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Hybrid-Darstellung

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  1. #1
    Von Lunar war ich wirklich begeistert. Die Atmosphäre, die Lebendigkeit der Welt mit den NPCs, die auf jedes kleine Ereignis mit neuen Dialogen reagieren oder die man anhand ihrer Persönlichkeit sogar noch erkennt nachdem sie in andere Städte gereist sind, die Gespräche innerhalb der Gruppe und vor allem das Dream Team Kyle + Jessica... Es ist nicht immer perfekt den Story-Arc um Nash fand ich gegen Ende etwas gekünstelt, versprüht aber aus jeder Pore diesen einzigartigen Mitt-Neunziger-Jahre-Flair.^^

    Zitat Zitat von LittleChoco
    In diesem Zusammenhang möchte ich (mal wieder) den mangelnden Einsatz von Untertiteln beklagen. Denn auch wenn ich den Inhalt der Szenen schon kannte (und damals war mein Englisch bedeutend schlechter als heute), konnte ich nach wie vor manche Passagen nicht verstehen und musste sie mir aus dem Kontext herleiten. Da war es obendrein nicht gerade hilfreich, dass es zusätzlich zu den Animefilmchen vereinzelt Spielszenen mit reiner Sprache und ohne Textbalken gab.
    Besonders frech fand ich, dass in der Anleitung steht dass im separat erhältlichen Lösungsbuch Transkripte der Animesequenzen abgedruckt wären. Hätte man ja mal auch Untertitel reinencoden oder zumindest ins Handbuch packen können...

    Zitat Zitat
    - Wo wir gerade dabei sind: Wie ist es möglich die rote Truhe im ‚Vane Magic Test’ zu knacken, wenn man zu diesem Zeitpunkt noch nicht den passenden Schlüssel dafür besitzt? Später landet man beim Betreten des Magiekreises doch immer gleich in Vane.
    Ist schon etwas länger her, daher kann ich mich nicht mehr so genau daran erinnern, aber ich meine es gab in Vane irgendein Gebäude über das man diese Höhlen nochmals betreten konnte. Ich weiß aber nicht mehr ob der Eingang offensichtlich war oder ob man da über eine Art Geheimgang reingekommen ist.



    @Solatorobo
    Jedes Mal wenn ich etwas darüber lese werde ich wieder daran erinnert dass ich irgendwann mal noch Tail Concerto spielen möchte. Irgendwann, irgendwann.....

    Zitat Zitat
    Stattdessen dauert es nicht lange, bis man von (nicht spielbaren) Begleitern mit der Nase darauf gestoßen wird, dass die Kiste BESTIMMT auf dem Schalter abzustellen ist. UI, ECHT?! DA WÄR ICH JA IM LEBEN NICHT DRAUFGEKOMMEN!
    Phai wäre stolz auf diesen Begleiter.
    JRPG Challenge: 2023, 2022, 2021, 2020, 2019, 2018, 2017 | Das RPG-Jahr 2016 | RPG Werdegang
    Zuletzt beendet Beendet
    King's Field 3 [PS1] 2023:
    King's Field 2 [PS1] | King's Field [PS1] | Lucienne's Quest [3DO] | Hybrid Heaven [N64] | Holy Magic Century [N64] | Quest: Brian's Journey [GBC] | Koudelka [PS1] | Breath of Fire [SNES]
    2022:
    Infinite Undiscovery [X360] | Willow [NES] | Crystalis [NES] | The Tower of Radia [NES] | Persona 5 Strikers [PS4] | Blue Dragon [360] | Magus [PS3]
    The Legend of Heroes: Trails in the Sky FC [PSP] | Trails in the Sky SC [PSP] | Trails in the Sky the 3rd [PC] | Trails from Zero [PSP ] | Trails to Azure [PSP] | Trails of Cold Steel [PS4] | Trails of Cold Steel 2 [PS4] | Trails of Cold Steel 3 [PS4] | Trails of Cold Steel 4 [PS4]

  2. #2
    Zitat Zitat von Nayuta Beitrag anzeigen
    Ist schon etwas länger her, daher kann ich mich nicht mehr so genau daran erinnern, aber ich meine es gab in Vane irgendein Gebäude über das man diese Höhlen nochmals betreten konnte. Ich weiß aber nicht mehr ob der Eingang offensichtlich war oder ob man da über eine Art Geheimgang reingekommen ist.
    Also wenn der Eingang wirklich offensichtlich war, bin ich mit schöner Regelmäßigkeit dran vorbeigelatscht...


    Zitat Zitat
    Phai wäre stolz auf diesen Begleiter.
    Häh? Ich muss gestehen, ich steh grad auf dem Schlauch...
    BITE ME, ALIEN BOY!

    Spiele gerade: Wild Arms 3
    Zuletzt gespielt: Ever Oasis, Lufia [II - Rise of the Sinistrals], Nekojara Monogatari
    Best games ever: Paper Mario: The Origami King, Tales of the Abyss / Vesperia / Symphonia / Legendia, Professor Layton vs. Phoenix Wright: Ace Attorney, Zelda - Skyward Sword / Ocarina of Time / The Minish Cap, Kingdom Hearts 2, Dragon Quest VIII & XI, Okami, Ace Attorney-Reihe, Ghost Trick, Shadow Hearts - Covenant, Suikoden Tierkreis, Final Fantasy 6, 7, 9 & 12

  3. #3
    Hab mal nen alten Spielstand geladen und nachgeschaut:



    Zitat Zitat von LittleChoco Beitrag anzeigen
    Zitat Zitat
    Phai wäre stolz auf diesen Begleiter.
    Häh? Ich muss gestehen, ich steh grad auf dem Schlauch...
    Der wohl nervigste und aufdringlichste Charakter der Videospielgeschichte, Phai aus The Legend of Zelda: Skyward Sword.^^

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    Zuletzt beendet Beendet
    King's Field 3 [PS1] 2023:
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  4. #4
    Zitat Zitat von Nayuta Beitrag anzeigen
    Okaaaaaaay, das hab ich echt nicht mitbekommen. Stupid me...

