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[Eure Daenigkeit]
Da lagen sie nun, die Roben.
Frank hatte sie, nachdem er Howard hierher gebracht hatte, auf den Tisch gelegt, wo noch immer Wasser, das Essen und die Munition lag.
Wie es aussah, hatte er die Roben als Unterlage benutzt, damit Howard weicher lag.
Sie waren groß und weit geschnitten und sollten normalerweise für Kreaturen geeignet sein, die ein ganzes Stück größer und vor allem breitschultriger waren als die beiden Damen.
Vielleicht würden sie das fehlende Gewicht und die nicht vorhandenen Muskeln mit Stofffetzen verschleiern können, aber ihnen wurde klar, dass sie einen guten Plan brauchten und sich vorab überlegen sollten, wie sie dort am besten auftreten würden und wie sie die fehlende Körpermasse darstellen wollten.
Und auch der Geruch stimmte noch nicht, vielleicht würde sich hier Jemand finden lassen, der eine gute Idee hatte.
Denn mit einem funktionierenden Plan konnte diese irrsinnige Idee wirklich aufgehen – zumal klar war, dass sie sich nicht allzu lange dort aufhalten würden…
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Über Enigmas Gesicht fiel ein Schatten, als Evi das Center erwähnte und seufzend, fast theatralisch und doch immer noch in seiner seltsamen, stakkatohaften, reportähnnlichen Art zu sprechen bleibend, sagte er: „Ort der Niederlage: Convention Center. Der Feind hat seine Kräfte massiert und uns im wahrsten Sinne des Wortes den Unterbau weggesprengt. Verlustberichte an Nahrung: Nicht zu zählen. Menschliche Verluste: Riesig. Die Felder erstreckten sich über die Hälfte des Daches ganz im Osten.“
Er zeigte in Richtung Südosten, wo man erkennen konnte, dass genau in der Mitte der einstmaligen, riesigen Halle das Dach einfach herabgestürzt war, als hätte eine gigantische Faust sämtliche Stützstreben dort mit einem Schlag weggefetzt und das Dach so wie ein übergroßes Regalbrett nach unten sausen lassen.
Evi konnte erkennen, dass dieser Umstand ihnen zu Gute kommen könnte, denn auch wenn das Dach als Stahl-Betongemisch wahrscheinlich durch den Sturz zerbröselt war, konnten feste und stabile Gegenstände den Sturz so überstanden haben.
Enigma hatte nun ebenfalls die Hand an die Stirn gelegt um sich gegen die Sonne abschirmen zu können. „Warnung: Die Presse ist recht schwer, aber unser größter Schatz. Zugegeben, ein Leben für dieses Stück Stahl zu riskieren ist unsinnig. Leuchtet mir sofort ein. Ich würde euch niemals bitten, das zu tun. Aber Versprechen: Wenn ihr das packt, dann stehen wir unglaublich in eurer Schuld. Erklärung: Nicht falsch verstehen – wir helfen euch so oder so wie wir können. Ihr seid Kämpfer wie wir und der Befehl der allwissenden Witch ist hier Gesetz. Doch: Mit der Presse können wir unseren Job erledigen und euch helfen. Irgendwie bestimmt. Garantie: Wenn ihr unser Baby rettet, dann kündige ich bei der einen roten Hexe und heuere bei dir an.“
Enigma räusperte sich verlegen und sprach dann leise: „Ich weiß, wir machen nicht viel her, auf den ersten Blick. Die Epoche, in der Informationen Kriege gewonnen haben, sind vorbei…“, dann jedoch straffte er sich und lächelte wieder, nickte fröhlich und fügte dann hinzu: „Lageplan: Da, ganz im Osten des Gebäudes, da hatten wir die Druckerei. Postierten uns am Feindestempel. Konnten so besseren Blick auf Feind nutzen, um die Bilder der Kultisten und Untoten besser wiederzugeben.“
Er sagte dies mit Stolz und augenscheinlich mit vollem Ernst…
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Liz sah hoch und grinste.
Sie wischte sich den Schweiß aus der Stirn und ächzte mit krummen Rücken, als sie Jackman erkannte.
„Es hielt mich dort nichts mehr. Außerdem hatte ich durch zuverlässige Quelle erfahren, dass die einzig anständigen Menschen in dieser Halbkugel auf dem Weg nach San Antonio sind.“
Sie zwinkerte und griff nach einer abgesägten PET-Flasche am Boden, aus der sie trank, dann griff sie nach unten und holte zwei Zwiebeln aus dem Boden, die sie beide Hugh reichte.
„Kaum zu glauben, was? Ich plündere seit Jahren mit Wrecker Dosenfraß und dann gibt es noch immer Verrückte, die schlauer sind als wir alle und das Zeug einfach anbauen." Der Anführer schmunzelte, Liz konnte ja nicht wissen, dass sie in Shengs Hope an sich überraschend viel Vieh gehabt hatten und auch Felder bestellten… und es wurde ihm klar, dass sie an diesem unscheinbaren Ort verdammt viel erreicht hatten, auch wenn es erst klar wurde, wenn man sah, wie andere Überlebende zu kämpfen und zu leben hatten.
„Wrecker ist auf keinen Fall tot, das glaube ich einfach nicht. Ich… spüre es. Und dieser Dreckskerl hatte massiv was zu verbergen gehabt. Ehrlich gesagt: Nachdem die Kultisten hier Richtung Norden sind, hatte ich mir gedacht, ich schau mir den Tempel mal an. Vielleicht hatte der bescheuerte Wrecker das Pech, diesen Arschritzen in Roben genau in die Hände zu laufen?“
Sie seufzte müde. „Du weißt schon, die Hoffnung stirbt zuletzt. Und was habt ihr nun vor? Vorräte auffüllen und dann weiter Richtung Norden? Ich selbst schleime mich grade ein bisschen ein, damit mir dieser Spaten Enigma seinen tollen Plan verrät. Er labert den ganzen Tag davon, wie wichtig Informationen sind, will aber nichts rausrücken. Ich weiß, dass die einen Plan haben, wie man den Tempel ausspähen kann, aber…“ Sie lachte wütend, gefolgt von einem Zähnefletschen „Enigma sagt nichts, weil der Plan seiner Expertenmeinung einen Delta-Ranger benötigt und der letzte echte Soldat vom Turm gefallen ist. Nun will er Niemanden mehr aufklären, aus Angst, dass er noch mehr Leute verliert. Er glaubt wahrscheinlich, dass gleich ein Kampfflieger kommt und uns ein paar SEALs mit Fallschirmen schickt. Naja, drauf geschissen. Sobald ich sein Vertrauen habe, melde ich mich für seinen irrsinnigen Plan. Ich weiß, dass er die Ausrüstung dafür sogar schon bereitliegen hat.“
Geändert von Daen vom Clan (26.10.2015 um 18:30 Uhr)
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