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Thema: [ZOOOOOmmxBIES! Staffel 3] Station 2 – Charging Itza

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  1. #1
    "Frieden mit Julio, daran kann ich nicht denken. Ein Mann, der die Geliebte seines Bruders töten würde, der kann nicht verzeihen."

    Jäger hörte den Worten Romeros aufmerksam zu. Sie wollten sich also nicht einfach nur im Wald für ein paar gemeinsame Stunden treffen, sie wollten miteinander durchbrennen. Nur handelte es sich hier nicht um zwei verfeindete Familien, die sich nicht ausstehen konnten und mit bedeutungslosen Intrigen und dramatischen Übertreibungen einander das Leben schwer machten. Diese Zwei waren keine Opfer irgendwelcher High Society Fehden. Hier ging es buchstäblich um Leben und Tod, um das Fortbestehen des eigenen Clans. Eine kriegerische Auseinandersetzung bahnte sich wie ein aufziehendes Gewitter an. Ihre Lösung? Davonlaufen. Nach militärischem Code kam es der Fahnenflucht gleich und Jäger fand sich in diesem Augenblick nicht imstande, eine andere Wertung zu treffen. Ihr verlasst eure Einheit, mehr noch, die eigenen Familien um euch niederen Instinkten zu ergeben.

    "Und dann? Ihr werdet Händchen halten und von sichere Türmchen aus zuschauen wie eure Leute sich Köpfe einschlagen, ja?"

    Noch während er diese Worte sprach merkte Jäger, dass seine Stimme weitaus härter klang als er erwartet hatte. Eigentlich wollte er überhaupt nichts dazu sagen, es ging ihn nichts an. Die innere Stimme ist einfach unbewusst in die Äußere übergegangen. Innerlich konnte er vor Wut nicht an sich anhalten, zwang sich aber Ruhe zu bewahren. Diese überschüssige Energie würde er bei der kommenden Auseinandersetzung brauchen, also kein Grund sie an Deserteure zu verschwenden. Er ignorierte einige fragende Blicke, die genauso wenig mit diesem Ausbruch gerechnet hatten wie er selbst und lief zu seinem Rucksack. In einer länglichen Seitentasche fand er seine Kabelbinder, die sorgfältig und gerade aufgereiht waren, wie eine Formation bereitwilliger Soldaten, die es kaum erwarten konnten ihren Dienst anzutreten. Er verband damit dem bestürzten Romero die Hände auf dem Rücken. Ein leiser Protest entwich den Lippen des Teenagers, als sich das Plastik in die Handgelenke grub. Das Gleiche machte er auch mit dessen Beinen. Dann wandte sich Jäger an die Anderen:

    "Er ist Bruder von wichtige Person bei dem eine Clan. Sie wichtig für jemand bei andere Clan. Ich sage, lassen wir sie wissen, dass ihre Gören sind bei uns. Lassen wir sie wissen, dass wenn sie uns wichtige Materialien vorenthalten, sie den Einen oder den Anderen nicht wieder sehen. Wir sind auf Mission um Welt zu retten. Wollen sich die Clans Kopf einschlagen wegen Nichtigkeiten, dann das ihr Problem. Aber wir müssen haben, was wir haben müssen um Mission zu beenden. Wenn ihnen die Gefangenen egal sind, dann bleibt immer noch der gottverdammte Krieg."

    Jäger schob sein Kinn nach vorne, schüttelte dabei leicht den Kopf und seine Stimme nahm einen eigenartig schwermütigen Ton an: "Der Krieg, der bleibt uns ja immer."

  2. #2
    Lancaster und Léo waren irgendwohin verschwunden und auch Haile hatte Evi in dem Getümmel aus Tanz und Rangeleien aus den Augen verloren. Offenbar dachte niemand daran, nun aufzubrechen, wo alle Bänne gebrochen waren und die Verbrüderung der Clans offiziell war.
    Als ihr dies klar wurde, nahm Evi die randvoll gefüllten Becher brennenden Alkohols, die ihr immer wieder von verschiedenen Kriegern der Vultures gereicht wurden, freudig entgegen. Sie wusste nicht was es war - es schmeckte ein bisschen säuerlich, aber keineswegs schlecht - aber es erinnerte sie trotzdem an die besten Nächte im Dusty Derrecks. Und das beflügelte sie nur noch mehr, als hätten der Alligator-Kampf, die Prüfungen der anderen und die mitreißende Art der Vultures es nicht schon genug getan.
    Kurzerhand stürzte Evi sich in die Menge, tanzte und hüpfte mit ihnen in einem Takt, der durch die Herzen der Krieger selbst vorgegeben wurde.
    Irgendwann erkannte sie Nagelohr neben sich, und sie nahm seine Hände, begann sich mit ihm im Kreis zu drehen, bis ihnen beiden schwindelig wurde. Er schien begeistert, aber auch etwas verlegen und sah sie mit einer Mischung aus Bewunderung und Zurückhaltung an, als sie schließlich atemlos aus der Versammlung tanzender Krieger ausbrachen. "Ihr wisst, wie man Feste feiert.", sagte Evi lachend und nach Luft schnappend zu ihm. Meine Güte, es schien ihr eine Ewigkeit her, dass sie so befreit gelacht hatte. Dabei waren vielleicht zwei Wochen vergangen, seit sie Shengs Hope verlassen hatten.

    "Hey, was ist denn die Geschichte hinter deinem Nagel im Ohr?", fragte Evi Nagelohr schließlich. Er schien kurz zu überlegen, reckte dann den Kopf stolz in die Höhe und antwortete: "D-den habe ich einem anderen bei einem Kampf in der Grube... abgerissen." Allerdings sah er ihr dabei nicht in die Augen. Die Taucherin hob die Augenbrauen. "Ehrlich?" Nagelohr nickte und schien komplett in seinem Getränk zu verschwinden, von dem er jetzt sehr geschäftigt trank. "...Ehrlich?" "Jaaaa..." Gerade wollte sie es dabei belassen, als er seufzte und leise zischte: "Na gut, ich habe ihn gefunden. Aber es war bei einem seeehr gefährlichen Spähauftrag." Evi lachte und klopfte ihm auf die Schulter, was er mit rotem Kopf zur Kenntniss nahm.
    "Glaubst du sowas würde mir auch stehen?" Nagelohr blickte sie nun mit aufgerissenen Augen an und die Röte auf seinen Wangen verstärkte sich nur. "Aber ja, ja natürlich!", nickte er eifrig. "Sehr gut."
    Er konnte es wohl kaum fassen, dass "Teeth Hoppari" ausgerechnet ihn als Vorbild für Körperschmuck ausgewählt hatte. Damit würde er ohne Frage noch lange angeben können. Aber das war natürlich nicht der Grund, warum Evi es sich ausgesucht hatte. Es sah wirklich ganz schick aus, und irgendeine Erinnerung an die Vultures - mehr noch, eine Art von Verbindung - wollte sie auf jeden Fall mitnehmen.

    Inzwischen war auch so viel Zeit vergangen, dass sie hoffte, Voodoo würde nun bereit sein. Nun, wo sie daran dachte, was er ihr gesagt hatte, begann ihr unterer Rücken in einer Art Vorfreude zu prickeln. Vielleicht war es auch nur der Alkohol.
    Evi ließ sich also von Nagelohr zeigen, wo der Herr über die Prüfungen sein Heim hatte und machte sich auf den Weg.
    "Ich... ich bin da.", sagte sie schließlich, als sie vor der richtigen Hütte stand. Sie wusste nicht, ob sie einfach eintreten durfte und Voodoo nicht vielleicht noch bei etwas stören würde. Er hatte so etwas Mystisches aus dieser Sache gemacht, dass es ihr vorkam wie etwas, das man nicht zu früh entweihen durfte.

  3. #3
    Frank sah Jäger dabei zu, wie er mit den beiden jungen verliebten redete und war mehr als nur skeptisch hinsichtlich dessen was Jäger vor hatte oder zumindest vorschlug. Das konnte er nicht einfach so stehen lassen. Jäger, die beiden sind keine Soldaten, sie sind nur ganz normale Menschen, die versuchen das beste aus allem zu machen. Wir sollten sie nicht wie eine Handelswahre benutzen, das wäre einfach falsch. Außerdem, wenn heraus kommt das die beiden sich mit 'dem Feind' verbündet haben wird das schwerwiegende Konsequenzen für sie haben und ich möchte nicht das ihnen soetwas passiert. redete er auf den Russen ein. Unsere Mission ist wichtig zweifellos aber wir sollten es ersteinmal im guten versuchen. Davon einmal abgesehen Jäger? Warst du schoneinmal richtig verliebt? Diese beiden hier sind das beste Beispiel dafür, dass Liebe Grenzen überwinden kann, zwischen 2 Parteien die Todfeinde sind.Und sie beweisen nochetwas: Versöhnung zwischen den Vultures und Julios Leuten ist möglich. Lass sie wieder frei Jäger. er mochte Jäger und hatte nicht die geringste Lust daran etwas zu ändern, also beließ er es bei Worten.
    Dann schwieg er einen Moment, wandte sich zu dem Pärchen um und sah sie ernst an. In einem hat er jedoch recht. Wollt ihr wirklich gehen, wissend was hier passieren wird. Ihr habt diese Entscheidung sicher nicht über Nacht getroffen aber was genau habt ihr denn bereits versucht um eure jeweiligen Leute vom Krieg abzuhalten. fragte er sie und versuchte dabei auch noch jemanden wie Niki heranzuwinken, der einfach besser reden konnte.