    Zitat Zitat
    Der wohl nervigste und aufdringlichste Charakter der Videospielgeschichte, Phai aus The Legend of Zelda: Skyward Sword.^^
    Och, da waren Navi und Ezelo (die immer vor Sachen gewarnt haben, nachdem man sie ausgelöst hatte) bedeutend schlimmer.
    BITE ME, ALIEN BOY!

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  5. #5

    Paper Mario: The Origami King

    Mario und Luigi wurden zum Origamifest der Toads eingeladen, doch als sie am Ziel eintreffen, sind Toad Town und der Pilzpalast regelrecht verwaist. Nachdem Luigi verschütt gegangen ist und eine seltsam umgeformte Peach Mario in den Kerker geworfen hat, trifft er dort das Origamimädchen Olivia. Zusammen mit ihr und dem – im wahrsten Sinne des Wortes – zusammengeklappten Bowser, den sie in der Nachbarzelle aufgabeln, macht sich unser Lieblingsklempner auf den Weg das Schloss zu verlassen. Dabei werden sie jedoch von Olivias Bruder Olly erwischt, der ein Origamireich errichten will und zu diesem Zwecke alles und jeden – darunter Peach, die Toads und Bowsers Schergen – zu Origami falten will. Als Olly das Schloss in die Lüfte erhebt, gelingt den dreien die Flucht, allerdings werden Mario und Olivia dabei von Bowser getrennt und finden sich im Flüsterforst nahe Toad Town wieder. Fest entschlossen Olly in seine Schranken zu weisen, bricht das Duo auf zu einer Reise mit ungeahnten Wendungen...


    Da ich ein totaler Fan der Paper Mario-Reihe bin (auch wenn Sticker Star nicht so prall war und ich Color Splash noch nicht kenne), habe ich mich prompt auf Origami King gestürzt, als ich vor einer Weile die Gelegenheit hatte, es anzutesten. Mit dem Ergebnis, dass ich mich nach zwei Stunden regelrecht zwingen musste, wieder aufzuhören und es zurückzugeben… (Danke nochmal an Lux, dass du mir dein Exemplar zu einem echt fairen Preis überlassen hast. )

    Anfangs war ich ziemlich enttäuscht, als feststand dass Origami King wieder kein RPG sein würde. Beim Spielen ist mir allerdings klargeworden, dass dies nicht unbedingt die schlechteste Entscheidung der Entwickler gewesen ist. Denn auch wenn das Kampfsystem um Längen besser ist als die elendige Stickerverschleuderei in Sticker Star, so hat es doch seine nicht von der Hand zu weisenden Macken. Mich persönlich störte besonders die Tatsache, dass einem unablässig die Zeit im Nacken saß und man schnell, schnell, schnell die richtige Dreh- und Schiebkombination finden musste, um den größtmöglichen Schaden zu verursachen respektive die geringstmögliche Angriffswucht der Gegner zu kassieren. Selbst mit allen zeitmanipulierenden Accessoires und einem zweiten Augenpaar an der Seite ließ sich nicht immer innerhalb der Befristung die optimale Vorgehensweise finden, was des Öfteren schmerzhafte Auswirkungen für Mario hatte. (Obwohl die Sache manchmal ungewollt komische Züge annahm, wenn mein Schwesterherz nicht auf den Namen der Feinde kam: „Schieb den da!“ „Welchen?“ „Na, den da!“ *ticktack* *ticktack* „WELCHEN?“ „Weiß ich doch nicht, wie der heißt!!“ )
    Da ich allerdings im letzten Drittel des Spiels sowieso vor lauter Münzgeld in den Taschen kaum laufen konnte, habe ich zu dem Zeitpunkt fast ständig die Toads dafür bezahlt, dass sie mir die Gegner annähernd passgenau durch die Gegend geschoben und mich als Bonus noch geheilt haben. Wenn schon, denn schon...
    So gesehen erweist es sich sogar als nicht zu verachtenden Vorteil, dass an den RPG-Elementen gespart wurde: Denn wenn man gerade keinen Bock auf die Kämpfe hat, während der Erkundung der Ortschaften nicht dauernd gestört werden möchte und / oder seine zerbrechliche Ausrüstung ein wenig schonen will, dann kann man vielen Konfrontationen schlicht aus dem Weg gehen ohne befürchten zu müssen für spätere Bosskämpfe nicht stark genug zu sein.

    Einer der großen Pluspunkte von Origami King ist erneut die einzigartige Graphik der Charaktere und der Umgebung, die dieses Mal mit zig Origamifiguren und den aus Pappmaché bestehenden Pappmachos angereichert wurde. Bei letzteren und den zu stopfenden Löchern fand ich es lustig, dass man quasi auf blanke, nackte Drahtgestelle schaute, die nicht mehr oder noch nicht von Schnipseln verdeckt wurden.
    Dafür irritierte mich der offensichtliche Stilbruch, der an manchen Stellen durch die abweichende Optik zustande kam (die Goldumrandung der Türen im Pilzpalast, die vom Erd-Pergamenton aufgetürmte Erde beim Aussichtsturm, das Wasser beim Wasser-Pergamenton...) Komischerweise hatte ich mit den Mitgliedern der Bürobrigade, die sich ja ebenfalls schwer in die Hintergrundgraphik einfügen, kein Problem.

    Was die Musik angeht, liefert das Spiel eine wahre Meisterleistung ab, denn der OST vereint nicht nur unzählige Stilrichtungen, sondern drückt die verschiedensten Stimmungen (albern, düster, traurig...) überaus treffend aus und sorgt auf diese Weise für einen abwechslungsreichen Hörgenuss. Diese Vielfalt und dieser Variantenreichtum setzt sich ebenso in den Kämpfen fort, deren Themes stets - je nachdem, in welchem Gebiet man sich gerade befindet - zur aktuellen Umgebung bzw. Situation passen. Auch manche Orte (Toad Town, Shogunland, das Meer…) werden immer dann einer musikalischen Veränderung unterworfen, sobald es die Situation erfordert (wenn z. B. eine der Luftschlangen zerstört wurde).
    Dieses Mal müsste ich beinahe den halben Soundtrack auflisten, um meine Favoriten zu nennen, da ich wirklich viele der Stücke, die man hier kredenzt bekommt, extrem mag. Eine kleine Auswahl wären: Happy & Sappy , Event Battle , Panic at Overlook Tower , Red Streamer Battle , Vellumental Battle , Autumn Mountain Battle , Chestnut Valley , Swan Lake (Punk Remix) , Shogun Studios (After Completion) (hab leider nur die Loop-Version gefunden), Snif City , Dread in the Temple of Shrooms 2 , Thrills at Night , Bowser’s Castle , Dog-Eared Fight und Origami Castle .

