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Thema: [ZOOOOOmmxBIES! Staffel 3] Station 2 – Charging Itza

Baum-Darstellung

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  1. #11


    Der Boden war übersät mit den Toten, die Vormachtstellung der Sabal beendet.
    Die Jüngsten der Vulture, die noch keine Schlacht hatten schlagen dürfen und auch diesen Kampf aus der Ferne beobachtet hatten, gingen mit kleinen spitzen Werkzeugen wie Schraubenziehern und kleineren Klingen über das Feld und erlöste die Krieger beider Seiten, die unrettbar verloren waren.

    Die Schlacht war geschlagen, der Abschied fröhlich und voller Geschichten, die lautstark preisend von den Jungkriegern erzählt wurden.
    Die Armee der Sabal war vernichtend geschlagen worden, die meisten ihrer Feinde hatten den Tod gefunden, auch die schrecklich zugerichtete Leiche von Julio hatten sie gefunden. Niemand im Getümmel hatte ihn sterben sehen und die Bissspuren auf seiner Brust gaben zusätzlich Rätsel auf.
    Seeker schwieg zu diesem Geheimnis und bewies sich so als loyale Schwester, auch wenn ihr rätselhafter Blick gen Leo Bände sprach.

    Wer das erbarmungslose Stechen und Hacken der Vulture überlebt hatte, rannte so weit die Füße ihn trugen, um sich in Sicherheit zu bringen.
    Der Wald und der Sumpf gehörte nun ihren Waffenbrüdern und –schwestern von den Vulture alleine und unbeschreiblicher Jubel brach los.

    Seekers Sichel war wie ihr ganzer Leib in Blut gehüllt, als sie im Triumphschrei die gefiederte Schlange anrief.
    Voodoo und Evi hatten die Leiche von Needle geborgen und ihn mit seinem Speer in friedvoller Pose neben die anderen Gefallenen gelegt.
    Sie arbeiteten beide stumm, doch konzentriert, der Ritualmeister lächelte diesmal nicht. Auch die, die Vincents Leichnam bargen, arbeiteten in stiller und feierlicher Ruhe.

    Es gab keine Siegesfeier, zu der es zu bleiben es sich gelohnt hatte, denn alles was gesagt werden musste, war gesagt worden. Lancaster, Haile, Evi und Leo spürten, dass sie hier immer ein Heim haben würden, in das sie zurückkehren würden, jetzt mehr in Sicherheit denn je.

    Die Mutigsten der Reisenden aus Shengs Hope begaben sich ein letztes Mal mutig in die Festung der Sabal und bargen die Batterien. Das Gas hatte seine verheerende Wirkung gezeigt, viele der Einwohner lagen verkrampft auf dem Gras, sie hatten sogar eine erstickte Leiche eines Mannes gefunden, der in einer Scheune angebunden worden war, die Festung der Sabal würde noch lange Zeit verseucht bleiben und so eine wahrhaft gruselige Spukgeschichte abgeben.

    Was die Reisenden betraft, sie hatten nun alles und konnten ihre Reise fortsetzen.
    Um Hautzeichnung, Freunde und Erfahrung reicher waren sie abgereist, nachdem sie Vincents Leichnam an der Baustelle beerdigt hatten. Ihn bei den Vulture zu lassen, hätte dem Skeptiker wahrscheinlich nicht gefallen und bei Vincent konnte man nie wissen, ob er sich nicht noch mit einem zynischen Kommentar aus dem Grab zurückmelden würde. Romero und seine Geliebte waren still und leise gegangen, nachdem Frank ihnen ein Schreiben für Sheng ausgehändigt hatte. Der Bruder von Julio war in Tränen aufgelöst, als er vom gewaltsamen Ende erfuhr, You are hingegen strahlte, als die Nachricht vom Sieg sie erreichte. Und währenddessen hielten sie einander die Hände, als wäre es der letzte Anker im Leben, bevor man in den Wahnsinn abgleiten würde.


    Es war ein seltsames Gefühl für Manche, den Wald und die Sümpfe hinter sich zu lassen, andere konnten es wahrscheinlich nicht erwarten, allen war aber gemein, dass sie sich immer an Vincent und das Erlebte erinnern würden. Und nun hatte sie die Reise und die Mission wieder. Noch immer galt es, der Welt einen neuen Anstrich zu verpassen, dem Leben und den Menschen den Funken Hoffnung zu schenken, den es brauchte, sich wieder als Lebende zu fühlen.
    Sie waren eine weitere Woche gereist, durch Ödland und Steppe und durch Wüsten, in denen Ruinen ihnen Schutz und Sicherheit bot. Sie kamen dank der Karte von Sheng sehr zielsicher voran, ihr Reiseziel im Nordwesten kam immer näher und ihre ganze Hoffnung lag nun darauf, dass das abgestürzte Flugzeug, dessen stählerner Leichnam als Brücke über diese Schlucht benutzrt wurde, noch vorhanden war.