    Geändert von wusch (27.09.2015 um 10:59 Uhr)

  4. #4
    Howard hatte nach seiner Hilfe bei der Errichtung der Verteidigungsanlagen eine kurze Pause benötigt. Er war einfach nicht mehr der jüngste, und im Gegensatz zu Lancaster, der zwar dem Aussehen nach um einiges Älter war als er, war er in seiner Jugend wohl kaum so fit gewesen, dass sah man ihm noch gut an. Also suchte er sich die beste Sitzgelegenheit, die er im Dschungel finden konnte, eine besonders hohe Wurzel eines großen Baumes. Das noch feuchte Moos darauf macht es auch nicht alzu hart.

    Er verfiel, wie so oft, in seine Gedanken, zu ihrer Momentanen Situation, zu ihrer großen Mission. Und zur Frage, die er sich seit über 20 Jahren nicht mehr gestellt hatte. Was würde er in Zukunft tun? Was wenn sie erfolgreich wären? Er wusste nicht wieso, aber der Gedanke beunruhigte ihn. Er wollte eine Lösung finden, ein Heilmittel am Besten, zumindest aber eine gute Erklärung wie diese Krankheit enstand und wirkte. Aber ... was danach?

    Als ihn erneute Aktivität aus den Gedanken riss, war ihm fast so, als ob er geschlagene zwei Tage inaktiv gewesen wäre. Er sah wie Jäger und Vincent, der sein neues Spielzeug herumfuchtelte, zwei Personen ans Lager heranbrachten. Sie konnten nicht verschiedener Wirken. Das Mädchen wie aus einem Atzteken-Stamm, der Junge wirkte wie ein Greaser aus dem vorherigen Jahrhundert. Howard wusste nicht warum, aber sein Gesicht kam ihm vertraut vor, und es hatte etwas unsympatisches. Vielleicht erinnerte es ihn an jemanden aus einem halb-vergessenen Leben vor dem "großen Zehren"?

    Er nährte ihnen und hörte ihre Gesichte aufmerksam zu, auch den Vorschlägen von Jäger, der aggresiv gegen die beiden anderen Clans vorgehen wollte, und Frank, der wohl guter Cop spielte.

    Howard mischte sich ein:

    "Ihr beide wollt doch ganz alleine Leben, habt auch Waffen und womöglich genügend Ausrüstung und Ressourcen. Alles andere wäre ja ein Himmelsfahrtskommando."

    Er sah dem Jungen ins Gesicht.
    "So wie ich das sehe, sollten wir euch also nicht stören. Aber ihr habt uns nunmal angegriffen. Also warum nicht in simpler Tausch. Wir lassen euch ungehelligt gehen, und sagen niemandem ein Sterbenswörtchen von eurer Beziehung. Wir sind die einzigen die davon etwas wissen, vorausgesetzt ihr habt euch bei der Flucht nicht dumm angestellt."
    Er legte eine Pause ein.
    "Das einzige was wir allerdings brauchen, ist, dass einer von euch beiden, nach Hause geht, gute Miene zum bösen Spiel treibt und für uns Batterien holt. Ihr wisst nicht wie die Dinger aussehen, oder? Ansonsten können wir euch das zeigen.


    Der jeweils andere bleibt aber hier bei uns in Sicherheit. Natürlich krümmen wir euch kein Haar, wir sorgen nur für eure Sicherheit. Der Dschungel hier ist ja gefährlich. Falls wir dann die Batterien haben, lassen wir euch gehen und niemand erfährt etwas von eurer Liebe. Falls ihr wollt könnten wir euch sogar den Weg nach Shengs Hope weisen, einer Siedlung an der Küste. Dort sollte euch niemand finden. "

    Howard ließ seinen Vorschlag auf die beiden wirken, und warf auch Vincent, Jäger und Frank einen fragenden Blick zu.

    Geändert von Mivey (27.09.2015 um 11:35 Uhr)

  5. #5
    Romero warf Jegor einen empörten und wütenden Blick zu, als Dieser ihn fesselte und so endgültig jeden Versuch unterband, nach der Hand seiner Geliebten zu greifen um sie zu trösten.
    Julios Bruder wand sich kurz in den Fesseln, merkte aber sofort, dass Jegor ganze Arbeit geleistet hatte und sackte hilflos in sich zusammen.
    Als er Jegor reden hörte, klappte sein Mund hilflos auf und zu. „Tut das nicht… sie werden uns töten… Was, was habt ihr denn davon?“

    In diesem Moment kam Howard dazu und Hoffnung flammte im Blick des Jungen auf.
    "Ich kann versuchen, euch bei den Batterien zu helfen, das kann ich wirklich! Hector bewacht diese Batterien, ich kann mit ihm reden! Wir kennen uns seit Kindertagen.
    Aber ich werde sie nicht heraus schmuggeln können, nachdem ich geflohen bin, wird es sowieso sehr gefährlich für mich, wieder zurück zu gehen...!

    Hört zu, ich werde helfen... ich will helfen. Alles was ich möchte, ist, dass ihr mir das Schreiben für Shengs Hope gebt, damit ich dort mit meiner Geliebten unterkommen kann."


    Zitat Zitat
    Optionale Hilfsmittel:
    - Setzt Romero oder Hector zur Infiltration oder als Hilfsmittel ein: Je 5%, aber Probe auf Überlebenschance der beiden NPCs
    ---





    „Ich weiß. Du bist genau dort, wo du jetzt sein musst. Du konntest dich dem Ruf nicht wiedersetzen, wenn die Schlange ruft, folgen die Krieger, Teeth von den Hope’Ari.“, sprach Voodoo hinter ihr, was sie kurz zusammenzucken ließ, hatte sie doch eine Stimme aus der Hütte erwartet. Sie spürte, wie sich seine raue Hand auf ihren unteren Rücken legte und er kurz innehielt. „Das Auge soll sehen.“, sagte er dann mit Bestimmtheit und Sanftmut in der Stimme, als er an ihr vorbei und vor ihr in seine Hütte schritt.

    Evi folgte ihm nach und fand eine Hütte vor, die fast nur aus Decken und Liegegelegenheiten bestand, die Wände der Hütten waren vollkommen mit Leder bespannt, auf denen mit Kohle verschlungene Zeichen im Stile aztekischer Kunst angebracht waren.
    Ein Duft von Räucherwerk hing in der Hütte, sie konnte die einfache Tonschale und darin die Tolupflanzen sehen, die verbrannt wurden, der sanfte Geruch nach Vanille und Zimt linderte ein wenig die Aufregung und den Funken Angst vor dem kommenden schmerzhaften Vorgang, doch sie spürte, dass es nun kein Zurück mehr gab. Und sie wusste, dass sie selbst die Hütte nicht verlassen würde, sie wollte hier sein. Und sie wollte sich für immer an den Tag erinnern, an dem sie einen Alligator in den Sümpfen gejagt hatte.
    Voodoo nahm sie bei der Hand, ihre Hand so klein und bleich in der großen Hand des braungebrannten und narbengeschmückten Hünen. Voodoo drückte sie genau in der Mitte des Raumes auf den Decken nieder und hieß ihr, bequem Platz zu nehmen.
    Dann setzt er sich ihr gegenüber und schloss die Augen, sie tat es ihm gleich, sein Atem wurde ruhig und auch die Taucherin versuchte, ihr hart klopfendes Herz unter Kontrolle zu bekommen.

