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Thema: [ZOOOOOmmxBIES! Staffel 3] Station 5 – Crossroads - "Zwischenspiel"

  1. #21
    Jackman verzog den Mund, seine Lippen waren nur noch ein schmaler Streifen und seine Stirn war in nachdenkliche Falten gelegt.
    Jäger war gerade eben einfach nur der gewaltigste Schwanz den er je getroffen hat.

    "Gabriel hätte ihn gemocht, der stand auf dicke Schwänze... wobei... ich glaub der meinte den Satz damals anders."

    Er stempelte alle die Ihre Familie retten wollten einfach als Wahnsinnige ab und rechtfertigte das mit seiner komischen Erklärung nur rational zu denken weil... seine Familie gestorben ist? Jackman Familie ist auch tot.
    Vor über 20 Jahren als sich diese Scheiße ausgebreitet hat. Viele Nächte lang hatte er immer wieder die Bilder vor seinen Augen.
    Seine blutig verschmierte Tochter, die blutroten Augen in denen die Adern vor Anstrengung geplatzt waren als sie seine Frau...

    Jackman schüttelte ungläubig den Kopf. Am liebsten hätte er Jäger gerade die Nase gebrochen und ihm gesagt, dass er sich doch einfach verpissen soll wenn er das möchte.
    Aber dafür war er dann doch zu sehr ein Teil dieser Gruppe und konnte seinen Wunsch auch nachvollziehen.

    "Ich respektiere eure Meinungen nicht, ich verstehe sie nicht!"

    Eryn trat auf den Plan und schüttelte energisch den Kopf.

    "Ich wollte euch nur wissen lassen, dass Evi in dieser einen Sache nicht für mich spricht."

    Sie sprach immer schneller und immer wütender.

    "Versucht eure egoistische Scheiße nicht als rationale Überlegungen zu tarnen, ihr... Kein Kind mehr soll mit eigenen Augen ansehen, wie die Familie vergewaltigt und zerfleischt wird? Achso, und wir lösen das Problem, indem wir uns das nicht ansehen, sondern weggucken und es einfach geschehen lassen. Clever!"

    Nun wandte Sie sich direkt Jäger zu und fing an Ihre Standpauke fortzusetzen. Die Frau war so pissig gerade.

    "Sprich nicht von Verstand! Du willst Freunde sterben lassen, die uns prima dabei helfen könnten, unsere Mission zu Ende zu bringen. Was, wenn wir da stehen und nicht weiter wissen? Brauchen wir nicht einen Sheng, der mehr Ahnung von all dem hat als jeder von uns? Wenn wir einer Übermacht an Feinden gegenüberstehen... brauchen wir dann nicht erfahrene Scavenger, die uns helfen, die Armee der Untoten zu bewältigen? Also bitte - du willst den einfachen Ausweg, nicht die logische oder sogar richtige Wahl. Arschloch!"

    Eryn sprach Jackman zum Teil aus der Seele. Anfangs konnte er auch kein Stück nachvollziehen warum zum Fick man sich gegen Shengs Hope und damit gegen seine Freunde entscheiden sollten.
    Gerade Jäger konnte er nicht verstehen. Léo... Léo war anders. Sie war immer bei Ihnen aber auch merkwürdig weit weg. Er spürte eine Form von zögerlicher Distanz bei ihr und wenn er so Recht darüber nachdachte...

    Er erinnerte sich an das erste Mal als er sie traf. Damals in Australien. Das kleine Mädchen mit Ihren Freunden, Ihrer Familie.
    Jackman sah keinen einzigen von diesen Personen hier und er fragte sich was wohl passiert sein könnte. Auseinandergelebt? Getrennt worden? Umgekommen?
    Was auch immer es war, in seinem Kopf setzte sich die Überlegung fest, dass irgendwas einen Keil zwischen diese damals so erschütterte und doch vom Zusammenhalt getriebene Gruppe getrieben haben muss.
    Vielleicht war das der Grund warum Léo so hart war.
    Niemand von Ihnen konnte wissen was sie dort im Stadion finden würden. Im besten Fall könnten Sie Ihre Familien befreien, im schlimmsten Fall kämen Sie zu spät oder... müssten sich entscheiden.
    Die absolute Katastrophe wäre es, wenn Sie nicht alle retten könnten und Richter und Henker zugleich sein müssen. Wer kommt mit und lebt, wer muss zurückbleiben und sterben?

    Jackman versuchte die Gedanken seiner Mitstreiter die sich gegen Hope entschieden nachzuvollziehen und glaubte dies auch zu schaffen.

    "Eryn hat Recht. Unseren Wunsch die Überbleibsel unserer... Ihrer Familien zu befreien als Wahnsinn abzutun ist unter aller Sau. Jäger, das ist ein krasser Vertrauensbruch und ich hätte von dir anderes erwartet. Trotzdem..."

    Jackman wandte sich Eryn zu.

    "Es bringt auch nichts jetzt mit Gift zu spucken wenn unsere Leute Ihre Gedanken miteinander teilen wollen. Jäger ist der Meinung, dass die Mission das wichtigste ist. Vielleicht weil er Angst hat, dass wir niemanden von unseren Liebsten retten können, vielleicht weil er Angst hat, dass wir alle draufgehen und wir die Menschheit damit erneut verdammen. Seine Ängste sind real und wir müssen sie so annehmen wie sie sind."

    Er wandte sich wieder Jäger und Léo zu.

    "Trotzdem... ich will niemanden von euch zwingen mitzukommen. Wenn ihr der festen Überzeugung seid gehen zu müssen... dann müsst ihr das wohl tun. Aber ich würde mich freuen euch an unserer Seite zu wissen. Gerade jetzt brauchen wir euch als gute Freunde."

    Hugh schaute nun Léo speziell an.

    "Ich habe keine Ahnung wie deine letzten... mhh... 18 Jahre aussahen. Was dir passiert und widerfahren ist. Wie gesagt, ich zwinge dich nicht, aber schau dir Haile und Evi an. Beide wollen sie Sheng befreien. Die Eine will ihn befreien weil er ein zu großes Loch hinterlassen wird die andere... weil..."

    Er blickte zu Haile und er erinnerte Sie an zwei Frauen die er einst sah. Unbeugsamer Wille.

    "...weil Sie so etwas wie Ihren Vater gefunden hat."

    Vorsichtig stiefelte er zu den Vorräten der Gruppe und nahm eine der silbern schimmernden Blechdosen die er aus dem Wrack in Shengs Hope barg.
    1A Dosenravioli. Keine Ahnung was diesmal genau drin war. Einfach nur Tomatensauce? Vielleicht auch die Deluxe Variante mit Bolognese Sauce. Es war auch egal. Mit seinem geborgenen Schatz ging er wieder zu Léo.

    "Bevor wir also irgendwas entscheiden... lass uns erst darüber reden. Ich hab auch Ravioli dabei. Dann kann man sich zumindest kurz anschweigen und so tun als würde man gerade kauen wenn die Gedanken anfangen zu rasen."

    Geändert von Gendrek (18.10.2015 um 12:08 Uhr)

  2. #22
    "Eryn hat Recht" meldete sich Lisa leise zu Wort. In den vergangenen Tagen war sie recht schweigsam gewesen. Seitdem sie aus dem zerstörten Sheng's Hope aufgebrochen waren, wusste sie nicht so recht etwas mit sich anzufangen. Sie fragte sich, welchen Nutzen sie in dieser Gruppe haben sollte und wofür sie all das überhaupt noch taten. Sie war auf die Mission mitgegangen in dem Glauben ihre Mutter gut versorgt zu wissen bei den guten Leuten von Sheng's Hope. Sie glaubte an eine Zukunft, eine "Rettung der Menschheit" und ihre eigene Zukunft malte sie sich in einem ausgebauten Sheng's Hope aus, ihrer Heimat. Der einzigen Heimat, die sie jemals kannte.
    Aber nun? Alles war zerstört, die meisten Einwohner tot oder verschleppt. Ob sie noch lebten war ungewiss. Und ob ihre kleine Gruppe in der Lage war den Ort wieder aufzubauen? Lisa verkroch sich, neigte dazu Trübsal zu blasen und versteckte sich ständig hinter der Ausrede, dass ja jemand auf Adam und den Wagen aufpassen müsste.

    Nun aber hörte sie die Worte von Evi und Eryn, und auch von Jackman. Und sie hatten Recht. Wenn es noch eine Hoffnung gab, dann mussten sie dieser folgen. Und für die vor ihnen liegende ungewisse Herausfoderung beim Forschungszentrum konnten sie auch jede weitere Hilfe brauchen. Sie nickte Frank zu, der in diesem Moment ebenfalls diesen Gedanken aussprach. "Wir werden sie retten!" sagte sie nun mit lauter fester Stimme, blickte jeden in der Runde einmal an und setzte sich schließlich neben Evi an Adams Wagen. "Wir werden sie retten" wiederholte sie noch einmal leise an die Rothaarige gewandt und strich ihr leicht über den Arm. Am liebsten hätte Lisa sie in den Arm nehmen wollen, aber sie war sich nicht sicher ob die Taucherin dies gewollt hätte. So besonders gut kannten sie sich schließlich doch nicht.