    Es wurde Abend, die Schlacht gegen die Sabal lag genau eine Woche zurück und sie näherten sich ihrem Ziel in zufriedenstellendem Tempo.
    Mit etwas Glück würden sie, bevor die Nacht vollends über sie herein brach, auch die Schlucht erreichen, die improvisierte Brücke sichern und ein Nachtlager aufschlagen können.
    Der Plan klang gut und Zuversicht machte sich breit, als bekannt wurde, dass sie nur noch wenige Meilen von ihrem Ziel trennten.

    Die geschulten Sinne von Jegor und von Haile nahmen es als Erstes wahr.
    Das Kultistenmädchen spürte mehr, dass etwas nicht stimmte, während Jegor den Geruch sofort identifizieren konnte.
    Sie rannten Beide los, ein einzelnes Kopfnicken hatte genügt und dann sehen sie vor sich die Schlucht, schwarzer Rauch stieg auf und das Flugzeug lag zerschmettert am Grund der Schlucht, vielleicht zwanzig Meter unter ihnen. Noch immer leicht brennend, als wäre der "Absturz" erst vor wenigen Stunden erfolgt.

    „Sabotage.“, knurrte Jegor mit seinem unnachahmlich russischen Akzent, er hatte sofort den Geruch nach Schießpulver wahrgenommen und wusste, welche Spuren eine gezielte Sprengung verrieten.
    Doch die entscheidende Frage blieb vorerst unbeantwortet. Wer hatte ihnen das angetan? Und warum?


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    Unzählige Meilen im Nordosten schulterte Steve sein Gewehr und atmete die frische Nachtluft ein. Wingman hatte ihn zur Wache eingeteilt und er konnte den Rundgang um die Siedlung perfekt dazu nutzen, in aller Seelenruhe den Schokoriegel zu genießen, den er vor zwei Tagen in einer Siedlung gefunden hatte und der nur wenige Jahre abgelaufen war. Gemütlich lehnte er sich an ein altes Fass und nahm einen herzhaften Bissen, ein Teil der harten Schokolade fiel zu Boden, instinktiv bückte er sich danach. Und als sein Kopf wieder hochkam, spürte er nur einen leisen Schmerz, der ihn eher verwunderte, denn erschreckte.

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    „Mein geliebter Sohn,“, waren die einzigen drei Buchstaben, die Henry bisher zu Papier gebracht hatte, nachdem er sich entschlossen hatte, das, was er ihm sagen wollte und musste, endlich zu sagen. Und wenn es nur auf Papier war. Er atmete tief ein und aus und spürte eine Träne seine Wange hinablaufen. Drei Stunden waren nach dem ersten Satz vergangen, er hatte nur tonlos auf das Papier gestarrt und an Will gedacht. Müde stand er auf. Er würde schon die richtigen Worte finden, wenn er nur etwas frische Luft geschnappt hätte.
    Als er schließlich draußen stand, erstarrte er. Der Leuchtturm des alten Stutton sendete Lichtsignale landeinwärts. Das war mehr als seltsam, gebannt blickte der alte Mann in Richtung des Lichts und sein Herz umkrampfte sich vor Angst als er es endlich erkannte, was sich in Schatten durch die Siedlung schlich.

    ---

    Lancaster stand mit Haile und Leo zusammen, genau wie die Anderen ihrer Gruppe blickten sie in die Schlucht und der flackernde Widerschein des Feuers erhellte ihre Gesichter auf gruselige Art und Weise.
    Und dann hörten sie einen lauten Schrei. Jackal war oben auf einer Anhöhe gestanden um abzusichern und nun gestikulierte er wild mit den Händen, er schien alarmiert und winkte bereits ungeduldig.
    Schnell erklommen sie ebenfalls die staubige Anhöhe und sahen im Nordwesten den fernen Feuerschein – genau dort, wo sich Shengs Hope befand, ein Leuchtfeuer, welches sich gegen den Himmel rot abzeichnete, als würde ein Brand toben. Niemand sprach es aus, sie wussten es einfach. Etwas Schreckliches war in Shengs Hope passiert. Alle sahen Lancaster an, einige redeten durcheinander, doch da die Brücke sowieso zerstört war und der Weg Richtung Norden sie auf ähnlichem Wege zur ihrem Ziel bringen sollte, schien die Entscheidung klar.

    Das Argument, dass sie so aber wenigstens nach Verletzten und Toten würden sehen können, gab den Ausschlag. Fast jeder hatte Familie oder Geliebte in Shengs Hope zurück gelassen. Und nun waren sie krank vor Sorge. Sie würden sich sputen müssen, um ihre Heimatsiedlung schnell zu erreichen, in vier Tagen wären sie dort, es galt zu beten und zu hoffen, dass es nicht schon zu spät war. Für was auch immer.

    Weiter geht es in Station 3...!

    Geändert von Daen vom Clan (29.09.2015 um 10:34 Uhr)

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