    Mit tiefer, leiser Stimme begann er zu summen und die Surrealität der Situation, seine Ernsthaftigkeit, ihre Vorfreude und Aufregung, ein Tattoo zu bekommen, ließ sie spüren, dass hier eine Art von Magie gewirkt wurde. Sie hatte nicht an sich geglaubt, als sie den Alligator sah, doch Voodoo tat es und gab ihr eine Art von Kraft, von der sie glaubte, dass sie da war, von der sie glaubte, sie gespürt zu haben.
    Dann begann der Mann zu sprechen:
    „Um das Auge der neuen Welt sehen zu lassen, musst du hinter dir lassen was dich an die alte Welt bindet, Teeth. Die Kunst der alten Welt war, uns Fesseln anzulegen, damit wir weder fliegen noch rennen konnten. Damit wir nicht auffallen würden und das Haus der Menge nicht zum Einsturz bringen.“
    Er atmete tief ein und aus.
    „Ich bringe dir das Auge und damit die Kraft, alle Fesseln abzustreifen. Wenn du das Seil spürst, dann erinnere dich an den kommenden Schmerz und zerreiße das Seil. Lass niemals zu, dass sie deinen Mut, deinen Zorn, deine Leidenschaft oder deine Wut zähmen. Wenn du das Auge trägst, lebe frei und nutze, was dein Herz dir gibt.“ Damit legte er ihr eine Hand mit sanftem Druck auf das Herz und Evi wusste, dass er ihren Herzschlag, so schnell, wie er im Moment spüren musste, wenn er ihn nicht sogar schon hörte…
    „Das Auge erinnert uns daran, dass es gut ist, mit Lust zu lieben und mit Zorn zu kämpfen. Denn dies sind die Wege der neuen Welt. Dies sind die Pfade, die dich am Feind vorbei zum Leben führen. Folgst du dem Zorn und deinem Gefühl, führst du die Deinen in Sicherheit. Ohne sie vielleicht selbst je zu erreichen. Wer das Auge trägt, opfert seine Stärke für die Schwächeren.“
    Sie spürte, wie er auf stand, sie hatte die Augen noch immer geschlossen und nahm wahr, wie er nun hinter ihr stand und sich abermals dann setzte.
    Ohne groß zu fragen, griff er nach ihrem Tanktop und dem Hemd und streifte es ihr über den Kopf, Evi zögerte nur eine winzige Sekunde, ehe sie die Arme anhob, sie wusste, dass er nur ihren Rücken sehen konnte und sie beschloss, ihm zu vertrauen, in diesem Augenblick. Voodoo legte dann beide Hände auf ihre Schulterblätter und drückte sie nach vorne, was für Evi kein Problem darstellte, sportlich genug war sie dafür. Ihr Gesicht lag nun bequem auf den Kissen, sie umschlang eines der Größeren aus verziertem Leder mit beiden Armen und wappnete sich.
    Voodoo ließ sich Zeit, seine Bewegungen waren ruhig und erfahren und ein wenig seiner Ruhe färbte auch auf sie ab.
    Zuerst nahm er ein Tuch und tränkte es in einer wohlig riechenden Flüssigkeit, damit fuhr er in langsamen Bewegungen, fast rituell, über ihren unteren Rücken und schien sie dort zu waschen. Dabei summte er auch wieder und Evi spürte abermals das Prickeln auf der Haut, zusammen mit dem Alkohol, der ihr nun zu Kopf stieg, spürte sie das Fehlen jeder Angst, alleine Aufregung und Vorfreude waren geblieben.

    Und dann nahm der Herr der Prüfungen die Nadel zur Hand und Evi sog scharf die Luft ein, als der erste von unzähligen Stichen erfolgte, der ihren Rücken malträtierte. Um sich abzulenken, ging sie im Kopf immer wieder den Kampf gegen den Alligator durch, sah die stolzen Gesichter von Nadelohr und Voodoo vor sich und doch wanderten ihre Gedanken, getrieben durch den Schmerz, immer wieder zurück zum Handwerk Voodoos und irgendwie erfüllte sie dabei ein Hochgefühl. Sie war als Siedlerin so weit gekommen, so stark gewesen, so mutig und zornig, dass sie ein besonderes Geschenk von den Plünderern erhielt. Sie lächelte in den nächsten Stich hinein.

    Vorsichtig strich Voodoo auch immer wieder über ihren Rücken, er suchte sie abzulenken, wenn der Schmerz zu groß wurde. Dabei summte er manchmal vor sich hin. Als dort, wo er sie vor dem Kampf schon berührt hatte, alles prickelte und schmerzte, spürte sie wie der Schmerz und die Stiche weiter wanderten, vom Auge weg nach links und rechts und sie floh sich wieder in die Erinnerung an den Kampf.

    Draußen war das Fest noch immer in vollem Gange, als der letzte Stich gesetzt war. Nun spürte sie eine mehr als wohltuende Kühle, mit der ihr unterer Rücken bestrichen wurde, fast kitzelte es ein wenig, es schien, als würde Voodoo mit einem Pinsel zusätzlich Farbe auftragen und versuchte den angenehm kühlen und sanften Pinselstrichen zu folgen, als sie erkannte, dass der Mann die Konturen der Tätowierung mit einer Art tiefdunklen Schwarz ausfüllte.

    Sie wurde ruhig, als das Werk vollendet war und wünschte sich einen Spiegel herbei. Dann war Voodoo wieder vor ihr und hieß sie mit sanfter Stimme, sich aufzurichten. Sie spürte Vertrauen zu diesem Mann, mit dem sie den Kampf und die letzten Stunden erlebt hatte und brachte ihren nackten Oberkörper wieder in eine aufrechte Position und erkannte, dass Voodoo ihr in die Augen blickte, ihre Nacktheit nicht ausnutzend. Dann griff er hinter sich und legte etwas um ihre Taille. Es tat ein bisschen weh und kitzelte, dann erkannte sie, dass es sich um eine Art Schmuckband handeln musste und neugierig blickte sie nach unten. Sie sah eine Lederschnur, die Voodoo um ihre Taille geknüpft hatte, die von kleinerem Metallschmuck und unzähligen weißen Zähnen geschmückt war, die auf der nackten Haut kitzelten. Noch bevor der Ritualmeister ihren Ursprung erklären konnte, wusste sie, dass es sich um die Zähne des Alligators handelte, den sie getötet hatte.
    „Wer…?“, fragte sie und Voodoo, der noch immer ihr Gesicht sah, lächelte breit: „Dein kleiner Bruder.“ Dann wandte er sich ab, so dass sie sich anziehen konnte.

    Die kühle Nachtluft empfing sie wohltuend, erst jetzt bemerkte sie, wie heiß und stickig es in der Hütte gewesen war und gierig sog sie die kühlende Luft ein. Dann sah sie Nadelohr an der Hütte lehnen, der sie freudig anstrahlte: „Große Schwester.“

    ---

    Geändert von Daen vom Clan (27.09.2015 um 11:52 Uhr)

  6. #6
    Je mehr er Franks Worten zuhörte, umso ungläubiger wurde Jägers Miene. Er legte die Stirn in Falten und versuchte das Gesagte zu verarbeiten. Keine Soldaten? In dieser Welt sind wir doch alle Soldaten, verstand er es nicht? Zivilist zu sein war ein Luxus längst vergangener Tage, den sich niemand mehr leisten konnte. Schon gar nicht wir, die Vanguards auf dem Weg zur Wiederherstellung der alten Ordnung. Wir, die dem sicheren Tod trotzig in die Augen blicken, der bei jedem Schritt, an jedem Ort mit uns wandelt und auf die kleinste Schwäche, die leiseste Unsicherheit wartet um die Zähne in unseren Körpern zu vergraben und uns zu einem der Seinen zu machen.

    "Liebe"?

    "Nein, Frank.", sagte Jäger bitter und schüttelte den Kopf, "Ich war nicht verliebt. Weißt du warum? Weil ich mit Überleben beschäftigt war." Als er wieder den Blick auf Romero richtete, stand in Jägers Gesicht nackte Abscheu. "Ich auch nie Händchen gehalten und rumgeschmust. Ich stattdessen stundenlang in Dreck gelegen und aufgepasst, dass Feind nicht heimlich in Lager schleicht und meine Leute auseinander nimmt. Ach verdammt, Frank!" In seiner Stimme schwang aufrichtige Enttäuschung mit als er zum Ex-Cop sprach, "Ich dachte du Polizist, nein? Ich dachte Gesetz und Ordnung ist deine Pflicht! Und jetzt? Siehst du nicht, dass Gesetz ist unsere Mission! Und Ordnung ist das Überleben der Gruppe um jeden Preis! Wie kannst du nur Liebe von zwei Kindern über Mission stellen, Frank? Über unser Überleben?"

    Er hatte sich in Rage geredet. Erwartete er etwa Unterstützung? Und war er tatsächlich bereit hilflose Gefangene der großen Sache zu opfern? Einem jungen Kerl mit verbundenen Armen und seiner Begleiterin die Köpfe mit der Axt einzuschlagen? Wirst du mit dem Schmutz an deinen Händen überhaupt leben können, Soldat?