  3. #23
    Noch bevor Eryn Frank antwortete, sprach sie zu Jackman. Er war ein guter Anführer, konnte er doch noch im Angesicht der lächerlichen Ausflüchte Jägers ein Diplomat bleiben, ohne dabei an Entschlossenheit und Durchschlagskraft einzubüßen. Diese Fähigkeit besaß die Barfrau nicht. Sie war immer eine gute Schauspielerin gewesen, hatte oft eine fälschende, verharmlosende Maske getragen, doch in diesem Moment war es ihr nicht möglich, ihre Verachtung nicht auch zu zeigen.

    Ihre Stimme war lauter als nötig, stand der Leiter ihrer Mission doch direkt neben ihr. Sie wollte, dass auch andere, insbesondere Jäger, sie hören konnte.

    "Angst ist eine Emotion, und die will er ja angeblich nicht zulassen. Wenn er wirklich Angst hat... okay, aber der Kerl ist alt genug, um das auch so zu sagen. Ich habe keine Lust, seine Worte für ihn auseinanderzupflücken, um mir die Variante rauszupicken, die am wenigsten... Scheiße ist. So!"

    Erst jetzt wandte sich wieder an Frank, der ihrem Nachfragen ohne Zögern nachgekommen war und natürlich für das Retten ihrer Freunde und - vor allem in seinem Fall - Familie war. "Sorry!", entschuldigte Eryn sich dafür, abgelenkt worden zu sein. "Super, dass du mir hilfst. Wir können jederzeit loslegen. Ich kann ja nicht früh genug wissen, wie man damit umgeht." Sie zwang sich zu einem Lächeln, nach dem ihr nicht war. Sie hoffte, das Wissen, welches Frank sie anlernen würde, nie in einem absoluten Ernstfall um- und einsetzen zu müssen. Ihr Blick gab Zuversicht vor, die zumindest etwas echter wirkte, als auch Lisa sich für das Retten der entführten Bewohner von Sheng's Hope aussprach.

  4. #24
    Seine Augen sprangen ungläubig von Jackal zu Eryn und wieder zurück.

    "Ich will Freunde sterben lassen!?", er war außer sich, konnte seinen Ohren nicht trauen. Dass sie nichts davon hielten, ihre eigenen Gefühle zurückzustellen wie es sich in solchen Situation gehörte und die allerwichtigste Aufgabe so kurz vorm Ziel zu Ende zu bringen, war ihm bewusst noch ehe er den Mund aufgemacht hatte. Er sah es als seine Pflicht an, auf Vernunft zu pochen. Gerade jetzt, wo sie kurz davor standen den wahrscheinlich größten Fehler zu begehen, der nicht nur sie und ihre Liebsten, sondern diese ganze Müllhalde von einer kaputten Welt für immer verdammen würde. Nun musste er frustriert feststellen, dass seine Worte völlig an ihren Ohren vorbei geflogen waren. Das war es, sie hörten ihm einfach nicht zu.

    "Du gottverda ...", er bremste sich. Das Herz pochte wild in seiner Brust, er war dabei sich kurz vor einem Himmelfahrtskommando viele Feinde zu machen. Die Worte müssen gut gewählt sein, du darfst dich nicht in das sinnlose Gezeter herabziehen lassen, sagte er sich und atmete tief durch. Es geht nicht um dich und nicht um sie. Die Sache ist größer als wir, das war sie schon, als diese verfluchte Kapsel an ihren Strand geschwemmt wurde. Ich hoffe du bist es wert, Adam. Herr im Himmel, ich hoffe du bist das alles hier wert.

    Als sich sein Atem etwas beruhigt hatte, sagte Jäger:

    "Ich vielleicht kein guter Redner ...", er atmete nochmal tief durch, sprach die Worte langsam aus, versuchte sie mit Bedacht zu wählen, "... aber verdammt nochmal ich guter Soldat. Ich mein Leben für die Sache riskiert, wie jeder Andere hier auch. Ich habe Recht euch zu sagen, dass mit offene Augen in offensichtliche Falle zu rennen blanke Wahnsinn ist. Vielleicht Wahnsinn aus richtigen, aus tapferen Gründen. Ich doch nicht sage ihr schlechte Menschen, nicht nach allem was ihr getan und was ihr dabei verloren habt. Aber unter Strich, es bleibt eben nur das Eine stehen: Wahnsinn. Seht doch!"

    Seine Hand schoss in die ungefähre Richtung des Labors, ihrer letzten Station, wo die finale Schlacht für das Schicksal der menschlichen Rasse ausgefochten werden wird.

    "Wir können unser Ziel schon fast vor uns sehen! Versteht ihr nicht? Da! Alles was wir müssen machen ist dorthin zu spazieren, Dornröschen aus seine Schlaf zu wecken, ihm zwei Mal in den Arsch treten, ein Mal für Vince, ein Mal für Doc, und dann wir lassen ihn machen sein Ding. Wieviel Leben wir damit retten, häh? Wieviel Leid wir damit beenden? Auf einen Streich, einfach so!"

    Sein Gesichtsausdruck hatte beinahe etwas flehendes.

    "DAS ist unsere Verantwortung. Nichts anderes, nicht unsere persönliche Sehnsucht. Nicht mal unsere eigene Trauer. Wir jetzt nur Arme und Beine, die zusammen funktionieren müssen. Mehr dürfen wir einfach nicht sein, wenn Schicksal von ganze Welt auf unsere Schultern lastet. Wir bringen ultimative Opfer, weil wir in diesem Augenblick, an diesem Ort als Einzige in der Lage sind, die Opfer aller anderen zu beenden! Warum ihr das nicht versteht? Wie könnt ihr wagen zu sagen mir alles egal, ihr dickköpfige Dumpfbacken, suki blyat!" Oops, da war es ihm schließlich doch rausgerutscht, aber als er in die Augen dieser Leute blickte und nichts als Verständnislosigkeit, ja sogar Feindseligkeit darin fand, wurde ihm klar, dass auch diese Worte in der Luft verpufft sind. Geschlagen hob er die Arme leicht an und ließ sie wieder kraftlos fallen, als wüsste er nicht mehr weiter.

    "Fein.", sagte er und nickte leicht mit dem Kopf. "Okay. Ich habe gesagt, ich gute Soldat. Und ich gute Soldat bis zum Schluss." Er erwiderte Jackmans Blick. "Du also sagst, wir retten unsere Leute. Ich sage, wann wir aufbrechen. An vorderster Front ich werde stehen und meine Körper vor Zombiehorde ich werfe, wenn damit auch nur 5 Minuten mehr Zeit für Rettung bleibt. Daran wird kein Zweifel geben. Ihr werdet sehen, ihr alle werdet noch sehen. Aber eins ich werde dir sagen, so deutlich ich nur kann." Langsamen Schrittes kam er auf Jackman zu, ohne den Blick von ihm abzuwenden. "Wenn wir durch deine Entscheidung zu spät sein werden, Häuptling. Wenn alles was wir durchgemacht haben für Nichts gewesen ist, weil du beschlossen hast, eine handvoll Menschen die uns allen etwas bedeuten sind wichtiger, als Ende der Zombieplage und die Freiheit aller Anderen." Ihre Gesichter waren nun wenige Zentimeter voneinander entfernt. Jägers Unterlippe bebte leicht als er die Worte sprach, sein Zeigefinger bohrte sich fest in Jackmans Brust. "Dann ich dir niemals vergebe. Niemals, hörst du!? Du solltest besser drauf hoffen, dass einer von uns in dieser Ruine drauf geht, denn wenn das alles hier vorbei ist, ich schwöre auf Grab meiner Familie, ich finde dich, Chef. Wo auch immer du stecken wirst, ich finde dich. Und wenn ich mit dir fertig bin, knüpfe ich mir jeden einzelnen dieser durchgeknallten Zombieficker in ihren Roben vor bis ich nicht mehr kann aufrecht stehen." Er schüttelte nachdrücklich den Kopf, die Augen funkelten in ihren dunklen Höhlen. "Mit so eine große Fehler ich einfach nicht bereit bin lange zu leben. Bist du?" Jäger blieb noch einen Augenblick stehen, versuchte eine Regung in dem großen Gesicht des Chefs auszumachen. Wut, Angst, Abscheu - irgendwas. Selbst wenn auch diese Worte in der Luft verpuffen sollten, Jäger war bereit das eigene Herz aus der Brust herauszureißen um damit solange auf Jackmans sturen Schädel einzuschlagen, bis er leblos zu Boden sank.

    "Soldat bis zu letzte Atemzug, Chef!", schrie er ihm plötzlich aus voller Kehle ins Gesicht, straffte den Körper und salutierte mit einer stürmischen Handbewegung. Sein Körper zeigte nichts als Respekt eines Soldaten, der darauf brannte seinen nächsten Befehl zu erhalten, in seinen Augen aber standen Wut und Entschlossenheit. Geschickt drehte er sich auf den Absätzen um 90 Grad und entfernte sich von der Gruppe, ohne einen Blick zurückzuwerfen. Nur Hände und Füße. Nicht mehr, nicht weniger.

