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Thema: [ZOOOOOmmxBIES! Staffel 3] Zwischenspiel/Vorbereitung: Nearer to thee, Mother Earth

Baum-Darstellung

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  1. #26
    Morris hob eine Augenbraue und nahm noch einen tiefen Schluck aus dem Tonbecher, blickte dann auf den letzten Rest Bodensatz und stellte seufzend mit pikierter Geste den Becher wieder auf den Boden.
    „Ein Biologe also? Das wurde bestimmt gut bezahlt, damals. Witzig irgendwie, ich glaube, du bist der erste Wissenschaftler in meinem Leben mit dem ich zusammen trinke.“
    Er drehte den Becher in den Händen.
    „Oder mit dem ich gerne weiter getrunken hätte. Schade, dass Derrick nicht hier ist und seine Bar offen hat, ich glaube, mein Freund, ich hätte dich nun wirklich gerne zu einem Umtrunk eingeladen, ein Tribut an die gute alte Zeit, als Leute wie ich noch Leute wie dich finanziert haben, damit du die Welt rettest und ich noch reicher werde.“
    Damit stellte er den Becher endgültig auf den Boden und blickte in die Dunkelheit in Richtung des Sarges.
    „Dann hast du dir unseren Kumpel Adam bestimmt schon angesehen und weißt alles über ihn. Ich meine, wie ist er denn so? Ist er Fan der Chicago Bulls oder doch eher Football-Fan?“

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    Ellen Boyd, die als RedWitch über die letzten Geheimnisse hier Bescheid gewusst und diese jahrelang zu hüten verstanden hatte, zeigte mit einem langen Stock aus schwarzem Holz, der irgendwie Ähnlichkeit mit einer Reitgerte hatte, auf verschiedene Areale auf ihrer Karte. Sie hatte vor zwanzig Jahren eine Rolle annehmen müssen um überleben zu können und diese Rolle füllte sie augenscheinlich noch immer aus.
    Und sie hatten nun endlich einen Plan.
    Sheng, Wingman und einige Andere, die der Beschreibung des Plans beigewohnt hatten, waren in Gedanken versunken, denn noch war nichts erreicht.
    Sie hatten nun endlich einen Plan, einen sehr detaillierten sogar und doch fühlte es sich an, als wären nur die Umrisse grob skizziert, als wären noch viele weiße Flecken auf der Landkarte, die in gewundenen Pfaden morgen zu ihrem Sieg oder ihrer Niederlage führen sollte. Diese weißen Flecken waren die Menschen, diejenigen, die sich bis tief in das Herz der Finsternis vorwagen sollten, die Menschen, die die letzten Waffen der alten Welt einsetzen sollten, um eine Flut an Feinden, gierigen Mäulern und zu Klauen verformter Finger aufzuhalten. Dann diejenigen, die ihnen dort helfen sollten, indem sie die schlecht ausgebaute Kampfstellung unterstützten oder beschützten.
    Und dann gab es da noch diejenigen unter ihnen, die dann Adam nach drinnen eskortieren mussten.
    Ein schwer zu transportierender Sarg. Es war an den Gesichtern abzulesen, dass sie Antworten und Ideen suchten, auf Anweisungen und Befehle warteten und so legte sich eine erwartungsvolle Stille auf das kleine Lager der Retter der Menschheit, die selbst von Gesang und Tanz der Vulture nicht komplett durchbrochen und gestört werden konnte.

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    Seeker Vulture grinste. Todesverachtung und die pure, leidenschaftliche Lust am morgigen Gemetzel standen ihr in das Gesicht geschrieben, als sie sich mit federnden Schritten wieder aufmachte, ihr Lager aufzusuchen und ihre Krieger zu instruieren.
    Das Leben glänzte in ihren Augen und wenn man genau hinsah, dann konnte man erkennen, wie Gänsehaut ihren Leib überzog, als sie das Gehörte an ihre besten Krieger weiter gab und ihnen einschärfte, wo ihre Aufgabe sein würde.
    Und dann machte sie sich auf, um Pray und Voodoo davon zu unterrichten, dass ihr Platz möglicherweise an ganz anderer Stelle sein könnte.

