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Thema: Charaktervielfalt in Makerspielen

Hybrid-Darstellung

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  1. #1
    Zitat Zitat
    Überlegt ihr - die Entwickler - vorher genau, welches Geschlecht oder welche Ethnie oder sexuelle Ausrichtung eure Figur haben soll?
    Ja. Weil solche Elemente zum Beispiel Story und World-Building beeinflussen können.

    Nehmen wir mal ein Beispiel: Man spielt einen Teenager, in einer Welt, die auf das heutige Deutschland basiert.
    Wenn der Charakter einfach nur ein deutscher Junge/ein deutsches Mädchen wäre, würde einem die Gesellschaft dieser Welt keine großen Probleme in den Weg legen.
    Wäre der Junge aber z.B. türkischer Abstammung, ist er direkt mit anderen Problemen konfrontiert als ein deutschstämmiger Junge (Rassismus, religiöse Missverständnisse, kulturelle Identitätskrise ect.). Dasselbe gilt dafür, wenn das Mädchen z.b. lesbisch wäre (Coming-out, Homophobe Klassenkameraden, gesetzliche Ungleicheiten ect.)
    Sicher, es kommt auf das Konzept an und welche Geschichte man erzählen will, aber wenn eine Figur sich in einer Welt befindet, die eine bestimmte Vorstellung von einer "Norm" hat, ist es interessanter, wenn diese Figur eben nicht ganz in diese Norm passt. Es erzählt auch viel über die Welt, wenn Charaktere, die in unserem RL aus dem rahmen fallen würden, in einer Spielewelt zum Beispiel besser behandelt werden oder sozial sogar noch schlimmer dran sind. Deswegen gibt es ja so viele Allegorien zu Rassismus in Fantasy-Spielen (Menschen/Elfen, Elfen/Zwerge und so weiter.)

    Gleichzeit ist es für mich auch eine Frage der Vielfalt. Die Welt ist nun mal bunt, und wenn Medien nicht dazu in der Lage sind, diese Vielfalt auch darzustellen, finde ich das ziemlich schwach - auch weil es, wie ich oben sagte, narrativ neue Möglichkeiten schafft als immer wieder der selbe Typ Mann oder Frau.

    Zitat Zitat
    Gibt es etwas, das euch davon abhält, eine Figur zu nehmen, die etwas aus der Rolle fällt?
    Nur wenn ich mit diesem Charakter zu sehr in ein Klischée verfallen würde oder dieser Charakter nur dafür da ist, um denselben Witz hundertmal aufzusagen. Sprich: Charaktere, die nur deswegen nicht zur Norm der Geschichte passen, damit es "lustig" ist.
    Ihr wisst schon, der überfeminine Schwule, die männerhassende Lesbe (die eigentlich hetero ist weil Pusteblume), der Comic-Relief-Black-Guy, der "Indianer" mit federn im Haar und was nicht alles...
    Das und wenn es eben nicht zum World-Building passt.

    Geändert von Pinguin mit Brille (19.10.2015 um 14:57 Uhr)

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