    Als Howard hinzukam und den Vorschlag unterbreitete, den Jungen für seine Freiheit und die seines Mädchens arbeiten zu lassen, beruhigte sich Jäger etwas. Die Vernunft in seinen Worten hatten ihre Wirkung nicht verfehlt, weder bei Jäger noch beim Gefangenen. Sofort stammelte dieser los und bot sich an, ihnen mit den Batterien zu helfen.

    Nach einer kurzen Denkpause zog Jäger sein Taschenmesser hervor und ging damit auf Romero zu, dessen Augen so groß wie Untertassen wurden. Wie eine Raupe versuchte er von Jäger davon zu kriechen, vor seinem geistigen Auge flimmerte bestimmt sein ganzes Leben an ihm vorbei. Doch dann hörte er ein leises Knacken und seine Arme kamen frei. Er schaute ungläubig auf die tiefen roten Linien, die der Kabelbinder an seinen Handgelenken hinterlassen hatte. Erneutes Knacken und er konnte die Beine auseinander bewegen. Ein erleichtertes Seufzen bahnte sich in seiner Kehle an, doch dazu kam es nicht. Jäger packte ihn mit beiden Händen am Kragen und stieß ihn hart mit dem Rücken gegen die Betonmauer. Romero konnte den Boden unter seinen Füßen nicht mehr spüren als Jäger den um einen Kopf kleineren Teenager auf seine Gesichtshöhe brachte.

    "Du mir jetzt ganz gut zuhören, Frettchengesicht." Im Hintergrund protestierte laut You are und Jäger rechnete fest damit, dass Frank jeden Augenblick die Hände auf seine Arme legen und ihn von dem Teenager gewaltsam wegzerren würde. Er beeilte sich und sagte: "Du wirst tun, was wir sagen, kapiert? Keine Mätzchen, keine Tricks. Du wirst uns diese beschissenen Batterien aus deinem Hinterwäldlerkaff rausbringen und wenn du sie in deine Arsch verstecken musst. Und wenn nicht? Wenn du mit leeren Händen ankommst. Oder wenn du deine Leute auf uns hetzen willst..." Romero fiel erst jetzt auf wie die Spitze von Jägers Kletteraxt sich in seinen Adams Apfel bohrte. Er musste gegen den Reflex ankämpfen den Speichel in seinem Mund runter zu schlucken.

    "Wenn du uns verrätst, dann schwöre ich beim Allerheiligen und meiner tote Familie im Himmel, ich mach aus Kopf von deine kleine Freundin ein Schweizer Käse. Niemand hier, hörst du, niemand hier wird schnell genug sein um mich festzuhalten. Du wirst sie auf deine Gewissen haben, ich schwöre dir."

    Damit ließ er ihn los. Romeros Beine fühlten sich weich an wie Wackelpudding und er sackte langsam an der Mauer entlang zu Boden, das Gesicht in den Händen vergraben. Sein gedämpftes Wimmern erfüllte die Stille, die sich über das Lager gelegt hatte. Für eine Weile blickte Jäger auf ihn herab, das Gesicht wie eine undurchdringliche Maske. Dann ging er wortlos und ohne die anderen Anzusehen.

    Jäger - Einschüchterungsversuch mit Waffentalent + Experte Hiebwaffen(?)

    Geändert von truecarver (27.09.2015 um 13:11 Uhr)

  7. #7
    Hier war er, der unterschied zwischen Polizist und Soldat. Beide dienten, doch der eine diente dem Staat und dem vorgesetzten und auch dem gesetz, während der andere dem Gesetzt diente und gleichermaßen die Schutzbedürftigen beschützte. Das Gesetz war notwendig, doch es gab Momente, in denen es nicht alles abdeckte. Zudem verstieß es gegen seine Moralvorstellungen Romeros leben einfach so gegen dessen Wilen zu riskieren. Als Jäger sich umdrehte und davon ging, hockte sich Frank kurz zu den beiden und sagte mit beruhigender Stimme: Keine Sorge, euch wird nichts geschehen. Jäger ist kein schlechter Mensch, wir haben nur eine wichtige Aufgabe und ich rede mit ihm. Dreht jetzt nur nicht durch oder dergleichen, wenn ihr ruhig bleibt, denn wird euch nichts geschehen. Nachdem er dies zu den beiden gesagt hatte, stand er wieder auf und holte schnellen Schrittes zum russischen Soldaten auf. Jäger, warte bitte. Ich muss mit dir reden. sagte der ehemalige Polizist mit einer ruhigen, festen Stimme die keinen wiederspruch duldete, und der russe blieb stehen und sah ihn an.
    Jäger, ich bin tatsächlich Polizist mit Leib und Seele. erklärte Frank und holte seine alte Dienstmarke hervor. Siehst du was hier steht? "Dienen und Schützen" mit diesen Worten zeigte er auf eben jene Worte Und ich diene dem Gesetzt gern wie du von mir aus Shengs Hope wissen dürftest. Es hat schließlich einen Grund warum mir Sheng und sogar Wingman vertrauen und Wingman vertraut bei Gott nur sehr wenigen Menschen. Aber zurück zum Thema: In dem Moment in dem du den beiden die Fesseln angelegt hast Jäger, wurden sie unsere Gefangenen, Kriegsgefangenen wenn du unbedingt so willst. Für seine Gefangenen ist man verantwortlich, wie du sicher weißt. Man muss sie ernähren, vor weiterem Schaden bewahren und darf sie nicht unnötigen Gefahren aussetzen. Es wäre Verantwortungslos, sie dazu zu zwingen, uns diese Batterien zu beschaffen, wenn sie es nicht aus freien stücken machen. Und Jäger, sie wissen etwas das uns vielleicht weiter helfen könnte wenn wir freundlich mit ihnen reden, soviel habe ich gemerkt. Lass es uns doch erst auf die gute Art probieren. Auf die drastischen Methoden können wir immer noch zurück greifen. er hopffte mit diesen Worten etwas bei Jäger zu bewirken. Über die Liebe würde er mit ihm zu einem passenderen Zeitpunkt reden. Er war eben ein Mann, der anscheinend seiner großen Liebe noch nicht begegnet war.

    Geändert von wusch (27.09.2015 um 13:54 Uhr)

  8. #8
    Probe Jäger: Waffentalent: Bestanden! (erleichtert!)

    Romero war an der Wand entlang gerutscht und schließlich wie ein Häuflein Elend liegen geblieben, hatte Jegor, der sich von ihm abwandte, nur noch angestarrt und schwer geschluckt.

    You are hingegen war aufgesprungen und noch bevor Will sie zurückhalten konnte, vorgeprescht, um sich Jegor zu stellen und ihren Geliebten zu schützen. der junge Arzt, Howard und Frank konnten sehen, wie dabei die Wunde wieder aufriss und Blut ihren Arm entlang sickerte. Sie preschte auf Jegor zu und blieb direkt vor ihm stehen, ging in Kampfhaltung und es sah aus, als wolle sie ihm mit der fingernagelbewehrten Hand durch das Gesicht streichen, einer Katze gleich, als Jegor sie schon murrend zur Seite geschubst hatte. Schon war sie wieder auf den Beinen, bleich durch den Blutverlust, doch mit Hass und Mordlust in den Augen, schritt sie hinter Jegor her, als es schwach von Romero kam: "Ich mache es..."

    You are zischte nur, hin- und hergerissen, sich um ihren Geliebten zu kümmern oder Jegor anzugreifen, doch entschied sie sich dann für Romero und kniete neben ihm nieder.
    "Das überlebst du nicht, du weißt, was passieren wird.", sagte sie wütend, Romero antwortete gepresst: "Ich nehme den Geheimgang. Damit wird es gelingen."

    Geändert von Daen vom Clan (27.09.2015 um 14:49 Uhr)

  9. #9
    Tief im Inneren wusste Jäger, dass er zu weit gegangen war. Er hatte sich entfernt, ohne den Anderen in die Augen zu sehen. Die Furcht darin Ablehnung und Feindseligkeit zu erkennen war zu groß, schien sogar noch größer als die Panik bei dem plötzlichen Angriff der Zombiehorde heute früh. Ist das zu fassen?

    Viele unschöne Dinge musste er in den Wäldern seiner Heimat sehen und erleben. Dinge, an denen er nicht immer der Unbeteiligte war, nicht immer das kleine Kind sein konnte, für den die Erwachsenen sämtliche Entscheidungen trafen. Schnell fiel die Bürde der Verantwortung auf seine schmalen Schultern, das Kindsein wurde zum fatalen Hindernis, den es so früh wie möglich abzulegen galt. Es herrschte das Wort des Anführers und das Gebot der eigenen Intuition im fortwährenden Überlebenskampf. Nun hörte er Worte wie Liebe, aus freien Stücken und unnötige Gefahren. Dachtest du wirklich, du könntest dich ändern indem du die Nähe normaler Leute suchst? Leute, die zwischen sich und der Welt eine Mauer errichtet hatten und versuchten ihre Leben in Eintracht zu verbringen? Du hast einem wehrlosen, verängstigten kleinen Hosenscheißer das Messer an die Kehle gehalten und ihm damit gedroht seine Freundin abzuschlachten. Dachtest du wirklich, eine zivilisierte Siedlung vermag den Teufel aus dir auszutreiben?