    Womit Origami King definitiv wieder so gut wie alles richtig macht, ist der Humor. Auch in diesem Paper Mario-Teil stecken so viele abgedrehte Ideen und so sensationeller (Wort-)Witz, der einfach nur Spaß macht und für wahre Lachkrämpfe sorgt (zumindest bei meiner Schwester und mir). Das fängt bei kreativen Eigennamen wie Krepppapier-Canyon und Bad Elysium sowie Wortspielchen á la „Jetzt bin ich total geknickt.“ und „Da kriegt man ja Falten.“, die sich beim Thema Origami regelrecht anbieten, an, geht über die mannigfaltigen () Kommentare der entfalteten Toads („Du hattest einen schlechten Tag? Ich war ein Affe!“) und hört bei Szenen wie „Da rollt was auf uns zu. Ist das Bobby?“ *zwei Sekunden später* „Nicht Bobby! Nicht Bobby! Nicht Bobby!“ noch lange nicht auf. Seien es kleinere Schmunzler wie Kameks Bemerkung, dass er Olivia so gut Erste Hilfe leisten und sie wieder akkurat zusammenlegen konnte, weil er sich bei Bowser immer um die Bügelwäsche kümmern muss oder größere Kracher wie der Running Gag mit Luigi und seiner Schlüssel-Suche, die Auferstehung von Meister Edelwuchs, der Riesenventilator im Meer, die Spleens der Bürobrigade oder unser absolutes Highlight die Disco-Show – es gibt so viele Momente, in denen man nicht anders kann, als herzhaft loszulachen.

    Dennoch fällt Origami King an nicht wenigen Stellen unerwartet ernst und düster aus und greift Thematiken auf, mit denen man in einem lustig-bunten Mario-Spiel nicht unbedingt gerechnet hätte, was einen krassen Gegensatz zu den vielen amüsanten Passagen bildet. An erster Stelle wären hier natürlich die Ereignisse rund um den Krepppapier-Canyon und ihre Folgen zu nennen, aber auch die Tatsache, dass – so herrlich bekloppt die Disco-Szene ist – streng genommen am laufenden Band Toads, Bowsers Schergen und die Faltschergen verstümmelt und sogar getötet werden, ist, wenn man es recht betrachtet, schon starker Tobak.

    Ebenfalls für das Spiel sprechen eine Menge Nebenbeschäftigungen, die man abseits des Hauptspiels machen kann und die – in vielen Fällen – rein optional sind. Ob man nun die zahlreichen Löcher stopft oder auf die Jagd nach zu Origami gefalteten Toads geht, um im Museum Musikstücke bzw. Artworks freizuschalten, dem Angeln frönt, die Mini-Schätze sucht, die diversen nicht für die Handlung relevanten Inseln im Meer erkundet, die Minispiele im Shogunland ausprobiert… für Abwechslung ist gesorgt.

    Besonders angetan war ich von der Rolle, die Bowser und Konsorten dieses Mal einnehmen. Wie ich schon einmal an anderer Stelle bemerkte, mag ich den Koopa-König als Antihelden und (unfreiwilligen) Partner, der im Grunde genommen nur tierisch in Peach verschossen und deshalb auf Mario eifersüchtig ist, bedeutend lieber als wenn er den Oberbösewicht markiert. Und dass hier nicht nur der alte Grummler, sondern auch sein Sprössling, Kamek und die Schergen quasi auf der Seite der Guten stehen und man mit ihnen ganz normal plaudert, ihnen unter die Arme greift, mit ihnen herumzieht und im Gegenzug auf ihre Hilfe bauen kann, war in meinen Augen eines der absoluten Highlights des Spiels, das es unbedingt zu wiederholen gilt. (Speziell Kamek war mir überraschenderweise total sympathisch und dass er Olivia ständig ‚Origamidame’ nannte, war irgendwie niedlich. )

    Was sonst noch erwähnenswert ist:

    - Die vielen Abkürzungsmöglichkeiten in Form von Warp-Röhren und Faxstationen (noch so ’ne geile Idee ) waren gerade im späteren Spielverlauf ein wahrer Segen.

    - Das Spiel wartet immer mal wieder mit kleinen charmanten Details auf, die das Gesamtbild perfekt abrunden: die Café-Szenen, das individuelle Outfit der verschiedenen Charaktere im Shogunland, das Stiefobil, die stets weitergeführte Wandmalerei in der Kanalisation…

    - Da ich stolz behaupten kann, dass ich – abgesehen vom 25. Papp-Ninja (Wer dreht sich denn auch in der Tür noch mal um? ) - nichts nachgeschlagen habe, war ich umso dankbarer für die Glocken und die Radargeräte, mit denen man die Toads, die ?-Blöcke und die Schätze aufspüren konnte. Sie hätten nur hier und da ein wenig akkurater sein können...

    Noch eine abschließende Bemerkung, weil irgendjemand in seiner Rezension geschrieben hatte, dass Origami King eher ein Spiel für Kinder sei: Nachdem ich live und in Farbe mitbekommen habe, wie (lesefaule) Kinder an das Spiel herangehen, muss ich dieser Aussage ganz direkt widersprechen. Wenn vehement sämtliche Textboxen zackig weggeklickt werden, man sich anhören muss, wie lang(weilig) doch schon der Vorspann sei und bereits nach kurzer Zeit die Frage aufkommt, ob man gar nicht speichern kann (tja, das wurde gerade in einer von diesen ‚überflüssigen’ Textblasen erklärt ), dann behaupte ich einfach mal, dass nicht wenigen Kindern das Spiel schlicht und ergreifend zu ‚viel’ ist und sie traurigerweise viele (dramatische) Passagen, (Wort-)Witze und diverse andere Feinheiten nicht zu würdigen wissen. Von daher würde ich eher sagen, dass es sich doch mehr an Erwachsene richtet und eben KEIN Kinderspiel ist.


