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Thema: [ZOOOOOmmxBIES! Staffel 3] Zwischenspiel/Vorbereitung: Nearer to thee, Mother Earth

Baum-Darstellung

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  1. #29
    Als Ellen ihre Arme um sie legte wie Pranken und sie fest an sich drückte, blieb Léo kurz die Luft weg. Ob nun von der Umarmung selbst oder der Überraschung, ohne irgendwas getan zu haben solch eine Sympathie entgegen gebracht zu bekommen, konnte sie selbst nicht einschätzen.
    "Und es ist wunderbar, dich wiederzusehen!"
    Wenn das weiter so ging, würde das richtig unangenehm werden. Doch noch bevor Léo sich zu winden beginnen musste, hatte die Ältere sich bereits mit einem sachten Schnaufen von ihr gelöst. Faszinierend, dass nichts von dem ...Film auf der Haut der Latina auf Ellens Klamotten gelandet war.
    Sie sollte sich dann echt mal waschen... sie roch vermutlich im Moment nach einem wandelnden Puff und sah aus, als ob sie aus einer Menschenmetzgerei geflohen wäre.
    Die Rothaarige packte sie nach einigen kurzen Augenblicken fest an den Schultern:
    "Ihr habt den Tank also tatsächlich?!“
    Ne, Léo dachte sich solche Sachen gerne aus, war neben Stricken ihr größtes Hobby.
    „Wie geht es ihm, laufen die Systeme noch?“
    Ähm...vermutlich? Sie hatten ja Batterien da dran gemacht...
    „Gabs Probleme mit der Kalibrierung?“
    Kaligrawas?
    „Doktor Ericson dachte, dass..."
    Wer...?
    Ellen unterbrach sich, als sie Léos verständnislosen Blick bemerkte. "Ach, egal - okay, fangen wir von vorne an. Komm mit!"
    Sprach’s und drehte sich um, die Schwarzhaarige folgte ihr auf dem Fuß. Durch eine Tür eine Metalltreppe hinauf, während die Vorrausgehende munter weitersprach.
    Also Fachchinesisch beherrschte Ellen fließend, das musste man ihr lassen.
    Den Raum, den sie schließlich betraten, erinnerte die Latina spontan an den Ort, wo sie vor vielen Jahren ihre große Chance verpasst hatten, weil Leute egozentrische Mistsäcke waren. Nur, dass es hier mehr wie ein Stalkerlabor wirkte mit all den Monitoren.
    Ellen hatte sich inzwischen hingesetzt.
    "Vultures, sagst du? Na, das erklärt wieso sich eure Zahl seit Sonnenuntergang fast verdoppelt hat - immerhin alles relativ ruhig da draußen."
    Wow, sie war wirklich eine Stalkerin und verbrachte anscheinend wirklich sehr, sehr, viel Zeit allein. Léo wusste nicht, ob sie sie beneiden oder bemitleiden sollte.
    Noch immer sprachlos sah sie sich weiter um und war überrascht, so ein Chaos an Karten, Zetteln und Plänen an den Wänden zu sehen. Das war also der „Rest“.
    Wenn sie nur viel Zeit mitgebracht hätte...oder sich auch nur im Ansatz dafür interessieren würde... Hier sollte jemand Anderes vorbeischneien, der sich für sowas begeistern konnte. Für ultraalte Geschichten, die ihnen im Moment überhaupt nicht weiterhelfen würden.
    "Ah, hier - ich wusste der Plan ist hier drin."
    Ihre Stimme zog Léos Aufmerksamkeit an sich, ebenso die Tatsache, dass an anderer Stelle im Raum einer der vielen Metallkästen schnarrend zum Leben erwachte. "Irgendwann würde ich zu gerne hören, wie ihr den verdammten Tank eigentlich finden konntet - und wie ihr euch mit einem von den Wilden Stämmen anfreunden konntet."
    Das ließe sich garantiert einrichten, wenn sie dann noch lebten.
    "Also: schlechte Nachricht - die Kultisten sind nur noch ein paar Meilen entfernt , und ihre Armeen sind verdammt groß. Gute Nachricht - mit der Menge an Kämpfern da draußen haben wir vielleicht tatsächlich eine Chance, diese Sache hier zu einem guten Ende zu bringen."
    Léo hob eine Augenbraue bei der Art, wie Ellen auf einmal sprach.
    Den Schwall an Papier, den sie aber auf einmal hervorzauberte und als "Plan von der Forschungsstation." , betitelte, brachte die Neugier der Schwarzhaarigen sekundenschnell wieder zurück.
    "Würde vorschlagen, eure Anführer treffen sich hier mit mir, damit ich nicht alles rausschleppen muss - oder mehrfach erzählen. Bis dahin bring ich die Pläne auf aktuellen Stand. Einverstanden?"
    Warum war sowas immer nur für die Anführer bestimmt? Zählte da jetzt Sheng auch wieder mit dazu? Als ob die automatisch das beste Verständnis für Kriegsführung hätten. Aber gut, sie wollte sich da nicht einmischen. Zwei der drei „Anführer“ waren Personen, denen Léo halbwegs vertraute, also ging das schon klar.
    „Einverstanden. Zwei sollten noch flach im Zelt liegen...und der andre wird auch aufzutreiben sein...Ich schick sie zu Dir.“
    So etwas wie ein Grinsen schlich sich auf ihr Gesicht, als sie sich nochmal kurz umblickte.
    „Auch wenn ich verstehe, warum Du hier gerne Deine Ruhe haben willst... Etwas frische Luft kann Dir sicher nicht schaden und oben läuft gerade die größte Party im Umkreis von vielen Meilen. Wer weiß, ob wir jemals wieder eine erleben können... nur so als Idee nach eurer Planbesprechung.“
    Sie zwinkerte und tippte auf die Spirale in ihrer Unterlippe.
    „Dann kann ich Dir erzählen, wie wir die Vultures zu Freunden und ich selbst die Anführerin zur Schwester gemacht habe.
    Vielen... Dank nochmal für das Bild und ... wir sehen uns.“
    Das war keine Floskel, sondern Aufforderung und Versprechen zugleich.
    Eilig wandte sie sich um und machte sich auf den Rückweg durch das kleine Labyrinth des Bunkers.
    Irgendwie ging es ihr im Moment seltsam gut. Normalerweise würde sie einen halben Anfall bekommen, einen verkackten Botengang zu erledigen. Doch jetzt musste sie sich nichtmal überreden, dass es wenigstens ihr Vorhaben voranbrachte, sondern schlicht ein Gefallen für eine sehr alte wiedergefundene Bekannte war. Die ihr mit Nichts als Freundlichkeit begegnet war, obwohl sie sich so verändert hatte.

