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Thema: Telltale Games - Abstieg in Episoden?

  1. #1

    Telltale Games - Abstieg in Episoden?

    Anlässlich des derzeit erscheinenden Minecraft: Story Mode stehen Telltale Games mal wieder in der Kritik. Nach dem schon die zweite Season von The Walking Dead schon nicht so gut gelitten war, bei den Spielern, erreicht die ganze Angelegenheit mit dem neuerlichen Episodenspiel irgendwo dich auch einen neuen Tiefpunkt.

    Ursprünglich hatten sich die Leute von Telltale mal auf die Fahnen geschrieben die Nachfolger von Lucas Arts Games (Monkey Island) werden zu wollen, doch seit Jahren lässt sich beobachten, dass sie an das Niveau mit ihren Fortsetzung von Monkey Island oder Sam & Max nicht heranreichten und auch bei narrativ-orientierten Spielen wie The Walking Dead den spielerischen Mehrwert desöfteren vermissen lassen.

    Aktueller Fall der Storymode: Wenig Spieltiefe, die Adaption ist hinsichtlich Rätsel- oder Aufgabendesign ziemlich lieblos, Weltdesign zumindest top, bisher eine ziemlich unmögliche Übersetzung und hinsichtlich des episodischen Erscheinens eine ziemlich geringe Spieldauer pro Episode, wo man sich fragt, wofür man da das Geld bezahlt?

    Kritik an Telltales Games:
    - zu wenig Innovation im Gameplay
    - episodisches Erscheinen
    - Rätseldesign unzureichend / Gameplay unterentwickelt
    - Spielentscheidungen sind belanglos/ haben nur Gimmick-Charakter
    - weniger Spiele als nur noch interaktive Filme

    Was meint ihr in der Sache? Wo steht Telltale Games eurer Meinung nach? Haben sie den Anspruch gute Spiele zu machen aufgeben und um leichtverdauliche Episodenbröckchen zu produzieren und zu verkaufen? Oder konnten sie von Anfang an schon nicht die Qualität bringen, die sie sich mit dem Erbe von Lucas Arts auf die Fahnen geschrieben hatten?

  2. #2
    Ich fand Back 2 Future solide und Walking Dead Season 1 ganz gut... fand Season 2 aber auch sehr unnötig. Minecraft interessiert mich nicht aber ich denke du hast Recht, es nutzt sich so langsam ab und es muss mal bischen "Innovation" in ihr Konzept.
    Life is strange war imo ne echt runde Sache von (man mag es kaum glauben) Square Enix.. klar hätte man da auch etwas schwerere Rätsel nutzen können aber dennoch war es um lääängen besser als TWD Season 2 ^^

    von all den Episoden Releases ist Tales of Monkey Island noch mein absoluter Favorit. Das war imo das mit den besten und knackigsten Rätseln + lustigsten Dialogen. Aber gut.. geschmackssache eh?

  3. #3
    Telltale ruht sich schon etwas auf den guten Verkaufszahlen aus. Man kann nicht leugnen, dass die Gameplay Elemente immer weiter verchwinden. Spiele gerade Game of Thrones, es macht irgendwie schon Spaß aber nur weil ich mich damit abgefunden habe, dass es mehr ein interaktiver Film ist und das GoT Universum einfach viel hergibt. Summa summarum könnte man viel mehr aus den Spielen rausholen, aber Telltale fährt eben das Min Max Prinzip.

  4. #4
    Für mich sind Telltale Games von Anfang an kurzweilige interaktive Serien in cell shading optik gewesen. Dass die Entscheidungen nur minimale Auswirkungen haben stört mich auch nicht mehr so sehr, auch wenn ich mir vorstellen kann, dass man mit ein bisschen mehr Arbeit auch tatsächlich ein vernünftiges YOUR CHOICES HAVE CONSEQUENCES hinkriegen könnte. Momentan ist die Entscheidungsfreiheit nur ein Gimmick, aber ein unterhaltsames. Ich stell da Tell Tale Games mit TV-Serien fast gleich und würde mir teilweise sogar weniger Gameplay wünschen, damit man währenddessen auch was essen kann.

    Übrigens war Tales from the Borderlands ziemlich gut. Nur etwas schade, dass die erste Episode einen viel zu hohen Standard setzt, den die restlichen Episoden nicht mehr erreichen können. Hab auch erst vorhin User Reviews zu dem Minecraft-Ding gelesen. Ich glaub, das werd ich mir nicht unbedingt antun müssen. Scheint so, als hätte man hier nicht gewusst, wo die Zielgruppe ist.

