Haile und Kerosa sprangen halb aus dem Inferno und wurden halb hinausgeschleudert, als direkt hinter ihnen eine weitere Anlage in einem glühend heißen Feuerball explodierte und sie mit der Wucht eines Raketenschlages auf den heißen Sand schleuderte, der gesprenkelt war von glühenden Metallteilen und kleinen, brennenden Pfützen aus Ölschlacke.
Kerosa hatte in ihrem jungen Leben viel erlebt, Gutes wie Schlechtes. Sie hatte die Liebe ihres Lebens an die Frau neben ihr verloren, in mehr als brutaler Hinsicht und doch war sie gesegnet, denn der feurige Gott des Öls hatte sie verschont, wollte sie noch nicht im himmlischen Fuhrpark haben…
Haile lag da, erschöpft und spürte jeden einzelnen Knochen, als die Erde unter ihr immer und immer wieder erbebte, ob kleinerer Explosionen im flammenden Inneren der Ölfelder. Durch den dichten Rauch konnte sie Jackman nicht erkennen, ihr Herz tat aber einen Sprung, als sie sah, wie er in einiger Entfernung aus dem Brand gelaufen kam und sich hinter einer Düne in Deckung warf, als ein weiterer Feuerball in die Luft stieg und heiße Trümmer nieder regnen ließ.
Und dann begann Kerosa neben ihr hysterisch zu lachen. Das Mädchen blickte zur Seite, wo die Flamerider da lag, alle Viere von sich gestreckt, den Geruch nach verbranntem Haar verströmend und mit dampfender Kleidung. Sie lachte aus vollstem Halse, hysterisch, laut und voll ehrlicher Fröhlichkeit. Für Haile fast ungewohnt, die normalste im Umkreis zu sein.
„Das ist das zweite Mal das du anwesend bist, wenn ich einen verdammt geilen Tag erlebe, Shenga…“, lachte sie krallte sich im Sand fest, als sie zu husten begann, ob des bitteren, schwarzen Rauches, der gerade in ihre Richtung geblasen wurde.
Haile grinste und setzte sich auf, betrachtete die Plünderin, die sich plötzlich ebenfalls aufrichtete, dann nach ihrer Tasche griff und eine Plastikflasche hervor holte, in der sich eine leicht gelbliche Flüssigkeit befand.
„Das ist Motorenblut, gesegnet von der großen Maschine.“, sagte Kerosa stolz und hielt die Flasche in die Höhe, so dass sich die Sonne darin widerspiegeln konnte. „Ein Priester des großen Fuhrparks hat sie mir zum Geschenk gemacht, als ich meinen ersten Unmotorisierten getötet habe.“, lächelte sie in Erinnerung und wirkte dabei fast wie ein normales Mädchen, das von ihrer ersten Liebe erzählte. Dann blickte sie Haile an, nickte ernst, und öffnete die Flasche, ließ ein paar Tropfen auf ihre Faust tropfen und legte die mit Benzin gesprenkelte Faust dann auf die Stirn von Haile, die verwundert zuschaute und sich nicht rührte. „Ich bin Kerosa von den Flameriders und dir, Shenga, schulde ich alles. Ich will an deiner Seite fahren, bis die große Explosion uns trennt oder mir der Treibstoff im Leben ausgeht.“
Dann nahm sie ihre Hand zurück und leckte einen Tropfen Benzin ab, begleitet von einem Schütteln. „Deine Feinde sind jetzt meine Feinde, bis meine Schuld getilgt ist.“, verkündete sie stolz und hieb sich auf die Brust.
Das Schweigen von Haile falsch interpretierend, griff sie abermals in ihre Tasche. „Und um dir das zu beweisen, möchte ich meinen wertvollsten Besitz mit dir teilen.“
Und mit einem stolzen Lächeln legte sie einige Bänder Panzertape vor Haile auf den Sand, der darob beim ersten Anblick sofort eine mehr als irre Idee in den Kopf schoss.
In diesem Moment kam Lancaster zu ihnen, in den vom Rauch schwarzen Händen hatte er die Kanister mit dem Lachgas umklammert und erschöpft ließ er sich neben den Beiden nieder.
„Anführer-der-nicht-kämpft, my ass…“ sagte er erschöpft und streckte sich aus, während neben ihnen das Ölfeld mit einem letzten lauten Krachen und einem in die Luft emporsteigendem Feuerball genau das richtige Ambiente schuf…
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Mary und Jackal war klar, dass sie eine gute Chance hätten, wenn es ihnen gelingen würde, die untoten Kinder irgendwie in die Wartungshütte zu locken. Und so sehr wie sie sich an den Kaninchen und der Ziege interessierten, wären sie der perfekte Köder.
So würden sie problemlos die Nahrung und das Wasser in ihren Besitz bringen können.
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Eryn spürte den Blick von Furlan in ihrem Rücken ,wie der alte Mann ihr hinterherblickte und sie schmunzelte, als er abermals von den Spielern zurück in die wirkliche Welt gerufen werden musste, es war offensichtlich, dass Furlan jetzt kaum noch mehr die Konzentration für ein vernünftiges Spiel aufbringen konnte. Als sie an Fawyer vorbei ging, musterte er sie kurz, eilte dann aber weiter zum Tisch, obschon es klar schien, dass er gerne mit ihr gesprochen hätte.
Als die hübsche Bardame dann im hölzernen Flur des Treppenhauses an kam, hörte sie das Gestöhne und Geschrei von oben und nutzte die Geräuschkulisse, um sich nach unten zu begeben.
Ihr fielen sofort die Kratzspuren und die eingetrockneten Blutflecken am Fuß der Treppe auf, ebenso die Schäden am Geländer, es wirkte, als wäre hier, direkt auf der Treppe, öfter massiv gekämpft worden.
Als sie unten ankam, erkannte sie einen weiteren Gang der in den Keller hineinführte und von einem gruselig wirkenden flackernden Licht beleuchtet war.
Ganz am Ende war eine mehrfach verstärkte Holztür angebracht und davor schien Jemand zu schlafen, Von der Kleidung her eine Scavenger wie Torres, hatte sie mehrere Klingen am Körper und ein Maschinengewehr auf dem Schoß. Die Augen waren geschlossen und aus der Holztüre hinter der Wachfrau war kaum etwas zu hören.
Probe Eryn: Infiltrator: Misslungen! (über Gruppe, aber erleichtert)
Und dann knarzte der letzte Abschnitt der Treppe erbebend laut.
Müde und träge hob sie die Augen und blinzelte: „Torres? Ist es schon Zeit für die Ablösung? Oder hast du nen Neuen für’s Laufrad?“, grunzte sie in die Dunkelheit hinein und Eryn wurde klar, dass man sie nicht sehen konnte, da sie im Treppenhaus komplett in der Dunkelheit verschwand…