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Thema: [ZOOOOOmmxBIES! Staffel 3] Zwischenspiel/Vorbereitung: Nearer to thee, Mother Earth

Hybrid-Darstellung

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  1. #1
    "Entkleide dich. Zeig uns die... Leinwand deiner Geschichte, die die Schlange mit Freude lesen wird."
    Evi sah unsicher in Richtung des Lagerfeuers, das vorbereitet wurde. Für die Schlange und jeden anderen gut einsehbar - war er noch ganz bei Trost?
    Doch sie wusste auch, dass Voodoo den Ort nicht ausgesucht hatte, um möglichst viele Zuschauer anzulocken, zumindest nicht im herkömmlichen Sinn. Wahrscheinlich ging es darum, das Ritual im Schoße der Brüder und Schwestern durchzuführen - und natürlich unter dem wachsamen Auge der Schlange. Trotzdem war es unangenehm.
    Aber vielleicht war es auch bloß ein Vorwand, um sich zieren zu können und sich nicht einzugestehen, dass es immer noch wegen Sheng war. Sie schämte sich nicht mehr, es ging um etwas völlig anderes, was ihr klar wurde, als er von Voodoo aufgefordert wurde, sein Hemd auszuziehen.

    Kein noch so großer Splitter, der sich in ihre Haut ritzte, konnte sie so quälen wie dieser Moment - Sheng so zu sehen, ohne ihn berühren und anfassen zu können, obwohl sie sich nun bildlich vorstellen konnte seine warme Haut an ihrer zu spüren, fiel ihr unendlich schwer.
    Sie versuchte ihn nicht zu sehr zu mustern, wandte sich ab und begann, sich mit zittrigen Fingern auf ihre eigene Kleidung zu konzentrieren. Ihre verdammte Jacke hatte Reißverschluss und Knöpfe, was für ihre aufgeregten Bewegungen ein wahres Hindernis war.
    Unterdessen konnte sie die wohlriechende Flüssigkeit riechen, die Voodoo bereit stellte, um ihren Rücken damit vorzubereiten.
    Nachdem Evi endlich den Kampf gegen ihre Jacke gewonnen hatte, streifte sie das Kleidungsstück rasch ab und mit einer fast forschen Bewegung fasste sie an die Seiten ihres Tanktops, um es schnell auszuziehen. Sie wusste, wenn sie jetzt innehielt, würde sie der Mut verlassen.

    Als die Taucherin unter dem weißen Stoff hervorkam, nachdem sie ihn über den Kopf gestreift hatte, hielt sie die Augen für eine kurze Weile geschlossen. Die anderen konnten größtenteils nur ihren Rücken sehen, aber trotzdem hatte sie eine Gänsehaut. Zum Glück konnte auch niemand sehen wie heftig sich ihr Brustkorb vor Aufregung hob uns senkte.
    Voodoo setzte zu seinem leisen Summen an, und Evi beschloss, einen Blick zu Sheng zu riskieren. Er sah ihr direkt ins Gesicht und wirkte unerschütterlich, obwohl sie meinte, ihn heftig schlucken zu sehen. Sie lächelte dankbar. Früher hätte sie ihn so eingeschätzt, dass er ihr in so einer Situation nicht ein Mal in die Augen sehen hätte können. Aber jetzt war alles anders. Und es schien ihr sogar, dass er, als er ihre geröteten Wangen und ihre verletzliche Haltung bemerkte, ihren Blick nur noch stärker erwiderte, um ihr Kraft zu geben.
    Schließlich versummte das Summen von Voodoo und er wirkte nicht nur zufrieden mit seinen Vorbereitungen, sondern auch zufrieden mit ihnen.