    Geändert von truecarver (18.10.2015 um 13:57 Uhr)

  5. #25
    Frank seufzte, er wusste nicht was er angesichts Jägers Rede sagen sollte. Er konnte irgendwo verstehen warum Jäger dachte wie er dachte, allerdings konnte er es auch nicht im geringsten gutheißen. Es war ihre Pflicht die Bewohner von Shengs Hope, ihre Freunde, ihre Familien zu retten. Am liebsten wäre er Jäger nachgegangen, wusste aber nicht, was er vernünftiges sagen sollte, dass die Situation nicht noch schlimmer machte und ihn zugleich irgendwie mit der Gruppe versöhnte. Ich möchte euch alle nur noch einmal daran erinnern, dass trotz aller Meinungsverschiedenheiten jetzt Zusammenhalt am wichtigsten ist. Egal welchen Weg wir nehmen, es wird so oder so gefährlich werden, sehr gefährlich. Da wird es uns nicht helfen wenn wir uns gegenseitig an die Kehle gehen. Wir müssen einander vertrauen können.Er seufzte tief und drehte sich recht apprupt zu Eryn um.
    Also gut Eryn, dann fangen wir mal an. sagte er zu ihr, schnappte sich ein paar leere Dosen und führte sie dann zu einer leeren Fläche ein paar Meter entfernt, auf der sie in Ruhe das schießen üben konnten. Zuersteinmal: begann er während er die 4 Dosen in einer Reihe aufstellte. Ziele nicht auf Menschen, wenn du es nicht auch ernst meinst. Das ist eine Waffe die du in deinen Händen hälst, kein Spielzeug. belehrte er sie. Er hatte schon zu viele Unfälle durch Schusswaffen gesehen, nur weil jemand mit einer Schusswaffe herum gespielt hatte. Eine weitere Wichtige Sache ist die Pflege der Waffe. Wenn du sie regelmäßig pflegst, wird sie dir lange gut dienen. als er fertig war und sicher war, dass die Dosen auch gut standen, kehrte er zurück.
    Nimm dir jede Dose einzeln vor. Versuche für den Anfang nichts besonderes, treffe sie einfach nur. Konzentriere dich, atme ruhig und ziele sorgfältig. Erschrick dich nicht vor dem Rückstoß und achte darauf ob die Waffe ebentuell zu einer Seite verzieht. Wenn ich mir sie so ansehe, glaube ich jedoch nicht daran, sie sollte zielgenau sein. gab er ihr ein paar Hinweise. Insbesondere der Hinweis es nicht zu übertreiben war ihm wichtig. Nicht wenige Anfänger versuchten gleich am Angang irgendwelche komplizierten Schüsse, die sie bei Profis gesehen hatten. Das war lediglich Munitionsverschwundung und würde zu Enttäuschungen führen.

    Geändert von wusch (18.10.2015 um 14:18 Uhr)

  6. #26
    Die alte Leidenschaft war plötzlich wieder in die Gruppe zurückgekehrt. Die Reden flogen nur so links und rechts an Haile vorbei. Aber...es war nicht so ruhig, strukturiert und strategisch wie sonst. Es war reine Leidenschaft für die eine oder andere Lösung.

    Mit jedem Wort, das scharf schneidend durch die Gruppe flog, zog sich Haile etwas weiter zurück. Das war nun wirklich nicht ihr Metier. Stattdessen entfernte sie sich etwas von den anderen und näherte sich ihrem Pferd, dass friedlich ein paar Schritte von Merete entfernt stand und ein paar vertrocknete Grashalme aus der Erde pickte. Seine rot unterlaufenen Augen waren mittlerweile wieder fast weiß - sie waren das Ergebnis der heftigen Drogen, mit denen das Tier im Angesicht der Zombiehorden ruhig gestellt. Vorsichtig holte Haile eine Packung aus ihrer Tasche hervor. Die fröhlichen Tiere auf der Plastikverpackung verbargen den Blick auf ein paar zerbröselte Futterpellets. Sie sammelte ein paar in ihrer Hand und hielt sie dem abgemagerten Tier hin.

    "..."

    -> Haile generiert Tierfreund -20%

    "Soldat bis zu letzte Atemzug, Chef!"

    Jägers schneidende Stimme ließ Haile aufschrecken. Der Russe stapfte an ihr vorbei und ließ sich, leise Flüche murmelnd, auf der verdorrten Steppe nieder. Haile tätschelte ihrem Pferd noch einmal kurz die Nase und bewegte sich dann langsam auf den Mann zu und setzte sich zu ihm. Sie schaute ihn mit ihren großen Augen an.

    "Was? Willst du mich auch noch überzeugen?"
    "..."
    "Dumme Frage"

    Er kickte einen kleinen Stein mit seinem Fuß weg.

    "Ist dumm, weißt du? Leute retten. Ich kann es verstehen, aber es nicht sein gut."
    "..."

    Er schüttelte demonstrativ den Kopf.

    "Schau, Kind, Du wissen, was wichtig ist. Ich habe es gesehen. Wir du Leute tötest."
    "..."
    "...Wir müssen...mehr tun. Mission erfüllen. DAS ist, was zählt."

    Haile schaute ihn immernoch an. Er hatte Recht. Natürlich hatte er Recht. Aber sie hatte auch Recht. Eryn hatte Recht. Evi hatte Recht. Leo hatte Recht. Sie alle hatten, für sich gesehen, Recht. Es war...einfach schwierig.

    Beide schreckten auf, als sie von hinten sanft von einer feuchten Nase angestupst wurden. Hailes Pferd war zu ihnen gekommen und schob seinen Kopf zwischen das sehr ungleiche Paar. Haile griff wieder in ihre Tasche und holte ein paar Pellets heraus. Lächelnd drückte sie Jäger eines davon ins die Hand und deutete Wortlos auf das schwarze Tier.

  7. #27
    Howard konnte gut verstehen, warum Jäger die Impfung priorisierte. Aber es schien ihm dennoch sehr kurzsichtig.

    "Jäger, alter Freund. Ich verstehe deine Wahl. Dies ist keine leichte Entscheidung. Es geht nur darum das kleinere Übel zu wählen.
    Glaube mir, wenn ich dir sage, dass mir nichts wichtiger ist, als dieses Heilmittel zu finden. Seit 20 langen Jahren streife ich durch diese karge, leere Welt, die für mich nichts mehr hat. Jeden Tag, den ich ohne eine Lösung verbringe, kommen mir mehr Zweifel. Warum habe ich überlebt, wenn so viele sterben mussten? Wäre es nicht besser gewesen, damals vor 20 Jahren den Ehrentod zu wählen? Aber ich hatte einen Glauben, eine Hoffnung.

    Durch einen Zufall, den an ein Schicksal glaube ich nicht, fand ich diese Gemeinde an der Ostküste. Ich kann nicht behaupten, dass sie mir so nah sind wie meine Familie, den dieses Wort hat seit so vielen Jahren keine Bedeutung mehr. Ein Relikt der Vergangenheit fand hier das Ende ihrer Odysee, und es lag an uns sie zu vollenden, was auch immer der Preis sein mochte. Und das bedeutet auch, dass wir dafür sorgen müssen, dass so viel des Impfstoffes produziert wie möglich und sicher von San Antonio rauskommt. Dazu wird uns die Hilfe der überlebenden unabdingbar sein, gleichzeitig können wir auch das Hauptquartier der Kultisten sabotieren, es anzünden, oder sonst wie zerstören. Ob davor, oder danach. Es muss getan werden. Was nützt uns eine Impfung, wenn wir von tausenden überrannt werden? Es macht uns nicht unsterblich, Jäger. Aber gemeinsam haben wir eine bessere Chance, als alleine."


    Howard wusste, dass seine Rede weder Jäger noch die anderen wirklich überzeugen konnte. Er sprach in erste Linie für sich selbst. Er wollte niemanden verdammen. Dies war keine leichte Entscheidung, und es gab sicherlich keine "richtige, perfekte" Antwort.

    "Falls die anderen sich nicht abbringen werden, könnten wir uns aufteilen. Ein Trupp schleicht sich in den Alamodome, ein anderer mit Adam auf den Hügel zur Forschungsstation. Ich wäre auch bereit, mit Adam mitzukommen. Wer weiß, was wir dort vorfinden. Und Wissenschafter sind heutzutage schwer zu finden. "

  8. #28
    Ziele nicht auf Menschen, wenn du es nicht auch ernst meinst."

    Da war der kurze Impuls, die Waffe rum zu reißen und auf den Russen zu schießen. Kein ernst zu nehmender Gedanke, nur ein kurzer Wunsch. Doch die Schönheit meinte, schon für weniger getötet zu haben.