  5. #5
    Also ich habe von Tell Tale bisher beide Staffeln Walking Dead, Wolf Among Us, die ersten drei Episoden von Borderlands und zwei Episoden GoT gespielt.
    Dabei haben mir die beiden erst genannten definitiv am besten gefallen und GoT hab ich relatvi bewusst abgebrochen. Borderlands will ich nochmal beenden irgendwann, aber bin nicht so motiviert.

    Ich seh es so wie Byder, mich stört die wenige Interaktion überhaupt nicht, im Prinzip jedenfalls. Was mich schon eher nervt ist, dass mich die Games oft in ihrer Präsentation raus reissen. So kleine Glitches, zum Beispiel. Oder abgehackte Bewegungen, gerade wenn man seine Charaktere steuern kann, erscheinen sie ungemein steif (Life is Strange hat da gezeigt wie smooth das ganze aussehen kann). Oder die sehr verwaschenen Texturen.
    Die Dialoge sind häufig top notch und auch das Voice Acting (Englisch, Deutsch hab ich sie nicht gespielt) ist immer große Klasse.
    Ich würde mir also wünschen, für ein Studio, das sich auf die Fahnen geschreiben hat interaktive Filme/Serien zu machen, dass sie die spiele mehr polishen würden und es einfach flüssiger daher kommt. Und das Geld dafür haben die doch sicherlich, oder?

    Das aktuelle Minecraft Spiel reizt mich allerdings überhaupt nicht. Da es von "Gameplay" ein typisches modernes Tell Tale ist und ich einfach keinen Bezug zu Minecraft habe, wird mir das Ding wohl nichts geben können.

    Geändert von Skye (02.11.2015 um 16:52 Uhr)

  6. #6
    Bisher habe ich nur Walking Dead gespielt von Telltale. Season 1 fand ich klasse, da hier mittelmäßiges Gameplay immens durch die Dialoge, die Story und die Charaktere aufgewertet wurde. Season 2 war nicht schlecht, aber abgesehen von ein paar Highlights war die komplette Abwesenheit jeglichen Ganeplays irgendwie etwas öde. Zudem litt die zweite Season sehr darunter, dass man den Plot komplett in düsterste Düsternis an düsterer Düsterheit tauchte und damit Spieler wie mich komplett wahnsinnig machte, weil es null Hoffnung für irgendwen hier gab. Klar, es passt zum Setting, aber es klickte alles irgendwie nicht so sehr mit mir wie noch bei Season 1.

    Ansonsten mag ich die Idee des interaktiven Films. Es macht spaß, direkten Input vom Spiel zu erhalten wenn man irgendeine Entscheidung getroffen hat. Und selbst wenn nicht alle Entscheidungen in Walking Dead Rieseneinfluss auf das Spiel hatten, so wurde man wenigstens immer mit einer entsprechenden Reaktion der Charaktere oder des Umfelds belohnt.

  7. #7
    Die interaktiven Filme habe ich gar nicht gespielt, weil mich sowas allgemein nicht so reizt. Also ab und zu spiele ich sowas zwar schonmal, dann muss es aber auch qualitativ wirklich was hermachen oder echt innovativ sein. Und das erwarte ich aufgrund meiner Erfahrungen mit den Telltale-Adventures nicht so wirklich.
    Gespielt habe ich da Monkey Island und Sam & Max 1-3. Was man dort präsentiert bekommt ist in Ordnung, kommt aber lange nicht an die Lucas Arts-Klassiker heran. Dazu sind die Rätsel zu linear / simpel, bzw. wenn es mal knifflig wird, dann eher weil man irgendetwas unlogisches tun muss. Aber als Point 'n Click-Fan spielt man halt, was einem in diesem Genre vorgesetzt wird.
    Wobei die Spiele ja durchaus Spaß machen; und was sie gut hinbekommen ist, dass man die schrulligen Charaktere nach ein paar Episoden echt lieb gewonnen hat. Allerdings haben die in ihrer Persönlichkeit besonders bei Monkey Island gar nicht mehr so viel mit dem Original gemeinsam. Richtig gelungen finde ich bei Sam und Max Epsiode 1.4 (C.O.P.S. und das Internet) sowie 2.4 (mit dem Zeitreiseaufzug) - besonders in letzterer gibt es auch mit die besten Puzzles.
    Insgesamt finde ich aber z.B. die Deponia-Trilogie von Daedalic deutlich gelungener.