  2. #2
    „Pfft.“, machte die Vulture nur, winkte abfällig und drehte sich weg, nachdem Frank geendet hatte und sie stapfte in Richtung des Lagers der Vulture.
    Frank sah ihr erstaunt hinterher, er hatte doch auf keinen Fall etwas Falsches gesagt.
    „Das war großartig, Mister…“, sagte Romero und strahlte ihn an. „Sie würde es niemals zeigen, aber Sie haben sie samt und sonders überzeugt. Wäre dem nicht so, dann würde sie hier immer noch stehen und vielleicht irgendwann mein Leben bedrohen oder das Kreuz des Grabes von… wie war der Name dieser wundervollen Heilerin? – Mary umtreten.“

    Frank sah ihn verdutzt an, der junge Mann strahlte ihn förmlich an und in seinem Blick war Dankbarkeit, als er in einer einfachen Geste seine Hand auf den Arm des Polizisten legte. „Sie haben echt ein Händchen für Menschen, das… war wirklich schön gesagt und so viel Zuspruch habe ich mein Leben lang noch nicht gehört. Ich kann auf jeden Fall helfen, ich habe die Soldaten und Söldner meines Bruder schon immer versorgt. Ich denke, ich bekomme das hin.“
    Er nickte und blickte dann seiner Geliebten hinterher, die sich wütend in die Büsche geschlagen hatte, wo man deutlich hören konnte, wie sie gegen Bäume schlug um sich abzureagieren.
    „Es ist irrsinnig, wenn man bedenkt, wen der Herr Jesus Christus alles zusammenkommen lässt.“, sagte er dann und blickte den ehemaligen Polizisten an, dieser war überrascht, es gab nicht viele Christen dieser Tage.

    „Dann sollte ich ihr vielleicht einmal hinterher eilen?“, sagte er leise und es schien, als würde er seinen ganzen Mut zusammennehmen müssen.
    Schließlich verschwand auch er in den dichten Büschen und es war zu hören, wie er zaghaft ihren Namen rief.

    „Das hast du großartig gelöst, Geliebter.“, sagte Sylvia mit warmer Stimme und schmiegte sich von hinten an ihn heran.
    „Auch wenn du keinen Moment stillstehen kannst um die Ruhe und die Nähe deiner Familie zu genießen.“, flüsterte sie schmunzelnd. „Du musst immer weiter und für das Recht und die Ordnung kämpfen, nicht wahr?“
    Frank genoss die Berührung und lächelte.
    „Also, wie können WIR dir dabei helfen? Bei…“ Sie zögerte kurz, als würde sie nach dem richtigen Wort suchen und sie alle als „schmutzig“ verwerfen, „…dem was auf uns zukommt?“

    ---

    Tief und vibrierend klang es, als Voodoo mit seinem Gesang begann, ein Lied anstimmte, dass so ernst wie feierlich klang und immer wieder Höhepunkte hatte, die sie buchstäblich am ganzen Leib spürte, denn hob der massige Priester der Vulture seine Stimme an, so spürte sie auch, wie sie die knöcherne Nadel traf und in ihrer Haut verblieb, Augenblicke nur, in Denen sie die Farbe tief in die Haut bohrte, doch schmerzhaft genug.
    Sheng saß ihr gegenüber und starrte ihr unverwandt ins Gesicht, er schien mit ihr zu leiden und bei jedem Zusammenzucken ihrerseits ebenfalls zu zucken und Beide suchten immer wieder einander den Blick wie Ertrunkene, die sich an das letzte Stück Holz klammerten.
    „Das Auge wird wie die meisten Geschichten der Vulture aus Schmerz geboren. Das macht uns so anders. Der Schmerz erinnert uns daran, dass wir Leben. Und das Leben endet erst mit dem Tod. Solange du also lebst, kannst du handeln.“, sagte er mit tiefer Stimme und trug eine wohltuend kühle Paste in zärtlich reibenden Bewegungen auf ihren höllisch schmerzenden unteren Rücken auf, eine Kühle, die Evi mehr als dankbar annahm.
    „Solange du lebst, sei also da für den Clan, für die Schlange und für die Menschen, die du liebst. Vergeude keinen Augenblick damit, nicht zu fliegen. Zum Schluss liegen wir alle mit gebrochenen Flügen am Boden. Für immer.“, sprach er in seltsamen Singsang weiter und sie spürte, dass er ihr die Essenz des kurzen, doch unglaublich erlebnisreichen Lebens einer Kriegerin der Vulture vermitteln wollte. Und er berührte sie tief in ihrem Inneren mit seinen Worten. So sehr, dass Sheng nach ihren Händen griff und sie fest hielt.
    Der Schmerz des Hautbildes war gegen Ende unbeschreiblich geworden und sie war froh, dass es vorbei war.
    Und deswegen erschrak sie auch so sehr als Voodoo dann mit leiser, mitfühlender Stimme sprach: „Und nun kümmern wir uns um die Zähne. Deine erste Geschichte. Schleifen wir sie, damit deine Feinde schnell zerrissen werden.“