    Sie nickte Frank zu, legte die Waffe auf ihre rechte Schulter, blickte durch die oben angebrachte, schlanke Röhre, durch das Fadenkreuz. Ihre rechte Hand schlang sich von unten um den Kolben, die Finger legten sich auf den Abzug, während die zweite Hand die Waffe dort fasste und stabilisierte, wo das Holz am Lauf endete.

    "So?", fragte sie doch nervös. Es war einfach gesagt, keine Angst vor dem Rückstoß zu haben. Als Will mit seinem Maschinengewehr geschossen hatte, um Eryn das erste Mal ihr Leben zu retten, war es eben dieser Rückstoß, der ihm den festen Stand und damit fast das Leben gekostet hatte. Ihr wurde wieder übel, beim Gedanken an den verstorbenen Arzt. Sie hatte den geisteskranken Doktor der Sabals mit einem perfekten Tritt in seine vermutlich ungenutzten Weichteile gerade noch davon abhalten können, Will mit seiner eigenen Waffe zu erschießen. Und dennoch war es umsonst gewesen, jetzt, da er trotzdem nicht mehr unter ihnen war.

    Sie drückte ab, doch die Angst vor dem Rückstoß ließ sie die Waffe nach unten drücken. Irgendwo vor der ersten Dose im Boden prallte die Patronenhülse ab. "Scheiße!", fluchte sie. Es war nicht mal ein gutes Gefühl, die Waffe abzufeuern. Es fühlte sich falsch an. Sie war hierfür nicht gemacht. "Ich weiß, ich weiß. Keine Angst vor dem Rückstoß!", sagte sie, als sie das Gefühl hatte, der Ex-Cop würde gerade seinen Mund öffnen und etwas sagen wollen. "Das sagt sich leichter als es ist..."

    Eryn setzte zum zweiten Schuss an, der besser klappte. Sie traf das Ziel nicht, doch hatte zumindest das Gefühl, dass das Projektil nur haarscharf am Ziel vorbeisauste. Der vielleicht wichtigste Schritt, der Rest war Feinjustierung. Ob sie auch in Ruhe zielen können würde, wenn es darauf ankam und sie schnell sein musste? Das war eine ganz andere Frage...

    Geändert von MeTa (18.10.2015 um 15:24 Uhr)

  9. #29
    Argh, so viele Stimmen. Das leise, sich stets wiederholende "Ratsch", das von irgendwo am Wagen gekommen war, war etwas gewesen, auf das man sich konzentrieren hatte können, aber es war ziemlich schnell verstummt. Evi war, als hätte sie ein Murmeln gehört, aber auch dieses schien zu verschwinden, als Jackal zu Mary ging, auch wenn sich dies des Wissens der Taucherin entzog. Sie hörte nur, dass es nun kein Geräusch mehr gab, mit dem man irgendwie die stetig laufende Diskussion ausblenden konnte.
    Warum konnte es hier nicht irgendwelche gottverdammten Orte geben, an die man füchten konnte, um gegen Zombie-Gorillas zu kämpfen oder schlangenverseuchten Boden zu überqueren. Alles, nur nicht das, was gerade passierte.

    Eryn klang so aufgebracht. Sie empfand nun nur mehr Sympathie für sie, aber gleichzeitig hatte sie auch Angst vor dieser unausweichlichen Konfrontation.
    Frank klang wie immer. Guter, alter Frank.
    Lancaster - sie würde sich nie an den anderen Namen gewöhnen - klang seltsam diplomatisch. Aber genau deshalb konnte sie nicht genau verstehen, was er alles sagte.
    Ja, genau das war das Problem! Sie wollte nichts davon hören, aber bekam ja doch alles mit... und dann lauschte sie umso angestrengter, um doch nichts zu verpassen. Wie unlogisch.

    Konnte nicht irgendjemand jetzt herkommen, sie einfach ansehen, an der Hand nehmen und fortziehen? Irgendwohin, wo es nichts gab, bis all das vorbei war.
    Irgendjemand, der nicht aufgebracht war, jemand, mit dem man einfach ruhig-
    "Wir werden sie retten."
    Evi öffnete die Augen. Lisa hatte sich neben sie gesetzt und sie kurz zögerlich, aber tröstend am Arm berührt. Die Taucherin lächelte dankbar und musste daran denken, dass Lisa eine Mutter hatte, die bei den Kultisten war. Wie kam sie dazu, sie trösten zu wollen - ihr musste das alles doch mindestens genauso zu Herzen gehen. Eigentlich sogar mehr.
    "Hey, ich bin schon in Ordnung. Und du?"
    Da war wieder diese dumme Anwandlung, bei einer normalen Unterhaltung mit einer weiblichen... naja... Frau... nur bescheuerte Fragen zu stellen. Aber Lisa fand offenbar nichts daran blöd, nickte und zuckte gleichzeitig mit den Schultern. Das hieß wohl sowas wie "Ich komme zurecht."

    Ein kurzes Schweigen entstand, in dem deutlich die Stimme von Jäger zu vernehmen war. "Wir können unser Ziel schon fast vor uns sehen! Versteht ihr nicht? Da! Alles was wir müssen machen ist dorthin zu spazieren, Dornröschen aus seine Schlaf zu wecken,...
    Evi schloss die Augen, als hätte sie Kopfschmerzen. Sie drehte mit der einen Hand den Ring von Jäger an ihrem Finger nervös hin und her.
    "Was denkst du, würde er wohl an meiner Stelle tun?", fragte Lisa schließlich, wirkte dabei aber nicht verstimmt oder verärgert, sondern einfach nur interessiert.
    "Ich habe keine Ahnung.", antwortete Evi nachdenklich.
    "Eigentlich kennen wir uns alle doch gar nicht. Ich fühle mich mit der Gruppe sehr wohl, ich habe sie alle sehr gern... aber vielleicht ist das nur falsche Naivität. Eigentlich sind wir doch nur ein paar Leute, die bisher ein gemeinsames Ziel verbunden hat... und sobald sich etwas daran ändert, kommt auf, was wir wirklich sind. Keine Freunde, keine Familie..."
    Sie hielt inne und wagte einen Blick zu Seite. Das Gerede der anderen hatte sie nun wirklich nicht mehr mitbekommen, und irgendwie hatte sich die Versammlung nun auch ein bisschen gelöst. Jäger war von dort, wo die Taucherin saß, nicht zu sehen, genauso wie Haile, Eryn und Frank.
    Wieder begann Evi, den Ring von Jäger in ihren Fingern zu drehen. Dabei tänzelte eine kleine, glänzende Lichtreflektion hin und her.

    "Aber nein, ich weigere mich, das wirklich zu glauben. Viele von ihnen haben bereits mein Leben gerettet, und ich bin sicher, dass sie nicht gedacht haben "Oh, retten wir mal lieber Evi, weil sie für die Mission unverzichtbar ist!"." Sie lachte ein bisschen. "Léo hat es ja sogar gesagt - wir bedeuten ihr etwas. Vielleicht reicht das, um sie alle zu überzeugen. Und wenn nicht..." Sie seufzte leise "...dann ist es auch kein Weltuntergang, wenn wir uns für eine Weile trennen. Das heißt nicht, dass wir es nicht schaffen werden, unsere Leute zu retten. Und es heißt nicht, dass wir die anderen nie wiedersehen werden und sie uns für alle Zeit verfluchen werden, oder?" Sie redete es sich mehr selbst ein, als dass sie Lisa dies klarmachen wollte. Wieder einmal half es, einfach über eine Sache zu reden. Vielleicht sollte sie doch mit Jäger darüber... nein, nicht jetzt. Vielleicht, wenn alles ein bisschen sacken hatte können. "Ich mache mir wohl zu viele Gedanken."

    Geändert von Lynx (18.10.2015 um 16:18 Uhr)

  10. #30
    Für den Anfang machte es Eryn nicht schlecht. Die Waffe hielt sie für das erste Mal recht gut und ja, der erste Schuss ging daneben aber das war nichts besonderes, man musste sich eben erst daran gewöhnen. Der zweite Schuss dagegen sah schon sehr viel besser aus, sie hatte beinahe getroffen.

    "Scheiße!", fluchte sie. Es war nicht mal ein gutes Gefühl, die Waffe abzufeuern. Es fühlte sich falsch an. Sie war hierfür nicht gemacht. "Ich weiß, ich weiß. Keine Angst vor dem Rückstoß!", sagte sie, als sie das Gefühl hatte, der Ex-Cop würde gerade seinen Mund öffnen und etwas sagen wollen. "Das sagt sich leichter als es ist..."

    Frank lächelte kurz und geduldig Keine Sorge, es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen und der Rückstoß ist einfach eine Gewöhnungssache, er geht bei dieser Waffe ja auch und es ist ein gutes Modell. sagte er und ging ein paar Schritte auf sie zu. Am besten hälst du die Waffe so. sagte er und verschob die Hand, mit welcher sie den Lauf des Gewehrs hielt ein wenig, sodass sie einen noch stabileren Griff hatte. [COLOR="#0000FF"]Wenn du es so hälst, sollte sich deine Genauigkeit ein klein wenig verbessern und du solltest mit dem Rückstoß noch ein klein wenig besser klar kommen.
    Als er Eryns Griff verschob, musste er unwillkürlich daran denken, wie er ganz genau so auch Silvia das schießen beigebracht hatte. Es hatte zwar sehr lange gedauert bis sie ein guter Schütze geworden war aber es war schön gewesen, damals in der Zeit, in der sie zusammen gekommen waren. Sein Blick trübte sich leicht und sein Gesicht nahm einen melancholischen Ausdruck an. Er vermisste sie sehr.