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    Wingman übernahm eine ähnliche Aufgabe für die Geretteten aus Shengs Hope, die nachdenklich und aufmerksam lauschten, als er ihnen mit der heiseren Stimme aus Skepsis und Paranoia eindringlich erklärte, wie gefährlich es war und werden konnte, wenn nur ein feindlicher Kultist durch ihre Verteidigung hindurchschlüpfen würde und sie sehr das die Tapferen, die sich für das Zentrum gemeldet hatten, in Gefahr bringen würde.
    Es schien, als wäre die Last der Welt auf Wingmans Schultern verteilt, als er sich trotzdem eingestehen musste, dass der Schirm, den zur Abwehr spannen würden, trotzdem sehr löchrig war, denn trotz der Rettung ihrer Leute war das abzudeckende Gebiet groß und er hätte sich auf jeden Fall noch einmal gut fünfzig Personen mehr gewünscht.
    Die Nervösität überspielte er mit Waffendrills und dem Einzigen, das ihm immer ein wenig Ruhe verschaffte – dem Putzen und Pflegen von Waffen und dem Zählen von Munition, kurzum, seine Artillerie in guten Zustand zu bringen.


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    Sheng selbst war überall zu finden, munterte auf, schenkte Trost, vergab lächelnd Komplimente.
    Obschon ihm nichts wichtiger war als jetzt einfach nur die Berührungen von Evi zu spüren, sie zu küssen und in dem Wissen, angekommen zu sein, in ihren Armen zu liegen, hatte ihn doch eine große Unruhe und Aufregung erfüllt.
    Es war ihm nicht leicht gefallen, diese Aufgabe Hugh zu übertragen, doch er wusste, dass dieser Mann über riesige Vorteile verfügte. Und das war der Respekt, der ihm überall entgegengebracht wurde.
    Er musste zum zweiten Mal über seinen Schatten springen, mit Anlauf sogar, denn es galt, die Stärke für Verzicht aufzubringen.
    Sheng hatte sich nichts sehnlicher gewünscht, als seine Leute zu begleiten, auf der Reise für sie da zu sein und sich nützlich zu machen, doch Shengs Hope musste weiter bestehen.
    Und er wäre dafür gestorben, sie in dieser schlimmen und dunklen Stunde anzuführen und sie zum Sieg zu führen.
    Doch unter seinem Kommando, dass im Grunde nichts Anderes als fromme Wünsche und Träume eines waschechten, zum Frieden geborenen, Siedlers waren, konnten sie nicht gewinnen.
    Er wäre nur der Anführer der Niederlage geworden und es schmerzte so sehr, ein weiteres Mal nur aus dem Schatten anderer, besserer Männer und Frauen heraus agieren zu können.
    Doch das Ziel, dem er vor zwanzig Jahren Treue geschworen hatte, forderte dieses Opfer von ihm.
    Und wenn er in der von Lagerfeuern durchbrochenen Dunkelheit ab und an Evis roten, unverwechselbaren Haarschopf wippen sah, wusste er, dass Zukunft wichtiger war als Eitelkeit. Eine Zukunft mit ihr, vielleicht, sofern sie den morgigen Tag überleben würden.

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    Kerosa, Thorn und Blades standen abseits und warteten auf Haile und Raoul oder zumindest auf Eryn. Auf irgendjemanden jedenfalls, der Teil der kleinen Bande war, wie sie eben beschlossen hatten.
    Kerosa hatte sich das zwar alles angehört, während sie versucht hatte, so viel Elektronikschrott wie nur möglich in ihre Tasche zu stopfen, doch richtig schlau war sie aus dem Gerede nicht geworden. Dafür war sie auch zu abgelenkt gewesen durch die kleinen Schätze, die sie nun sauber aufgereiht vor sich ausbreitete und genauer in Augenschein nahm. Zwar würde sie damit nichts wirklich bauen können, aber alleine schon das gestohlene Werkzeug war in ihren Augen fast besser als ein Orgasmus, wie sie sagen würde.
    Thorn verschränkte grade die Arme und stampfte mit dem Fuß auf. „Nein.“, war das einzige, dass er sagte, gefolgt von einem leisen und zarten „Nein, ich glaube ebenfalls…nicht.“ von Blades.
    Die junge Flamerider warf die Arme hoch und lachte: „Auch gut, dann verliert ihr beiden Plattreifen eben die Wette. Ich verwette meinen Arsch, dass die Beiden grade Motoröl tauschen! Eine Inspektion des Fahrwerks durchführen. Die Gestellnummer freirubbeln, jede Wette! Haile hat auf JEDEN Fall Motorenöl im Blut, ich meine, sie ist vielleicht zu einem Fünftel Siedler und zu einem Fünftel Kultist und zu einem Fünftel Vulture. Aber auf JEEEEDEN Fall zu zwei Fünfteln Flamerider.“, tönte Kerosa grinsend und begann mit einem der Schraubendreher den Schrott in Kleinteile zu zerlegen.

    Geändert von Daen vom Clan (15.11.2015 um 11:45 Uhr)

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