    Wieder bohrte sich eine Nadel in ihren Rücken, erst die linke Seite, dann die rechte Seite und ihr schwanden fast die Sinne.
    In genau diesem Moment eines weiteren Stiches, knurrte Sheng auf und entschlossen rückte er nach vorne, barg ihren Kopf auf seiner Schulter und hielt sie. Seine nackte Brust an ihre nackte Brust gepresst, zwei Herzen, die genau im selben, aufgeregten, von Schmerz getriebenem Gleichtakt schlugen. Evi schlang haltsuchend die Arme um den Mann vor ihr, den sie gesucht und gerettet hatte. „Ich leide mit dir. Du bist nicht alleine. Von jetzt an nie mehr.“, flüsterte er leise in ihr Ohr und Voodoo lächelte als er das Band spürte, dass die Beiden verband und mit jedem Stich den er setzte stärker verflochten wurde, als die Beiden einander Ruhe schenkten.

    Bald war der letzte Stich getan und der Hüne wischte sich den Schweiß von der Stirn. Was er sah ließ ihn schaudern. Er hatte noch niemals etwas so Eindrucksvolles geschaffen…
    Und während er nach der kühlenden Salbe griff, um sie aufzutragen, sah er Sheng und Evi an, die beide engumschlungen sitzen jeweils den Kopf des Anderen auf den Schultern bargen und die Augen geschlossen hielten, sich umklammerten, fest und voller Leidenschaft.
    Teeth Vulture hatte nun alles was sie brauchte, um ihre Geschichte zu erzählen. Selbst etwas, für das es sich zu sterben und zu leben lohnen würde.
    Und Sheng von den Hope’Ari hatte seine erste Kriegerin.

    Geändert von Daen vom Clan (08.11.2015 um 22:32 Uhr)

