Danke, das freut mich. Leider (und wie man sieht) haben wohl die wenigsten diesen Beitrag gelesen, weil sie zu beschäftigt sind oder waren, sich gegenseitig ihre Standpunkte aufzudrücken.Dass das zu nichts führt, müsste jeder logisch denkende Mensch eigentlich verstehen, doch leider denken wahrscheinlich die wenigsten Menschen über sowas nach, während sie sich in Angriffsstellung begeben und Argumente zusammenraffen, um ihr Gesicht nicht zu verlieren.
Ich hab nicht verlangt, dass wir das gemeinsam spielen und analysieren, aber es wäre eine sinnvolle Alternative zu den ganzen persönlichen (und nicht zuletzt hochgradig peinlichen) Kleinkriegen auf den letzten Seiten gewesen. Ehrlich, ich hab mich ein bisschen fremdgeschämt. Dass dir die Anregung zum Diskurs deshalb entgangen ist, finde ich halb so wild, warst du doch beschäftigt damit, dich für die meisten deiner Diskussionsbeiträge zu entschuldigen und deinen Namen reinzuwaschen.
Aber gut, wie es aussieht (mit Blick auf die neuesten Kommentare und die neuesten Anfeindungen) sind wir wohl die einzigen, die sich nun tatsächlich über Charaktere in Spielen austauschen. So sei es. Wenn der Rest gerne Grundsatzdiskussionen führen und sich gegenseitig gern weiterhin verbal auf die Nüsse hauen will, ist das für mich okay, solange ich einen mit einem konkreten Thema erreiche. Wohlan!
Das Spiel hat keine Auswahl der Einschränkung. Es ist völlig willkürlich, ob du Analphabet bist, blind, spastisch oder nicht laufen kannst. Ich fand das angemessen. So wie ich deinen Beitrag lese sind wir uns ja relativ einig darüber, dass das Spiel wohl zu ernsthafterem Nachdenken anregen soll. Hier ist die Willkür der Behinderung nur verständlich, wenn man bedenkt, dass sich diese Menschen ihr Schicksal, also ihre Einschränkung, im wahren Leben ebenfalls nicht aussuchen können. Das macht das Spiel dem Spieler durch die fehlende Auswahl der Behinderung deutlich. Er bekommt sie einfach auf's Auge gedrückt.
Exakt so fühlen sich vermutlich die meisten Menschen, die nicht laufen können. Nehmen wir ein anderes Beispiel: Eine Treppe. Fein, da ist nun also eine Treppe. Wenn ich doch nur laufen könnte, dann könnte ich dieses Hindernis auf einfache Weise überwinden. Kann dieser Mensch aber halt nicht. Und so wird die Treppe, etwas, das die meisten Menschen nicht einmal als Hindernis wahrnehmen dürften, zur unüberwindbaren Barrikade. Ich denke, es ist das Ziel des Entwicklers, dass dich das nervt. Du sollst dir genau das denken. "Mann, diese Hürde könnte ich doch mit einem einfachen Sprung überwinden, wäre da nicht...". Vielleicht interpretiere ich da auch zu viel rein. Aber ich denke schon, dass es die Intention des Spiels ist, aufzuzeigen, wie sich jemand fühlen muss, der nicht laufen kann. Für ihn ist eine Treppe auch nur eine Treppe. Der Unterschied: Du kannst die Treppe einfach hoch und runter gehen. Er nicht.
Als ich das erste Mal gespielt hab und das Spiel meine Behinderung ausgewürfelt hat, war ich Analphabet. Ich hab das nicht-lesen-können allerdings nicht als Vorteil empfunden. Du kannst die Hinweisschilder nicht lesen, die dir erklären, wie das Spiel funktioniert. Stell dir vor, du kannst die Bedienungsanleitung deiner Mikrowelle nicht entziffern und hast kein Schimmer, wie du das Teil zum laufen kriegst. Definitiv eine Einschränkung, aber -wie du schon richtig festgestellt hast- lange nicht so schlimm wie die Einschränkung, nicht laufen zu können. Das Spiel zeigt dir auch auf, dass unterschiedliche Einschränkungen keinesfalls gleich schwer wiegen. zB du kannst nicht Lesen. Das kannst du aber lernen (nicht im Spiel). Sitzt du einmal im Rollstuhl wird es schwer bis (in den meisten Fällen) unmöglich, jemals wieder laufen zu können. Das hat dann wenig mit der reinen Willenskraft zu tun. Es geht halt einfach nicht.
F5 katapultiert dich direkt in die nächste Welt der Einschränkungen.
Welche würdest du vorschlagen?