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[Eure Daenigkeit]
Pray legte ihr eine Hand, trocken und warm, auf ihre Hand und sanft streichelte er beruhigend mit dem Daumen über ihren Handrücken.
"Du hast für Jemanden, der die Kultur der Vulture so liebt, ein feines und ungewohnt gutes Gespür für Menschen, Kind."
Er zog die Hand zurück und lächelte sie offen und ehrlich an. "Meine eigene Tochter sieht im Moment nur einen Weg für sich und ihre Familie, doch du bist es, die so viele Wege sieht."
Leise seufzte der alte Mann, dann hob er entschuldigend die Hände. "Aber du bist sicher nicht hier, um das Gejammer eines alten Mannes zu hören, der weiß, dass er morgen seine Tochter zu Grabe tragen wird. Ja. Ja, sage ich dir, ich kenne die alte Welt noch. Das Geheimnis, liebes Kind, warum ich die Zeit bei den Vultures mit all dem Blut und all dem Morden mit mir vereinbaren, ja sogar fördern konnte, war dieses Buch hier, dass ich an meiner Seite trage. Ich wusste, ich spürte einfach, dass es eine Zeit für neue Götter gab, die uns durch diese schlimme Zeit geleiten würden und ich wusste auch schon immer, dass diese Zeit vorüber gehen würde und neue Segen und neue Bücher wieder kommen würden."
Er fuhr liebevoll mit der Hand über seine Tasche und tätschelte dann den Stoff.
"Es wäre mir eine große Ehre, wenn ich morgen an dem Ort sein dürfte, an dem die neue Welt den ersten Atemzug des Neugeborenen schöpft. Doch ich bin kein Mann des Kampfes, dessen müsst ihr euch bewusst sein. Aber du weißt was ich war und immerhin nähern wir uns einer Stätte des Lehrens und des Wissens. Ich stehe also morgen bereit und werde alles in meiner Macht Stehende tun, um ein Zeitalter zu schaffen, in dem ein Glaube an einen friedfertigen, einen liebenden Gott wieder seinen Platz findet und inne hat." Er lächelte sie an, sichtlich ruhig und doch mit Freude in den Augen..
"Meine wunderschöne, meine wundervolle Tochter ist nun erwachsen und wenn es morgen endet, dann habe ich meine Aufgabe erledigt." Ein Spur von Tränen bahnte sich den Weg durch sein dunkles Gesicht.
"Ich bin ein Mann der Liebe und des Friedens. Aber als ich die Kinder so schwach und verletzt fand, da bin ich in den Krieg für sie gezogen. Ich bin so unglaublich stolz auf Seeker und ihre Krieger, denn nun bin ich der, der schwach und verletzlich ist und die Kinder, die nun erwachsen sind, ziehen für den Traum einer besseren Welt in den Krieg. Und damit für all das, woran ich immer geglaubt habe, auch wenn ich ihnen einen anderen Weg zeigen musste."
Sein Griff um seine Stofftasche, in der Evi die Bibel wusste, wurde fest.
"Ich werde morgen helfen und alles tun was ich kann. Doch davor muss ich dich, Kind, um einen Gefallen bitten. Du wirst es nicht wissen, doch das Mädchen aus Shengs Hope, das sich Blades nennt, ist am Ende ihrer spirituellen Kraft. Ich will ihr einen Moment der Ruhe schenken und ihrem Wunsch nach einer Taufe nachkommen. Die Vulture jedoch werden diese fremde Religion nicht zulassen. Würdest du meine Schweizer Garde sein?"
Evi lächelte verblüfft, da sie mit diesen Worten nichts anfangen konnte und Pray sprach lächelnd: "Ob du mich während dieses kleinen Festes für den Glauben beschützt und vielleicht Jene ablenkst, die zufälligerweise in unsere Richtung stolpern? Du musst es nicht tun, es würde dem Mädchen aber viel Ruhe und Frieden schenken. Im Moment spürt sie nichts als Kummer und braucht einen Halt."
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