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Thema: [ZOOOOOmmxBIES! Staffel 3] Station 5 – Crossroads - "Zwischenspiel"

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  1. #1
    "..."
    Nun war es an Frank zu schweigen und in die Ferne zu sehen. Es war irgendwie eine ganz eigene Erfahrung sich mit Haile zu 'unterhalten'. Dadurch das sie so gut wie nie redete, hatte man viel Gelegenheit zur Selbstreflektion. Darüber hinaus hatte sie ihre ganz eigene Art sich auszudrücken. Mit Blicken und einfachen Gesteen konnte sie so viel ausdrücken wie andere. Er musste kurz grinsen als er daran dachte, dass er froh sein sie nie als Zeugin oder schlimmer noch, verdächtige gehabt zu haben. Sie währe wahrlich eine der härtesten Nüsse die er kannte, schon allein weil sie das Leben so abgehärtet hatte. Trotzdem, auch wenn er es in Shengs Hope, als noch alles irgendwie in Ordnung war, nie geglaubt hatte, war Haile sehr schnell zu einem der Kernelemente ihrer Expedition, welche nun zu einer Rettungsmission wurde, geworden.
    Irgendetwas klingelt bei mir jedes mal wenn ich Lancester beziehungsweise Jackman ohne Bart sehe. Ich kenne ihn, da bin ich mir sicher. Ich kann den Finger nur nicht darauf legen woher, auch wenn ich mir sicher bin, das ich ihn mehr als nur einmal flüchtig gesehen habe. Irgendetwas das mit Metall zu tun hat. meinte Frank und sprach damit aus, was ihn schon seit ihrem Aufenthalt bei Fawyerland durch den Kopf ging. Vielleicht war er einfach ein Zeuge gewesen oder ein Verkäufer in einem Eisenwarenladen oder irgendein Schauspieler. Naja, es war 20 Jahre her. Da durfte man solche Dinge vergessen.

    "..."

    Naja egal. Lancester ist meiner Meinung nach ein guter Anführer. Er steht nur in letzter Zeit ziemlich unter Stress, also ich meine mehr als sowieso. meinte er und nickte in Richtung des Ortes wo Lancester auf Jackal gezielt hatte. Nur Jackal ist meiner meinung nach eine eigene Nummer. Ich werde aus ihm nicht schlau.

    Geändert von wusch (19.10.2015 um 09:36 Uhr)

  2. #2
    Lisa lauschte Evis Worten und nickte stumm. Irgendwie konnte sie alles, was die Taucherin erzählte nachvollziehen. Auch wenn es für manche verwirrend klingen mochte, in Lisas Kopf herrschte ein ähnliches Durcheinander.
    „Ich glaube, ich weiß was du sagen willst. Viele von uns sind uns zwar schon lange bekannt, aber wirklich kennen tun wir uns nicht.“ Sie ließ ihren Blick über die Gruppe streifen, soweit das von ihrer sitzenden Position am Rande von Adams Wagen eben möglich war. Schließlich sah sie Evi ganz bewusst an. „Trotzdem muss ich auch Léos Worten zustimmen: Ihr liegt mir am Herzen. Und ich wage es zu behaupten, dass es vielen hier so geht. Auf welche Art auch immer, sei es tatsächliche Sympathie, sei es eine Unterstützung im Kampf, oder sei es einfach nur das Bedürfnis nicht allein zu sein.“ Bei Lisa überwog momentan das letzte Gefühl am meisten. Für manche in der Gruppe hegte sie zwar auch eine grundsätzliche Sympathie, für Evi oder auch Frank zum Beispiel. Aber hauptsächlich wollte sie nur nicht allein sein. „Gerade jetzt, wo unsere Heimat zerstört wurde und das Schicksal unserer verbliebenen Freunde und Familien noch ungewiss ist.“ fügte sie hinzu und sie musste dabei eine Träne unterdrücken.

    Schließlich stand sie auf und atmete hörbar durch. „Puh. Ich kann verstehen, dass vielen die Entscheidung nicht leicht fällt. Und kann auch verstehen, dass Menschen wie Jäger denken, dass unsere Hauptmission, also Adam ins Labor bringen, das wichtigste sein sollte. Aber auf lange Sicht gesehen, sehe ich unserer Zukunft doch positiver und aussichtsreicher entgegen, wenn wir so viele sind wie möglich. Es braucht Menschen, für die sich all der Aufwand lohnt. Ich will nicht, dass wir noch mehr Opfer bringen müssen. Und ich würde mir sehr wünschen, dass wir für den Abschluss unserer Mission hier noch einmal alle zusammen halten. Denn gemeinsam, als gesamte Gruppe, sind wir stärker als als Einzelkämpfer. Und ich möchte jetzt auch endlich mal einen entscheidenden Beitrag dazu leisten als nur stimm mitzulaufen und Trübsal zu blasen.“ Und so kramte sie im Wagen herum, wo ihre Vorräte lagerten. „War hier nicht noch irgendwo…?“ murmelte sie leise vor sich hin und zog schließlich das zur Axt umfunktionierte Straßenschild hervor. Sie wollte es in die Höhe strecken, wurde jedoch von dem unerwarteten Gewicht in die Knie gezogen. „Uff.. das Teil ist schwerer als erwartet“ Dennoch blickte sie mit einem Grinsen im Gesicht zu Evi hinüber. „Aber ich will mich wenigstens irgendwie verteidigen können, wenn es zum Kampf kommen sollte. Und das Teil sollte dazu allemal besser geeignet sein als Mum’s alter Kochtopf.“


    Lisa generiert den Trait „Klingenkreuzer -10%“

    Geändert von Layana (19.10.2015 um 11:07 Uhr)

  3. #3
    "Naja egal. Lancaster ist meiner Meinung nach ein guter Anführer. Er steht nur in letzter Zeit ziemlich unter Stress, also ich meine mehr als sowieso..."

