Star Ocean – The Last Hope
Man schreibt das Jahr 2087: Als das Leben auf der Erde nach Kriegen und anderen Katastrophen kaum noch möglich ist, greift die Menschheit auf der Suche nach einer neuen Heimat nach den Sternen. Doch der Jungfernflug von fünf ausgewählten Raumschiffen verläuft keineswegs so wie geplant: Während eines der Schiffe nebst Besatzung spurlos verschwindet, legen die anderen vier mehr oder weniger eine Bruchlandung auf dem Zielplaneten hin. Edge Maverick und Reimi Saionji, zwei junge Besatzungsmitglieder der Calnus, machen sich mit dem Eldarianer Faize auf die Suche nach der verschollenen Aquila und ihrer Crew. Dabei treffen sie auf mehreren Planeten immer wieder auf eine geheimnisvolle Macht, die nichts Geringeres im Sinn hat als das gesamte Universum nach ihren Vorstellungen umzuformen…
Star Ocean – The Last Hope ist chronologisch gesehen – der Beginn der Reihe und schlägt zudem einen Bogen zum ersten Teil (den ich noch nachholen muss
).
Anders als in den Vorgängern musste man sich hier nicht für gewisse Partymitglieder entscheiden, da man (bis auf einen Austausch im späteren Verlauf der Handlung) dieses Mal eine feste Gruppe hatte. Ich persönlich mag diese Variante bedeutend lieber, weil ich immer die Befürchtung habe, dass man mit einer ‚ungünstigen’ Truppenkonstellation möglicherweise den Endboss nicht besiegen kann.
Nach diversen Startschwierigkeiten mit einigen Leuten (Lymles Stimme und fehlende Mimik, Sarahs Stimme, Myurias ausgeprägte Oberweite, Meracles knappe Bekleidung) wurde mir mit der Zeit eigentlich die komplette Party sympathisch. Speziell Bacchus und Arumat mochte ich sehr – letzterer, weil er mich mit seinem Antiheld-Gehabe teilweise stark an Albel aus Till the End of Time erinnerte
und ersterer, weil er auf seine eigene Art trotz kühler Logik und (angeblich) bar jeglicher Emotionen oft etwas sagte oder tat, woran man mehr als deutlich merkte, dass er sich um die anderen sorgte. Einzig mit Reimi hatte ich so meine Schwierigkeiten, was schlicht und ergreifend an ihren unangebrachten pubertären Anfällen lag. An und für sich war sie eine toughe junge Frau, die gut allein auf sich aufpassen konnte und während Edges Depressionen kurzerhand das Kommando über die Calnus und ihre Besatzung übernahm und diese Aufgabe mit Bravur meisterte. Dennoch gab es immer wieder kleinere Szenen, wo sie aus heiterem Himmel austickte, Edge mehrfach des Spannens bezichtigte, bei jedem Wort und jeder Geste der anderen weiblichen Gruppenmitglieder vor Eifersucht raste und sich einfach nur wie ein extrem zickiger Teenie benahm. Dass sie in Edge verknallt war, konnte man sich durchaus schon zu Beginn des Spiels denken, aber erstens rechtfertigte das noch lange nicht die Tatsache, dass sie ihm öfter ohne Grund die Hölle heiß machte und zweitens wirkte dieses Gebaren einfach nur willkürlich und aufgesetzt. Hatten die Entwickler Angst vor einer couragierten Heldin oder warum haben sie ihr dieses unmögliche Verhalten aufs Auge gedrückt? 
Die Handlung gefiel mir überaus gut und war auf weiter Strecke spannend inszeniert, so dass ich durchgehend motiviert war weiterzuzocken. Allerdings muss ich sagen, dass mich die hohe Todesrate der NPCs teilweise ganz schön schlucken ließ. Bei einigen Charakteren tat es mir echt nicht leid, aber es waren nicht wenige Personen darunter, bei denen ich gelinde ausgedrückt schockiert war und fast frustriert geschrien hätte. Nie wieder Lieblingscharaktere… *grummel*
Optisch fand ich The Last Hope ebenfalls sehr ansprechend (abgesehen von diversen Designausrutschern der Charaktere) – speziell die Umgebungsgraphik war stellenweise schlichtweg atemberaubend und ich bin öfter mal einfach auf irgendwelchen Vorsprüngen stehen geblieben und hab mir die Landschaft angeguckt.
(Es gab zwar manchmal kleinere Fehler wie verpixelte Schatten, aber das konnte man verschmerzen.)
In Sachen Musik ist mir leider nichts wirklich im Gedächtnis geblieben, doch viele Stücke bzw. Melodien kamen mir aus Till the End of Time bekannt vor und passten auch hier zur jeweiligen Situation (Szene, Kampf etc.).
Das Kampfsystem war gänzlich anders aufgebaut als im Vorgänger und gefiel mir ehrlich gesagt sehr viel besser: Man zog mit bis zu vier Leuten gleichzeitig in die Schlacht (und konnte diese beinahe jederzeit gegen die übrigen austauschen), MP-Verlust bedeutete nicht automatisch den Tod des betreffenden Charakters und je nachdem, wie man die Gegner erledigte, sammelte man bunte Plättchen auf einer Bonustafel, wodurch man zusätzlich Geld, EXP, Heilung oder KP (Punkte zum Aufwerten der Fähigkeiten) kassieren konnte. Schade war nur, dass ungewollte Plättchen nicht eigenständig gelöscht werden konnten, sondern man entweder das Spiel ausmachen musste (wodurch alle verschwanden) oder man bis zur nächsten größeren Feindattacke wartete, die so oder so die Tafel zerbrechen würde – was natürlich immer dann passierte, wenn ich die Dinger auf alle Fälle behalten wollte. 
