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[Eure Daenigkeit]
Nachdem Jackal aus dem Zoo zurück gekehrt war, machte er sich daran, das Fawyerland auszuspähen.
Dank der großem Mauer, die zum Schutz errichtet worden war, konnte er das Anwesen problemlos umrunden, wenngleich auch nicht das Gebäude, doch alleine schon dieser Vorgang war recht interessant, denn an der nördlichen Seite der Mauer konnte er einige Fahrzeuge erkennen, die komplett ausgeschlachtet worden waren und in der Sonne und allgemein der Witterung ausgesetzt, vor sich hin rosteten.
Es war deutlich zu erkennen, dass Fawyer sich hier in der Tat einen kleinen Schrottplatz angelegt hatte, der allerdings nichts mehr von Wert aufweisen konnte. Alleine von der Zahl der Fahrzeuge die hier standen, hätte das Fawyerland brechend voll sein müssen.
Dafür fand Jackal aber neben dem Schrottplatz noch eine andere Besonderheit, es war eine Grube, nicht tief gegraben, aber gefüllt mit verwesten Leichen, die wirklich mausetot waren.
Ein Schild war dort aufgepflanzt mit der in schwarzer Farbe geschriebenen Aufschrift: „Falschspieler“ und ein Blick genügte, um zu erkennen, dass sie mit Kopfschüssen getötet worden und nackt waren, man hatte sie also vor der Hinrichtung all ihrer nützlichen Objekte wie Kleidung und dergleichen beraubt.
Kaum dass er den Laden selbst betreten hatte, konnte er sehen, wie ein Scavenger nach einem Kopfnicken des Besitzers immer in seiner Nähe blieb und ihn beobachtete, fast so, als hätten sie schlechte Erfahrungen mit Neuankömmlingen gemacht. Der Verfolger, ein drahtiger, dürrer Kerl mit blonden Haaren und wettergegerbtem Gesicht, hielt sich im Hintergrund, machte jedoch nicht mal ansatzweise Anstalten, zu verbergen, dass er ihn verfolgte und beobachtete und dabei immer wieder in aller Seelenruhe mit einem kleinen Wurfmesser spielte.
Als er seine Handelswaren ausbreitete, ließ Furlan ihn verstehen, dass er von diesen Einsätzen die Münzen annehmen würde und er sich so einen Platz in einer Pokerrunde erkaufen konnte, die wirklich reichen Gewinn, bis hin zu Waffen versprach, während sich Torres und seine Truppe auf jeden Fall mehr für den Rest interessierten und die Zigarren interessant für Fawyer und die käuflichen Damen schienen.
Der Anführer der Scavenger würde die Bajonette und die Hasen gegen einige Flaschen Whiskey tauschen, die Damen ihre Dienste oder Seife und allgemein Hygieneartikel gegen die Zigarren tauschen.
Ein einfaches Geschäft, das alleine durch ein weiteres, soziales Talent noch verbessert werden könnte.
Probe Jackal: Infiltration: Bestanden!
Nach kurzem verbalen Intermezzo hatte er die Anwesenden überzeugt, dass er ein Ödländer war und nicht zur Truppe der Reisenden von Shengs Hope gehörte und entsprechend entspannte sich die Situation ein wenig.
Diese Pause nutzte er, um sich der älteren Frau zu nähern, die noch immer mit eingesunkenem Kopf mühsam hochgeblinzelt hatte um mit Jegor zu sprechen.
Jackal erkannte sie auch sofort, sie hieß Laura und war trotz jahrelanger guter Arbeit aus ihm unbekannten Gründen aus der Karawane ausgestoßen worden, es hatte angeblich etwas damit zu tun, dass sie Perlmutter beschissen hätte, es waren heftige, hässliche Szenen damals gewesen und Laure hatte auch sofort Rache geschworen, lauthals, doch unklar, wem genau.
Laura grunzte, als Jackal mit ihr sprach und sie tastete wie eine Blinde den Tisch ab, konnte ihr Glas jedoch nicht finden, da es bereits zerschellt am Boden lag.
„Mum schuldet mir Gerechtigkeit… „ krakeelte sie "...fünfzehn Jahre habe ich mir für sie den Arsch aufgerissen und dann wegen einer Dummheit, eigentlich gar nichts…“, sie grollte und rülpste, als sie die Faust gen Süden schüttelte und dann mit einem lauten Schluckauf wieder zusammensank. „Alles nur wegen Fawyer… verdammter Kerl…verfluchtes Arschloch, den kauf ich mir… den schlitze ich auf, sobald ich ihn alleine sehe…!“, sprach sie mehr zu sich selbst, dann hickste sie erneut und blickte Jackal an. „Das Tor? Kultisten… sie hatten einen Raketenwerfer… Junge, kannst du dir das vorstellen….? Einen Raketenwerfer… Leichen mit Sprengstoff… Gott muss die Menschen wirklich sehr hassen.“
Und dann schien sie wieder weg zu dämmern, ließ den Kopf auf die Arme sinken und flüsterte nur noch: „Gut, dass du da bist. Du kannst mir helfen… Fawyer zu töten… Sprengstoff, wie ein Taliban…“
Alsdann war leises Schnarchen zu hören.
Jackal blickte sich verwirrt um, nutzte die Chance, dass die Leute noch immer glauben mussten, er würde mit Laura sprechen und beobachtete die Personen.
Liz, deren Namen er freilich noch nicht kannte, schielte immer wieder in Richtung Treppenhaus und dann zurück zu den käuflichen Damen, der Gesichtsausdruck war angestrengt, als würde sie etwas planen.
Die ••••n selbst blickten kummervoll drein, setzten aber gespielte fröhliche Mienen auf, wenn Fawyer mit ihnen sprach oder ein Gast auf sie zu kam. Doch hinter der Fassade war echte Verzweiflung zu erkennen.
Die Gäste und die Scavenger hingegen wirkten, als ob sie gerne hier wären und der Ort großartig war.
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