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Thema: [ZOOOOOmmxBIES! Staffel 3] Station 6 – Never forget the Alamo

Baum-Darstellung

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  1. #32





    Bis dato war ja alles wie am Schnürchen gelaufen. Fast schon zu gut.
    Der Ober-Obermuffti sollte besser wirklich ein hartes Kaliber sein, sonst könnte Léo für Nichts mehr garantieren. Ihr innerer Staudamm an Hass und Verzweiflung war kurz vorm Bersten. Wenn sie nicht bald ein Ventil zum Ablassen fand...
    Die Vier erklommen den alten Kran, als würde es an der Spitze Frei Tequila geben. Das müde Metall knarzte bedrohlich unter der zusätzlichen Belastung, doch das was das geringste ihrer Probleme. Mit eiserner Entschlossenheit kletterte die Latina höher und höher. Es mutete fast wie eine einstudierte Choreographie an, so fließend und mühelos wirkten ihre Bewegungen. Selbst die Sprünge schienen mehr die eines Panthers als eines Menschen zu sein.
    Sie sah nicht nach, ob ihre Schwestern im Geiste zurecht kamen, das war nicht nötig.
    Evi hatte einfach Cojones und Haile schon einen verdammten Kran zum Einsturz gebracht.
    Apropos.
    Sie hätten den Sprengstoff mitnehmen und diesen Kackkran in die Luft jagen sollen, sodass er volle Kanone auf den Obersack knallt und sie die drei Typen nur noch abpflückenmussten.
    Schnelle, saubere Nummer, aber sowas fällt einem natürlich erst jetzt ein.
    Hju eierte einige Meter unter ihr herum und kam offensichtlich nicht mit ihrem Tempo mit.
    In regelmäßigen Abständen brüllte Léo ihm erbauliche Motivationen hinunter.
    „Wenn Du weiter wie ne Schnecke hochschleimst, bist Du morgen früh noch nicht oben!“
    „Alter!“
    „Der Oberobermuffti stirbt an Altersschwäche, ehe Du bei ihm ankommst!“
    „Léo, noch so ein Spruch und ich verpasse Dir eine neue Körperöffnung mit meinem Gewehr, wenn ich oben bin!“
    „Wenn Dich das schneller klettern lässt, liebend gerne!“
    Doch es verfehlte seine Wirkung nicht.
    Fast zeitgleich schwangen sich die Beiden auf den Quermasten des Kranes.
    Eisiger Wind peitschte ihnen ins Gesicht und ließ Kleidung und Haar wild herumflattern. Balancierend kamen sie der Stelle näher, von der sie noch am nächsten auf die VIP-Lounge springen konnten. Das ehemalige Stadion unter ihnen wirkte winzig und die Kultisten und potentielle Freunde wie Ameisen. Ganz im Gegensatz zum Oberobermuffti, der am Rand stand und noch immer damit beschäftigt war, seinem Fußvolk irgendwelchen Rotz zuzublubbern.
    Dass er sie noch nicht bemerkt hatte, war sehr seltsam.
    Still tauschten Léo und Hju einen Blick und zogen ihre Waffen, ehe sie sprangen und sich formvollendet auf dem Dach der Lounge abrollten.
    Sofort sprang die Halbmexikanerin auf und sprintete auf den langhaarigen Hünen zu, der sich ihrer immer noch nicht gewahr wurde.
    Die halbe Distanz war bereits bewältigt, als er sich endlich umdrehte und ihm stand der Schock und die Überraschung über den unvermuteten Besuch deutlich im Gesicht geschrieben.
    Seine blutunterlaufenen Augen weiteten sich schier endlos.
    Etwas in ihnen weckte vages Wiedererkennen in ihr.
    Doch sie würde sich sicher nicht die Zeit nehmen, daran jetzt auch nur einen Gedanken zu verschwenden.
    Mit einem Urschrei hob sie ihre Machete über den Kopf und schien nun nur noch so auf ihn zuzufliegen.
    Das Erstaunen auf Seiten Oberobermufftis wandelte sich in Zorn und auch er ließ einen unwirklichen Laut durch seine Hässlingsmaske entfahren, der durch das ganze Stadion hallen mochte.
    Dann rannte er ihr entgegen.
    Léo stieß sich mit aller Kraft vomBoden ab.
    Wie ein Bulldozer preschte er ihr entgegen.
    Perfekt, denn sie so würde sie mehr Schaden anrichten können, wenn sie gleich traf.
    Sie holte in der Luft aus.
    Alles, was sie an diesem verkackten Tag durchmachen musste und sie deswegen fast durchdrehen ließ, brachte sie in diesen einen Schlag.
    Sie durfte nicht verfehlen.
    Sonst konnte sie sich gleich in die Tiefe stürzen, denn genau das würde ihr innerlich widerfahren.
    Wie eine Rakete schnellte sie hinab.
    Das künstliche Röcheln seiner Atemmaske drang an ihre Ohren.
    Léo hieb zu.
    Für einen Augenblick war sie seinem Gesicht so nah, dass sie direkt sehen konnte, wie sich der Zorn in seinen Augen zu einer Art Vorfreude wandelte, sie gleich packen und zerreißen zu können.
    Oder was auch immer, denn das würden weder Hju noch Léo noch sonstwer je erfahren.
    Die Vorfreude wandelte sich wieder in Erstaunen.
    Geschmeidig landete sie auf dem Boden, die Machete von einem roten Film aus Blut benetzt.
    Sie hatte nicht verfehlt.
    Ohne den geringsten Widerstand hatte sie dem Oberobermuffti den Kopf von den Schultern getrennt.



    Geändert von Mephista (31.10.2015 um 12:22 Uhr)

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