    Jäger schaute auf seine dreckverkrusteten Armeestiefel. Er würde sich noch heute Nacht irgendwo ein ruhiges Plätzchen suchen und mit der alten Bürste den Dreck wieder abschrubben, so wie er es immer tat. Er würde mit Befriedigung zusehen, wie die eingetrocknete Erde dem sauberen Schwarz darunter wich. Und er würde sich in eine Zeit zurückversetzen, in der er für sein Dorf Wild gejagt hatte. Wie stolz er auf sich war, als er mit gerade mal sechs Jahren seinen ersten Eber erlegt hatte. Während er dastand und seine Beute betrachtete, tat ihm die Schulter höllisch weh, an die er den hölzernen Gewehrschaft gepresst hatte. Der Rückstoß hatte ihm das Gelenk ausgekugelt, sein Vater musste es mit einem festen Ruck wieder einrenken. Hin und wieder fühlte er den Schmerz noch heute. Doch Jegor freute sich. Diesen Augenblick würde er nie vergessen, nicht den Wind, der seinen schweißnassen Rücken kühlte, nicht das melodische Rascheln der Blätter, oder den Respekt in den Augen seines Vaters. Er sehnte sich nach dieser Zeit, ausgerechnet jetzt.

    Er merkte, dass Frank ihn erwartungsvoll ansah, als warte er auf eine Antwort. Ihm fiel aber keine ein. Wie konnte er ihm erklären, dass für ihn die Welt längst unwiederbringlich vor die Hunde gegangen war. Dass nichts, keine Heldentaten, kein Kapselfuzzi mit seinem scheiß Gegenmittel etwas an seinem Leben ändern würde. Dass seine geliebten Menschen für immer fort waren und er gezwungen war zuzusehen, wie man sie ihm nach und nach genommen hatte. Dachtest, du könntest all das hinter dir lassen und einfach so ein neuer Mensch werden?

    "Ich hätte ihnen so oder so nichts getan, keine Angst mein Franky Schmanky.", sagte er und bemühte sich um eine lockere Haltung und ein beschwichtigendes Lächeln. Dann klopfte er ihm versöhnlich auf die Schulter und wandte sich zum Gehen. Hätte ich ihnen wirklich nichts getan? Er hoffte, die Antwort auf diese Frage rechtzeitig finden zu können, denn früher oder später wird das Gewitter sie alle erreichen.

  10. #10
    "Du bist echt ein alter Sack geworden Hjuuu."
    Er spürte wie sich Ihre Hand um seinen Hals legte und sich Ihre Finger schlossen. Ein sanfter Druck, ein warmer Atemzug der über seine Unterlippe strich.
    Die Finger tanzten spielend über seine Haut, wanderten über seine Schulter, hinab zum Rücken. Die heiße Latina wollte anscheinend nicht mehr warten. Sie zog ihn sich einfach näher heran.
    Seine Brust schmiegte sich gegen Ihre, während er Ihre Zähne sacht an seiner Unterlippe spürte.

    War das hier richtig? Auf der einen Seite sah er... die kleine Léo von damals. Aber das ist 20 Jahre her. Er sah doch wie Sie vor ihm stand. Kein Kind mehr, eine erwachsene Frau die wusste was sie wollte.
    Seine Hände griffen nun ruckartig an Ihre Taille. die Daumen bewegten sich mit großen Kreisen über Ihren Körper während er Sie fester an sich drückte und seinen Kopf nach vorn schnellen ließ.
    Dies war die Leidenschaft die Seeker eben nicht erfuhr. Die wilden Bewegungen der Lippen, die neugierigen Hände die über den jungen, starken Körper tasteten.
    Lancaster fühlte sich dreckig und gut zugleich.
    Hier konnte er tatsächlich er selbst sein... und das würde er auskosten.

    Fast hatte sie mit etwas mehr Widerstand gerechnet. Hatte sich so zumindest auf der Baustelle angefühlt.
    Ihr Körper wand sich wohlig und geschmeidig wie eine Katze unter seinen Berührungen. Er schien sehr gut zu wissen, was er tat. Kehlige Laute der Lust entfuhren ihr.
    Doch ihr stand nicht nach einer Schmusenummer der Sinn.
    Beinahe grob strich ihre Rechte durch seine Haare, ehe sie fest zupackte und seinen Kopf nach hinten zog. Sogleich senkte sie ihren Kopf hinab und schickte ihre Zunge auf Erkundungstour. Die Konturen seine Kehle waren ebenso ihr Ziel wie seine kräftig pulsiereden Adern, die sie mit ihren Zähnen entlangfuhr.
    An Hjus Ohrläppchen angekommen biss sie kurz hinein und war leicht enttäuscht, kein Blut fließen zu sehen. Heiß bließ sieh in ein Ohr, als sie ihm zuraunte:
    „Glaub ja nicht, dass Du hier das Sagen hast...“
    Ihr Griff um seine Haare wurde noch fester. Sie war es leid, immer nur die kleine brave Puppe für irgendwelche notgeilen Männer zu spielen. Das hier war ihre Belohnung.
    Ohne große Umschweife fuhr ihre Linke tiefer und packte seinen knackigen Hintern.

    Es überraschte Lancaster sehr, dass ihn Léos Verhalten... überraschte. Normalerweise hätte er mit nichts anderem rechnen können. Die heißblütige Frau war bereits gekleidet wie eine wilde Amazone.
    Warum sollte es ihn da also überraschen, dass Sie sich nun ebenso dominant verhielt? Sie hatte Ihren Kampfgeist bereits in der Grube mit Seeker gezeigt und lies nun auch den Geschichtenerzähler Ihr Feuer spüren.
    Langsam bewegte er seinen Kopf wieder nach vorn, er konnte spüren wie der Zug an seinen Haaren zunahm. Aber der leichte Schmerz war ihm egal.
    Sie wollte ein Machtspiel? Das sollte sie bekommen.
    "Keine Sorge... ich kann das auch ohne Worte..."
    Seine Hände wanderten weiter nach unten. Langsam erkundete er Ihre Taille, dann die Hüfte. Das geschwungene Becken lag einladend unter seinen Fingerkuppen.
    Während seine rauen Hände so Ihren Weg weiter nach unten bahnten löste er langsam seinen Körper von Ihrem, nahm etwas von dem Druck weg mit welchem er den Körper der Latina gegen den Pfahl presste.
    Beide Hände gleichzeitig fuhren um Ihren Leib herum, seine Finger schoben sich genüsslich über die wundervoll geformten Pobacken.
    Am liebsten hätte er er sie gleich dort behalten, aber er hatte anderes im Sinn.
    Ruckartig drückte er seine Finger kraftvoll von hinten gegen Ihre Oberschenkel. Es war ein leichtes für Ihn die durchtrainierte Amazone anzuheben und Ihr Becken genau gegen seinen Unterleib zu pressen.
    Schnell presste er wieder seinen gesamten Körper nach vorn, klemmte die junge Frau zwischen sich und dem harten Pfosten ein.

    Léo entfuhr ein dreckiges Kichern, als sie ihre Schenkel um ihren „Anführer“ schlang. Das war schon viel eher nach ihrem Geschmack.
    Die Beute sollte zappeln, sich wehren, ihr einen wirklichen Grund geben, sie zu erlegen.
    Sollte er ihr zeigen, ob er sie unter Kontrolle bekommen konnte.
    Zielstrebig glitten ihre Hände wieder nach vorne. Die Finger wurden leicht gekrümmt und schabten über die feste Haut am Schlüsselbein entlang hinunter zum Saum seines Pullovers. Kurzum packte sie ihn sich und riss ihm unwirsch ein Dekolleté. Eine Hand erkundete rote Striemen hinterlassend die freigewordene trainierte Brust Hjus, während sie die andere über ihren Kopf hinweg um den mächtigen, harten Pfahl legte, gegen den sie gedrückt wurde.
    Fast unmerklich ließ sie ihr Becken kreisen, und er schien der Prozedur nicht ganz abgeneigt zu sein.
    Unterdessen begann sie den Arm, immernoch fest um den Pfahl umschlungen, rhytmisch auf- und ab zu bewegen. Je intensiver sie dem Pfahl die Aufmerksamkeit seines Lebens schenkte, desto mehr suchte sie sich Guapos Unterleib zu entziehen, das Kreisen stoppte.
    Die freie Hand strich geradezu zärtlich seine Seite hinab, bis sie am Griff seiner geschenkten Sichel zum Ruhen kam.
    „Ich denke, ich vergnüge mich vielleicht doch lieber mit etwas wirklich Hartem.“

