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Thema: [ZOOOOOmmxBIES! Staffel 3] Zwischenspiel/Vorbereitung: Nearer to thee, Mother Earth

Baum-Darstellung

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  1. #26


    Evi hatte der Besprechung mit der RedWitch stumm gelauscht, aber hatte beinahe freudige Aufregung gespürt, als diese Karten hervorkramte und einen Plan formulierte. Sie hatte quasi alles bedacht, jegliche Schwachstellen und Gefahren ausgemacht, und bot ihnen einen Lagebericht, der genauer kaum sein konnte. Doch die aufflammende Gewissheit, hiermit einen Sieg zu erlangen, wurde schnell erstickt.
    So viele Menschen würden an dem hier teilhaben. So viele Leben, die auf dem Spiel standen.

    Sie hatte es in Eryns bleichem Gesicht gesehen. Wie sie grimmig auf den Punkt starrte, dessen Erreichen Ellen als "Himmelfahrtskommando" beschrieben hatte. Um jeden Preis wollte die Schönheit dort hin, völlig egal was es für Gefahren barg. Und erstmals, seitdem sie alle diesen Ort erreicht hatten, spürte Evi wirkliche, nackte Angst in sich aufsteigen. Am liebsten wäre sie augenblicklich alleine losgezogen. Alle schienen so entschlossen wie Eryn. Angetrieben durch Hoffnung, Mut, Kameradschaft und Rache wollte jeder seinen Teil beitragen. Und das mussten sie auch, weil es mit einer Hand voll Freiwilliger diesmal nicht getan war. Wie viele würden am Ende übrig bleiben?

    Evi suchte schließlich, nachdem sie eine Weile erst einmal keine Ahnung gehabt hatte, was sie nun machen sollte, die Anhöhe auf, wo immer noch die Decke lag, die Voodoo vor ein paar Stunden - es kam ihr vor wie Ewigkeiten - hier für sie ausgebreitet hatte. Ihr Top und ihre Jacke lagen achtlos am Boden. Einen Augenblick lang setzte sie sich, starrte einfach nur auf das Feuer im nahen Lager der Vultures und versuchte an nichts zu denken. Nicht an die lähmende Panik, die irgendwo unterschwellig zu wachsen begann bei dem Gedanken, irgendjemandem könnte etwas passieren. Nicht an die suchenden Blicke auf der Karte, um die perfekte Aufgabe zu finden, bei der man sein Leben guten Gewissens lassen konnte. Nicht an die emsigen Schritte, die Sheng gerade tat, um am besten allen gleichzeitig helfen zu können.
    Sie musste sich beruhigen. Nichts würde die Menschen um sie herum mehr irritieren, als wenn sie ausgerechnet jetzt keine Kraft mehr hatte, an sie zu glauben. Aber dieser riesige Kloß im Magen, diese erstickende Angst um ihre Liebsten, ihre Familie... wie sollte sie das loswerden?

    Am Nachthimmel, der durch die Feuer der Lager eine fast bleiche, dunkelblaue Farbe angenommen hatte, bahnte sich kaum sichtbar eine Sternschnuppe ihren Weg.
    Wenn ich nur einen Wunsch frei habe, dann wünsche ich mir....

    ---

    Evi musterte noch einmal die eindrucksvollen Pläne, die Ellen ausgedruckt hatte, als Sheng einmal mehr ebenfalls einen Blick darauf werfen wollte. Obwohl er nicht für die Einteilung zuständig war und sich rührend um alle kümmerte, die seinen Weg kreuzten, wollte er wohl regelmäßig sehen, ob sich etwas ergeben hatte.
    Die Taucherin lächelte ihn an. "Bist du zufrieden mit dem Plan?", fragte sie möglichst arglos und er nickte. "Der Plan ist gut, wir alle werden das gemeinsam schaffen."
    "Mhm, das denke ich auch.", entgegnete Evi, aber musterte ihren Gegenüber dabei. Er wirkte schon etwas nervös, aber es wirkte eher wie die Aufregung vor der Schlacht, als dass er sich erlaubte, sich Sorgen zu machen.
    "Was?" Sheng hatte ihren abschätzenden Blick bemerkt und grinste unsicher.
    "Ich würde dich am liebsten in Watte packen und irgendwo ganz weit weg stellen, damit nicht mal ein Lufthauch an dich herankommt.", antwortete Evi scherzhaft, obwohl ein nicht unwesentlicher Teil von ihr mit vollem Ernst sprach.
    "Wird aber wahrscheinlich nicht klappen. Also werde ich dich nicht aus den Augen lassen. Was... was würdest du denn gerne machen? Wo möchtest du hin?"
    Sheng sah gar nicht auf die Pläne, sondern erwiderte nur mit entschlossenem Blick: "Wo ich eben gebraucht werde."
    Natürlich. So einfach konnte das ja nicht sein.
    "Was wäre denn etwas für dich?"

    Evi ließ ihre Finger über das Papier wandern. Geschütz - nicht wirklich. Erster Ansturm der Feinde - haha, nein. Infizierte Hunde - oh Gott.
    "Ich weiß auch nicht genau."
    Fieberhaft überlegte sie, wie sie diesen selbstlosen Mann davon überzeugen konnte, irgendwelche Tendenzen preiszugeben. Vielleicht erst einmal etwas verhältnismäßig Ungefährliches vorschlagen? Supportzone? Klang zumindest besser als Kampfzone.
    "Vielleicht diese Granaten da schleppen. Obwohl, ich musste dir sogar helfen, die Tische im Dusty Derrecks zu stapeln und das war fast eine Katastrophe. Vielleicht also nicht wirklich was für uns beide." Bei der Erinnerung daran musste sie leise lachen.
    "Dabei hast du damals sogar Shaun davon abgehalten, mich zu verprügeln, also lag es wahrscheinlich an mir. War das das Adrenalin? Oder warst du einfach nur schnell genug, um ihn zu überraschen? Vielleicht bist du auch einfach sehr zäh..."
    Sie legte ihm kurz sanft ihre Hand auf den Arm.
    "Du hast so viele Stärken. Auf welche davon vertraust du denn am meisten? Ich vertraue dir sowieso mit absolut allem, und werde überall mit dir hingehen."

    Geändert von Lynx (15.11.2015 um 14:12 Uhr)

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