  3. #3
    Frank lächelte und genoss die Umarmung seiner Frau. Auch wenn sie aus einem traurigen Anlass hier waren, so war er nun doch wieder glücklich, denn er hatte den beiden helfen können sich wieder zusammen zu raufen. Es hätte vielleicht andere gegeben, die es besser hätten machen können aber er war nunmal der gewesen mit dem sie geredet hatten und er hatte es dann geschafft. Das zählte. Einen Moment noch sah er Romero nach, wie auch er in den Büschen verschwand, seiner Freundin folgend und fragte sich, wie die beiden sich wohl kennen gelernt hatten. Dann drehte er seinen Kopf zu Silvia um. Irgendwer muss den Job ja machen und es meldet sich sonst ja niemand. Immerhin fühlt er sich wirklich gut an. meinte er grinsend und mit einem Hauch Entschuldigung darin. Aber du hast recht, ich habe mir eine kleine Pause redlich verdient nach all der Arbeit. Lass uns nur noch zuende bringen, weshalb wir hierher gekommen sind. Ich wollte doch noch ein paar Worte zu Mary verlieren.sagte er weiter. Danach können wir uns ruhig der... Entspannung hingeben. ich freue mich auch schon drauf. er kam einfach nicht umhin wieder zu grinsen, dieses mal voller Vorfreude.
    Als sie diesen Moment der trauten Zweisamkeit beendeten, gingen sie langsam zum Grab zurück und Frank trat an November heran, der wie ein Häufchen Elend auf Marys Grab lag. er wirkte beinahe wie das einsamste und traurigste geschöpf der Welt. Während er Mary begraben hatte, konnte man förmlich sehen, wie das arme Tier verstanden hatte, was mit Mary passiert war. Er hockte sich neben das Grab und streichelte November langsam durch das Fell und sprach mit ruhiger, sanfter Stimme. Ich weiß wie sich das anfühlt mein guter, es ist das schlimmste Gefühl der Welt. Es geht weg, versprochen, auch wenn es lange dauert. Wenn du mit anderen zusammen bist die du magst und die dich mögen, wird es etwas besser. Versprochen. mit diesen Worten führte er den Hund langsam vom Grab herunter, sobald dieser bereit war sich zu bewegen. Dann nahm Frank, neben ihm Silvia, Thomas, Sarah und November, am Fuß des Grabes aufstellung.
    Wir sind heute hier um Mary zu grabe zu tragen. begann er mit fester Stimme und war wirklich froh, zuerst die Angelegenheit mit "You are" und Romero geklärt zu haben, ansonsten hätte seine Stimme sicher gezittert, doch nun fühlte er sich bestärkt. Das Problem war nur, dass er nicht genau wusste was er sagen sollte und sich alles gerade ausdachte. Nichteinmal ihr Alter wusste er genau.Sie starb im Alter von 17 Jahren und gab ihr Leben 20 Menschen aus Shengs Hope aus den Klauen der Kultisten zu retten, Menschen die sie nichteinmal kannte. Sie war eine begnadete Heilerin und ebenso gute Bogenschützin. Als Heilerin hat sie beispielsweise Howard gerettet, vor wahrscheinlich etwas, dass schlimmer als der Tod war. Sie war nicht lange Teil unserer kleinen Gruppe gewesen und hatte auch ihre Schwierigkeiten, wie es normal in solch anstrengenden Zeiten ist. Ihr Opfer jedoch war nicht vergebens. Ihr verdanken wir es, dass wir alle, so wie wir jetzt sind, an diesem Ort sein können. Sie wird nicht vergessen werden und ist nun wieder mit ihrer Familie vereint, die sie ebenfalls viel zu früh verloren hat. Es war schade, dass er kaum mehr über sie wusste als einige grobe Grundzüge aber es war immerhin etwas und sie lag nicht verwesend in einer Kanalisation oder einem Stadion voller Kultisten.
    Mit diesen Gedanken verbrachte er den Moment des Schweigens, der eintrat, nachdem er seine kleine Rede beendet hatte. Schließlich sah er in den Beutel den sie ihm hinterlassen hatte und fand einige Kleinligkeiten darin. Eine alte Stoffmaus die einmal weiß gewesen sein musste, eingewickelt in ein Lederbändchen, an dem ein Violinen- und ein bassschlüssel hingen, ein altes Familienfoto, auf dem Hinten "So funktoniert ein Autogramm eigentlich nicht. Hab dich lieb, Papa" stand. Dazu noch das Hemd ihres Vaters, ein Stück schwarzer Stoff mit weißen Sternen, etwas zu Essen. Als letztes fand er darin ein Lederbändchen, an dem drei Patronenülsen hingen, zwei große und eine kleinere, dazwischen eingebunden kleine Splitter einer Spiegescherbe. Als er das ganze genauer betrachtete, sah er, dass die Kratzer, wie Gesichter aussahen und mit etwas Fantasie tatsächlich seine Familie darstellen. Sie hatte ihm, der seine Familie so vermisste, wirklich einen "Ersatz" gebastelt. Danke Mary. sagte er mit einem leicht traurigen Lächeln und band sich das Lederbändchen das sie für ihn gemacht hatte um das Handgelenk.

    Geändert von wusch (09.11.2015 um 00:10 Uhr)

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