    "You can't always get what you want
    but if you try sometimes you find you get what you need"

    Die heiße Latina bewegte sich in rhytmischen Bewegungen auf seinem Becken auf und ab, kreiste mit allem was er gerade von Ihr wollte genau über sein Glied.
    Langsam zog sie sich an dem Pfahl immer höher, er spürte wie der Kontakt immer mehr nachließ, bis sein Becken und die deutlich sichtbare Beule in seiner Hose von ihr getrennt war.
    Während Sie ihn versuchte mit Ihren Worten zu provozieren strich Sie lasziv über das splittrige Holz. Ein harter Pfahl.
    "Be careful what you wish for..."
    Die heißblütige Frau hatte Ihre Beine um seinen Leib geschlungen. Das gab ihm genug Gelegenheit um mit seiner Rechten an seinen improvisierten Gürtel zu greifen und diesen zu lockern, zeitgleich aber mit der Linken an Ihr Handgelenk zu fassen, welches sich gerade an den Holzpfahl schmiegte.
    Schnell hakte er seinen Daumen unter die zwei Schichten Stoff die er am Unterleib trug und ruckte sie mit einem beherzten Zug hinab.
    "...you just might get it..."
    Er presste seinen nackten Unterleib ohne irgendwelche Wartespielchen direkt zwischen Léos Beine.
    Seine Rechte glitt wieder an Ihren Hintern und griff nach den kläglichen Überresten eines Slips. Auch hier forderte ein kräftiger Ruck seinen Tribut.
    Der Geschichtenerzähler drückte nun seinen Körper hart gegen den seiner Gespielin.
    Sie wollte etwas Hartes. Das sollte Sie bekommen.

    Und wie sie es bekommen wollte. Gerade überlegte sie noch, ob sie es Hju so leicht machen wollte, als sie über seine Schulter hinweg zum Eingan der Hütte sah- direkt in das Gesicht Claws. Ertappt vermied er ihren Blick.
    „Ich habe den Heiler nicht gefunden, Affenmädchen, entschuldige. Aber Voodoo könnte Dir auch helfen.“
    Einen Moment lang wollte sie frustriert aufschreien. Anscheinend hatte sich die gesamte verkackte Welt, untot oder nicht, gegen sie verschworen.
    Stattdessen schenkte sie ihm ein Lächeln wie ein Messer: „Danke für Deine Mühe, ich mache mich sofort auf den Weg. Ich hoffe, Du genießt die Feier...“
    .. und brichst Dir ein Bein beim Tanzen, Cabrón.
    Grob stieß sie Hju von sich fort, richtete die Fetzen, die sie noch am Leib trug und schritt forsch auf den Ausgang zu, durch den sich Claw bereits eiligst verdrückt hat.
    Kurz bevor sie die Hütte verließ, drehte sich die Mexikanerin noch einmal um zu Guapo und meinte mit einem undefinierbarem Audruck, als ob ihr etwas Wichtiges eingefallen wäre:
    „Es...“
    Sie rang um Worte.
    „...nicht so wichtig.“
    Weg war sie.

    Die Feierlichkeiten waren geradezu mitreißend.
    Die Trommeln und und ekstatischen Tänze schien das gesamte Lager in Brand zu stecken.
    Wie überaus passend, um sie wieder auf den Boden zu bringen. Nicht.
    Noch ehe sie den Hauptplatz erreichte, hatte sie zwei dieser nach Agaven schmeckenden Getränke intus. Es half nicht viel. Einige Meter entfernt entdeckte sie Jackal, der sich eine Art Blickduell mit Seeker lieferte.
    Kurzum packte sie ihn am Nacken, nickte ihrer neuen Schwester zu und schleppte ihn mit sich, wobei sie ihn einen Becher voll mit dem alkoholischen Zeugs einflößte.
    „Ich würde mich ja entschuldigen, für das, was jetzt kommt, aber ich bin gerade überhaupt nicht in der Stimmung dafür.“, meinte sie bissig, eher sie mit ihn in Voodoos Hütte stürzte, aus der die Rothaarige gerade getreten war, die anscheinend dieselbe Idee wie sie gehabt hatte- minus der Sklavenkennzeichnung, weil sie hatte ja nicht auch ein „Geschenk“ bekommen. Hoffentlich.

    Sie erkannte den mystischen Mann, der sie an einen Wolf erinnerte, nebst der
    Leicht senkte sie ihr Haupt, während sie Jackal unwirsch hinunterdrückte. Solange er ihr noch gehörte, konnte sie auch ihren Frust an ihm auslassen.
    „Verzeiht mein Eindringen, Voodoo. Es wäre mir eine Ehre, nach außen zu zeigen, dass ich nun eine Schwester des Clans bin und das Geschenk stolz annehme.“

  11. #11
    Es war größer als sie es sich vorgestellt hatte. Unten an ihrem Rücken, direkt über ihrem Po, prankte ein kreisrundes Symbol. Für die Vultures war es ein Auge, für Evi sah es aus wie ein Kunstwerk. Es war mit Formen gefüllt und verziert, die in sich verschlungen ein fast mystisches Muster ergaben. Es war fast so, als würde man bei jedem Mal Hinschauen wieder etwas Neues daran entdecken. Und darunter, einer leicht geschwungenen Linie folgend, hatte Voodoo an jede Seite fünf Dreiecke gestochen. Sie reichten von ihrem Poansatz bis knapp über ihre Hüfte. "Das Auge hast du für die Prüfung des Blutes bekommen.", flüsterte Nagelohr, während die anderen Krieger immer noch gespannt auf eine Reaktion warteten. "Aber die Dreiecke sagen, dass du nun unsere Schwester bist. Sie sind ein Zeichen dafür, dass hier dein Leben in der Geschichte der Vultures beginnt. Sie stellen die Zähne des Alligators dar."
    Ein leichter Schauer fuhr Evi über den Rücken. Ihre Haut war noch gerötet, aber die Tätowierung war wunderschön - auch irgendwie wild, aber gleichzeitig fein und säuberlich. Glücklich und überwältigt strahlte sie alle Umstehenden an.
    "Die Füllung wird vermutlich irgendwann verblassen.", sagte Nagelohr schließlich. "Voodoo musste sich beeilen, da ihr ja wohl irgendwann wieder abreisen werdet. Aber das heißt auch, dass du irgendwann wieder kommen musst. Zum Nachstechen." Sein Ton war triumphierend und die Taucherin lachte. "Das werde ich."

    In der Zwischenzeit war Léo in Voodoos Hütte gegangen, und Evi wunderte es nicht, dass auch sie das ein oder andere Geschenk erhalten sollte.
    "Jetzt fehlt mir nur noch der Nagel im Ohr", sagte Evi während der Wartezeit und musste sich immer mal wieder mit dem Rücken zu ein paar vorbeilaufenden Vultures drehen, um ihren neuen Körperschmuck zu präsentieren. Nagelohrs Ohren wurden wieder ein bisschen rot. "Und dann steht dir noch die Ehre zu, von einem unserer Besten zu lernen. Also, nicht dass du es bräuchtest, aber... " Er erklärte ihr kurz, dass es für die Gebräuche und Fähigkeiten der Vulture so etwas wie eigene Lehrmeister gab, und sie auch von einem dieser nun erwartet wurde. "Puh, das volle Programm also, ja?", sagte sie grinsend.
    Oh ja, das volle Programm.

    [Aufgabe Ny für den Trait "Klingenkreuzer": Evi, Packesel (vielleicht ist der Nagel im Ohr ja schwer zu tragen) + Gebräuche Plünderer? ]

    Geändert von Lynx (27.09.2015 um 19:18 Uhr)

  12. #12
    Voodoo schien keinesfalls verwundert, über die immer weiter steigende Ansammlung von Kriegern und auch Jenen vom Clan Hope’Ari, an Tagen wie Diesen, die geprägt und erfüllt waren von Triumph und Sieg, floss entweder viel Blut oder viel Farbe, nicht selten auch viel von Beidem. Er war stolz auf seine Arbeit und hatte im Stillen beobachtet, die nicht nur die Kriegerin des verbündeten Clans, sondern auch sein Meisterwerk bewundert wurden.
    Dann plötzlich wurde es ein bisschen lauter, ein kleiner Tumult schien sich abzuspielen und noch bevor er zum Vorhang seiner Hütte stapfen konnte, um hinaus zu sehen, wurde dieser fast aus der Halterung gerissen, als der junge Gefangene, der sich mit den Sabals abgegeben hatte, auf seine Deckenstatt geschleudert wurde, dicht gefolgt vom „Affenmädchen“, deren zorneslodernde Augen die ganze Welt verbrennen wollten, ein Anblick, den er es liebte zu sehen, war Wut für ihn doch die Manifestation des Überlebens, ein Geschenk der gefiederten Schlange.