    Jackman. Er heißt jetzt Jackman. Er wird schon wissen, weswegen. Rund um das Epizentrum, in dem sich die beiden Jacks gegenüber standen, war ein wenig mehr Ruhe eingekehrt. Jackman stand rauschen ein paar Meter weiter an der Klippe, und just als Frank seine Meinung zu Jackal abgeben wollte, warf der seine Arme nach oben und lief weg. Niemand hielt ihn auf.

    "..."
    "Huh, das ist ja merkwürdig? Wollte Jackal nicht zum Forschungszentrum gehen?"
    "..."

    Das war schade. Gerade er hätte wissen müssen, dass die Gruppe Gefangene immer befreite.



    Der süße Rauch von Jackmans Zigarre zog hinüber zu Frank und Haile. Die Stimmung war immer noch beschissen. Ob bei Evi, die neben Lisa saß und sich mit ihr unterhielt, ob Howard und Jäger, die sich ob Jackals Flucht verwirrt anschauten und mit den Schultern zuckten, ob Leo, die auf Mary einredete...

    "..."


    Die Hoffnung, die sie einst getragen hatte, verflog gerade in Streit und Abneigung.

    Hoffnung.

    Sie waren eine Familie. Eine Familie, die sich stritt, die aber ein Ziel hatte.

    Familie.

    Haile schritt langsam an das Feuer, bis sie direkt vor den Flammen stand, was ihr ein noch unweltlicheres Aussehen gab. Ihre goldenen Haare glühten förmlich durch das Feuer unter ihr. Sie breite ihre Hände aus und schloss die Augen Es... schwer. Aber es war nötig. Alle Anwesenden mussten sie sehen.

    "Wir...wir müssen sie retten. Sie sind unsere Familie. Wir sind eine Familie. Die Welt ist eine Familie. Aber wozu sollen wir die Welt retten, wenn es für unsere Familie keine Hoffnung gibt? Wozu Hoffnung spenden, wenn es niemanden mehr gibt, der Hoffnung haben kann?"

    Sie blickte den anderen reihum in die Augen. Sie wollte Leo an ihrer Seite wissen. Sie wollte Jäger an ihrer Seite wissen. Sie wollte mit ihnen kämpfen, Seite an Seite. Und dann - dann würden sie der Welt wieder Hoffnung schenken. Es war kein entweder - oder. Kein Familie oder Hoffnung. Es war ein "Und".

  4. #4
    Lisas Stimme hatte ein bisschen merkwürdig geklungen - so, als würde sie ihre Gefühle unterdrücken. Evi begann schon, sich leicht panisch zu fragen, wie sie sie trösten sollte, falls sie in Tränen ausbrach, aber da hatte sie die junge Frau unterschätzt. Nach einem tiefen Durchatmen wirkte sie stark und überzeugt.
    "...auf lange Sicht gesehen, sehe ich unserer Zukunft doch positiver und aussichtsreicher entgegen, wenn wir so viele sind wie möglich. Es braucht Menschen, für die sich all der Aufwand lohnt."
    Während Lisa darüber sprach und schließlich anfing, im Wagen herumzukramen, nickte Evi energisch. "Ja, genau das!" Hier war jemand, der genau verstand, was sie selbst auch die ganze Zeit dachte. Es nicht nur dachte, sondern fühlte.
    Während die Taucherin sich vornahm, in Zukunft vielleicht öfter mit Lisa zu sprechen, hielt diese plötzlich ein Straßenschild in den Händen und knickte fast ein. Evi prustete los. "Entschuldige, aber..." Sie versuchte weitere Lacher zu unterdrücken, aber das Grinsen konnte sie sich nicht verkneifen. Die hübsche Frau, zu der diese grobe Waffe gar nicht zu passen schien, erwiderte das aber. „Aber ich will mich wenigstens irgendwie verteidigen können, wenn es zum Kampf kommen sollte. Und das Teil sollte dazu allemal besser geeignet sein als Mum’s alter Kochtopf.“
    "Oh ich weiß nicht, der Kochtopf wäre wenigstens eine Überraschung. Mit dem Teil sieht man ja aus einem Kilometer Entfernung, dass du auf Ärger aus bist." Sie lachte so ausgelassen wie seit Tagen nicht mehr. "Aber irgendwie hat es was." "Meinst du?" "Klar, es ist nicht nur sicherer, wenn du eine Waffe hast, die Stylepunkte bekommst du dafür auch auf alle Fälle gutgeschrieben."

    Die ganze Unterhaltung mit Lisa hatte Evi von allem so abgeschirmt, dass sie erst richtig etwas mitbekam, als Lanc... Jackman war der Name?... der Anführer deutlich sichtbar in eine Richtung verschwand. Klar waren da laute Stimmen gewesen, aber das war ja genau das gewesen, was sie ausblenden hatte wollen.
    Vorsichtig wagte sie einen Blick zu den anderen, die nun verstreut waren, teilweise mit einem seltsamen Ausdruck im Gesicht, aber nun stumm. Oh Gott, sie wollte gar nicht wissen, was alles passiert war.

    Aber dann trat plötzlich Haile an das Feuer heran, was ihr ein mystisches Aussehen gab. Auch sie sah furchtbar ernst aus.
    "Wir...wir müssen sie retten. Sie sind unsere Familie. Wir sind eine Familie. Die Welt ist eine Familie. Aber wozu sollen wir die Welt retten, wenn es für unsere Familie keine Hoffnung gibt? Wozu Hoffnung spenden, wenn es niemanden mehr gibt, der Hoffnung haben kann?"
    Oh mein Gott, es war ihr furchbar ernst. Evi merkte, wie ihr die Tränen in die Augen schossen, als hätte sie persönlich mit dem Wasserwerfer nachgeholfen.
    "Meine Güte, Haile...", flüsterte sie, aber mit einem Seitenblick auf Lisa räusperte sie sich schließlich. "Ich...hab nur was im Auge." Und mit einer verhaltenen, aber langsamen Bewegung, weil sie dabei wieder auf das Mädchen am Feuer sah... dieses verrückte, wundervolle Mädchen... wischte sie sich über die Wangen.