Was ich überaus positiv fand, war der Fakt, dass man EXP und KP nicht nur aus gewonnenen Kämpfen erhielt, sondern auch (in geringeren Mengen) durch das Öffnen von Truhen und bestimmten verschlossenen Durchgängen, das Ernten von pflanzlichen Materialien, den Abbau von Erzen und Mineralien und / oder das Erledigen von Aufträgen der verschiedenen Händler. Letztere führten darüber hinaus dazu, dass man einen Rabatt in den unterschiedlichen Läden bekommen konnte, was ebenfalls nicht zu verachten war.
Gestört hat mich – wie so oft – das Postgame. Mal davon abgesehen, dass ich partout keine Zeit hatte mich großartig damit zu befassen, halte ich es wieder einmal für unsinnig und unlogisch. Das Spiel endete damit, dass eine gewisse Zeit verstrichen war, was man besonders bei einer Person deutlich sah, und die Gruppe hatte sich mittlerweile aufgelöst… und dann hieß es plötzlich: „Vergesst, was ihr gerade gesehen habt. Wir tun mal so, als würdet ihr erneut vorm Endboss stehen und wie von Zauberhand sind ein paar neue Möglichkeiten aufgetaucht, die ihr noch abarbeiten könnt. WOW!“
...Nein.
Was ich wirklich glaubwürdig finden würde, wäre wenn (jetzt direkt auf The Last Hope bezogen) die Party für ein kurzes Intermezzo nach dem Hauptspiel wieder zusammengetrommelt werden müsste und die Veränderungen des Abspanns sichtbar wären (Kleidung, Alter…). DAS wäre mal richtig gut durchdacht!
(Und ja, ich hatte auch keine große Lust aufs Postgame, weil ein kurzer Besuch des ersten optionalen Dungeons ohne vorherige Vorbereitung durch verbesserte Ausrüstung o. ä. dazu führte, dass bereits die Gegner auf der ersten Ebene den Boden mit meiner Party wischten.
Wenn ich bedenke, dass ich im dritten Teil sogar bis zur Hälfte der Sphere 211 gekommen bin… Mann, Mann, Mann, ich werd’ alt!)
Lose Gedanken, die ich ansprechen möchte:
- Würde ich den ersten Teil bereits kennen, hätte ich auf Roak vermutlich ein paar Aha-Momente gehabt, denn es fielen hier und da Begriffe, die ich in kurzen Zusammenfassungen schon mal aufgeschnappt habe und mich neugierig auf den später spielenden Erstling machen.
- Lymles Fähigkeit, mit der ich auf der Karte Ernte- und Abbauplätze und Kisten sehen konnte, war Gold wert. Ich hätte nur zu gerne so was in der Art auch für Feinde gehabt.
- Die ‚Item Creation’ hat im Großen und Ganzen Spaß gemacht (trotz der abgedrehten Welch), aber ich fand es schon nervtötend, dass man sich damit nur in der Calnus verlustieren konnte, denn… (s. nächster Punkt)
- Mancherorts waren die Laufwege verdammt lang. Eine Möglichkeit zum Warpen, die früher aufgetaucht wäre und mehr ‚Landeplätze’ geboten hätte als das, was man beim Erreichen des letzten Planeten gekriegt hat, wäre nicht zu verachten gewesen.
- Stichwort letzter Planet: Dass man von da an quasi frei zu den bereits besuchten Orten zurückkehren kann, war löblich. Dass man dafür ständig zwischen zwei Discs hin- und herwechseln musste, war umständlich hoch 3!
Alles in allem hat mir Star Ocean – The Last Hope sehr gut gefallen. Die Charaktere waren mir größtenteils sympathisch, die Handlung wusste zu unterhalten und auch der Rest war eine ausgewogene Mischung, die kaum einen Wunsch offen bzw. Missstände leicht verschmerzen ließ. Ich persönlich fand den vierten Teil ein wenig besser als den dritten und bedeutend besser als den zweiten, aber damit stehe ich – soweit ich weiß - allein da. 
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Stand:
Like hours on a clock |
9,5/12 |
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Half a dozen RPGs |
8/6 |
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Paid my dues |
1/1 |
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Get the party started |
1/1 |
|
Time to say goodbye |
1/1 |
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Sweet 16 (Bit) |
2/1 |
|
One big happy family |
2/2 |
|
One (screen) is not enough |
2/1 |
|
Stand Alone Complex |
2/1 |
|
Try your strength! |
2/1 |
|
Which path should I take? |
1/1 |
|
Anything could happen |
1,5/1 |
|
Abseits der Challenge |
2/??? |
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(Luigi’s Mansion, Endzeit: Episode 3)
BITE ME, ALIEN BOY!
Spiele gerade: Ever Oasis, Wild Arms 3
Zuletzt gespielt: Lufia [II - Rise of the Sinistrals], Nekojara Monogatari, Tengai Makyou: Ziria
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