlich zu Speicherblöcken, an denen man jederzeit seinen Spielstand sichern kann, über eine automatische Speicherfunktion, die beim Verlassen von Gebieten und bei einem Game Over sofort anspringt. Im Klartext heißt das, dass bei einer Niederlage gegen Feinde all die Sticker, die man im Gefecht verwendet hat, weg sind!
- Die ‚Endlos-Sprung’-Sticker, mit denen man mit dem richtigen Timing bis zu 100 Mal angreifen kann, sind gleichermaßen sehr stark als auch Garanten für schmerzende Handgelenke. 
Insgesamt betrachtet hat mir dieser Teil der Paper Mario-Reihe nicht so viel Spaß gemacht wie die anderen drei, was hauptsächlich an der suboptimalen Einbindung der Sticker lag. Die Grundidee an sich mochte ich, aber besonders die Tatsache, dass man ohne die richtigen Sticker immer und immer wieder erfolglos gegen die Bosse anrennt, ließ meine Motivation in den Keller gehen. Davon abgesehen hätte ich es begrüßt, wenn das Stickeralbum separate Seiten für die normalen Sticker und die Dingse gehabt hätte, so dass man eventuell mehr von beiden hätte mitnehmen können.
In Sachen Optik und Humor braucht sich Sticker Star nicht hinter seinen Vorgängern verstecken, aber der Rest hätte meiner Meinung nach noch etwas überarbeitet werden müssen.
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Stand:
min. 8 Spiele |
1/8 |
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min. 4 (J)RPGs |
0/4 |
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Paper Mario: Sticker Star beenden |
1/1 |
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Abseits der Challenge |
???/??? |
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BITE ME, ALIEN BOY!
Spiele gerade: Lufia [Rise of the Sinistrals], Nekojara Monogatari
Zuletzt gespielt: Tengai Makyou: Ziria, Jesus - Kyoufu no Bio Monster, Hyaku no Sekai no Monogatari
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