    Geändert von Lynx (19.10.2015 um 15:01 Uhr)

  5. #5
    Sie hörte dem Blubbern von Mary nur halbherzig zu und sah sich bereits wieder um.
    Es war ihr ernst gemeint, als sie von Atemverschwendung sprach. Die Jägerin wollte Léos Seite gar nicht verstehen, also wieso sich überhaupt bemühen.
    Natürlich können die versuchen, nach Alomdome zu gehen und was zu erreichen und dabei dort die Gruppe richtig den Bach runter gehen lassen. Denn selbst wenn noch welche von den Einwohnern Shengs Hopes leben sollten, können sie garantiert nicht alle rausholen. Und dann würden sie sich gegenseitig an die Gurgel gehen, bei der Entscheidung, wer denn nun raussoll und wer nicht.
    Da wird selbst der ach so liebe Wachmann seine Schattenseite zeigen, wenn er spiztzkriegt, dass die andern nich einsehen, warum man ein kleines Kind und eine Frau retten soll, die nur Rinderrouladen machen kann, anstatt eines kampferfahrenen Anführers. Die Gruppe wird danach nichts mehr einen, koordiniert gegen die Kultisten vorzugehen, wenn sie sich durch diese Entscheidungen abgrundtief gegenseitig hassen werden und niedermetzeln.
    Da möchte sie Argumente von Hju hören, die sie dazu bringen sollen. Behutsam hob sie die fallengelassene Dose wieder auf und sah halb zu Mary hinüber:
    "Es tut mir Leid wegen Deinen Padre, die Welt ist da echt ein Arschloch in der Hinsicht..
    Wie auch immer, Du hast Fragen gestellt und ich hab sie beantwortet. Damit ist die Sache für mich gegessen, für die anderen kann ich da nicht sprechen. Bist ja nicht nur mir vor den Karren gefahren damit und ob die anderen so auf „Ich blaff euch an, aber nehme das dann alles gleich zurück, weil meinte ich garnicht so“ stehen, weiß ich nicht.
    Bei weitreichenderen Diskussionen musst Du Dir Jemanden suchen, der da Bock drauf hat...“
    Sie hielt die Dose hoch und ließ sie in der Hand wackeln.
    Ich tus nicht, denn ich hab jetzt Hunger und wurde vorhin eingeladen mit dem wohl heißesten noch lebenden Mann der Welt „Dosenfutter zu fressen“ und lasse mir das jetzt nicht mehr nehmen....Adios."
    Sprach’s und kehrte der Jägerin entgültig den Rücken, um sich im Weggehen nach ihrem Anführer umzusehen.
    Dabei unterbricht Haile die allgemeine Kalter-Krieg-Stimmung, indem sie...sowas wie eine ausschweifende Rede hält.
    Inhalt: La Familia es todo.
    Verdammt richtig.
    Kurzerhand macht sie einen Umweg auf die Blonde zu, die am Feuer mit Evi und...Lisbeth oder so stand.
    Spontan machte sie einen Umweg auf das Grüppchen zu. Angekommen stellte sie sich ganz nah an ihre Zombrilla-Schwestern, klopfte ihnen sachte auf die Schultern und meinte:
    "Verdammt gut gesprochen Haile, auch wenn mir die Entwicklung mit Deinem Sprechen etwas Angst macht.
    Du hast Recht. La Familia es todo. Und für La Familia macht man alles und bringt jedes Opfer. Die ganze Welt ist La Familia, dann ist jeder bereit, sich für diese zu opfern, um den Rest der La Familia zu rettem, wie damals Papa, so jetzt wir und die in Alomodome. Das ist unsere Hoffnung, ganz genau...“
    Noch einmal klopfte sie auf die Schultern, irgendwie unbeholfen und unfähig, auszudrücken, wie sehr sie die beiden Frauen leiden konnte.
    "Also...ich muss weiter, lo siento señoritas...“
    Ein Nicken in die Runde, auch gen Lizbeth, und schon war sie wieder weg.
    Léo kam am Ausrüstungshaufen vorbei, sah den Gaskocher und das Kochgeschirr aus dem Reptilienhaus und nahm es kurzerhand mit. Wenn Niemand sonst es wollte, sie wusste, was sie damit machen konnte (< -----------Léo Kochtrait +10%)
    Sie entdeckte Hju schließlich am Rand der Klippe sitzend, einen Schubs vom Tod entfernt. Wenige Schritte später war sie bei, also hinter ihm und hielt ihm die Dose vor die Nase.
    "Que hubo...(Was geht) Ich hoffe, das Angebot steht noch...und wenn nicht, dann hat Dich sicher die ganze Mexican-Standoff ohne Mexican-Standoff –Sache hungrig gemacht.“
    Kurzerhand hockte sie sich neben ihn hin, den Gaskocher einsatzbereit neben sich donnernd.

    Geändert von Mephista (19.10.2015 um 16:32 Uhr)

  6. #6
    Es war ein durch und durch surreales Erlebnis zu hören, wie Haile ihre Ansprache hielt und beinahe alle anderen ihre Rolle einnahmen und schwiegen. Er hatte sie bisher eine Hand voll Worte insgesamt sprechen hören und das auch nur dann, wenn es für sie äußerst wichtig war. Das sie jetzt ganze Sätze hintereinander sprach, unterstrich nur umsomehr, von welcher Zentraler Bedeutung die Rettung der Einwohner von Shengs Hope für sie haben musste. Erst jetzt wurde Frank wirklich klar wie wichtig der Zusammenhalt der Gruppe war und wie sie die Gruppe betrachtete. Als ihre Familie.
    Frank schluckte und spürte die Rührung in sich aufsteigen, konnte sich jedoch zusammen reißen. Daher stand er einfach nur regungslos da und starrte sie verblüfft an. Frank hoffte, das diese mehr als einfach nur unerwartete Ansprache auch die letzten Zweifel daran beseitigen würde und sie als Folge dessen zusammen zum Stadion ziehen und die anderen Retten würden.
    Großartig Haile. sprach er leise, viel mehr zu sich selbst als allen anderen und begann langsam zu applaudieren als er sich aus seiner Starre löste.

