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Thema: Charakter-Design - Austausch

Hybrid-Darstellung

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  1. #1
    Ich glaube, ein Problem, dass viele junge Storyteller haben, ist ihren Figuren wehzutun oder ihnen Probleme zu machen. Wodurch eben oft MS/GSs entstehen.
    Statt ihnen Konflikte, Probleme und Schwierigkeiten - und damit Tiefe - zu geben, wollen sie dass ihren "Babies" nichts passiert und sie in Watte einpacken.

  2. #2
    Ich wäre da eher vorsichtig eine solche Annahme über "junge" Storyteller zu äußern. Auf welche Personengruppe beziehst du dich da?

    Im Grunde würde ich dir erstmal widersprechen. Wer sagt denn, dass es so ist? Lässt man sich nicht eher als unerfahrene Person von äußeren Einflüssen leiten? Wenn ich mir hobbymäßige Geschichten in den verschiedensten Bereichen (Fanfictions, Comics, Videospiele) anschaue, da wird man mit Dramatik geradezu erschlagen. Da drücken die Schreiberlinge ihre Schützlinge und Lieblinge mit dem Gesicht geradewegs in die - Verzeihung - Scheisse.
    Denn so kennt man es aus den Medien. Vor allem die Hauptfigur bluten lassen.

  3. #3
    Zitat Zitat
    Ich wäre da eher vorsichtig eine solche Annahme über "junge" Storyteller zu äußern. Auf welche Personengruppe beziehst du dich da?
    Leute, die wenig bis gar keine Erfahrungen haben, was Storytelling angeht.
    Sorry, der Begriff "jung" ist da denke ich falsch gewählt - unerfahren wäre besser gewesen. ^^; Ich meine, schau dir Shades of Grey an. Das ist eine Twilight-FanFiction, die von einer Mitte-40-Jährigen geschrieben wurde, und es sit eins der schlimmsten Bücher, die ich je in den Händen gehalten habe! Alter it kein Mass für gute Charaktergestaltung...

    Und die Leute, bei denen du solches Material findest, haben schon viel Erfahrung mit Dramaturgie gemacht. Niemand wird als der perfekte Autor geboren, das verlangt Training und Belesung, wie bei einem Muskel.

    Geändert von Pinguin mit Brille (08.10.2015 um 17:10 Uhr)

  4. #4
    Ich gebe den Pinguin recht, grade wenn man in Richtung Foren RPGs usw. geht neigen viele dazu ihre Selfinsert Charaktere möglichst cool und Edgy zu gestalten.

    Charaktere brauchen Ecken und kannten manchmal mehr, manchmal weniger und manchmal keine es kommt ganz darauf an was man mit dem Charakter anstellen will. Aber man sollte bereit sein dem Charakter auch was anzutun, ich finde es zb. immer interessant meine Charaktere in Situationen zu werfen mit denen sie nicht klar kommen um sie daran entweder wachsen oder zerbrechen zu sehen.

    Es verlang vor allem Passion und eigenes Interesse, man hört oft von Schauspielern wie sie sich in ihre Charaktere rein versetzen zu versuchen und in Interviews dann ihre Gedankengänge zu erklären und genau das muss man können wenn man Geschichten schreiben will. Der Leser muss nicht wissen was die Person denkt oder warum sie so handelt aber als Autor sollte man seine Charaktere gut kennen.

  5. #5
    @Shawn: Richtig. Man sollte auf alles gefasst sein, was seine Figuren angeht, selbst wenn es vielleicht nie vorkommen wird.
    Man muss damit leben, dass man Dinge auch streichen muss, wenn es z.B. die Engine nicht erlaubt oder die Story zu lang wird. Und das gilt auch für Charaktere!

    Ich bin selber opfer von Self-Inserts gewesen, aber ich habe daraus gelernt, wie ich Figuren entwickele, die nciht edgy/coole Klone meienrselbst sind.

  6. #6
    @Pinguin: Ich bin da eigentlich immer mit viel Freude dabei wenn einer meiner geliebten Charaktere was aufs Maul bekommt oder gar stirbt, solange das irgendwie Relevanz hat oder andere Charaktere weiter auf/abbaut. Charakterentwicklung ist da das Stichwort, sie sollten ja im Idealfall mit dem Spieler wachsen (wenn es der Hauptcharakter ist) oder ihn ein Leitfaden sein.

    Ich habe.. dadurch viele gute Mitspieler verloren.

  7. #7
    @Shawn:
    I feel you. geht mir ähnlich.
    Ich weiss noch, dass ich mit meinem Partner Tentakelgottheit über unseren Webcomic geredet haben. Under MainChar ist eine der getrettesten Hunde der Welt. Alleine schon wie und warum er seinen Arm verloren hat...
    Und all die dramatischen RPs der Vergangenheit Y_Y

  8. #8
    @Pinguin:
    Harter Hund Charakter verliert einen Arm und heult nur noch rum. Eine Shawn Produktion.
    Ich mochte Foren RPs aber das ganze gebashe über 'muh ich mag nicht wie du Spielst' und 'Mein Char sollte immer gewinnen weil er Badass ist! Schau er hat diesen Emo aus Naruto als Avatar' ging mir so auf den Keks das ich eines Tages einfach weg war.

    Aber Back to Topic:
    Gibt irgendwelche Charakter Stereotypen die euch auf die Nerven gehen?

  9. #9
    @Shawn:
    Klingt doch ausbaufähig XD
    Aber ja, das kann ich verstehen. ich habe auch eine Zeit lang RP-t, hab's aber dann irgendwann aufgegeben, weil die meisten Leute irgendwann einfach nicht mehr geantwortet haben oder so flache Charaktere gespielt haben, da wäre jede Pizza neidisch gewesen.