    Wie man sicherlich schon aus den vorangegangen Zeilen herauslesen konnte, hatte ich eine Menge Spaß mit Origami King, das nicht nur in meiner Paper Mario-Hitliste auf Platz 1 gerutscht ist, sondern sich auch noch zu meinem persönlichen GOTY 2020 aufgeschwungen hat. Sieht man mal vom nicht ganz so optimalen Kampfsystem ab und der Tatsache, dass Olivia sich – mit Verlaub – bisweilen ziemlich dusselig anstellt, so hat mich das Spiel von vorne bis hinten mit seiner Musik, seinem Witz und ganz allgemein mit seiner Atmosphäre wahnsinnig gut unterhalten. Mehr davon!


    Kuriosität am Rande:
    Ist es eigentlich möglich Koloss zu angeln, von dem der Koopa am Panoramaberg berichtet? Ich habe in allen Gebieten die jeweils größten Brocken aus den Fluten gefischt, aber auf keinen einzigen Fang ist der werte Herr eingegangen. Und seltsamerweise scheint sich das Internet zu diesem Thema auszuschweigen...

    ---------------------------------------------------------------------------------------------------

    Stand:

    min. 8 Spiele 12/8
    min. 4 (J)RPGs 8/4
    Paper Mario: Sticker Star beenden 1/1

    Abseits der Challenge 1/??? (Die Reise ins All)
    BITE ME, ALIEN BOY!

    Spiele gerade: Wild Arms 3
    Zuletzt gespielt: Ever Oasis, Lufia [II - Rise of the Sinistrals], Nekojara Monogatari
    Best games ever: Paper Mario: The Origami King, Tales of the Abyss / Vesperia / Symphonia / Legendia, Professor Layton vs. Phoenix Wright: Ace Attorney, Zelda - Skyward Sword / Ocarina of Time / The Minish Cap, Kingdom Hearts 2, Dragon Quest VIII & XI, Okami, Ace Attorney-Reihe, Ghost Trick, Shadow Hearts - Covenant, Suikoden Tierkreis, Final Fantasy 6, 7, 9 & 12

  6. #6

    Fazit (J)RPG-Challenge 2020

    Endstand:

    min. 8 Spiele 12/8
    min. 4 (J)RPGs 8/4
    Paper Mario: Sticker Star beenden 1/1

    Abseits der Challenge 1/??? (Die Reise ins All)

    Zunächst einmal konnte ich meine Zielvorgabe von acht Spielen nicht nur erfüllen, sondern mit zwölf Titeln sogar übertrumpfen, worauf ich wieder sehr stolz bin. Damit meinen Backlog großartig zu verringern ist mir jedoch nicht wirklich gelungen, was vor allen Dingen daran lag, dass ich mir in diesem Jahr einiges gegönnt habe – nicht zuletzt zwei Monstereinkäufe bei Lux… *hust*

    Lustigerweise habe ich das Jahr sowohl mit Paper Mario begonnen als auch beendet, was – wie es 2019 mit Luigis Mansion schon einmal passiert ist – im Vorfeld keineswegs geplant war.
    Während Sticker Star mich stellenweise ziemlich enttäuscht hat und in meinen Augen den bis dato (wie bereits erwähnt fehlt mir noch Color Splash) schwächsten Teil darstellt, hat Origami King bei mir eingeschlagen wie die sprichwörtliche Bombe und sich somit verdientermaßen den Titel GOTY 2020 geholt. Abgesehen vom nicht ganz durchdachten Kampfsystem und einigen anderen kleineren Schnitzern war der Großteil des Spiels ein unschlagbares Potpourri aus grandiosem Witz, schön anzusehender Graphik, phantastischer Musik, ansprechenden (Neben-)Aufgaben, unerwartet emotionalen Momenten und sympathischen Charakteren, bei dem es mir regelrecht in der Seele wehtat, dass ich es nach den Credits verlassen musste.

    Mein zweites Highlight wurde überraschenderweise Yo-kai Watch, obwohl ich eigentlich eine gewisse Aversion gegen Trainer-RPGs und meine (sehr kurz ausgefallene) Pokemon-Phase schon lange hinter mir gelassen habe. Dennoch hatte das Spiel (neben vielen guten Gags) irgendetwas an sich, das mich stetig dazu motivierte meine Zeit mit dem Fangen der kleinen Biester zu ‚verplempern’…

    Kameo und Soleil holten mich in erster Linie mit ihrem Zelda-Feeling ab, wobei der wirklich grandiose Soundtrack von Kameo noch einmal eine gesonderte Erwähnung verdient.

    Grandia 3 hat vieles richtig und von daher eine Menge Spaß gemacht, aber die Entwickler hätten auf alle Fälle mehr Zeit in die Ausarbeitung der Antagonisten und deren Beweg- und Hintergründe investieren sollen, um den Eindruck eines dahingeschluderten Endes wenigstens ein bisschen abzumildern.

    Lunar Silver Star Story und Solatorobo hatten jeweils für sich betrachtet ebenfalls ihren eigenen Charme, auch wenn mich die ewig langen Dungeonaufenthalte in Lunar sowie die extrem unterfordernden und an die Hand nehmenden Passagen in Solatorobo auf ihre eigene spezielle Weise einiges an Nerven gekostet haben.


    Der eindeutige Verlierer des Jahres war ohne Frage Infinite Undiscovery. Da ich in der Regel recht anspruchslos bin und mir alles mögliche zu Gemüte führe, was nur entfernt nach (J)RPG aussieht, muss ein Spiel schon einen absolut schlechten Eindruck bei mir hinterlassen, um in meinen Augen komplett durchzufallen. Nun, Infinite Undiscovery hat das unbestreitbar geschafft, denn trotz einiger guter Ideen und Ansätze konzentriert sich das Spiel viel zu stark auf die häufigen pubertären Entgleisungen und verkommt auf diese Weise zu einem sexistischen Machwerk, wie ich es nicht für möglich gehalten hätte.
    Selbst das ziemlich durchschnittliche Moldorian und die beiden leider schlampig erstellten RPG-Maker-Spiele Helden und Feuer um Mitternacht, die aus Mangel an Zeit und/oder Sorgfalt schlicht und ergreifend eine Menge Potenzial verschenkt haben, waren bedeutend unterhaltsamer als „Die Abenteuer des lüsternen Capell und seiner willigen Anhängerinnen.“


    Die Reise ins All fällt logischerweise aus der Gesamtwertung heraus, da ich mir das Spiel zum wiederholten Male vorgeknöpft habe. Das macht es allerdings auch zu einem Titel, der – mit minimalen Abstrichen – fest auf meiner Favoritenliste verankert ist.