  7. #7
    "Tja, Ev.", Jäger hatte sich während Hailes Ansprache zu Lisa und Evi gestellt. Beide Frauen waren ganz gefesselt von den Worten des nicht mehr ganz so stummen Mädchens. Auch Jäger hörte aufmerksam hin, obwohl er die Gewissheit hatte, dass alles bereits gesagt und entschieden worden war.

    "Sieht aus als marschieren wir mit erhobene Haupt und stolze Brust in eine Falle. Ech, ich habs versucht, weißt du. Am Ende keiner kann sagen, ich nicht versucht." Er schüttelte langsam den Kopf, lehnte sich gegen die malträtierte Karosserie des Wagens und verschränkte die Hände vor der Brust. In der Ferne konnte er Jackal ausmachen, der sich immer weiter auf dem Highway von ihnen entfernte, bis nichts weiter als ein kleiner Punkt zu sehen war. Die Landschaft zitterte und waberte in der heißen Luft. Bald wird er völlig hinter dem Horizont verschwunden sein.

    "Oh, hörst du das?" Jäger hielt sich eine Hand ans Ohr und tat so, als würde er angestrengt lauschen. "Wer sagts denn, jetzt wir beklatschen unsere eigene Leichtsinn." Er schaute Frank zu, wie er gerührt dastand und seine Hände zusammenschlug. Selbst Evi lief eine Träne über die gerötete Wange, die sie rasch wieder wegwischte ehe es jemandem auffallen konnte.

    Was war hier nur los? Sind diese Leute überhaupt bereit, Entscheidungen über Leben und Tod zu treffen? So viele tödliche Missionen haben sie erlebt, kämpften verbissen ohne Rücksicht auf das eigene Wohlergehen. Doch sobald es darum ging, eine schwere Entscheidung zu treffen, die sie nicht direkt betraf, zerschmolzen sie in Emotionen und Pathos.

    "Hey, denkst du wir sollten jemanden zu den Zombies dort schicken? Damit er sie nett fragen kann, kurz auf uns zu warten, bis wir die Leute befreit haben? Wir ihnen können kleine Geschenk als Entschädigung geben, ne Dose mit Nudeln vielleicht. Hat unseren Chef wieder friedlich gemacht, wer sagt es könnte nicht auch bei Zombies klappen?" Er schenkte ihr sein versöhnliches Grinsen und streckte ihr die Hand aus. "Wir wieder Freunde, Ev? Was du dazu sagst?"

    Geändert von truecarver (19.10.2015 um 18:01 Uhr)

  8. #8
    Sie war Franks Empfehlung gefolgt, hatte mit ein paar weiteren Schüssen auf die Dosen ihre Hand an der Waffe trainiert, optimiert. Es war erstaunlich, wie schnell man lernte. Eryn machte sich keine Illusionen, ein so guter Schütze zu sein wie alle anderen, die schon länger im Besitz von Schießeisen waren. Doch sie hatte alles gelernt, was sie wissen musste, um sich im Notfall verteidigen zu können, wenn die nächste Begegnung mit Zombie oder Kultist bevor stünde.

    Für einige Momente gab es nichts als die Dosen, das Gewehr und sie. Zumindest bildete die Barfrau sich das ein, um den Stimmen zu entkommen. Augenblicke gaben ihr das Gefühl, bald nicht mehr die einzige zu sein, die schoss. Doch das Chaos um Jackman und den nichtssagenden Kerl, den sie bei den Vultures aufgegabelt hatten, war erledigt und beruhigt, bevor es richtig anfingen sollte.

    Nichts konnte ihre Aufmerksamkeit gewinnen. Auch nicht Snowball, die zu ihren Füßen zögerlich und doch so niedlich wie immer um ihre Aufmerksamkeit buhlte. Doch dann miaute die Katze fast neidisch, als die Schönheit sich mit einem Mal umdrehte, um zu verifizieren, dass das, was sie gerade hörte kam, von wem sie es geglaubt hatte, zu hören.

    "Wir...wir müssen sie retten. Sie sind unsere Familie. Wir sind eine Familie. Die Welt ist eine Familie. Aber wozu sollen wir die Welt retten, wenn es für unsere Familie keine Hoffnung gibt? Wozu Hoffnung spenden, wenn es niemanden mehr gibt, der Hoffnung haben kann?"

    Sie sprach. Und zwar keine einzelnen, zusammenhangslosen Worte, sondern... einen zusammenhängenden Satz. Mehr Englisch als Leo zusammenbrachte. Mehr fluchfreies Englisch als auch ihr Anführer schaffte.

    "Scheiiße."

    Zum Glück hatte das niemand gehört. Doch Hailes plötzliche Aufgabe ihres stummen selbst - und wenn nur für Momente - hatte nicht weniger als eine derartige Entgleisung verdient. Wieder hielt das Kultistenmädchen Eryn einen Spiegel vor. Wieder war sie es, die - ohne es zu wissen - zur Irin zu sagen schien: "Siehst du! Ich springe über meinen Schatten. Was tust du?" Sie hätte das Wunderkind verfluchen können.

    Noch immer beinahe fassungslos zu Haile schauend, legte sich Eryn das Gewehr am dafür gedachten Lederriemen über die Schulter und bückte sich nach Snowball, die sich zuerst etwas zierte, schließlich aber doch nicht anders konnte, als sich die lang ersehnte Einheit Nähe geben zu lassen. Wieder mal drückte die ehemalige Kellnerin das Kätzchen an ihre Brust, direkt dort, wo die INS Ahladita prangte, auf der Flagge, die Evi gebastelt hatte und die allen außer Will bei ihrem Bruch durch die Barrikade Glück gebracht hatte.