    Geändert von wusch (18.10.2015 um 16:04 Uhr)

  11. #31
    Die Diskussion entflammte unglaublich heiß.
    "Ich sage: wenn jemand wertet seine eigene Bedürfnis, seine Liebste wieder zu sehen, höher als seine Pflicht zu tun, so kurz vor Ziel, dann das ist kein Mut. Das ist kein Held. Das ist Wahnsinn. Es widerspricht jeder taktischen Überlegung.", hatte Jegor gesagt.
    Es war kein Wahnsinn, seine Familie über alles zu stellen, es war normale Menschlichkeit. La Familia es todo. Aber für diese Mission durften sie nicht in so kleinen Maßstäben denken.
    „Das... das hat weh getan." Evi hatte sich damit zurückgezogen und so zerbrechlich gewirkt. Léo wollte ihr nach, um...was eigentlich? Sie zu trösten? Da war sie sicherlich die erste Adresse mit ihrer unglaublichen Feinfühligkeit.

    Doch Eryns Erwiderung hielt sie ab.
    "Ich respektiere eure Meinungen nicht, ich verstehe sie nicht!"
    Klar, dafür müsste man ja mal einen Moment lang aufhören, nur an sich zu denken. Gerade blind vor Wut war das so ziemlich das Letzte, was man von der Bardame erwarten konnte.
    "Versucht eure egoistische Scheiße nicht als rationale Überlegungen zu tarnen, ihr..."
    Klar, aber Eryn war das Zentrum an Selbstlosigkeit, weil sie Leute, die nichts mit den Leuten in Shengs Hope zu schaffen hatten, in diese Aktion reinziehen zu wollen. Und das, weil ihr wohl wegen Irgendjemanden unter den Entführten die Pussy juckte.
    Während die Hübsche weiterzeterte wollte die Latina ihren großen Gegensturm an Worten vorbereiten, aber es machte am Ende eh keinen Sinn... diese Frau war gerade in etwa so empfänglich für Logik wie ein Kühlschrank.

    Da begann Hju zu vermitteln... faszinierenderweise hatte er es geschafft, Kerosin abzuschütteln.
    "Trotzdem... ich will niemanden von euch zwingen mitzukommen.“
    Als ob er das könnte...
    „ Wenn ihr der festen Überzeugung seid gehen zu müssen... dann müsst ihr das wohl tun.„
    Das war... überraschend. Sie hätte eine Zusammenstauchung erwartet, dass sie gefälligst alle zusammen bleiben sollen.
    Aber ich würde mich freuen euch an unserer Seite zu wissen. Gerade jetzt brauchen wir euch als gute Freunde."
    Wow. Er versucht sich einzuschleimen?!
    Guapo schaute nun Léo speziell an.
    "Ich habe keine Ahnung wie deine letzten... mhh... 18 Jahre aussahen. Was dir passiert und widerfahren ist.“
    Er versucht sich sowas von einzuschleimen. Wieso?
    „Wie gesagt, ich zwinge dich nicht, aber schau dir Haile und Evi an. Beide wollen sie Sheng befreien. Die Eine will ihn befreien weil er ein zu großes Loch hinterlassen wird die andere... weil..."
    Er blickte zu Haile.
    "...weil Sie so etwas wie Ihren Vater gefunden hat."
    Das hatte gesessen. Das KO-Argument, und er wusste es genau.
    Er stiefelte davon zu den Vorräten und Léo sah sich um. Es wurde weiter aufeinander eingeredet, und sie war mittendrin und fühlte sich als unwirklicher Zuschauer.
    Das war doch riesiger Mulamist. Egal, was sie hier noch herumschreien könnte und gerne würde, es würde nur noch weiter antsacheln und die meisten waren in ihren Ansichten eh schon total festgefahren. Mierda.
    Der alte Arzt schlug vor, sich aufzuteilen und Adam schonmal zum Forschungszentrum zu bringen. Gott sei Dank hatte Jemand noch wirklich Verstand. Auch wenn sie bezweifelte, dass ihr Anführer ihnen diese kostbare Fracht einfach überlassen würde.
    Der kam gerade auf sie zu, mit einer Dose in der Hand.
    Was zum...?
    "Bevor wir also irgendwas entscheiden... lass uns erst darüber reden. Ich hab auch Ravioli dabei. Dann kann man sich zumindest kurz anschweigen und so tun als würde man gerade kauen wenn die Gedanken anfangen zu rasen.“
    Wieso zur Hölle? Warum auf einmal dieser Taktartwechsel im Umgang mit ihr?
    Noch ehe sie etwas erwidern konnte, rückte Jegor Hju in einem weiteren Redeschwall auf die Pelle. Dann salutierte er und stapfte davon.
    Die Gruppe zersplitterte, irgendwann musste das passieren.
    Riesiger Mulamist.
    Léo schnappte sich die Ravioli-Dose:
    "Von zuviel Nachdenken bekomme ich Hunger und Du scheinst wohl noch Einiges hier klären zu müssen... wir können das dann machen, wenn Du frei wirst...."
    Damit wollte Léo abhauen, aber es kam anders.
    Bastardo kam an und belegte Hju weiter. Er war mehr als gefragt.
    Lanc-man? Auf ein Wort. Ich hab ein Problem. Mit dir. Und ich glaub ich bin nicht der einzige; aber sowas sollte nicht in der Luft hängen wenn es ums Ganze geht. Es geht um was, das ich bei Wingman gefunden hab. Er schien Beweise dafür zu haben, dass Du die Batterien für die Reparatur am Leuchtturm besorgt hast. Der Leuchtturm, der eure ganze Siedlung in die Scheiße geritten hat.“
    Er ging einen Schritt zurück, abwartend.
    Ist das so? Du wusstest das die da drin installiert waren und hast deine 'Familie' hier an der Grenze in Gefahr gebracht und einen gesamten Clan, mit all seinen Ressourcen, ausgelöscht … für was?
    Etwa eine Sekunde lang starrte Léo zwischen Jackal und Hju hin und her, ehe sie die freie Hand auf den Griff ihrer Machete legte.
    Das Maß war langsam wirklich erreicht.

    Geändert von Mephista (18.10.2015 um 18:45 Uhr) Grund: Sig aus

  12. #32
    Und der dritte Schuss saß. Eryn hörte das *Klong* der Dose, noch bevor sie sah, wie diese auf den staubigen Boden geworfen wurde und noch einige Dezimeter über ihn rollte.

    Sie blickte stolz in Richtung Frank, hatte vor, ebenso stolze Blicke auch von ihm zu ernten. Doch alles, was sie sah, war seine traurige Miene. "Na, komm! So schlecht war das jetzt aber nicht", sagte sie spaßeshalber, doch euphorisiert vom Erfolgserlebnis. Das Gesicht des Ex-Cops änderte die Stimmung jedoch nur rudimentär, das folgende Lächeln war kein echtes. Sie brauchte einen Moment, um zu verstehen. Es war ein Augenblick, in dem sie nicht an die Nächsten gedacht, sich mit dem Abfeuern ihrer neuen Waffe vielleicht abgelenkt hatte. Doch der rührselige Blick des Ermittlers lag zu eindeutig auf dem verhangenen Stadion vor ihnen. Silvia, kam es ihr in den Sinn. Wohl kaum jemand hatte so viel Wertvolles zu verlieren wie Frank. Und trotzdem zwang er sich die meiste Zeit dazu, stark zu bleiben, mit rationaler Kälte an Aufgaben zu gehen, ohne jedoch aufzuhören, ein Mensch zu sein.

    "Wir treten denen in den Arsch!", war das Beste, das ihr auf die Schnelle einfiel. Sie senkte die Waffe, um keinen Unfall zu provozieren, nahm die vormals den Lauf des Gewehrs stützende Hand und legte sie auf Franks Schulter, tätschelnd. Eine so blöde Geste. Doch wie verhielt man sich vor einem Mann, der so viel Angst um seine Familie haben musste, einen Teil davon bereits verlor. Wenn sie schon fast zusammenbrach, weil Will starb. Jemand, den sie erst seit kurzem so richtig kannte.

    "Jetzt, wo du mir das Schießen beigebracht hast...", fing sie an, mit einer vielleicht zu optimistischen Aussicht auf Kommendes. "Jetzt werde ich persönlich dafür sorgen, dass Silvia kein Haar gekrümmt wird." Sie lächelte aufmunternd. "Hey! Wenn ich mit der sturen Sara fertig geworden bin, dann sicher auch mit den geisteskranken Zombiefanatikern." Doch sie WAR zuversichtlich. Sie liefen in keine schlimme Falle, da war sie sich sicher. Die Falle war die Barrikade, und die hatten sie durchbrochen, wenn dabei auch Schreckliches passiert war. "Und dann retten wir die Welt, bauen Sheng's Hope wieder auf und ermöglichen eurem Sohn ein tolles Leben in der neuen, alten Welt, okay?"

