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Thema: [ZOOOOOmmxBIES! Staffel 3] Zwischenspiel/Vorbereitung: Nearer to thee, Mother Earth

Baum-Darstellung

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  1. #26


    Still und wie verlassen lag das Waffendepot da, doch Leo konnte genau erkennen, dass, kaum dass sie sich dem Gebäude genähert hatte, eine Aufzeichnungskamera ihr rotes Licht, das vormals die ganze Zeit auf das bunte Treiben ihres Lagers gerichtet war, sich nun ihr zuwandte.
    Die ein einzelnes, zyklopenhaftes Drachenauge schien es die Reisende zu fixieren, nur um dann in einer seltsam surrenden Bewegung nach unten zu blicken, fast so, als würde sich die „Kamera“ verneigen, vielleicht ein Trick oder eine bedeutsame Geste von Jenen, die in diesem Gebäude waren? Doch als sie dem Blick der Kamera folgte, erkannte sie dort, verborgen unter Efeugestrüpp, welches die Bunkerwand komplett be- und verdeckte, eine Rolltor. Darunter war ein einzelner, verwester Zombie eingespannt, der mit ächzendem Gestöhne und schwachem Griff seine Finger durch den Efeu bohrte , sie jedoch nicht erreichen konnte.
    Hinter dem halb zerstörten Rolltor waren eindeutig Geräusche von weiteren Untoten zu vernehmen und für einen kurzen Moment war Leo sich sicher, dass der Bunker überrannt und von allen Menschen verlassen worden war.
    Doch dann bewegte sich die Kamera wieder, fast so als wollte sie ihre Aufmerksamkeit fangen und abermals zeigte sie nach unten, die Latina sah nun genauer hin und erkannte eine kleine Tür im Rolltor, dazu gedacht, eine einzelne Person hindurch zu lassen ohne das ganze Tor öffnen zu müssen.

    Ein paar Mal atmete sie tief durch, dann faste sie sich ein Herz und öffnete die Tür, die vollkommen geräuschlos zur Seite schwang und die Dunkelheit dahinter preisgab, die nur ab und an von kleinen Lichtern unterbrochen wurde, die Leo als ihr vollkommen unbekannte, schwach leuchtende Elektrik wahr nahm.

    Der Bunker selbst war steril sauber, wie ihr auffiel, als sie die ersten Schritte hinein setzte, nackter, doch angenehm kühler Beton, Metallplatten und Kabel, allesamt sauber in Schächten verlegt, wer auch immer hier wohnte, er musste Ordnung und Disziplin sehr lieben. Zu ihrer Linken sah sie – geschützt durch Panzerglas – den Raum der hinter dem Tor lag und verwundert erkannte sie, dass sich dort in einer Art Käfig zahlreiche Zombies befanden, die vollkommen fixiert schienen auf einen weiteren, deutlich kleineren, Käfig vor sich, in dem sich ein Kaninchen befand, das halb wahnsinnig vor Angst hin- und her hüpfte und so die Untoten in stete Aggression und Alarmbereitschaft versetzte. Da sie in den Käfigen gefangen wahren, stöhnten und geiferten sie permanent und mussten so auf Zuhörer wie Leo, als sie noch draußen stand, wie ein an eine Horde Untoter gefallener Raum wirken.

    Ihre innere Stimme warnte sie vor dem was sie in diesem Bunker finden würde, diese Person schien an alles gedacht zu haben, auch an mehrere, sich immer wieder in den Gängen befindliche kleine Bastionen, in denen durch aufgestapelte Kisten die Verteidigung des engen Ganges deutlich erleichtert werden konnte. Dort lagen auch Handfeuerwaffen und Sturmgewehre, alle sauber gepflegt, die Munition akribisch daneben aufbewahrt, so dass ein schneller Zugriff jederzeit möglich war.

    Und dann wurde es ein wenig wohnlicher, als sie eine weitere, für sie offen stehende Stahltür durchschritt und dort ein sauber aufgeräumtes Mannschaftsquartier vorfand. Dieses war ebenfalls so steril, dass sie nicht sagen konnte, welches von den sechs Betten in Benutzung war, sie also keine Rückschlüsse auf die Personen treffen konnte, die hier lebten. Sie fand lediglich ein wenig benutztes Geschirr in der Küche dort, zusammen mit einigen Konserven die aussahen, als würden sie aus vollkommen verschiedenen Ländern stammen. Der Raum war warm und fühlte sich trotz seiner Aufgeräumtheit gemütlich an, obschon auch dieser Raum überwacht wurde, denn sie hörte wieder das Surren.
    Und dann erstarrte sie – der einzige Fleck in diesem ganzen Bunker, den sie bisher eingesehen hatte, der ein klein wenig chaotisch war, ließ ihr Herz fast stehen bleiben.
    Sie sah ein Sammelsurium aus alten… Erinnerungen. Fragmente aus ihrer frühesten Kindheit. Der Zeit, als das große Zehren begonnen hatte.


    Dort war eine Kopie des Führerscheins von Dob an eine Pinnwand getackert.
    Ein gerahmtes Bild von einer seltsamen Seite die wie ein Fotoalbum aussah, sich „Facebook“ nannte und auf dem deutlich sichtbar ein lächelndes Mädchen zu sehen war deren Anblick sie nie vergessen hatte: Clover, die mit echtem Namen wohl Barbara Williams geheißen hatte.
    Ein Ausbildungsnachweis einer Zoll-Abteilung einer gewissen Helena McAldrin...
    Zudem ein Bericht eines Polizeiofficers namens Brannon, der sich vehement gegen eine Suspendierung eines gewissen Axel Miller aussprach.

    Alle wirkten sie wie Artefakte aus einer anderen Zeit, viele von ihnen zeigten ihr Gesichter, die sie nur noch vage und verschwommen kannte, die sich jedoch sofort wieder in ihre Erinnerung bahnten.
    Und dann, in einer Ecke, sah sie ein handgemaltes Bild. Nicht groß, nicht auffällig. Doch mit viel Liebe zum Detail und großer Sorgfalt gezeichnet. Frisch gezeichnet, vielleicht keine fünf Jahre alt, so frisch wie das Papier noch wirkte…

    Das Kind in ihr, das unschuldige Kind voller Erinnerungen und Träume starrte sie direkt an…

    Und dann hörte sie hinter sich ein Geräusch, als wäre Jemand in den Raum getreten.
    Wachsam fuhr sie auf dem Absatz herum und…

    Geändert von Daen vom Clan (10.11.2015 um 17:54 Uhr)

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