    Und so bewegte sie sich wieder in Richtung der anderen, weg vom abgelegenen Dosenstand. Die Stimmung schien sich überhaupt gebessert zu haben. Da war ein Jäger, der Evi in einer entschuldigenden Geste die Hand hin hielt und ein Jackman, der Dosenravioli mit dem Rest der Gewillten teilte.

    Es schien wie das große, ruhige Versöhnen vor den letzten, tödlichen Aufgaben.

    Geändert von MeTa (19.10.2015 um 19:25 Uhr)

  9. #9
    "Tja, Ev. Sieht aus als marschieren wir mit erhobene Haupt und stolze Brust in eine Falle. Ech, ich habs versucht, weißt du. Am Ende keiner kann sagen, ich nicht versucht."

    Autsch. Das saß. Warum hatte Jäger sich überhaupt zu ihr gestellt?

    "Oh, hörst du das? Wer sagts denn, jetzt wir beklatschen unsere eigene Leichtsinn."

    Seine Worte fühlten sich an wie Schläge, die er in ihrem Magen versenkte.

    Hey, denkst du wir sollten jemanden zu den Zombies dort schicken? Damit er sie nett fragen kann..."


    Musste sie ihm wirklich zuhören, warum hatte er es jetzt so auf sie abgesehen, war es denn nicht genug-

    "Wir wieder Freunde, Ev? Was du dazu sagst?"

    Verwirrt sah Evi den Russen nun das erste Mal an. Statt seine versöhnliche Geste anzunehmen, packte sie ihn am Handgelenk, warf Lisa einen entschuldigenden Blick zu und zerrte ihn weg. So, dass sie zumindest halbwegs außer Sicht- und Hörtweite waren, denn sie wusste nicht was geschehen würde, wenn sie ihn jetzt einfach konfrontierte. Um ihn machte sie sich keine Sorgen, eher um sich. Psychischer Zusammenbruch oder so.

    "Findest du das witzig?!", fauchte sie ihn an, sobald sie sich weit genug von den anderen entfernt hatten.
    "Uh.", sagte Jäger erst einmal und rieb sich das Handgelenk.
    "Es wohl nicht war, huh? Ich dachte, kleine Scherz würde vielleicht helfen."
    "Was?"
    Völlig perplex starrte sie ihn an - sofort hatte ihr das jeglichen Wind aus den Segeln genommen.
    "Dann wolltest du mich nicht-"
    Dann wolltest du mich nicht fertigmachen?, wollte sie fragen, aber ihr fiel früh genug auf, was sie da eigentlich dachte. Niemals hätte sie Jäger für jemanden gehalten, dem es Spaß machte andere absichtlich zu verletzen - also Leute, die er eigentlich mochte. Auf jeden Fall hätte sie ihm nie zugetraut, sie absichtlich zu verletzen. Daran hatte sie auch nie zweifeln wollen.

    "Du dich wohl nicht vertragen willst?", durchbroch er Evis Gedanken, durch die sie wahrscheinlich eine ganze Weile lang nur geschwiegen hatte, und wollte sich zum Gehen wenden.
    "Doch!", sagte die Taucherin energisch und hielt ihn auf. Aber danach herrschte Ebbe in ihrem Kopf. Er hatte es eigentlich genau richtig gemacht - davon abgesehen, dass sie ihn völlig falsch verstanden hatte. Einen Witz machen, die Hand reichen und gut ist es. So machte man das. Aber jetzt standen sie hier, keiner sagte ein Wort und der Russe warf ihr einen sehr verwirrten Blick zu. Irgendetwas musste sie sagen, aber ihr viel nur gefühlsduseliger Mist ein. Wann war sie so ein Weichei geworden?

    "Okay, hör zu.", sagte sie schließlich, atmete tief durch, streckte die Schultern und warf ihren Kopf leicht hin und her, als würde sie sich für etwas aufwärmen.
    "Damit ich solche Scherze in Zukunft auch verstehe, müssen mir uns über etwas einig werden." Kurz überlegte sie, ob es eine gute Idee war und sie es nicht einfach dabei belassen sollten, verwarf es aber sofort. Das musste jetzt raus.
    "Ich glaube die Möglichkeit, dass wir uns irgendwie gegenseitig wirklich verstehen, ist längst hinüber, also lassen wir das am besten einfach. Und du bist ein Soldat, du kennst deine Pflicht und meine Emotionen können dir den Arsch auswischen, ja? " Sie grinste leicht und Jäger versuchte es wohl zu erwidern, wirkte aber etwas hilflos, weil er keine Ahnung hatte, was das alles sollte.
    "Aber eine davon verstehst du bestimmt, weil du sie auch hast. Du meintest, du könntest nicht lange mit der Gewissheit leben, die Chance mit Adam verkackt zu haben, sollte es so weit kommen. Nun ja, ich könnte nicht mit der Gewissheit leben, nicht mal einen Versuch zur Rettung der anderen unternommen zu haben."
    Jäger machte seinen Mund auf und sah aus, als wolle er protestieren, aber Evi hob streng den Finger und machte ein paar verneinende Laute. "Die Wahnsinnige ist noch nicht fertig. Jedenfalls weiß ich, dass das völlig unverständlich für dich ist, aber darum geht es jetzt nicht. Der Grund, warum du und ich so denken wie wir denken tut jetzt nichts zur Sache, sondern nur, dass es diesen einen, kleinen Gedanken gibt, den wir am anderen erkennen. Ist das okay?"
    Evi legte in einem Reflex aus der Hoffnung heraus, dass sie ihm so irgendwie besser begreiflich machen konnte, ganz leicht ihre Hand auf sein Herz. Gleich darauf zog sie sie jedoch erschrocken wieder zurück, weil ihr auffiel, wie seltsam das war. Sie machte eigentlich Fistbumps und Schulternklopfer, nicht so einen Scheiß. Machten sich die Gliedmaßen von verdammten Heulsusen, zu der sie offensichtlich geworden war, immer selbstständig?