  13. #33
    Frank konnte nicht umhin bei diesen Worten wieder etwas zu lächeln und somit zumindest wieder etwas fröhlicher auszusehen. Er sagte sich das zwar auch andauernd selbst und glaubte die meiste Zeit sogar daran, aber es tat wirklich gut, es auch von jemand anderem zu hören. Du hast recht Eryn, wir haben seit dem Anfang unserer kleinen Erholungsreise hier schon einige verrückte Sachen erlebt. Wenn wir es bis hierher geschafft haben bis hier her zu kommen, dann werden wir auch alles andere, das sich uns in den Weg wirft, überwinden können. Dein Plan jedenfalls klingt gut. In genau der Reihenfolge sollten wir es machen. Nichts was wie hier tun und getan haben wird umsonst gewesen sein. erklärte er, wieder sein altes selbst. Er wusste, das sich etwas zwischen ihr und Will entwickelt hatte oder zumindest gerade dabei gewesen war sich zu entwickeln. Es musste schwer für sie gewesen sein.
    Danke, das habe ich jetzt gebraucht. Es ist nicht immer leicht aber ich kann mich nicht hängen lassen. fügte er noch hinzu, nur um dann das Thema zu wechseln Sobald wir wieder zuhause sind, schuldest du mir für das Training hier was. Es sei denn du rettest mir dort drüben, er nickte vielsagend auf das Stadion, Oder am Ziel unserer Reise noch das Leben, dann hätte sich das erledigt. witzelte er nun wieder.
    Was das Schießen angeht, machst du dich gut, du hast Talent. meinte Frank, um wieder zum Ausgangsthema zurückzukehren. Und mein Beileid zu deinem Verlust, ich weiß das du etwas für Will empfunden hast. Wenn du möchtest, kannst du mit mir darüber sprechen. Ich weiß wie es sich anfühlt.

  14. #34
    Frank ließ es beinahe klingen, als wäre zwischen Will und ihr mehr gewesen. Ein seltsamer Gedanke. Trotzdem der junge Arzt sicherlich attraktiver war als die meisten - sicherlich attraktiver als Derreck -, hatte sie daran nie einen Gedanken verschwendet. Er war wie ein Bruder. Ein kleiner Bruder, auch wenn er älter war. Und Eryn war sich sicher, dass Will es ganz ähnlich gesehen hatte. Vielleicht mochte sie an ihm sogar, dass er einer der wenigen Solo-Männer war, der sich nicht bemühte, ihr den Hof zu machen. Wenn sie genau darüber nachdachte, schien er nicht zu wirken, als wollte er das bei irgendeiner... Frau.

    Dennoch hatte der Waffenexperte Recht. "Wir haben alle einen Freund verloren!", sagte sie und korrigierte sich selbst kurz darauf. "Zwei Freunde." Auch Vincent war für die Gruppe gestorben. "Ich mochte Will sehr, er war vielleicht einer der besten Menschen... sofern ich das beurteilen kann. Aber sein... Opfer sorgt nur dafür, dass ich noch weniger zulassen will, dass es mehr werden. Ich habe während dieser Reise schon einiges gelernt, vor allem über mich. Und ich glaube, ich lerne immer noch. Ich habe das Gefühl, dass ich reifer werde und irgendwie... ja - besser. Und daran ist auch Will Schuld."

    Vor einer Weile hätte sie Leo und Jäger noch zugestimmt und das aus wohl egoistischeren Gründen als ihre beiden Mistreiter. Eryn hätte sich nicht in eine weitere Gefahr begeben, um andere zu retten. Sie hätte sich nicht auf den Mardi-Gras-Wagen gesetzt, um für andere ihr Leben zu riskieren. Sie war im Begriff, sich zu bessern, für andere zu kämpfen, nicht mehr nur für sich. Sie tat nun mehr, war weiter. Nur noch nicht weit genug, um offen über ihre Schuld zu reden.

    "Danke, aber ich komm' klar", sagte sie dann, die Zuversicht nicht ablegend. Dieses Attribut müsste sie ab sofort begleiten, noch ein kleines Stück länger. "Trauern kann ich später. Jetzt muss sein Tod mir erst mal Motivation geben, uns allen. Damit wir nach getaner Arbeit mit Sheng, Silvia und allen anderen am Lagerfeuer sitzen können und zu den Klängen von Musik unter Tränen die Heldengeschichten des tollen Doktors weitertragen."

    Sie lächelte. Denn das war das einzige, was sie tun sollte, wenn sie an ihn dachte.

    "Danke, Frank. Also... für das Gespräch... und das Training. Wenn ich den nächsten Kampf überlebe, ist das dein Verdienst!"

  15. #35
    Ihr leises Quietschen ließ ihn zu Nov herabplumsen. Sogar Nov sah mit der Pfote auf der Schnauze so aus, als wolle er sie anhalten die Freude leiser zu drehen. Das Herumgehüpfe hingegen genoss er. Soviel Leben in so einer halben Portion. „Kein Grund sich zu entschuldigen. So ein Derwischtanz könnte die Geheimwaffe sein... die Kultisten werden dich für besessen halten und in Ruhe lassen. Wetten?
    Er ließ den selbstgeschnitzten Anhänger nochmal von Nov in Augenschein nehmen. Nov beschnupperte den Anhänger liebevoll und prustete ihm ins Gesicht, als er zu ihm runterging. Jackal kniete noch am Boden, blickte hoch zu ihr uns lächelte breit. "Er ist deiner Meinung. Ich werd ihn nicht verlieren, keine Sorge. Und Sternenmarke, hu? Klingt gut.

    Auf dem Weg zurück brach sich soviel Weisheit aus der jungen Frau, dass er einfach nur zuhörte und den Arm fest um sie legte.
    "Manche Dinge müssen passieren. Pass auf, dass dir das nicht passiert, ja?"
    Er nickte bei diesen Worten ernst, legte aber auch tröstend einen Kopf auf ihr geflochtenes Haar und zerwuschelte es. Gab jedoch kein Versprechen, dass sie beruhigen würde.
    Denn - "Jeder trifft seine eigenen Entscheidungen."
    Genau das taten sie.

    ~

    Als sie zurück zur Gruppe stießen, kamen sie wie sie gegangen waren. Die aufgeschossene Mary mit ihrem Arm um seine heile Schulter, Nov eng an ihrem Bein folgend. Doch diesesmal lag auch sein Arm fest um ihre Schulter und sein auf der Gruppe, die sich um Lancester geschart hatte, der soeben das Wort ergriffen hatte. Er blickte ihn an, als wünschte er sich irgendwen, der den Weg vorgab. Für die Gruppe.

    "...Seine Ängste sind real und wir müssen sie so annehmen wie sie sind.“

    Als der Häuptling sich den Ravioli zuwandte, wirkte Jackal nachdenklich. Als hätte er bei diesem Vortrag etwas gefunden, was er nicht erwartet hatte.
    Besorgt sah er, wie Jegor einknickte. Scheiße. Mit ihm musste er dringend auch noch sprechen.

    „Ich muss kurz mit Lanc reden, da gibt’s noch was wichtiges... stromer nicht zu weit.“ Er löste sich mit einem freundschaftlichen Drücken auf ihr Schulterblatt von ihr und fügte nach einigen Schritten noch ein, „Sonst stöber ich dich auf, verlass dich drauf“, hinzu.

    Auf dem Weg durchs Lager schwappte einige Worte an sein Ohr, die ihn in seinem Vorhaben bestärkten.
    "...dass trotz aller Meinungsverschiedenheiten jetzt Zusammenhalt am wichtigsten ist."
    Frank. Wahr.

    "Falls die anderen sich nicht abbringen werden, könnten wir uns aufteilen. Ein Trupp schleicht sich in den Alamodome, ein anderer mit Adam auf den Hügel zur Forschungsstation. Ich wäre auch bereit, mit Adam mitzukommen."
    Howard. Gott sei Dank.
    "Jeder der zur Forschungsstation will, hat auf jeden Fall einen Späher an der Seite. Ich komme mit zum Labor. Der Plan sich aufzuteilen ist gut. Die einen bereiten vor, die anderen kümmern sich um ihre... Leute. Jeder sollte das machen, was er für richtig hält, dann sind wir am stärksten. Das wichtigste ist aber das wir Adam beschützen. Egal wie."

    Später bei Jackman. (oc: Kann auch einfach zeitlich nach Leos Gespräch mit ihm sein; ich hab nur die Tage nicht groß Zeit sowas zu posten und wenigstens Lisa und Frank wissen ja auch noch davon, da sollten wir es mal ansprechen)

    Die Worte aus Wingmans Tagebuch gingen ihm nicht aus dem Kopf.
    ~
    Habe Anweisung, Leuchtturm zu repar. Dank an Lanc. für die Batterien.
    ~
    Und er musste wissen, was sich da abgespielt hatte. Musste mehr über den Häuptling in Erfahrung bringen, den manche nun nur noch Jackman nannten. Warum auch immer.