    Zitat Zitat
    Gibt irgendwelche Charakter Stereotypen die euch auf die Nerven gehen?
    Ich mag eigentlich alle Charaktere nicht, die auf Stereotypen basieren, und nicht darüber hinaus gehen und damit diesen Stereotyp nur nochmal unterstreichen. Man denke z.B. an "Schuh des Manitu" - so sehr ich den Film mag, Winnetouch ist ein laufender Schwulen-Stereotyp und die Darstellung der Nativ-Amerikanischen Stämme ist auch nicht gerade historisch korrekt.

    Figuren, die auf einen einzigen Charaktertrait runter reduziert sind und das immer wieder und wieder aufgebracht wird, wie ein alter Witz über den niemand mehr lacht, finde ich auch nicht besonders spannend - das trifft besonders auf so Klischeé-Bösewichte zu. "Warum tust du das?" - "Weil ich es kann!". Seufz. Wie spannend.

  10. #10
    Zitat Zitat von Shawn Beitrag anzeigen
    Gibt irgendwelche Charakter Stereotypen die euch auf die Nerven gehen?
    Altkluge Kinder, die den schwer zurückgebliebenen Erwachsenen erklären, was zu tun sei, habe ich mir zu mögen inzwischen gründlich abgewöhnt. Mutmachercharaktere für Randgruppen haben bei mir mittlerweile ebenfalls einen schweren Stand, wenn sie die aufdringlich pädagogisierende Spielart verkörpern.
    Wie so oft ist es eine Frage der Machart und ich denke, man könne so ziemlich jeden Stereotyp verwenden, solange sie dem Spiel etwas hinzufügen. Ob sich hierbei die funktionale oder die narrative Integration besser auswirkt (einmal: Was kann die Spielfigur?; dann: Was erzählt sie mir?), hängt wiederum vom Spielzuschnitt ab. Reine Selbstzweckrepräsentanten müssten schon von einem talentierten Inszenator aufgeführt werden, der weiß, wie man wirkungsvoll Stil über Substanz stellt, um mir zu gefallen. 80er-Jahre-Action ist da ganz weit vorn ("Aliens"!).

    Wann man seine Figuren aus den eingeführten Stereotypen entlässt (bevor man eine Erwartung bricht, sollte man sie erstmal aufzubauen verstehen), ist gar nicht mal so einfach zu entscheiden. Selbst Drehbuchprofis patzen. Als beispielsweise in "Star Trek - Into Darkness" ausnahmslos alle wichtigen Figuren - die Helden, der Schurke, die Harten, die Zarten, die Gefühligen, die Logiker - ihre Tränenkullerszene zu spielen hatten, dachte ich: Dann bleibt lieber in euren Schubladen. Darin habt ihr mir besser gefallen.

  11. #11
    @realTroll:
    Naja, über "Into Darkness" kann man allgemein diskutieren, ob das noch viel mit Star Trek zu tun hat und Gene Rodenberry's Grundidee der eigentlichen Serie XD Aber ja, ich verstehe, worauf du hinaus willst. Es ist schwer, allen Charakteren die gleiche Aufmerksamkeit oder Bedeutung für den Plot zu geben wie dem Hauptcharakter.
    Man sagt ja immer, man sollte jede Figur so behandeln, als ob sie der Held der Geschichte wäre, aber ich finde das persönlich ziemlich schwer.

    Geändert von Pinguin mit Brille (09.10.2015 um 15:28 Uhr)

  12. #12
    So, um diesen Thread mal wieder ins Laufen zu bringen:

    Habt ihr ein Design-No-Go?

  13. #13
    Zitat Zitat von Pinguin mit Brille Beitrag anzeigen
    So, um diesen Thread mal wieder ins Laufen zu bringen:

    Habt ihr ein Design-No-Go?
    Schwache Protagonistinnen, die von einem Helden gerettet werden müssen.

  14. #14
    Zitat Zitat von Pinguin mit Brille Beitrag anzeigen
    So, um diesen Thread mal wieder ins Laufen zu bringen:

    Habt ihr ein Design-No-Go?
    Ich finds grad bei Videospielen her von nem charakterdesigntechnischen Standpunkt her sehr schlecht, wenn das Gameplay und die vom Charakter vermittelten Werte/Weltanschauung nicht zusammenpassen.

    No-Go: diese Punkte außer acht zu lassen
    1) Ein Charakter muss während des Spiels genug Möglichkeiten haben inszeniert zu werden und sich selbst zu inszenieren. So dass er dem Spieler während Story und Gameplay nähergebracht wird.
    je komplexer der/die Charaktere, desto mehr Mühe muss in diesem Sektor investiert werden.
    2) Auch Gameplay, und wenns nur sowas simples wie Waffenauswahl, oder wie ein Charakter mit irgendwas interagiert (ein item das er in der Spielwelt finden kann, oder den Satz den er von sich gibt wenn er was nicht verwenden kann) ist Charakterdesign.

    z.B.: man spielt den gerechten strahlenden Ritter als Helden und trotzdem lootet man alles, was nicht niet und nagelfast ist und bei Kämpfen kann man davonrennen, wär vllt die Wahl eines Söldners als Charakter eine bessere Wahl für dieses Spiel. Hätte man doch lieber nen Ritter, sollte das Spiel darauf aufgebaut werden auch heldenhafte Taten zu vollbringen. Viele Spiele beschäftigen sich mit Fantasieerfüllungen und Ritter, Piraten, Soldaten etc. sind in ihrer romantisierten Form halt mal sehr ansprechend und sehr gut für Spiele geeignet.

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