    Um die Peinlichkeit zu überwinden, und auch, um die Stimmung nicht wieder zu etwas Ernstem verkommen zu lassen, grinste Evi Jäger dann breit an. "Aber hey, die Idee mit den Nudeln gefällt mir. Vielleicht rede ich nur Bullshit" - was ohne Frage auch ohne Witz zutraf - "und es ist doch genau das unsere gemeinsame Sache. Mit Zombies einen Happen essen und wer weiß, vielleicht haben sie was zu trinken und..."
    Sie drehte den Ring von Jäger wieder zwischen ihren Fingern, diesmal aber eher, weil ihr keine dummen Fantastereien für dieses Szenario mehr einfielen, und schließlich zwinkerte sie dem Russen zu.
    "...wir sind wieder Freunde."

    Geändert von Lynx (19.10.2015 um 21:20 Uhr)

  10. #10
    Eigentlich wollte er sicher gehen, dass zwischen ihm und Evi keine dicke Luft mehr herrschte. Sie hatte sich nach Jägers Appell an den Rest der Gruppe aufgelöst zurückgezogen und einer musste schon selten dämlich sein um nicht zu bemerken, dass Jägers eigene Worte der Grund dafür waren. Seine letzte Erinnerung lag wenige Minuten zurück. Er wollte ihr einen kameradschaftlichen, dreckverkrusteten Händedruck anbieten. Mit zwei Ergebnissen dieses Unterfangens rechnete Jäger bereits: entweder sie nimmt es an und erwidert die Geste. Oder sie scheuert ihm eine. Schlimmstenfalls könnte er die Gelegenheit dazu nutzen, seine Reflexe zu testen, wenn der Schlag wie ein Güterzug auf ihn zurollen sollte.

    Auf einmal fand er sich aber an einem abgelegenen Ort wieder. Evis tadelnder Blick ruhte auf seinem Gesicht.

    "Okay, hör zu."

    Was folgte war ... uh, er wusste nicht wie man es nennen konnte. Hin und wieder versuchte er den Mund aufzumachen um ein 'Huh?', oder, dramatischer, ein 'Was?' zwischen ihre Worte reinzukriegen. Stattdessen bekam Jäger keinen einzelnen Laut mehr heraus.

    "...wir sind wieder Freunde."

    Jägers Wimpern flatterten, während er sich davon überzeugte, dass es sicher war das Wort zu ergreifen. Mechanisch kratzte er seinen Hinterkopf, aber nicht weil es juckte, das tat es fast nie.

    "Also ... ich nicht erwartet, dass du mir deine ganze Herz ausschüttest, Rotschopf." Das Kratzgeräusch wurde lauter und klang wie chrr-chrr-chrr. "Ich nicht weiß, was ich sagen soll. Würde ja gern, denke muss sogar, bin aber nicht gewohnt an sowas." Er ließ den Blick über das vertrocknete Terrain um sie herum schweifen. Eine endlose Einöde. Nichts worauf man ein Auge richten konnte. Trockener, von tiefen Rissen zerfurchter Boden, darüber der blasse Himmel. In einer geraden Trennlinie trafen sie aufeinander.

    "Damals im Ural, wenn jemand hat Problem mit andere Kollege, wir lösen das in eine Ring. Also kein echter Ring, nur ein Haufen hässlicher, lauter Typen in eine große Kreis, und im Kreis zwei Kerle, die sich nicht ausstehen können. Dann sie sich gegenseitig die Differenzen aus dem Leib prügeln. Der Gewinner hilft immer dem Verlierer auf die Beine, dann jeder geht wieder an seine Posten." Er machte eine Bewegung mit den Armen, wie ein Schiedsrichter, der das 'Aus' eines Boxkampfes anzeigt. "Das wars auch schon. Deshalb ich jetzt ein wenig überfordert. Nur ..." Pause. Dann fuhr er langsam wieder fort. "Nur, bevor du mir Freundschaft anbietest, ich dir muss doch noch etwas sagen. Dieses Mal keine Scherz, sondern Ernst, ja? Ich weiß du wütend auf mich, weil ich unser Plan als Wahnsinn bezeichnet habe. Dir zuliebe ich es gerne wieder zurücknehmen würde, aber ich das einfach nicht kann. Ich müsste lügen und das ich auch nicht kann. Nicht hier, nicht jetzt." Kopfschütteln, Blick direkt in ihre Augen. "Du musst verstehen, dass alles ... alles, was in meine Leben mich an diese Ort, zu diese Mission geführt hat, mir nicht erlaubt unser Vorgehen anders zu bezeichnen. Wenige retten, um Viele in Gefahr zu bringen? Während so viel auf dem Spiel steht?" Erneutes Kopfschütteln, dieses Mal heftiger, bestimmter. "Nein. Das einfach nicht richtig. Nicht für mich. Aber du weißt was? Wir werden tun was wir tun müssen. Es gibt immer eine Chance etwas zu schaffen. Ich will nur, dass du weißt, was ich darüber denke. Wenn du also immer noch Freunde sein willst ..." Er spuckte in seine Handfläche und hielt sie ihr erneut hin. "... und mich wirklich, ich meine wirklich verstehst, dann hier ich bin. Wenn du aber denkst mir unsere Leute egal und ich mich um nichts kümmere, dann ich werde auch verstehen. Wir können dann immer noch wie echte Soldaten sein, eine Hand wäscht die Andere und einer für alle. Hoffentlich ... wir aber mehr sein können als das, ja?"

    Wieder schaute er sie mit gerunzelter Stirn an, die offene Hand schwebte einsam über dem kargen, aufgeheizten Boden.

    Geändert von truecarver (19.10.2015 um 23:56 Uhr)

  11. #11
    Langsam spürte er wie wieder Ruhe in ihm einkehrte.
    Die Last auf seinen Schultern und der Druck auf seiner Brust schien nachzulassen.

