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Ich möchte nochmal klarstellen, dass ich hier niemandem den Mund verbieten möchte, genauso wenig wie ich sagen will, dass die Kritik grundsätzlich unberechtigt ist. Ich sage auch nicht, dass alles, was ihr schlecht findet, mit voller Absicht schlecht ist. Gerade bei den Kämpfen hätte ich nicht damit gerechnet, dass sie so schlecht aufgenommen werden und bei den Rätseln hab ich die Schwierigkeit falsch eingeschätzt. Meine Meinung zur Kritik zu sagen, zu erklären, warum ich das Spiel so gemacht hab, wie es ist, ist etwas anderes, als Ausflüchte zu suchen. Natürlich kann man mit gutem Recht verlangen, dass ich die Kritik akzeptieren muss, aber mit dem gleichen Recht kann ich verlangen, dass die Kritiker Kritik an ihrer Kritik akzeptieren müssen. Wer lacht und sagt, "schaut mal wie eingeschnappt der ist", und dann aber selbst eingeschnappt ist, weil ich seiner Meinung widerspreche, der lacht sein eigenes Spiegelbild aus.
Zu den Kämpfen:
Kämpfe, die rein zeitbasiert sind haben ein Problem und das liegt am Maker. Viele Areale sind so gestaltet, dass es realtiv einfach möglich ist die Gegner auszutricksen. Indem man sich zum Beispiel hinter eine Säule stellt, kann man das vom Maker relativ einfach gestrickte Verfolgungssystem relativ leicht lahmlegen. Offene Areale hingegen wie bei dem Kampf gegen den Hund sind dann zum Teil nicht ganz so gut wegen der schlechten Trefferabfrage.

Umgehen kann man sowas doch relativ leicht und es wurde auch stellenweise so gemacht: Der Held muss eben auch etwas dazu tun, um den Feind loszuwerden. Dadurch wären System-Abuse eines Verfolgungssystems zwar in der Regel noch möglich, bringen einen aber nicht weiter. Um zum Beispiel ein kurzes zeitfenster zu schaffen, um Aktion XYZ auszuführen, könnte man den Gegner ja erstmal weglocken.

Zu den Rätseln:
Die sind nicht schwierig. Die Strukturen ergeben nur kaum einen Zusammenhang und die Rätel leiden gleichzeitig an einem Mangel von Kontinuität. Als schwierig kann ich zwei Sachen beschreiben:
1. Ich habe Erfahrung mit dem Gebiet, habe aber mehr Referenzen auf den gleichen Typ mit weniger anspruchvollen Anforderungen
2. Ich habe überhaupt keine Erfahrung in dem Gebiet und empfinde etwas deswegen als schwer.

Die Rätsel in DNR fallen unter Kategorie 2 und machen deshalb keinen Spaß. Klar, gib mir zum Beispiel zu Beginn des Spiels 3-4 Rätselsorten an die Hand die verhältnismäßig leicht zu lösen sind und gewähre mir Einblick über deine Vorstellung von Rätsel-Building. Führe diese Art von Rätseln dann fort und ich habe zumindest einen Anhaltspunkt, wie ich vorgehen muss, wenn ich auf die Lösung kommen will.

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Worum es mir geht ist Folgendes: Ich kann verstehen, dass dir - damit ist jetzt jeder angesprochen, bei dem das zutrifft - das Spiel keinen Spaß gemacht hat. Das kann jeder verstehen, weil jeder schon mal bei einem Spiel keinen Spaß hatte, egal wie andere es finden. Das, worüber ich diskutieren möchte, ist die Erklärung dafür. Die kann ich zumindest teilweise nicht nachvollziehen. Beim Gameplay schon eher, bei der Handlung weniger. Bisher wurde von euch versucht zu erklären, was euch nicht gefallen hat. Das ist schon ein erster Ansatz, aber ich würde gerne wissen, warum das, was euch nicht gefallen hat, schlecht ist. Ginge es nur um den Geschmack, würde sich die Diskussion erübrigen, doch ich hab den Eindruck, zumindest wurde das ja gesagt, dass es nicht nur um den Geschmack geht.
Die Grenze zwischen Geschmack und objektiver Betrachtungsweise verschwimmt immer. Nur weil die Mehrheit für oder gegen etwas ist, ist es auch nicht gleich objektiv. Objektivität interessiert daher auch in schriftstellerischen Werken nicht. Die werden nicht gekauft, gelesen/gespielt und als gut/schlecht befunden weil man objektiv stilistische Mittel des Werkes bewerten würde.

Wenn der Autor als Ziel hat, Leute in seiner Zielgruppe zu fesseln, spielt es keine Rolle ob es subjektive oder objektive Begründungen für mangelndes Interesse gibt. Da ist das Resultat, was zählt.
Wenn man dieses Ziel nicht hat spielt es aber natürlich auch sowieso keine Rolle.

Interessieren tut also doch nur, ob die Mehrheit einzelne Aspekte oder eben auch das Gesamtwerk gut finden oder nicht. Ob das so ist lässt sich anhand eines einzelnen Spielevorstellungs-Thread, in dem sowieso nur die selben 7 Leute posten und von denen 1-2 nicht viel beitragen außer die Moralkeule zu schwingen, nicht wirklich feststellen.

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Mal angenommen, Charaktere und Handlung vom Remake sind schlecht geschrieben und ich nehme die jetzt als Maßstab für schlecht geschriebene Figuren und Stories in einem Makerspiel. Und nun schau ich mal, wie das in anderen Makerspielen gemacht wird. Ist das dort deutlich besser? Da steht jetzt nicht "die anderen machen das auch nicht besser". So patzig meine ich das nicht. Aber ich denke schon, dass ich mit gutem Recht verlangen kann, dass nicht mit zweierlei Maß gemessen wird. Würde ich die Ansprüche, die hier teilweise an eine Spielhandlung gestellt werden, bei anderen Spielen anlegen, müsste ich dort auch Verrisse schreiben. Das fängt schon bei der Bedeutung der Handlung an. DN ist ja kein Spiel, das man primär wegen der Handlung spielen soll. Dann hätte ich es wirklich schlecht gemacht. Soll bei einem Spiel die Handlung im Mittelpunkt stehen, dann müsste ich interactive fiction machen. Sicherlich könnte man einiges besser schreiben. Ein guter Schriftsteller könnte vielleicht auch in der kurzen Zeit eine gute Handlung schreiben, aber ist das wirklich eine binäre Sache? Gibt es nur gut und schlecht? Deswegen frage ich nochmal: Findet ihr, die Angesprochenen, besonders im Vergleich mit anderen Makerspielen, Handlung und Charaktere vom Remake wirklich grottenschlecht?
Du formulierst so, als hättest du konkrete Beispiele dafür, dass hier Leute Charaktere in anderen Spielen weniger kritisieren würden als in deinem. Dann würde ich aber mal fragen wie du auf diese Annahme überhaupt kommst.
Zu deiner Frage, ob deine Charaktere im Verhältnis zu anderen Spielen grottenschlecht wären:
Ok, bleiben wir aber dafür auch fairerweise mal im Bereich Horror oder so und vergleichen das mit Spielen wie The Appartment oder was es auch immer so gibt.
Die Antwort: Nö, die sind im Verhältnis nicht grottenschlecht. Trotzdem gibt es einige Spiele, bei denen ich sie besser herausgearbeitet empfand, auch wenns nicht viele sind. Das heißt, die bewegen sich im Verhältnis im mittleren Bereich (finde ich).

Aber was genau bringt das? Ein Erfolg ist diese Einordnung ja nicht wirklich.

MfG

Innoxious