    Auch Jackal und Leo fiel der schwere, sinnesverwirrende Duft in der Hütte des Ritualmeisters auf, ebenso sein seltsames Interieur, alles wirkte wie aus einem Guss, es wirkte wie ein Ort, an dem man an Magie glaubte und an dem sie vielleicht sogar fließen konnte, die Welt war an manchen Orten schon wirklich seltsam.

    „Verzeiht mein Eindringen, Voodoo. Es wäre mir eine Ehre, nach außen zu zeigen, dass ich nun eine Schwester des Clans bin und das Geschenk stolz annehme.“
    So sprach Leo und wirkte dabei bereits wie eine Kriegerin der Vulture und der Hope’Ari, denn er wusste, dass sie heute mit ihrem Kampf gegen Seeker das größtmöglichste Kriegsrisiko eingegangen war, die Clans miteinander zu verfeinden, doch Seeker etwas gegeben und geschenkt hatte, was sie atemlos werden ließ und es war bekannt, dass die Anführerin Stärke so sehr liebte wie Mut. Und Leo hatte Beides und mehr bewiesen, hätte Seeker ein Herz, der Ritualmeister hätte geschworen, dass das Affenmädchen es im Sturm erobert hatte. Er wies Jackal an, sich in eine Ecke zu setzen und zu warten und drehte sich dann um, seine Nadeln sortierend und sich einen großen Schluck aus einem Tonbecher zu gönnen, dem ihm einer der jungen Krieger gebracht hatte.
    „Wo willst du das Zeichen tragen?“, sagt er mit seiner tiefen Stimme und drehte sich um und sah Leo bereits an, sie war abgesehen von ihrem Beinkleid nackt und sah ihn mit immer noch gärender Wut herausfordernd an. „Ich verstehe.“, sagte Voodoo leise und nun war es an ihm, das Haupt zu neigen, denn er spürte die Hitze, die sich in der Hütte ausbreitete, als die Hope’Ari die Welt in Gedanken in Brand setzte.
    Langsam senkten sich Beide nieder, saßen sich gegenüber und starrten sich an, Jackal betrachtete die Szenerie schweigend.

    Die raue Hand von Voodoo legte sich auf die heißen Wangen von Leo, auf die gerötete Haut ihrer Brust und verharrte dann Millimeter vor ihrer linken Brustwarze, die ob des vor Augenblicken Erlebten noch immer fest war.
    Dann blickte er sie an, in seinen Augen lachte der Schalk und sein Mund zeigte ein breites Grinsen. „Jetzt verstehe ich deine Wut, Affenmädchen, oh, wie bitter.“, sagte er und es war ihm anzusehen, dass nicht viel gefehlt hätte, damit er den Kopf in den Nacken legen und schallend lachen würde. Doch ein warnender Blick von Leo schenkte ihm rasch Besonnenheit und Voodoo reichte ihr seinen Becher mit dem scharfen Getränk.

    Und dann machte er sich an sein zweites Meisterwerk des Abends, flüsternd hatten sie sich verständigt und Voodoo arbeitete geduldig und voller Präzision, schien abermals in seiner eigenen kleinen Welt von Geistern gefangen, er summte seinen tiefen Bariton und verließ seinen kräftigen Fingern die nötige Geschicklichkeit, dem Werk den nötigen Rahmen zu schenken. Wie schon zuvor bei Evi, arbeitete er mit einer Art ritueller Waschung, die er deutlich gröber ausführte, als wollte er die Wut, die sich in Leos Herzen befand, an die Oberfläche bringen, um damit zu zeichnen.
    Und als die Konturen fertig waren, benutzte er auch hier die tiefschwarze Farbe, die bereits bei der Taucherin und vielen anderen Werken zum Einsatz gekommen war.
    Der Schmerz der Nadeln und die sanft kühlende Flüssigkeit, mit der er die Konturen ausfüllte, waren eine faszinierende Mischung und als Voodoo sich anschließend wegdrehte und sein Werk im Licht der vielen Kerzen bewunderte, war er vollauf zufrieden.

    --

    Draußen war Evi noch mit den Kriegern und Kriegerinnen beschäftigt, die mit ihr scherzten und ihr immer wieder anboten, sich mit ihnen auf eine Weise zu vergnügen, die ihre Ohren noch roter werden ließen, doch sie alle erstarrten, als Seeker vor ihnen stand und sie weg schickte. Bevor jedoch Nadelohr, wie die Hope’Ari ihn genannt hatten, ebenfalls gehen konnten, zischte sie: „Du nicht, Needle Vulture. Wie kannst du das nicht spüren…“

    Evi blickte die Anführerin verwirrt an, deren harter Blick sie maß ohne eine Miene zu verziehen, dann bedeutete sie der Taucherin und Needle, sich ebenfalls nach oben in die Hütte des Ritualmeisters zu begeben.
    Drinnen angekommen, war ihre Kameradin gerade dabei, sich anzukleiden, als sie Voodoos Stimme hörte. "Ihr habt nun die Farben, nun folgt die Klinge. Habt ihr den Stahl dabei? Das Eisen, dass das Überleben sichert?“
    Er blickte seine Anführerin und den Jungkrieger an und Beide nickten. Needles begeistert, Seeker feierlich.
    „Um unsere Farben zur Gänze zu tragen, brauchen wir einen letzten Schritt. Danach wird euch jeder als Vulture erkennen und euch so die Möglichkeit geben, den Ruhm beider Clans zu mehren, wenn ihr ihnen die Klinge in die Hälse treibt.“
    Voodoo schwieg danach und blickte Seeker an, dann Needle.
    „Ich bringe dar im Auge der Schlange ein Stück der Klinge meiner Sichel. Ein Splitter Metall der Zeuge war, als ich besiegt wurde.“ Und damit legte sie ein abgesplittertes, doch nachträglich feingeschliffenes spitzes Metallteil aus einer ihrer Sicheln in die Hand von Leo.
    „Ich bringe dar im Auge der Schlange den zweiten Nagel, der mein Leben rettete, als der Clan mich ausschickte. Für die große Schwester und den kleinen Bruder das gleiche Mal.“ Und strahlend holte Nagelohr aus seiner Tasche einen weiteren Nagel hervor, der ein perfektes Ebenbild seines eigenen Schmucks war.

    „Dann wollen wir beginnen.“, sagte Voodoo und die letzte Prüfung begann.


    ---

    Am Lager selbst, in dem es vom Fluss her trotz der sommerlichen Temperaturen ein wenig kühl herüber wehte, war die Stimmung bei Weitem nicht so ausgelassen.
    Die Vulture war eingeschlafen und schlief unruhig ob ihrer Verletzung, Romero war bereit, aufzubrechen und sah die Anwesenden an.
    "Also, wer wird mir die Rückendeckung bei der Kirche geben?"
    Augenscheinlich wartete er nur auf einen Freiwilligen, bevor er sich in die Höhle des Löwen begeben würde.

    Geändert von Daen vom Clan (27.09.2015 um 22:55 Uhr)

  13. #13
    Jackal erwachte von einem kalten Schwall Dreckwasser im Gesicht und einer schallenden Ohrfeige, die sein malträtiertes Gesicht tiefrot färbte, auf kaltem Holzboden. Neben einem Stuhl in der Ecke des Schlachter-Raums.
    Übelkeit, ein rasendes Herz, keine Luft. Immer noch keine Luft. Luft... was... keine Erinnerung. Da war nichts. Nur der seifige Geschmack von etwas im Mund... und das diabolische Grinsen von Vodoo. Es war ein einziges, grausames Deja-vu, als seine Schulter sich brennend in seine Aufmerksamkeit drängte, wie ein brennendes Stück Eisen. Er sah sie sich nicht an, das Blut das an seinem Arm herablief jedoch, das sah er auch mit einem Auge.
    Als wäre er Meilen gerannt und hätte danach einen Trinkwettbewerb gewonnen, so in etwa fühlten sich seine Beine an, als er an den Vulturekriegern und den Wachposten am Tor vorbeihumpelte. Über die Brücke. Bis er das Gift, dass ihm dieses Miststück eingeflößt hatte loswerden konnte.
    Er schwitzte immer noch, sein Herzrasen legte sich erst als er sich aufs atmen konzentrierte. Seine Lunge brannte weiter. Er spürte die Speerspitzen, die auf seinen Rücken gerichtet waren, als er den Dschungel vor sich sah. Aber alles war besser als die Blicke und Gesten da drin. Er wartete dort, vor den Toren des Lagers. Die Hände weiß am umklammerten Stiel seiner Waffe.