    Jackman schaute auf seine Zigarre.
    Zur Hälfte war sie abgebrannt und eine dicke Schicht Asche hing noch an der glühenden Seite, drohte jeden Moment abzufallen und sich im Wind zu verteilen.
    Hugh griff an seinen Flachmann und hielt ihn vor sich.
    Mit einem Tippen seines Zeigefingers löste er die Asche der Zigarre ab. Leblos fiel dieser zu Boden, wurde durch leichte Windböen zum Ende der Klippe gedrängt.
    Zögerlich drückte er das halb aufgerauchte Zigarre gegen das Blech seines Trinkgefäßes.
    Er würde sich das Ding aufheben. Für einen besseren Moment.

    Wenn sie es geschafft hatten. Oder wenn er kurz vorm draufgehen war. Jeder Moment war besser als dieser jetzt.

    "Wir...wir müssen sie retten. Sie sind unsere Familie. Wir sind eine Familie. Die Welt ist eine Familie. Aber wozu sollen wir die Welt retten, wenn es für unsere Familie keine Hoffnung gibt? Wozu Hoffnung spenden, wenn es niemanden mehr gibt, der Hoffnung haben kann?"

    Jackmans Kopf ruckte herum.
    Wer zum...
    Er schaute direkt Haile an die tatsächlich sprach.
    Was zum...
    Nicht nur ein Wort, nicht nur einen Satz. Sondern gleich mehrere. Am Stück.
    Aber...

    Der Schauspieler schaute den kohligen Zigarrenstummel an und dann wieder zurück zu Haile.
    Aus irgendeinem Grund kam ihm einer der dümmsten und abgedrehtesten Sätze in den Sinn den er je gehört hatte und der stammte ausgerechnet von Kerosa.

    "Fick mich in den Arsch und würg mich bis ich blau anlaufe... die Kleine kann ja reden."

    Jackman blickte wieder auf den Zigarrenstummel und fragte sich, warum er keine 5 Sekunden hätte warten können.
    Das hätte aus dieser Zigarre eine echte Siegeszigarre gemacht. Denn wenn Haile anfängt zu reden, dann war das ein echter Gewinn für sie alle hier.

    Plötzlich hatte er eine Dose ohne Banderole vor der Nase.

    "Que hubo...(Was geht) Ich hoffe, das Angebot steht noch...und wenn nicht, dann hat Dich sicher die ganze Mexican-Standoff ohne Mexican-Standoff –Sache hungrig gemacht.“

    Léo stand neben ihm und setzte sich ohne weitere Fragen zu ihm.
    Scheppernd klatschte sie ein Outdoor Kochgeschirr neben sich und lächelte ihn an.

    "Scheiße. Wenn ich einmal was anbiete, dann steh ich auch dazu. Egal was es ist."

    Jackman griff die Dose voller Ravioli und hielt sie kurz in der Hand ehe er sie einmal in die Luft warf und wieder auffing.
    Er lehnte sich nach hinten und griff an Léo vorbei.
    Auch an einen ihrer kaputten Dosenöffner hatte sie gedacht.
    Das abgebrochene Werkzeug war in seinem momentanen Zustand vermutlich scharfkantiger, als es zuvor war.

    Während Hugh den Arm hinter Léo entlang führte ließ er es sich nicht nehmen sie auch noch kurz an der Hüfte zu packen und zu drücken.
    So dumm es auch klang, aber die Dose Ravioli und die Nähe von Léo waren jetzt einfach das was er brauchte um aus ein paar ruhigen Minuten mit Tabak und Schnaps noch das Beste rauszuholen.
    Jeder seiner damaligen Bekannte hätte ihn vermutlich schief angeschaut. Dosenravioli waren nicht wirklich das gewesen, was seine lukullische Mitte in Aufregung versetzt hätten.
    Mittlerweile hatte er sich aber auch damit angefreundet Kidney Bohnen aus der Büchse zu löffeln und war ein großer Freund von Dosenthunfisch geworden.

    Jackman zog seinen Arm wieder zurück und drückte das abgebrochene Metallwerkzeug des Öffners an den Deckel der Dose.

    "Ich sag dir. Du kannst dir kaum vorstellen wie sehr ich gerade diese Dose einfach nur... hrghh..."

    Jeder der ihm genau zusah konnte genau erkennen, dass er gerade einiges an angestauten Gefühlen an der armen, wehrlosen Dose ausließ.
    Der spitze Dorn bohrte sich tief in den hilflosen Blechkörper und Jackman drehte diesen auch noch in der offenen Wunde, als würde er jemanden...

    "Mhh..."

    Hugh zog den Öffner wortlos wieder aus der Dose heraus und setzte ihn nun am Rand des Deckels an.
    Mit schabenden Bewegungen löste er den runden Deckel von den Seitenwänden damit er diesen einfach umbiegen konnte.

    "Jackpot. Bolognese Ravioli. Weisst du, bevor ich mich mit meinen nackten Fäusten durch die Masse an Untoten da unten boxe kommt das doch echt gelegen. Wer hat schon Bock drauf zu gehen und dabei auch noch hungrig zu sein?"

    Mensch. Leute hatten ihn damals Künstler genannt.