    Alles in allem war es ein relativ durchwachsenes Jahr, dass mir neben zwei richtig starken und mehreren guten bzw. durchschnittlichen Spielen mit Tendenz nach oben eine der schlimmsten Gurken meiner ‚Laufbahn’ gebracht hat. Auf letztere hätte ich echt verzichten können!

    Mal schauen, was mir 2021 in dieser Hinsicht offeriert, denn vom Abschließen meiner ‚Altlasten’ abgesehen habe ich noch keine konkreten Pläne geschmiedet. Ich lass mich überraschen!
    BITE ME, ALIEN BOY!

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  7. #7

    (J)RPG-Challenge 2021

    Obwohl ich Ende 2019 / Anfang 2020 rumgetönt habe, dass ich mich neben dem Spielen verstärkt auf andere Hobbys konzentrieren möchte, ist aus diesem hehren Plan kaum etwas geworden. Also wage ich einen neuen Versuch, der in erster Linie erneut darauf baut, dass ich die Zahl der maximal geschafften Spiele auf acht begrenze.
    Darüber hinaus möchte ich in meiner diesjährigen Challenge wieder ein wenig back to the roots gehen und den Fokus verstärkt auf RPG-Maker-Spiele und ältere ROMs legen, da ich trotz der wenig erquicklichen Exemplare, die ich letztes Jahr erwischt habe, gerade wieder mächtig Bock auf Pixelgeschichten habe. (Und weil im Moment beim Spielen von Dragon Quest XI jeder Ausflug nach Ticklingen heftige Nostalgiegefühle in mir auslöst… )


    Meine Vorgaben für 2021 gestalten sich von daher wie folgt:

    - min. 8 Spiele beenden / durchspielen
    - min. 4 Spiele beenden / durchspielen, die (J)RPGs (ähnlich) sind
    - min. 2 ROMs durchspielen
    - min. 1 RPG-Maker-Spiel durchspielen
    - angefangene ‚Altlasten’ aus dem letzten Jahr abarbeiten (= Fantasy Life und Dragon Quest XI beenden)


    Der Rest wird sich wie gehabt zeigen. Lasset die Spiele beginnen! *Fanfarentröten*
    BITE ME, ALIEN BOY!

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  8. #8
    Willkommen zurück.

    Fantasy Life interessiert mich auch sehr, da du das gerade erwähnst. Das hab ich irgendwie noch herumliegen, mal angefangen, aber nie beendet. *kratz*


    Aktuell: [#??? - Botworld Odyssey / #197 - Xanadu Next / #198 - Stranger of Paradise]

  9. #9
    War ich so lange weg oder freust du dich einfach nur, dass ich wieder bei der Challenge mitmache?

    Ehrlich gesagt will ich auch endlich mal einen Schlußstrich unter Fantasy Life ziehen und wieder was anderes spielen. Aber nachdem ich gestern einen Bonus dafür bekommen habe, dass ich schon 100 Stunden in der Welt verbracht habe, halte ich jetzt auch durch bis zum Ende. Ich hätte nicht gedacht, dass das Spiel dermaßen ausufernd ist...
    BITE ME, ALIEN BOY!

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  10. #10
    Letzteres. Ich freu mich immer über Leute, die jedes Jahr erneut mitmachen (und hab festgestellt, dass ich hier noch keinen einzigen Post dagelassen habe. Schande über mich!). xD

    100 Stunden? Uff. Das kann ja was werden, wenn ich das mal ziehe. Ich erinnere mich zwar nur noch dunkel dran, was man da genau gemacht hat, aber viel war auch so typisch (MMO-mäßig?) aufgezogen, wenn ich mich recht erinnere: Man konnte irgendwie zwei Berufe lernen, die maximieren, dann aber auch wieder verlernen, Monster klatschen, und hat von der Story regelmäßig Steine in den Weg gelegt bekommen. Ich weiß wirklich nichts mehr über das Spiel, ist zu lange her. D:

    Das war auch der Grund, warum ich mich dann auch nicht mehr mit DQ11 herumschlagen wollte (weil das auch in deiner Liste ist): Es war einfach zu lang. xD


    Aktuell: [#??? - Botworld Odyssey / #197 - Xanadu Next / #198 - Stranger of Paradise]

  11. #11
    Zitat Zitat von Kael Beitrag anzeigen
    Man konnte irgendwie zwei Berufe lernen...
    Addiere das bitte mit 10, es sind insgesamt 12 Berufe.
    Das in Verbindung mit der Tatsache, dass man diverse Aufgaben nur mit bestimmten Jobs erledigen kann, was im Klartext heißt, dass man so manchen Dungeon mal als Paladin, mal als Magier, mal als Schürfer etc. neu aufsuchen muss, weil man den Beruf nur in den drei Städten und nicht im Menü ändern kann, treibt die Spielzeit leider Gottes künstlich in die Höhe.
    BITE ME, ALIEN BOY!

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  12. #12

    Fantasy Life

    In der Welt Reveria – speziell im Königreich Kastell – ist es üblich, dass jeder Bewohner sich zu einem bestimmten Zeitpunkt für ein Leben (aka einen Beruf) entscheidet und dieses vom König absegnen lässt. Als der (wahlweise männliche oder weibliche) Protagonist dieser Pflicht nachkommt, macht er Bekanntschaft mit einer sprechenden Schmetterlingsdame, die sich sich in Ermangelung eines richtig guten kreativen Pseudonyms schlicht als ‚Flatterling’ vorstellt. Da Flatterling vom Wunsch beseelt ist so viel wie irgend möglich von Reveria zu sehen und kennenzulernen und es dem Hauptcharakter im Grunde genommen nicht anders geht, tun sich die beiden zusammen, um fortan Abenteuer zu erleben, viele Freunde zu finden und quasi nebenbei zu den Rettern von ganz Reveria zu werden...