    Lanc-man? Auf ein Wort?“ Er überließ ihrem Anführer die Entscheidung ob Léo sich das anhören sollte oder nicht. „Ich hab ein Problem. Mit dir. Und ich glaub ich bin nicht der einzige; aber sowas sollte nicht in der Luft hängen wenn es ums Ganze geht. Es geht um was, das ich bei Wingman gefunden hab. Er schien Beweise dafür zu haben, dass Du die Batterien für die Reparatur am Leuchtturm besorgt hast. Der Leuchtturm, der eure ganze Siedlung in die Scheiße geritten hat.“
    Er ging einen Schritt zurück, abwartend.
    Ist das so? Du wusstest das die da drin installiert waren und hast deine 'Familie' hier an der Grenze in Gefahr gebracht und einen gesamten Clan, mit all seinen Ressourcen, ausgelöscht … für was?

    Geändert von Viviane (18.10.2015 um 17:46 Uhr)

  16. #36
    Die Ansprache die Jäger ihm hielt war... unerwartet.
    Die Drohungen die er ihm jedoch entgegen spuckte hinterließen Spuren. Hugh wusste das er sich vor dem wütenden Russen vermutlich in Acht nehmen musste. Er versuchte es nach Möglichkeit zu unterdrücken, doch wer ihn genau anschaute konnte sehen wie die Hände vor Furcht zitterten.
    Adrenalin rauschte durch seine Adern als würde sich sein Körper dafür bereit machen gleich einen Kampf ausfechten zu müssen.

    Als er dann jedoch vor ihm salutierte und rumbrüllte.

    "Soldat bis zu letzte Atemzug, Chef!"

    Jackman sah nur zu wie Jäger dann im Marschschritt abdampfte. Er wischte sich über das Gesicht. Einzelne Tropfen Speichel hatten ihn beim Gebrüll getroffen.
    Hugh war massiv gereizt, er freute sich jetzt einfach darauf irgendwas zu essen und sich mit Léo zu unterhalten. Zumindest von ihr war er überzeugt, dass er sie überreden könnte.

    "Von zuviel Nachdenken bekomme ich Hunger und Du scheinst wohl noch Einiges hier klären zu müssen... wir können das dann machen, wenn Du frei wirst...."

    Und kaum hatte sie das gesagt schob sich plötzlich auch noch Jackal dazwischen.
    Mal ganz abgesehen davon, dass Jackman jetzt sowas von keinen Bock hatte sich mit ihm zu unterhalten... weshalb ist er eigentlich noch hier? Er schien nicht groß den Eindruck zu machen irgendwas von dem hier mit voller Überzeugung zu machen.

    „Lanc-man? Auf ein Wort? Ich hab ein Problem. Mit dir. Und ich glaub ich bin nicht der einzige; aber sowas sollte nicht in der Luft hängen wenn es ums Ganze geht. Es geht um was, das ich bei Wingman gefunden hab. Er schien Beweise dafür zu haben, dass Du die Batterien für die Reparatur am Leuchtturm besorgt hast. Der Leuchtturm, der eure ganze Siedlung in die Scheiße geritten hat.“

    Bitte was? Bitte WAS?
    Jackal ging einen Schritt zurück, als würde es sich gleich die Buchse voll kacken beim Gedanken daran, dass ihm jemand die Scheiße aus dem Leib prügeln wird nur um dann noch einen draufzusetzen.

    „Ist das so? Du wusstest das die da drin installiert waren und hast deine 'Familie' hier an der Grenze in Gefahr gebracht und einen gesamten Clan, mit all seinen Ressourcen, ausgelöscht … für was?“

    Hugh schaute ihn mehrere Sekunden lang einfach nur an. Durch seinen Kopf rasten gerade so viele Gedanken. Alles von "Was zum Fick ist hier bitte los?", über "Wie zum Fick kann er es wagen..." bis hin zu "ICH MACH DEN FICKER KALT"
    Erst nachdem sich sein Kopf auf irgendwas festlegen konnte fing er an zu reden.

    "Okay. Sunny Boy. Weisst du wer jetzt gerade ein massives Problem hat? Du und deine Eierstöcke. Denn wenn du anfängst so eine Scheiße zu behaupten, dann drück ich dir einzeln deine Eier zurück in den Bauch noch bevor du "Mum" sagen kannst."

    Unterstellungen waren der schlimmste Scheiß.

    "Ich reiß mich den Arsch auf für die Leute hier und kriegt fast einen Koller nach dem anderen weil ich das Gefühl habe, dass mir die Leute unter den Händen wegsterben und ich daran Schuld bin... und... und du kleiner Wicht kommst jetzt um die Ecke und..."

    Jackman hob die Arme an, leicht angewinkelt. Seine Hände waren zwar geöffnet, aber die Finger leicht gekrümmt.

    "...und..."

    Seine Fäuste ballten sich und die alten Knochen knackten erbarmungslos

    "...und wirfst mir den größten Bullshit vor den du dir aus dem Arsch lutschen konntest? Jetzt sag ich dir mal was. Es wäre eine Sache wenn einer meiner Freunde mit sowas auf mich zukommen würde. Ich würde fragen... ich würde erklären und vor allem... würde ich mit dem Mist aufräumen. Aber bei dir?"

    Jackman hob den Kopf und starrte Jackal in die Augen. Das Adrenalin rauschte immer noch von gerade eben durch seinen Körper und das zittern seiner Muskel fing an Überhand zu nehmen.

    "Weisst du... ich hab Léo gesagt sie soll sich bei dir entschuldigen. Für die Sklaven Nummer. Jetzt bereue ich das und denke, dass wir dich bei den Vultures hätten lassen sollen. Du elendes Stück Kot ich schwöre dir eines..."

    Jackman umklammerte sein Gewehr und legte einen Finger an den Abzug.

    "Wenn du deine verfickte Lügenscheiße weiter verbreitest, dann baller ich dir deine Kniescheiben weg und jag dich vor die Hunde."

    Jackal war definitiv zu weit gegangen und seine komischen Drohgebärden, dass er ja nicht der einzige sei der ein Problem habe und keinerlei Zweifel an irgendeiner Intrige zu haben schien...
    Hugh war dieses Mal wirklich zu allem bereit. Er wünschte sich gerade, dass Jackal ihm den Gefallen tun würde und ihn tatsächlich weiter provoziert. Nur damit er seinen Frust in zwei Schüssen abladen könnte.
    Was ein Fickschnitzel.

    Geändert von Gendrek (18.10.2015 um 19:11 Uhr)

  17. #37
    "Das ist nicht nett, Lancaster." Mit einem dumpfen Schlag ließ Mary ihren Stab zwischen den beiden Streithähnen auf die Erde fahren. Wie ein namenloser Schemen war sie auf getaucht, wie die anderen angelockt vom Gebrüll. "Macht mal beide einen Schritt voneinander weg. Lancaster, du lässt die Waffe stecken." Immer noch war ihte Stimme ruhig, aber bestimmt. Beiden sah sie eindringlich in die Augen. "Wenn wir die Leute aus Shengs Hope retten wollen, dann ist jetzt des absolut unpassenste Zeitpunkt, um uns gegenseitig an die Kehle zu gehen. "
    Mit einem Kopfschütteln trat sie zurück und wandte sich an die Truppe. " Das gilt für euch alle. Ihr benehmt euch , als wärt ihr jünger als ich! Was ist den bitte los mit euch?!" Mit einer wütenden Bewegung warf sie ihren schwarzen Zöpfe zurück.
    " Es war euch allen klar, dass das hier zu einer Falle wird. Ihr wart euch allen einig, dass ihr die eure Familien, eure Freunde retten wollt. Ich frage euch : Warum habt ihr euer Problem aufgeschoben? Während wir hier stehen, rücken die Kultisten vor. Während wir hier stehen, könnten eure Freunde sterben. Während wir hier stehen, könntet ihr dieses silberne Metallding schon hinbringen, wo ihr es haben wollt. Das wäre alles sinnvoll. Die Gegend ausspähen und Schleivhwege suchen: wäre sinnvoll. Zusammensitzen und über verschiedene Ideen reden:wäre sinnvoll. Eventuell zwei Gruppen bilden und diskutieren: wäre sinnvoll. " sie nahm einen tiefen Atemzug, um sich sichtbar zu beruhigen. " Aber euch gegenseitig anzubrüllen, um eure eigene Angst und die Wut über eure Hilflosigkeit auf andere zu projektieren, ist es nicht. Reißt euch gefälligst zusammen. "
    Sie warf noch einen Blick in die Runde, ließ sich dann wieder im Schneidersitz auf den Boden sinken." Und beeilt euch damit. Mit etwas Glück könnt ihr dann alle Seelen retten, die ihr retten könnt."