  8. #8
    Von The Walking Dead Staffel 1 war ich zunächst recht angetan, aber nachdem ich festgestellt habe das die Entscheidungen praktisch keine Auswirkungen haben, ist mein Interesse rapid geschwunden. Von The Wolf among us habe ich nur noch die erste Episode als Let's Play gesehen und dann vergessen. Letztendlich würde ich mir ihre Games eher als Let's Play anschauen (obwohl mich die Dinger sonst überhaupt interessieren) aber der Mehrwert bei den Telltale Games scheint mir ziemlich gering. Wenn das Gameplay schon so gering ist und die Entscheidungen auch keinen Einfluss haben, dann kann ich das Ganze auch direkt als Film anschauen und muss mir den interaktiven Film nicht vorgaukeln lassen.
    Ich bin aber auch nicht der größte Fan der episodischen Veröffentlichungen einfach weil mir meine Motivation während der Wartezeit auf den nächsten Happen flöten geht.

  9. #9
    Telltale... Als sie noch relativ neu waren, waren meine Informationen "Veröffentlichungen in kurzen Episoden und wenig anspruchsvoll". Erste Episode von ToMI gespielt, Informationen bestätigt gefunden, seither ignoriert.

  10. #10
    Zitat Zitat von dasDull Beitrag anzeigen
    Insgesamt finde ich aber z.B. die Deponia-Trilogie von Daedalic deutlich gelungener.
    Gelungener aus spielerischer Sicht: ja.
    Gelungener aus technischer Sicht: nein.

    Die Daedalic-Titel erkränkeln an allen Ecken und Kanten und sind auch nur mäßiger Durchschnitt.
    VIele Rätsel werden nur per Gießkannenprinzip in die Spiele gegossen. Minigames sind oftmals an den Haaren herbeigezogen und haben den Charakter von: "Wir haben da mal ein Knobelspiel im Internet gefunden. Bau das mal irgendwo ein." und ja, so wurden schon öfters Minigames in den Spielen eingebaut. Auch werden oft Sachen aus den Spielen ersatzlos gestrichen oder komplett über den Haufen geworfen, ohne aber den Rest drumherum anzupassen. Da Deponia erwähnt wurde, nehme mich mal das Schnabeltier-Bataka als Beispiel. Ich bin mir sicher, dass jeder sich gefragt, was diese bescheuerte Trainingspuppe sein soll? Die macht nämlich überhaupt keinen Sinn. Meine These: Sie stammt noch aus einer älteren Fassung des Schnabeltier-Batakas und wurde einfach im Spiel drinnengelassen. Sowas ist in den Daedalic-Spielen keine Seltenheit. Auch ein Klassiker ist, wenn man plötzlich das Gefühl hat, dass da gerade irgendwas fehlt. Dieses Gefühl kommt dann nicht von irgendwo her, denn dann fehlt tatsächlich irgendwas.

    Zu Telltale:
    Ich finde, die sind zu sehr gehyped. Ihre Spiele sind sogar unterer Durchschnitt. Schaut man sich die älteren Titel, wie z.B. Sam&Max an, dann fällt schon auf, dass die Rätsel sich ständig wiederholen, nur sie stehen in einem anderen Kontext. Sam&Max kränkelte auch sehr bei der Sprachausgabe, da sie immer abgehackt war, aber es waren noch klassische Click'n'Point-Adventures.

    Die heutigen Spiele sind ja nur interaktive Filme. Auch frage ich mich immer wieder, wozu das Inventar gut sein soll, wenn man es eh nicht benutzen kann?
    Für solche interaktive Filme ist auch der Entwicklungsprozess einfach zu lang. Einen Endlichen Automaten, für die paar trivialen Entscheidungen, die der Spieler treffen kann, sollte sogar jeder Praktikant hinbekommen. Ansonsten müssen die Entwickler doch kaum auf etwas achten. QTEs sollte man auch schnell entwickeln können. Die zweite Episode von Minecraft: Story Mode erschien zwar recht schnell, aber sie besaß auch nur die hälfte an Spielzeit, wie sonst üblich. Da fragt man sich als Softwareentwickler schon, was sie da eigentlich den ganzen Tag machen? So wie es aber aussieht, geht es bei Telltale nur um Gewinnmaximierung. Sie entwickeln ja nichts eigenständiges. Sie agieren ja nur als Franchisenehmer. Je weniger Entwicklungskosten und je beliebter die Lizenz ist, desto höher ist auch deren Gewinn.

  11. #11
    Ich bin nach Whiz-zards Post sehr froh, dass Softwareentwickler nur Software entwickeln, und keine Spiele produzieren.

  12. #12
    Puhh, die letzte Episode von Game of Thrones war imho echt mies. Glaube werde mir Staffel 2 sparen und wahrscheinlich auch jedes weitere Telltale Game.

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