    Bei der Einteilung in ein gefälliges Genre scheinen sich an Fantasy Life die Geister zu scheiden. Manche bezeichnen es als Simulation mit RPG-Elementen, während andere es als RPG mit starkem Simulationscharakter betrachten. Ich persönlich schließe mich letzerem an: Vorrangig deshalb, weil man nicht nur durch das Besiegen von Gegnern, sondern auch durch alle übrigen nichtkämpferischen Aktivitäten (Angeln, Kochen, Schneidern, Holzfällen etc.) EXP bekommt, durch die man wiederum wie in einem Rollenspiel im Level aufsteigt und mit denen man zur Erhöhung der Statuswerte beiträgt.

    Die zwölf Berufe stellen den Dreh- und Angelpunkt von Fantasy Life dar und doch steht es jedem Spieler frei selbst zu entscheiden, auf welche Weise er sich an das Jobsystem herantastet, wodurch im gewissen Sinne ein individuelles Spielerlebnis entsteht. Man muss zum Beispiel gar nicht alle ‚Leben’ ausprobieren, sondern kann sich auf die schlagkräftigen konzentrieren (Paladin, Söldner, Jäger, Magier) oder verstärkt der Alchemie oder dem Angeln frönen.
    Meine eigene Herangehensweise bestand darin, dass ich erst einmal alle Berufe freigeschaltet habe, so dass ich Zugriff auf die Grundfähigkeiten hatte (Sprinten, Schleichen, Dolch benutzen, Bogen benutzen, vier verschiedene Magiearten zur Verfügung usw.) und auch nach Erzen schürfen oder Bäume fällen konnte, wenn ich gerade als schwertschwingender Koch durch die Gegend rannte. Das brachte mir gerade in der Anfangszeit massenweise EXP ein, weil ich nach Möglichkeit immer versuchte verschiedene Aufgaben miteinander zu verbinden und mehrere Dinge auf einmal abzuhandeln.

    Doch die anfangs noch spaßige und durchaus abwechslungsreiche Spielmechanik offenbart bereits nach wenigen Stunden ihre Tücken:

    Der definitiv größte Kritikpunkt, der mir untergekommen ist, ist der, dass man seinen Beruf nicht überall im Menü, sondern nur in den Lebensgilden wechseln kann. Verbunden mit der Tatsache, dass viele Jobs verlangen, dass man bestimmte Aufträge in ebendiesem ‚Leben’ ausführt, damit man dafür die Punkte für eine höhere Stufe erhält und man somit die Dungeons mehrere Male (je nach Aufgabe einmal als Holzfäller, einmal als Söldner, einmal als Jäger…) aufsuchen muss, wird die Spielzeit unnötig oft künstlich in die Länge gezogen.
    Hat man beispielsweise den Magier auf Rang soundso gebracht und damit Zugriff auf dessen Fähigkeiten, die vielleicht exklusiv auf ihn gemünzt sind, aber in Grundzügen auch von den übrigen Berufen gehandhabt werden können, gilt dennoch: Man muss explizit ALS Magier diverses Kroppzeug und die ganzen Phantome killen, damit die Leistung anerkannt wird und man weiter aufsteigen kann. Und dass, obwohl viele (niedrigstufige) Waffen und Techniken von allen Jobs nutzbar sind.
    Zudem kann es passieren, dass große Fische oder Bäume, die in gewisser Weise zufallsgeneriert werden, beim aktuellen Besuch nicht an Ort und Stelle sind, wodurch man dazu verdammt ist erfolglos abzuziehen und einen weiteren Versuch zu starten – nicht selten mehrere Male hintereinander.
    Dazu kommt, dass man zwar oft ein Beutestück als Beweis zu einer Beutehändlerin schleppen muss (was natürlich ebenfalls nur in DEM Job gewertet wird), man aber insgesamt bloß drei verschiedene Exemplare hinter sich herziehen kann. Abgesehen davon, dass diese auf dem Weg von Gegnern kaputtgekloppt werden können, wodurch man im ungünstigsten Fall noch einmal (!) losziehen muss, gibt es in den meisten Gebieten deutlich mehr Beute abzugreifen. Der Unterirdische See etwa kommt im Idealfall auf fünf Beutestücke: ein großer Fisch, ein besonderer Baum, ein Riesenkristall und zwei ‚Minibosse’ (Golem und Behemoth).
    Und so zwingt Fantasy Life dem Spieler – einem Dungeon Crawler gleich – immer und immer und immer wieder die gleichen Laufwege auf, was auf lange Sicht schlicht und ergreifend unglaublich ermüdend und frustrierend wird.

    Da in einigen Fällen nicht die Tätigkeit an sich (Besiegen der Gegner, Fällen eines speziellen Baumes…), sondern die Abgabe der Beute gezählt wird, kann man das System dankenswerterweise wenigstens ein klitzekleines bisschen überlisten, sofern man es mit seiner Beute heil in eine der Städte schafft, wo es neben den Beutehändlerinnern auch jeweils einen Schalter der Lebensgilde gibt. Wenn man zum Beispiel sowohl einen Riesenfisch als auch ein besonderes Stück Holz und einen wertvollen Gesteinsbrocken eingesackt hat, lässt man seine Beute erst einmal fallen, wechselt bei der Lebensgilde in einen der benötigten Berufe (hier also Angler, Holzfäller oder Schürfer), nimmt sich nur (!) diese Beute und gibt sie ab. Nach dem Erhalt der materiellen Belohnung und der betreffenden Jobpunkte wechselt man erneut seinen Job und wiederholt das Spielchen. Leider lässt sich der Trick nicht auf alle Aufgaben anwenden...

    Dass manche Töte-das-Monster-Anforderungen für den Rang, in dem man sie erhalten hat, deutlich zu schwer sind, ist eigentlich nur noch der Tropfen, der das Fass zum Überlaufen bringt (Dösdrache / Paladin, Silberzahn / Söldner, Erdphantom / Magier, Schnabelschwinge / Jäger). Zu dem Zeitpunkt, als ich die Aufträge angeblich hätte schaffen können, haben mich die betreffenden Viecher mit ein bis zwei Attacken ins Jenseits befördert!

