"Club", wie sie von Torres spöttisch genannt wurde, hatte in der Tat nicht das geringste Interesse an Frauen und eigentlich hatte sie auch schon mit Männern abgeschlossen, nachdem Torres und seine Scavenger ihr klar gemacht hatten, dass es innerhlab der Gruppe kein "Geficke" gab, um in den tödlichen Einsätzen, denen sie sich jeden Tag stellen mussten, kein unnötiges Drama zu haben. Sie war schon unzählige Male, manchmal halbnackt, zwischen ihren männlichen Kollegen gelegen und Niemals hatte man ihr auch nur Avancen gemacht.
Insofern war sie nun vollkommen überrascht und überrumpelt. Mit ihrer großen Zahnlücke und dem klobigen Kopf hatte sie tatsächlich von der Form her das Aussehen einer Keule und vom Charakter her schätzte man sie genauso stumpf ein.
Was Eryn mit ihr tat, war für sie verwirrender als jeder Überraschungsangriff von Kutlisten und sie merkte, wie sehr sie simple Berührungen vermisst hatte, oder einfach nur die Tatsache, als Mensch und nicht als Waffe oder Ressource eingesetzt zu werden.
Sie starrte Eryn mit großen Augen an und ihr Zögern, ihre Verwirrung waren mehr als deutlich auszumachen. Fast wie mechanisch und mit zitternden Fingern ließ sie den Träger des Kleides an der linken Schulter wandern, fast senkte sich der Stoff des Kleides so weit, dass die linke Brust von Eryn zum Vorschein kam. Trotzdem starrte "Club" mehr in Eryns Gesicht, in den Augen ein Flackern vollkommener Verwirrtheit...
Probe Eryn: Verführer: Bestanden!
Trotzdem wirkte es, als wäre die Wachfrau mit der Situation komplett überfordert, denn sie zögerte sichtlich, dachte wahrscheinlich an einen Test oder einen besonders grausamen Scherz von Torres.
Eryn wusste, was auch immer sie vor hatte, sie musste schnell sein.
(erste Folgeprobe um 30% erleichtert, wenn sinnvoll erklärt)
Eryn nutzte die Verwirrung der keulenkopfigen Dame weiter aus, legte ihre Hand schließlich auch auf die andere Schulter, strich mit den Fingerspitzen über den trockenen Handrücken der Wache. Dann sah sie sich links und rechts um. Es gab nur den langweiligen Stuhl im dreckigen, staubigen Gang, auf dem Club bis vor wenigen Minuten gesessen hatte. Als deren Finger das erste Mal Anstalten machten, sich von selbst zu bewegen, verstärkte Eryn den Druck auf sie, schüttelte grinsend, aber nicht gänzlich absagend den Kopf. "Bevor wir das Zusammensein weiter genießen, sollten wir es uns vielleicht etwas gemütlicher machen?", schlug sie fragend vor, um so zu tun, als würde sie der Frau eine Wahl lassen, während sie doch eigentlich nur forderte. "Wenn du von oben eine bequeme Decke holst, und aus der Küche vielleicht die ein oder andere Knabberei, dann - das schwöre ich dir - zeige ich mich erkenntlich. Der Boss halst mir irgendwelche Gäste auf, wenn ich es versuche!"
Sie wusste nicht, ob Club bereits reagierte. In einer vorerst letzten Geste schob sie die Hand der einsamen Frau wieder von ihrer Schulter, auch den zweiten Träger mitnehmend. Der türkise Stoff hielt sich nur an ihrem Körper, da er an der Hüfte gerade so eng genug saß und sie ihn zusätzlich verspielt mit den Händen auf Brusthöhe festhielt, die Wache verstehen lassend, dass sie ihr mehr Freizügigkeit versprach, wenn sie ihr den Wunsch erfüllte. Sie deutete auf das Maschinengewehr, wollte neben dem Verlangen auch das Vertrauen Clubs gewinnen. "Vergiss deine Waffe nicht. Ich kann die nicht benutzen und jemand muss mich doch retten, wenn mir hier was passieren sollte." Ein ihre Stärke anerkennendes Schmunzeln folgte. "Du darfst aber eins deiner... Messer hier lassen, wenn du mir vertraust."