    Geändert von Soladra (18.10.2015 um 20:12 Uhr)

  18. #38
    "Du hast Léo... was gesagt?" Er musste lachen, so bescheuert wirkte das ganze grade. Konnte scheinbar nicht wirklich glauben, was er da hörte. Die Drohung die dann folgte, setzte das Bild, das er von der Truppe hatte, jedoch wieder grade.
    dass wir dich bei den Vultures hätten lassen sollen.
    Er drehte unwillkürlich den Kopf und musste zu Evi blicken.
    "Da bist du nicht der einzige. Aber die Latina und ich haben einen Deal. Und keine Sorge, du wirst mich noch früh genug los."

    ICH MACH DEN FICKER KALT
    Welcome to the show, kids.
    "Okay, bring mich um, wenn es dir Spaß macht. Baller jeden ab, der dir auf die Eier geht, so läuft das hier doch. Aber erklär vorher - nur diese eine Sache. Wieso sollte er sowas in sein heiliges Tagebuch kritzeln?"
    Jackman stand zu nah. Viel zu nah.
    "Denk mal nach. Ich bin zu dir gekommen, um mit dir ohne deinen Trupp in der Nähe drüber zu reden. Friedlich. Ich zieh keinen Vorteil davon wenn dir wer ein Messer reinsteckt, weil er auch Wind von der Sache gekriegt hat. Die da hinten brauchen dich. Und ich bin der letzte der deine Position sch... scheiße."
    Alles was er machen konnte war auf das Gewehr zu starren. Zu müde. Zu spät für ... so ziemlich jeden Trick, den man sich aus dem Ärmel schütteln konnte.
    "Scheiße. Du machst hier echt den Gorilla, Lanc-man? Echt? Ich hatte mehr von dir erwartet. Ein Mann, der Chancen nutzt. Oder so."

    Er stand vollkommen still, nur der Wind zog an seinem Haar und dem Rauch der glimmenden Zigarre in seinem Mundwinkel. Er machte nichtmal den Versuch sich zu verteidigen.

  19. #39
    Zu allem Scheiß musste sich jetzt auch noch Mary einmischen und oh mein Gott, hatte er gerade keinen Bock.

    "Ich bin nicht nett, henene" äffte er sie gedanklich nach.
    "Red keinen Scheiß Sherlock. Ich bin auch nicht hier um "der nette Onkel" zu sein."

    Er wandte sich wieder Jackal zu.

    Er schien verwundert darüber zu sein, dass Jackman sich zeitweise für ihn eingesetzt hatte.
    Aber wie bereits gesagt, wenn er es besser gewusst hätte, dann hätte er Léo vermutlich auch nicht so angefaucht.

    "Okay, bring mich um, wenn es dir Spaß macht. Baller jeden ab, der dir auf die Eier geht, so läuft das hier doch. Aber erklär vorher - nur diese eine Sache. Wieso sollte er sowas in sein heiliges Tagebuch kritzeln? Denk mal nach. Ich bin zu dir gekommen, um mit dir ohne deinen Trupp in der Nähe drüber zu reden. Friedlich. Ich zieh keinen Vorteil davon wenn dir wer ein Messer reinsteckt, weil er auch Wind von der Sache gekriegt hat. Die da hinten brauchen dich. Und ich bin der letzte der deine Position sch... scheiße."

    Jackal starrte genau in den Lauf des Gewehrs welches Jackman langsam anhob. Jederzeit bereit abzudrücken.

    "Scheiße. Du machst hier echt den Gorilla, Lanc-man? Echt? Ich hatte mehr von dir erwartet. Ein Mann, der Chancen nutzt. Oder so."

    "Glaub mir du kleine Pestratte, ich nutze gerade die Chance meines Lebens. Ich hab gerade so dermaßen die Schnauze voll von deiner Visage. Aber du brauchst dir keine Sorgen zu machen... ich bring dich nicht um. Denn nur um das nochmal klarzustellen..."

    Jackman zielte mit seinem Gewehr nun direkt auf Jackals rechtes Knie.

    "Du kommst in unser Lager. Schläfst unter unseren Decken. Isst unser Essen."

    Jackman zog den Gewehrbolzen durch und ließ ihn zurück schnappen. Der Patronenauswurf schnappte gefährlich und Jackal konnte es ganz klar klicken hören.
    Hugh hielt ein scharf geladenes Gewehr direkt auf seine Kniescheibe.

    "Und kommst dann auf mich zu. Unterstellst mir Shengs Hope verraten zu haben und drückst mir die Pistole auf die Brust..."

    Jackman drückte den Abzug leicht durch, der Hammer des Gewehr schob sich aus der Waffe langsam in seine Richtung.

    "Verpiss dich Jackal. Hau einfach ab. Ganz weit weg."

    Dann blickte Jackman kurz zu Léo und wieder zurück zu Jackal.

    "¿Entiendes?"

    Geändert von Gendrek (18.10.2015 um 20:39 Uhr)

  20. #40
    Jäger blickte hinunter auf den kleinen Haufen Pellets in seiner Handfläche, die ihm der Teenager gereicht hatte. Auf einmal war er wieder sieben Jahre alt, er stand in dem kleinen Dorf wo seine Eltern lebten und wo seine Geschichte begann.

    "Die Pferde wir damals benutzen zum Umpflügen von unsere Felder.", sagte er gedankenverloren. Seine Stimme schien aus einem fernen Ort zu kommen, durchwanderte Jahrzehnte um schließlich leise im Hier und Jetzt zu erklingen. Er schnaubte durch die Nase, mit seinem Daumen schob er die braunen Stäbchen auf der Handfläche hin und her.

    "Ich war noch so jung. Kann mich erinnern wie lustig ich fand, dass die Tiere vom Bauernhof so dermaßen unglaublich viel scheißten. Jederzeit, weißt du? Ob sie laufen, stehen, schlafen, Börsenzahlen lesen - Arsch immer zu scheißen bereit, heh." Er stupste sie mit dem Ellenbogen an. "Sorry für Fluchen. Russen haben sehr dreckige Maul, musst wissen. Auch immer bereit damit überall zu scheißen." Seine Miene wurde wieder ernst und er schüttelte den Kopf als hätten sich Staub und Spinnweben darauf angesammelt. Jetzt war keine Zeit für Sentimentalität. Irgendwo tief im Innern sehnte er sich nach ihrem gemeinsamen Lager. Wie sie jeden Abend um das Feuer herum saßen, sich Geschichten erzählten, einander zum Lachen brachten. Allein diese Momente waren die Strapazen wert. Aber es bringt jetzt alles nichts.

    Er zog Hailes Handgelenk zu sich und schüttete die Pellets zurück auf ihre offene Hand. Keine Sentimentalität, keine Erinnerungen. Der Kopf muss frei sein, der Geist willig. Er wandte seinen Kopf von ihr Weg, Jackal und Lancaster kamen in sein Blickfeld.

    "Du solltest nicht mit mir sitzen, Äffchen.", sagte er ohne Haile anzusehen. "Die Leute noch denken du bist auf meine Seite, und du sagst ja nie was. Im Moment ist nicht besonders gesund auf meine Seite zu sein. Auch wenn ... auch wenn was wir machen großer Fehler ist. Wie soll ein Mann mit einer falschen Entscheidung leben, die so vielen das Leben kosten wird. Jahrhundertelang sie werden in feindselige, chaotische Welt leben, weil jemand anders das Leben der Wenige für das Leben der Viele eintauscht." Er schnalzte laut mit der Zunge. "Ich es einfach nicht verstehe. Wie kann man nur ..." Ruckartig sprang er auf. Haile riss besorgt den Kopf nach oben, folgte dann seinem Blick und erspähte auch das Gewehr, mit dem Lancaster gerade auf Jackal zielte.

    "Ich glaube wir haben unsere Chef an Rand des Verstandes getrieben." Er lief los.

    Inzwischen hatte Lancaster den Lauf gesenkt, zielte nun genau auf Jackals Beine. Jäger kam hinter Jackal zum Stehen, legte ihm vorsichtig die Hand auf die Schulter und sagte:

    "Ganz ruhig, Jungs. Okay? Chef? Wir doch nicht dazu übergehen einander umzubringen, so kurz vorm Ziel, ja? Wir brauchen jede Mann und jede Frau für das, was kommt. Wenn alles fertig sind, dann wir können uns nach Herzenslust die Köpfe abreißen. Aber nicht vorher." Er zog an Jackals Schulter. "Komm. Los. Wir alle sind mit Nerven am Ende. Jeder braucht kleine Auszeit."

    Unbewusst wanderte die andere Hand zur Klatteraxt. Noch hatte sich sein Verstand zu keiner Entscheidung durchringen können, was er im Falle eines Schusses tun würde. Irgendwas musste er aber unternehmen, welche Konsequenzen es auch nach sich ziehen könnte. Diese ganze Miesere ist bestimmt auf seinem Mist gewachsen, dank seinem Fehlverhalten standen sie kurz vor einer Meuterei. Er musste handeln.

    Geändert von truecarver (18.10.2015 um 22:00 Uhr)

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