    Zwei Sachverhalte, die ich Fantasy Life ebenfalls anlasten wollte, sind auf meine eigene Spielweise zurückzuführen und somit nur bedingt als Kritik tragbar:

    Zum einen hatte ich lange Zeit, trotz dass ich meine Wonne-Boni schon früh für die größten Taschen und Lagerkapazitäten eingetauscht habe, ein absolutes Platzproblem und musste in Dungeons oft Dinge aus meinem Inventar schmeißen, weil mir das Maximalvolumen von 300 Items viel zu gering erschien. (Und dabei werden nur die einzelnen Sachen an sich gezählt und nicht deren Anzahl: 40 Kastelläpfel nehmen beispielsweise nur einen Platz im Gesamtbild als ‚Kastellapfel’ ein.) Bis ich irgendwann durch reinen Zufall darüber stolperte, dass ich Materialien, die ich für die Item-Herstellung (Kochen, Schmieden, Alchemie usw.) benötigte, nicht zwangsweise bei mir tragen musste, um sie verwenden zu können, sondern auf sie zugreifen konnte, selbst wenn ich sie im Lager bunkerte. Ich hatte den ganzen Kram immer mit mir rumgeschleppt, um bei der Fertigung gleich loslegen zu können! Von da an hatte sich das mit dem Platzmangel im Großen und Ganzen erledigt.

    Der andere Punkt ist der, dass ich die Abschnitte, in denen es mit der Handlung weiterging, ständig hinausgezögert und stattdessen so viel wie möglich meiner jobspezifischen Aufgaben erledigt habe. Das hatte allerdings zur Folge, dass ich mir anfangs selbst den Zugriff auf die diversen Abkürzungsmöglichkeiten (Piloten, Warp zwischen Ferienhäusern…) verbaute und ich dauernd manuell zwischen Kastell, Puerto und Al Maajik pendeln musste. Ich war zwar für die paar Storykämpfe deutlich überlevelt, was auch nicht zu verachten war, aber so gesehen hätte ich eher von A nach B kommen können, wenn ich die Handlung früher vorangetrieben hätte.

    Graphisch überzeugt Fantasy Life durch eine weitgehend knallig bunte Welt, in der nicht nur die Leute, sondern sogar die größten Monster und die Umgebung äußerst farbenfroh und bisweilen ziemlich schräg daherkommen. Mein absoluter Favorit war die Festung des Dunklen Sultans, die – zumindest von außen betrachtet - glatt aus Nightmare before Christmas hätte stammen können.
    Ebenso gefallen haben mir die leider nur spärlich eingestreuten Animesequenzen, da mich der dort vorherrschende Stil an eine Mischung aus Layton und Popolocrois erinnert hat – zwei Spiele(reihen), die ich von der Optik her absolut charmant finde.

    Dafür konnte ich mich auf weiter Strecke nicht so richtig mit der Musik anfreunden, obwohl sich Nobuo Uematsu höchstselbst für sie verantwortlich zeigte. Mein Hauptproblem war dabei vermutlich, dass man viele der Stücke sozusagen in Dauerschleife zu hören bekam, wodurch sie mir irgendwann gehörig auf die Nerven gingen. Einige andere Themes dagegen mochte ich schon vom Grundton her nicht: So klang zum Beispiel Puerto am Tag in meinen Ohren furchtbar schwermütig und deprimierend und bei den Liedern, die gespielt wurden, wenn man in einem Beruf den Meisterrang erreicht hatte, habe ich mich bei ausnahmslos allen gefragt, wie man bloß auf so was kommen kann. (Ein oder zwei davon klangen sogar wie Schlager! ) Die wenigen Stücke, die ich wirklich mochte, lassen sich an einer Hand abzählen: Main Theme , The pinch , Tower of Demon Lord und Battle with formidable enemy .

    Allgemein betrachtet ist Fantasy Life sehr einfach gestrickt und eher auf jüngere Spieler gemünzt (auch wenn der Schwierigkeitsgrad gegen Ende teilweise nicht ohne ist). Was mich trotz der niedlichen Gesamtatmosphäre jedoch sehr überrascht hat, war die Tatsache, dass es – abgesehen von den diversen Monstern/Wildtieren/sonstigen Gegnern (und selbst da waren einige NPCs anderer Meinung) – keine ‚Bösen’ gibt. Das Spiel verzichtet sogar komplett auf einen Endkampf, mit dem ich wirklich gerechnet habe. Aber nein, nicht einmal die letzte relevante Person, die man trifft, ist fehlgeleitet oder sonst wie für die Verdammnissteine und das, was ihr Erscheinen nach sich zieht, verantwortlich. So was ist man gar nicht gewohnt…

    In Sachen Hilfestellung für den Spieler schlägt Fantasy Life einen seltsamen Mittelweg ein: Alle Informationen, die dem Fortschritt der Handlung dienen, werden dermaßen penetrant präsentiert, dass man sie gar nicht ignorieren kann – selbst wenn man es wollte. So zeigen ein dicker roter Pfeil und ein großer Kreis in derselben Farbe die Richtung bzw. den Ort an, an dem es weitergeht. Ist ja nicht so, dass man sich nach gefühlt hundert Besuchen hätte merken können, wie man zum Schloss Kastell gelangt. Oder besser noch wo man aktuell wohnt!
    Jegliches andere Wissen, das man für durchaus nützlich halten könnte, wird dagegen nahezu komplett ignoriert. Es gibt beispielsweise die Option mit bis zu zwei Verbündeten in den Kampf zu ziehen. Je höher man in den verschiedenen Berufsrängen aufsteigt und je weiter man der Story folgt, desto mehr Leute bieten sich dem Hauptcharakter als Verbündete an. Man hat jedoch nirgendwo eine Liste der momentanen Kandidaten und ihrer Statuswerte respektive Fähigkeiten, sondern muss im Grunde genommen alle einzeln abklappern, um sich anzugucken, wer denn nun am besten geeignet ist. Macht spätestens bei über 40 Personen absolut keinen Spaß mehr…
    Ebenso hätte ich mir eine grobe Aufstellung der Charaktere und ihrer Funktion gewünscht. Zugegeben, das ist wieder meiner persönlichen Herangehensweise geschuldet, aber als ich als Schneiderin Kuscheltiere in der Aufgabenliste fand und die Meisterin nur den kryptischen Hinweis ‚Frag Garner.’ für mich hatte, bin ich erst mal durch alle verfügbaren Orte geflitzt und habe möglichst viele Personen angesprochen, weil ich partout keine Ahnung hatte, wer von denen Garner ist. Eine kleine Zusatzinfo, dass ich ihn in Al Maajik finde, wäre nicht verkehrt gewesen.