„Club“ sah Eryn mit flackernden Augen an, es symbolisierte Skepsis, die dann erlosch und mit melancholischer Vorfreude blickte sie Eryn an. „Danke.“, flüsterte sie leise, fast schüchtern und stand auf. Es wirkte, als hätte sie ihren Entschluss gefasst!
„Bleib genau hier stehen und rühre dich nicht. Und… bleib von der Tür fern. Du weißt schon, tödliche Gefahr und so. Der ‚Vortrag‘ “ Die Art wie sie es sagte, wirke ernst, als müsste Eryn genau wissen, was sie meinte, als Angestellte von Fawyer, als die sie sich ausgab. Sie lächelte wieder schüchtern, nickte und ging einige Schritte an ihr vorbei, dann drehte sie sich auf dem Absatz um, es wirkte, als müsste sie sich Mut ansammeln und öffnete den Mund um etwas zu sagen. Eryn hatte sie mit ihrer Erfahrung in der Bar schon lange durchschaut und nickte ihr aufmunternd zu.
Und so rannte Club die letzten zwei Schritte zurück und küsste sie kurz. Es war grob, ungeschickt und aufgeregt, als wäre es das erste Mal in ihrem Leben, doch reichte es, um Clubs Knie augenscheinlich weich werden zu lassen, denn glücklich lächelnd rannte sie nun nach oben und Eryn sah ihre Chance kommen.
Ein Messer hatte man ihr nicht zurück gelassen, doch das war auch nicht notwendig, denn die Tür war offen.
Drinnen war flackerndes Licht zu sehen und ein leichtes Schaben auf Holz.
Sie schwang die Tür komplett auf und war überrascht, einen nur so kleinen Raum vor sich zu sehen.
Inmitten des Raumes war ein großes hölzernes Rad aufgebaut, von dem zahlreiche Kabel weg führten, ein einzelner Zombie versuchte greinend und schlurfend ein Kätzchen zu erreichen, dass außerhalb seiner Reichweite in einem kleinen Käfig angebracht war und panisch von links nach rechts raste und so den Untoten noch mehr anstachelte. Links neben der Tür waren einige Schalter zu sehen, die alle nach unten zeigten. Sie waren offen zu sehen, es war aber möglich, einen Teil der Tapete nach unten zu klappen, so dass die Schalter komplett verschwinden würden.
Als Eryn sich durch die Tür schob, warf sich der Untote sofort gegen die Kette um seine Hüfte und versuchte nach der Bardame zu greifen. Das Rad blieb stehen. Das Licht brannte weiter.
Was auch immer sie tat – es war Eile geboten. Denn Club würde sicherlich nicht auf sich warten lassen, nicht nachdem was Eryn ihr in Aussicht gestellt hatte
Eryn schreckte hoch, als der Untote in ihre Richtung griff. Die Träger ihres Kleids, die sie wieder hoch gezogen hatte, rutschen gefährlich nah zur Seite ihrer Schultern, doch wurden von ihren flinken Fingern wieder zurückgeschoben. Natürlich erreichte er sie nicht, wurde von den Ketten gehalten. Doch das nahm die Barfrau erst im zweiten Moment wahr. Sie sah sich um, fast hektisch, denn ihr war bewusst, dass sie sich nur wenig Zeit erkauft hatte. Ihr erster Blick fiel zur Katze. Sie empfand Mitleid. Eryn war nie ein sonderlich großer Tierfreund gewesen, doch das kleine Ding dürfte sie trotz allem der aktuellen Situation vorziehen. Und so trat sie in vorsichtiger Distanz zum Holzrad und dem darin befindlichen und immer noch sie begierenden Zombie zum Käfig. Zu ihrem Glück ließ sich dieser ohne Weiteres öffnen. Die Katze war aufgebracht und sprang fast aus dem Arm der ehemaligen Barfrau, als diese sie heraushob, doch beruhigte sich nach einigen Streicheleien gerade genug, um nicht einfach wegzulaufen.