    Die kühle Nachtluft war geschwängert von den Geräuschen und Gerüchen der Feier.
    Ihr Inneres wollte sich sofort dazu gesellen, tanzen, trinken und einfach die Sau rauslassen. Ihr Körper wollte endlich Schlaf. Doch ihr Verstand lenkte sie zunächst wieder zum Zelt mit Hju und Seeker, die sie gleich mit Vergnügen hochtreten würde.
    Wenn sie noch im Zelt gewesen wären.
    Wundervoll, es wäre ja auch zu einfach gewesen, wenn sie nicht ewig nach Jedem hätte suchen müssen.
    Von der Vulture-Anführerin war keine Spur mehr dageblieben, Guapos Habseligkeiten und sein Shirt lagen immernoch da. Merkwürdig, aber vielleicht hieß das auch, dass er nur kurz verschwunden war und gleich wiederkam.
    Sie griff nach der Biblia, die auf dem deutlich kleineren Haufen lag und...aus der Ketten hingen. Im Aufstehen klirrten diese sacht, einem Windspiel gleich, gegeneinander.
    Jemand war einfach an ihr Zeug gegangen. Schnell steckte sie das Buch weg, schritt nach draußen, wo der tote Álvaro angelehnt lag und durchsuchte ihn schnell. Doch hier schien nichts abhandengekommen oder dazugelegt worden zu sein. Allerdings fiel dabei ihr Blick auf die Souvenire aus Australien, die sie selbst nie benutzt hatte.
    Warum schleppte sie sie eigentlich die ganze Zeit mit sich herum, wenn es hier einen Haufen Schützen gab?
    Noch einmal blickte sie sich um, doch von Hju immernoch keine Spur. Hatte sich der alte Mann etwa halbnackt in die Feier gestürzt?
    Bei dem Gedanken musste sie grinsen, das würde sie zu gerne sehen.
    Mit großen Schritten näherte sie sich dem Getümmel, um schleißlich an einem der großen Feuer anzukommen, an denen sich eine kleine Gruppenversammlung eingefunden hatte.
    „Ey, hat Jemand Seeker gesehen?“, rief sie niemandem bestimmten zu. Sie hasste Versteck- und Suchspiele.
    Dann fiel ihr Blick auf Sheng und Evi, die andächtig nebeneinander hockten.
    „Hey, Sheng!“, brüllte sie ihm entgegen, „Dein Typ ist von der Red Witch gefragt, da hinten im Bunker. Sie möchte gerne über das Forschungszentrum und unseren Kampf mit den Anführern reden... keine Ahnung, es gibt hier sicher Leute, die Dich für einen Anführer halten, also sag ich’s Dir...und wo ist überhaupt Hju?“
    Léo ließ ihren Rucksack unsanft von der Schulter plumpsen, es klirrte an ihrem Hintern. Schnell fasste sie danach und erinnerte sich just wieder an das Buch, an dem sich Jemand vergriffen hatte.
    Beim Aufklappen fielen ihr drei Metallovale, die an den Ketten hingen, entgegen. Auf dem obersten stand „Lancaster
    Was zum...?
    Wieso legte gerade Guapo ihr sowas in ihre (geklaute) Bibel, wo er an sich schon nichts zu suchen hatte?
    Ungläubig klappte sie den Zettel auf, der um die Mettallteile geschlungen war.

    Hallo Léo,
    ich weiss nicht wann du das hier liest. Vielleicht bin ich schon weg, vielleicht bin ich noch da.
    Etwas muss ich dir allerdings noch sagen, bevor ich drauf-


    Sie brach ab und sah sich mit einem ganz flauen Gefühl im Magen um. Das konnte er nicht machen.
    Ihre Stimme überschlug sich fast, als sie erneut, nun deutlich besorgt rief:
    Wo, verdammte Scheiße ist Hju!?!
    ...“
    Ihre Inspizierung der versammelten Leute endete mit den Beiden, hinter denen sie von Beginn an zum Stehen gekommen war und die immernoch wild herumknutschten.
    „Und was glaubst Du hier eigentlich, was Du mit Haile machst, Muchacho?“
    Léo war auf 180.

    Geändert von Mephista (12.11.2015 um 11:40 Uhr)

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