Gelungener aus spielerischer Sicht: ja.
Gelungener aus technischer Sicht: nein.
Die Daedalic-Titel erkränkeln an allen Ecken und Kanten und sind auch nur mäßiger Durchschnitt.
VIele Rätsel werden nur per Gießkannenprinzip in die Spiele gegossen. Minigames sind oftmals an den Haaren herbeigezogen und haben den Charakter von: "Wir haben da mal ein Knobelspiel im Internet gefunden. Bau das mal irgendwo ein." und ja, so wurden schon öfters Minigames in den Spielen eingebaut. Auch werden oft Sachen aus den Spielen ersatzlos gestrichen oder komplett über den Haufen geworfen, ohne aber den Rest drumherum anzupassen. Da Deponia erwähnt wurde, nehme mich mal das Schnabeltier-Bataka als Beispiel. Ich bin mir sicher, dass jeder sich gefragt, was diese bescheuerte Trainingspuppe sein soll? Die macht nämlich überhaupt keinen Sinn. Meine These: Sie stammt noch aus einer älteren Fassung des Schnabeltier-Batakas und wurde einfach im Spiel drinnengelassen. Sowas ist in den Daedalic-Spielen keine Seltenheit. Auch ein Klassiker ist, wenn man plötzlich das Gefühl hat, dass da gerade irgendwas fehlt. Dieses Gefühl kommt dann nicht von irgendwo her, denn dann fehlt tatsächlich irgendwas.
Zu Telltale:
Ich finde, die sind zu sehr gehyped. Ihre Spiele sind sogar unterer Durchschnitt. Schaut man sich die älteren Titel, wie z.B. Sam&Max an, dann fällt schon auf, dass die Rätsel sich ständig wiederholen, nur sie stehen in einem anderen Kontext. Sam&Max kränkelte auch sehr bei der Sprachausgabe, da sie immer abgehackt war, aber es waren noch klassische Click'n'Point-Adventures.
Die heutigen Spiele sind ja nur interaktive Filme. Auch frage ich mich immer wieder, wozu das Inventar gut sein soll, wenn man es eh nicht benutzen kann?
Für solche interaktive Filme ist auch der Entwicklungsprozess einfach zu lang. Einen Endlichen Automaten, für die paar trivialen Entscheidungen, die der Spieler treffen kann, sollte sogar jeder Praktikant hinbekommen. Ansonsten müssen die Entwickler doch kaum auf etwas achten. QTEs sollte man auch schnell entwickeln können. Die zweite Episode von Minecraft: Story Mode erschien zwar recht schnell, aber sie besaß auch nur die hälfte an Spielzeit, wie sonst üblich. Da fragt man sich als Softwareentwickler schon, was sie da eigentlich den ganzen Tag machen? So wie es aber aussieht, geht es bei Telltale nur um Gewinnmaximierung. Sie entwickeln ja nichts eigenständiges. Sie agieren ja nur als Franchisenehmer. Je weniger Entwicklungskosten und je beliebter die Lizenz ist, desto höher ist auch deren Gewinn.