    Einmal näherte sich jemand. Er drehte sich nicht um, spuckte nur ein "Sagt ihnen, wir müssen los", entgegen. Es klang bedrohlich wie das Knurren eines Hundes. -
    "Warum?" Eine vertraute Stimme. - "Die Sabals haben einen Plan. Und wir sollten besser auch einen haben. Bald." Er würde hier nicht sterben.

  14. #14
    "Das ist doch Wahnsinn." Will war aufgestanden und stand nun mit verschränkten Armen da. "Ich weiß von welchem Geheimgang du sprichst Romero." Er sah den Jungen nur flüchtig an und richtete seinen Blick dann wieder auf Frank und die anderen. "Eryn und ich waren dort. In der Kirche lebt jemand und ich bin mir sicher, er weiß, dass wir da waren." Will dachte an die mumifizierte Leiche die wieder an Ort und Stelle drapiert worden war. Bei dem Gedanken an die seltsame Amosphäre in dem ehemaligen Gotteshaus lief es ihm kalt den Rücken hinab. "Wenn er die Person die in der Kirche wartet überrascht..."

    Er richtete seine Aufmerksamkeit wieder auf Romero. Wie oft hast du den Geheimgang schon benutzt? Was ist, wenn das Gitter wieder verschlossen ist, oder die Tür zum Lager. Wie willst du an den Wachen vorbei? "Weißt du warum der Priester die Kirche verlässt? Wohin geht er und vor allem, wie lange braucht er um zurück zu kommen?"

  15. #15
    Romero sah den jungen Arzt blinzelnd an: "Priester? Welcher Priester? Das letzte Mal als wir zum beten in die Kirche gingen, war ich noch ein Kind. Wir haben unsere Toten beim Friedhof der Kirche begraben, damit die Zombies sie nicht in die Finger bekommen. Als dann mein Onkel, Pater Perez verschwand, haben wir die Kirche nicht wieder betreten."

    Er lächelte unsicher. "Dann ist der Geheimgang also noch zu gebrauchen? Jetzt, wo ihr da wart? Wie tief seid ihr denn rein?"

  16. #16
    Evi konnte noch gar nicht einordnen, wie sie sich nun fühlte. Es war so eine seltsame Mischung aus zufriedener Müdigkeit und heller Aufregung, wovon sie eigentlich nicht gedacht hatte, dass man so etwas gleichzeitig empfinden konnte.
    Die stickige Luft in der Hütte, der Duft nach Vanille und Zimt, der Schmerz am Rücken, der sich wie kleine, tänzelnde Flammen angefühlt hatte und Voodoos beruhigendes Summen hatten sie in einen Zustand tiefster Ruhe gebracht. Aber keinen Moment lang hatte sie vergessen, wie aufregend das alles eigentlich war. Und sie merkte bei jedem Brennen ihrer Haut am Rücken, und mit jedem leisen Klimpern ihres Schmuckgürtels, wie ihr Herz in Erinnerung an dieses "Ritual" wieder schneller klopfte.

    "Große Schwester.", hörte sie Nagelohr sagen, und als sie sein freudiges Gesicht erblickte, strahlte sie nur noch mehr. "Ich weiß gar nicht, was ich sagen soll.", sagte Evi lächelnd und strich sanft über die Alligatoren-Zähne, die leicht gegen ihre Hüfte stießen. "Also gefällt es dir?" "Bist du verrückt, es ist absolut kra... wundervoll. Es ist echt wundervoll." "Krass" konnte hier einfach nicht ausdrücken, wie viel es ihr bedeutete.

    "Vielen Dank... kleiner Bruder." Es fühlte sich ein bisschen merkwürdig an, aber gleichzeitig auch richtig, ihn nun so zu nennen. Sie unterdrückte den Impuls, ihn zu umarmen - das ist ja sowas von "alte Welt"., dachte sie scherzhaft und lehnte sich nun ebenfalls an die Hütte.
    "Sag mal, gibt es hier irgendwo etwas, womit ich mir meinen Rücken ansehen kann? Irgendetwas, das spiegelt, wenigstens ein bisschen."
    Nagelohr zuckte mit den Schultern. "Ich kann ja mal nachsehen." "Du musst jetzt nicht extra-" "Für Teeth Hoppari mache ich das gerne! Ruf nur, und ich bin zur Stelle!" Er lachte ausgelassen und schon war er verschwunden.
    Seufzend setzte Evi sich nun in den Staub vor Voodoos Hütte, lehnte sich an die Außenwand und seufzte. Erst noch einmal durchatmen.
    Teeth Hope'Ari. Nach allem was passiert war, fühlte sie sich heute, genau in diesem Moment, wie eine Teeth Vulture. Aber gleichzeitig sehnte sie sich jetzt, da sie sich so gut aufgehoben fühlte, auch nach zu Hause. Sie vermisste Shengs Hope. Und sie vermisste Sheng. Wenn er nur sehen könnte, was sie gerade erlebten.

  17. #17
    "Du da.", rief Romero in Richtung Jegor, eindeutig mit zittriger Stimme. Er versuchte offensichtlich stark zu sein und sich als mutig zu präsentieren, doch Jegor hatte genug Menschen erlebt und getroffen, die im Grunde ihres Herzens Feiglinge waren und der Bruder von Julio gehörte auf jeden Fall dazu.

    "Ich werde die Batterien besorgen. Ich... ich schaffe das! Sorge du nur dafür, dass sie sicher ist und ihr nichts passiert, das ist alles, was ich mir wünsche."
    Dann wandte er sich an Frank und Will und beschrieb den Geheimgang, den sie bereits kannten und den er würde nehmen wollen.

    You are schüttelte dabei genervt und wütend den Kopf, ihr ganzer Blick war noch immer Hass und gegen Jegor gerichtet.
    "Könnt ihr Jemanden bei der Kirche postieren, der die Batterien in Empfang nimmt oder... mir Rückendeckung gibt?", bat er noch einmal und schien einen schweren Kloß seinen Hals herunterschlucken zu müssen, offensichtlich bestehend aus Angst, er zitterte am ganzen Leib wie Espenlaub und seine Maske aus aufgesetztem Mut bröckelte zusehends bis nur noch nackte Panik in den Augen stand.

    You are schien starke Schmerzen zu haben und kam auf Romero zu, um ihn zum Abschied zu küssen, doch er drehte sich weg und lächelte sie voll gespielter Zuversicht an.
    "Gib mir den Kuss wenn ich wieder da bin.", sagte er mit gequältem Gesichtsausdruck und machte sich bereit, aufzubrechen.


    Zitat Zitat
    Aufgabe „Ein Engel für die Kirche“ (optional)
    Erforderliche Teilnehmer: 1
    Erledigt durch:
    a.) Romero die Batterien stehlen lassen und ihn an der Kirche abfangen: Probe variabel nach Situation

    Hilfsmittel: situationsabhängig
    Hintergrund: Romero wurde von Jegor in Todesangst versetzt, er ist bereit, die Batterien zu stehlen, wenn zumindest an der Kirche jemand die Ware abholt.
    Erfolg: 50% der Batterien
    Misserfolg: ?

    ---

    Während Evi den Blick über die wild und ekstatisch feiernde Menge schweifen ließ, wartete sie voller Ungeduld auf Nadelohr, der ihr den Spiegel bringen wollte.
    Wieder fiel ihr die Wildheit auf, mit der sie sich liebten, kämpfen oder feierten und wie komplett anders sie alle waren als die, die in Shengs Hope zurückgeblieben waren. Selbst ein Steve, der unter seinesgleichen schon als wilder Schläger galt, wirkte handzahm im Vergleich zu den Kriegerinnen und Kriegern der Vulture.
    Dann kam Nadelohr auch schon angelaufen, im Schlepptau vier weitere Krieger des Clans, die offensichtlich die Neugier dazu trieb, galten Throathseeker, Langkaaster, das Affenmädchen und Teeth doch mittlerweile schon für Viele als Familie oder wenigstens als echte Attraktion. Nadelohr grinste frech und zeigte ihr vergilbtes Papier und Stift. "Ich kann es aufzeichnen. Wie einen Schlachtplan." Doch dann konnte er sich sein Lachen nicht mehr verkneifen und ihr wurde klar, dass er einen Scherz versucht hatte und reichte ihr dann eine große Scherbe und einen dreckigen, staubigen Spiegel, der wahrscheinlich auf einem der Türme zum Signalgeben eingesetzt worden war.
    Die drei Krieger und die zwei Kriegerinnen sahen sie nun neugierig an, sie waren auf Reaktionen gespannt.

    Geändert von Daen vom Clan (27.09.2015 um 15:42 Uhr)

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