-
Ritter
Sie lächelte den Mann an, der da vor dir stand und ihr von Personen berichtete, die ihn so gut wie groß gezogen haben. Lebt man das Leben eines Scavengers in einer Welt wie dieser, konnten wohl selbst Leute wie Steve und Shaun zu den nächsten Vertrauten werden.
"Ich habe die beiden nie gemocht!" Wie Eryn es sagte, so trocken, hätte es fast wie eine nebensächliche Bemerkung wirken können. "Nicht nur, weil wegen ihnen das ein oder andere Mal das Dusty Derreck's umgekrempelt wurde. Ich konnte sie einfach nicht leiden." Sie grinste, erinnerte sich an die vielen Male, die die Scavenger ihr sämtliche Nerven gekostet haben. Das wären nun maximal zu vernachlässigende Kollateralschäden. "Aber... ich konnte mich selbst nicht mal wirklich leiden, also was heißt das schon?" Ihre bleichen Finger fassten nach der Hand von Ben, die ihr eben noch das Messerspiel vorführte.
"Dich kann ich aber ganz gut leiden. Also pass auf dich auf, ja?", sagte die Frau, die sich selbst wohl auf die tödlichste Aufgabe gemeldet hatte, ohne auch nur mit der Wimper zu zucken. "Ich will dich nach allem hier wiedersehen. Und zwar in der Wäscherei. Du bist zu schade für das gefährliche Leben eines Scavengers!", fand sie schmunzelnd. "Nicht nur wegen der Schokolade." Sie besah sich das zerlaufene Stück in ihrer zweiten Hand und bot es dann Ben an. "Willst du mein Stück? Ich will gut aussehen, wenn ich in den Kampf gehen." Zuerst zögerte der attraktive Mann noch, doch als sie in einer auffordernden Geste den Riegel näher zu ihm hielt, zuckte er mit den Achseln und verschlang auch das zweite Stück.
"Ich bin bei dir wegen dem Schokoriegel. Weil ich dich mag, weil mir nicht nach Feiern ist. Das kann ich doch auch nachher, oder?", verkaufte sie den Gedanken an einen möglichen Siegeszug, an den sie selbst nur halb glaubte. "Um ehrlich zu sein bin ich ziemlich kaputt Ben, wahrscheinlich sieht man es mir an." Der Scavenger schüttelte beschwichtigend den Kopf, doch sie konnte sehen, dass er es nur bedingt ehrlich meinte. "Ich bin infiziert!", offenbarte sie auch dem Wäschejungen, was sich viele schon ahnen konnten. "Das ist kein großes Ding. Im Moment kostet es mich viel Kraft. Aber ich habe noch genug, um diesen Kampf zu bestreiten. Und danach vertraue ich auf das Heilmittel. Und ihr sorgt dafür, dass Adam es bis dahin schafft, alles klar?", versuchte Eryn die Zuversicht in ihm zu wecken, die der Virus in ihr sie hat verloren lassen, ihm gleichzeitig den Willen zu geben, es zu überstehen.
"Und wenn wir gewonnen haben, tanzen wir zusammen am Feuer, okay? Du darfst auch den Rock tragen. Und dann verrätst du mir, was das mit dem Tanzbären auf sich hat..."
Die 25-Jährige war darauf vorbereitet, nie eingeweiht zu werden. Aller Wahrscheinlichkeit nach würde sie in der Todeszone ihr Leben lassen. Sie lebte nicht den Optimismus, den sie in ihre Worte an Ben verpackte, doch davon musste er nichts wissen. Wenn er es schaffte, seine Aufgabe erfolgreich zu erledigen und vielleicht andere besser zu schützen und zu unterstützen, nachdem sie diese Worte an ihn gewandt hatte, war sie zufrieden. "Deal?"
Berechtigungen
- Neue Themen erstellen: Nein
- Themen beantworten: Nein
- Anhänge hochladen: Nein
- Beiträge bearbeiten: Nein
-
Foren-Regeln