Es war fürchterlich, sich ansehen zu müssen, wie übel die Bar aussah. Nach der Kneipenschlägerei kurz vor ihrer Abreise war sie schon überfordert gewesen, mit der Arbeit, die beim Reparieren und Reinigen der alten McDonalds-Filiale nötig gewesen ist - auch wenn sie diese Arbeit nie geleistet hat. Nun war sie auf eine seltsame Art und Weise kein Teil dieses Etablissements mehr. Jemand hatte übernommen, erfolgreich übernommen. Und obwohl der Gedanke nach wie vor von einem stechenden Gefühl des Neids begleitet wurde, hätte sie das Dusty Derreck's lieber gut florierend in den Händen von Georgina gesehen als so. Na gut, vielleicht doch nicht Georgina.

Und trotzdem alles bedrückend war, der Aufenthalt im Zimmer ihres ehemaligen Chefs zudem gewissermaßen unangenehm, war die präsenteste Emotion in Eryn Erleichterung. Erleichterung darüber, dass nicht nur sie, sondern auch Derreck, es aus dieser Siedlung geschafft hatte, bevor sie so verwüstet wurde.

Sie konnte für den Moment nicht sagen, ob sie jemals hierher zurückkehren würde. Sie hatten eine Mission, die kurzzeitig unterbrochen schien. Doch würden sie das Projekt 'Adam' wieder aufnehmen, oder vorerst nach Sheng und den anderen suchen, deren Leben im vorherrschenden Chaos nicht eindeutig ein Ende gefunden hatte. Sie konnte sich kaum vorstellen, dass jemand wie Frank ruhen würde, bevor er nicht sicher wusste, was mit Silvia und seinen Kindern passiert war. Ein Grinsen stahl sich auf ihre Lippen, als sie daran dachte, dass zumindest Floyd-Williams sicher der Fraktion 'tot' zuzuordnen war. Ein Grinsen, für das sie sich nur eine Sekunde später schämte.

Sich von den Gedanken - die nichts weiter waren als wirre, sich abwechselnde Emotionsschübe - ablenkend, durchsuchte Eryn Derrecks Zimmer weiter. Sie ging nicht davon aus, irgendetwas Nützliches zu finden. Ihr war nur danach, sich so zu beschäftigen. Den Mann, der ihr von all den Figuren, die in ihrem Leben wie Schatten an ihr vorbeihuschten, noch die Vertrauteste weiter zu ergründen. Seine Hobbykiste angewidert mit dem Fuß bei Seite schiebend, schaute sie auch unter seinem Bett und in anderen Ecken nach den Dingen, die der Gründer der Kneipe vor seiner Abreise hier gelassen hatte.