  12. #12
    "Scheiße. Wenn ich einmal was anbiete, dann steh ich auch dazu. Egal was es ist."
    Damit packte Hju sich die Dose und ließ sie einen Salto in der Luft machen. Poser.
    Anstatt sie um den Dosenöffner zu bitten, nahm er ihn sich selbst, griff dabei um sie herum und auf dem Rückweg mehr oder weniger zufällig an die Hüfte. Perverser Poser.
    Léos Lächeln wurde dabei aber breiter.
    Kerosin würden wahrscheinlich die Nippel vor Neid abfallen, falls sie das sehen würde. Aber lieber nicht, die Latina war so dermaßen froh, das Fangirl schon ne ganze Weile lang nirgendwo gesehen zu haben.
    "Ich sag dir. Du kannst dir kaum vorstellen wie sehr ich gerade diese Dose einfach nur... hrghh..."
    Mit erhobenen Augenbrauen betrachtete sie seine... fast schon folternde Hinrichtung der Dose.
    Da hatte Jemand offensichtlich ein Hühnchen nicht so rupfen dürfen, wie er es gerne gewollt hätte. Verübeln konnte sie ihm es absolut nicht, sie war eine strikte Befürworterin von sofortiger Agressionsabladung.
    "Mhh..."
    Offenbar hatte er das Blechding genug getötet, um es nun normal öffnen zu können.
    Guapo bog den Deckel auf.
    "Jackpot. Bolognese Ravioli. Weisst du, bevor ich mich mit meinen nackten Fäusten durch die Masse an Untoten da unten boxe kommt das doch echt gelegen. Wer hat schon Bock drauf zu gehen und dabei auch noch hungrig zu sein?"
    "Ich nicht, soviel steht schonmal fest, muchacho...“
    Sacht nahm sie ihm das leicht zu verschüttende Gut wieder ab und stellte es neben sich auf den Gaskocher.
    Nach kurzem Rumfriemeln sprang er an und es hieß Warten. Mit ihrem Alltweckmesser-Löffel rührte sie ab und an um, das metallene Klappern das einzige Geräusch zwischen den den beiden.
    Es war fast schon meditativ. Eine Ruhe kehrte in Léo ein, sich einfach mal eine zeitlang sowas wie entspannen zu können und etwas Triviales tun zu können.
    Nach etwa zwei Minuten brach Léo das Schweigen, den Blick weiter abgewandt:
    "So, jetzt mal Jalapeños bei die Tacos... ich weiß, Du willst nicht mit mir plaudern, weil Du mich auf einmal magst, sondern weil ich mit zu diesem Alomdome kommen soll.“

    Klonk, klonk.
    „Das wird wohl jetzt so ablaufen: Nachdem wir ne Weile stumm futtern, blubbern wir ein wenig über dies und das, reden dann über voll privates Zeug aus unserm tiefsten Inneren und dann, weil wir uns ja damit ach so vertraulich geworden sind, kommst Du und sagst: ‚Hey Léo, komm doch mit’ und ich soll dann auf einmal durch dieses super Gespräch total dabei sein, oder? Ist das so ungefähr der Plan?“

    Mit dem letzten Satz drehte sie sich zu ihm, halb belustigt.

  13. #13
    Evi hatte Jäger noch nie so reden hören. Erst einmal war da auffällig wenig Gestammel, was schon ziemlich bezeichnend für eine tiefgründige Unterhaltung zwischen ihnen beiden war. Aber es war auch der Ton. Sie kannte ihn aufgebracht, mutig, zackig, verlegen, lustig,... aber das hier war anders. Und deshalb war es auch nicht so schwierig, einfach zuzuhören. Ihm nicht nur ihre Gefühle klarmachen zu wollen, sondern erstmals seine auch wirklich zu verarbeiten und zu verstehen.

    "Ich weiß du wütend auf mich, weil ich unser Plan als Wahnsinn bezeichnet habe. Dir zuliebe ich es gerne wieder zurücknehmen würde, aber ich das einfach nicht kann. Ich müsste lügen und das ich auch nicht kann. Nicht hier, nicht jetzt."

    Sie hatte doch genau dasselbe mit ihm getan, was sie ihm vorhin vorgeworfen hatte - sie hörte ihn, aber dachte nicht darüber nach. Jemanden verstehen zu wollen, weil man es sich nicht mit ihm verscherzen wollte war etwas anderes, als wirklich zu verstehen.

    "... und mich wirklich, ich meine wirklich verstehst, dann hier ich bin. Wenn du aber denkst mir unsere Leute egal und ich mich um nichts kümmere, dann ich werde auch verstehen. Wir können dann immer noch wie echte Soldaten sein, eine Hand wäscht die Andere und einer für alle. Hoffentlich ... wir aber mehr sein können als das, ja?"


    Ein seltsames Gefühl erfasste die Taucherin, und sie wusste nicht so recht wohin damit. Es war eine merkwürdige Art von Freude, vielleicht war sie sogar ergriffen, aber irgendwie auch traurig. Fast fühlte sie sich sogar schuldig.
    Jägers Hand ragte ausgestreckt vor ihr, und sie konnte sehen, wie die Schwerkraft den Speichel daran zäh und langsam nach unten bewegte.

    "Wenn es dir egal wäre, wärst du längst nicht mehr hier.", sagte sie leise, immer noch den nassen Punkt auf seiner Haut fixierend. "Es stimmt, es wird eine Falle sein und es wird schwierig. 'Wenige retten, um viele in Gefahr zu bringen.' Du hast recht, das klingt nach Wahnsinn." Sie lachte etwas bitter.
    "Ich glaube ich konnte einfach nicht verstehen, wie wütend und energisch - ohne Rücksicht auf Verluste - du dich ausgedrückt hast. Oder ich wollte nicht. Ich wollte das einfach nicht hören. Aber jetzt sehe ich es etwas klarer."

    Und damit machte sie einen langgezogenen, kehligen Laut und spuckte in ihre eigene Hand. Die Taucherin sah dem Russen in die Augen, als sie seine Geste annahm und der feste Händedruck die Freundschaft mit einem leisen Pftsch besiegelte.
    "Ich werde nichts unversucht lassen, um sicherzustellen, dass der Wahnsinn es am Ende wert war."

    "Aber wenn es dir hilft, können wir uns auch immer noch prügeln.", sagte Evi schließlich grinsend, als sie ihre Hände wieder lösten und sie eine Faust bildete, um die feuchte Stelle wie etwas ganz Besonderes zu bewahren. "Nur musst du sanft zu mir sein, ich glaube ich habe all meine Kraft und Muskeln auf dem Weg ins Land der weinerlichen Pussys abgegeben."

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