Dann sah Eryn die Schalter. Warum?, fragte sie sich selbst still, als sie diese länger musterte. Ein Gedanke setzte sich fest. Einer, der unsinnig schien, doch so verführerisch war. Sie konnte selbst kaum sagen, was sie ritt - vermutlich wollte sie den Chef dieses Ladens nur noch mehr ärgern - als sie sich den Hebeln näherte. Die Finger, die nicht damit beschäftigt waren, das Kätzchen auf ihrem Arm zu halten, legten sich an den ersten der heruntergedrückten Schalter. Sie schüttelte den Kopf über ihre eigene Entscheidung, doch der Impuls war zu stark, um ihn zu unterdrücken.
Und so drückte sie den ersten Schalter hoch, wartete nicht mal ab, um auch mit dem zweiten, dritten und vierten weiter zu machen. Sie hörte nicht auf, bis alle Schalter nach oben gedrückt waren. Und dann drehte sie sich um, um schnell den Rückweg antreten zu können, der nach ihrer unbedachten Aktion noch unsicherer werden könnte als es der Hinweg gewesen war.
*Klick* - der erste Schalter, kein Effekt war zu erkennen!
*Klack* - der zweite Schalter und sie spürte ein leises Vibrieren und hörte dann ein leichtes Rumpeln.
*Klick* - beim dritten Schalter erstarb das Licht langsam flackernd. Wahrscheinlich im ganzen Haus, wie sie ob der wütenden Rufe von oben und dem beharrlichen Hämmern eines Gehstocks über ihrem Kopf ausmachen konnte.
*Klick* - beim vierten Schalter sah sie, wie sich die Kette vom Untoten löste und er im ersterbenden Licht auf sie zugejagt kam!
Und während sie sich umdrehte, um die Tür aufzureissen und dem Untoten zu entkommen, der sofort auf sie zugesprungen kam - agil und kaum verwest! - sah sie aus dem Augenwinkel den Grund des Rumpelns von Schalter 2. In der Ecke des Raumes hatte sich eine Geheimtür geöffnet...
Ihr war klar - sie konnte es gerade noch so aus der Tür hinaus schaffen!
Oder sie musste sich mit dem Untoten anlegen und an ihm vorbei schlüpfen, um möglicherweise die Geheimtür zu erreichen...
Geändert von Daen vom Clan (09.10.2015 um 14:56 Uhr)
Frank machte sich geistige Notizen über das, was Liz sagte und würde es sich später dann auch aufschreiben, es schien ihm der falsche Moment zu sein, um alles hier und jetzt zu notieren, das wäre vielleicht doch zu auffällig. Etwas überrascht war er, als sie so unvermittelt einen Teil ihres wahren selbstdurchblicken ließ. Frank wusste nicht genau, wie er damit umgehen sollte, er hatte mitleid mit ihr, denn er wusste genau wie es war jemanden zu verlieren.. Trösten wäre hier falsch, er musste die richtigen Worte finden, sonst würde sie sich verschließen. Gut, dann weiß ich schon wo ich ansetzen kann. Ich werde mich etwas umsehen. Ich werde mich auch mit den anderen aus meiner Gruppe kurzschließen. Jäger zum Beispiel scheint sich jetzt ja plötzlich mit Torres zu verstehen, er kann vielleicht dabei helfen Infos aus Torres heraus zu bekommen. Ich muss mit ihm sowieso noch ein Hühnchen Rupfen. erklärte er zuversichtlich und stand dann auf.
Gerade als er gehen wollte, ging das Licht aus. Scheiße, was ist jetzt wieder los? fragte er sich innerlich.