    Der Humor ist größtenteils ganz annehmbar, auch wenn er keine Knaller liefert. Persönlich mochte ich manche der Namen, die von einer gewissen Kreativität zeugen: der in einem Briefkasten steckende Briefkarsten, Klaas Kugel, seines Zeichens Glaskugel der Wahrsagerin, der knurrige Grieskram, der weibliche Alchemistenlehrling Alchemilla, die angehende Schneiderin Zwirna, der Schürfer Steinrich und natürlich die orientalisch angehauchte Stadt der Magie Al Maajik.
    Auch einige Running Gangs ließen mich stellenweise grinsen: der Alchemistenmeister, der nur bei der Herstellung von Bomben total begeistert von seinen Schülern ist; der stets schusselige Schürfermeister, der irgendwann so weit ist zu glauben, ER wäre der Lehrling; die Tatsache, dass man dauernd die Briefe hochherrschaftlicher Häupter, die man überbringen sollte, in deren Beisein liest; der Postbote, der sich bei jedem erfolgreichen Briefeinwurf freut wie ein Schnitzel oder auch das Auf-die-Schippe-nehmen des stummen Protagonisten („Er / Sie redet ja im Normalfall nicht besonders viel.“).
    Worüber ich allerdings nicht wirklich lachen konnte, waren die doch recht albernen Dialoge, die häufig im Zusammenspiel mit König Erik auftauchten. Wobei ich sowieso sagen muss, dass ich ihn für eine ziemliche Flachpfeife halte, die gerne Streiche spielt, deswegen in einem Kinderkörper feststeckt, sich von der Königin und der Prinzessin unterbuttern lässt und dann deswegen beleidigt ist. O-Ton Gardehauptmann: „Ihr wart mit Schmollen beschäftigt.“. Sorry, aber so jemanden kann man echt nicht ernst nehmen!

    Den DLC-Kram hab ich mir wie üblich geschenkt. Zum einen kann ich es eh nicht leiden, wenn Entwickler – aus welchen Gründen auch immer – Zeugs als (kostenpflichtigen) Download nachschieben, das meiner Meinung nach mit einem später angesetzten Release locker noch ins Hauptspiel gepasst hätte. Und zum anderen brauche ich mit solchen Scherzen sowohl daheim als auch in meiner Arbeitswohnung gar nicht erst anzufangen, da die Internetverbindung an beiden Orten gerne mal suboptimal ausfällt. Aktuell, wo alle Welt im Homeoffice ist, ist sie meistens eh jenseits von Gut und Böse.

    Was mir noch so durch den Kopf geht:

    - Wie zum Kuckuck wird die Wertung bei der Item-Herstellung berechnet? Manchmal hatte ich null Fehler und eine super Zeit und bekam trotzdem nicht die beste Item-Qualität und dann wieder passierten mir deutliche Patzer und dennoch lieferte ich angeblich erstklassige Arbeit ab. Muss ich das verstehen?

    - Diverse Dinge machten auf mich den Eindruck, als müsste damit noch irgendetwas passieren, aber selbst mit der Einleitung des Postgames tat sich nichts. Als da wären: der große Kaktus in der Sandwüste („scheint alles Wasser aufgesogen zu haben“), das Ächzen im Brunnen neben Miguels Haus in Al Maajik, das Iglu auf der Schneeklippe („man muss nur noch eine Tür hineinsägen“) und das Klettergerüst auf Emporia. Ist das bloß just for fun oder kommt da noch was?


    Ein abschließendes Fazit zu Fantasy Life zu formulieren fällt mir nicht gerade leicht. Einerseits mochte ich das Wechseln zwischen den Berufen, die vielen Tätigkeiten abseits der Kämpfe und die knuddelige Graphik sehr. Andererseits empfand ich die Musik häufig als nervtötend, wofür ich in erster Linie die Tatsache verantwortlich mache, dass man sich so oft an den gleichen Orten aufhalten muss. Dieses ewige Hin- und Hergerenne aufgrund der starren Berufsregeln ist unbestreitbar der Hauptgrund, weswegen mir der Spielspaß auf weiter Strecke verleidet wurde und meine Motivation beständig in den Keller rutschte. Denn wenn ich beim Daddeln an einem Punkt ankomme, an dem ich mir sehnlichst die Credits herbeiwünsche, läuft leider irgendetwas gewaltig schief.

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    Stand:

    min. 8 Spiele 1/8
    min. 4 (J)RPGs 1/4
    min. 2 ROMs 0/2
    min. 1 RPG-Maker-Spiel 0/1
    Fantasy Life & Dragon Quest XI beenden 1/2

    Abseits der Challenge ???/???
    Geändert von LittleChoco (03.02.2021 um 16:41 Uhr)
    BITE ME, ALIEN BOY!

    Spiele gerade: Wild Arms 3
    Zuletzt gespielt: Ever Oasis, Lufia [II - Rise of the Sinistrals], Nekojara Monogatari
    Best games ever: Paper Mario: The Origami King, Tales of the Abyss / Vesperia / Symphonia / Legendia, Professor Layton vs. Phoenix Wright: Ace Attorney, Zelda - Skyward Sword / Ocarina of Time / The Minish Cap, Kingdom Hearts 2, Dragon Quest VIII & XI, Okami, Ace Attorney-Reihe, Ghost Trick, Shadow Hearts - Covenant, Suikoden Tierkreis, Final Fantasy 6, 7, 9 & 12

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