Ergebnis 1 bis 20 von 234

Thema: [ZOOOOOmmxBIES! Staffel 3] Station 2 – Charging Itza

Hybrid-Darstellung

Vorheriger Beitrag Vorheriger Beitrag   Nächster Beitrag Nächster Beitrag
  1. #1
    "Jakal... ist das Dein echter Name oder haben die Vultures ihn Dir gegeben?“
    "Jack-al", korrigierte er sie sanft. "Und es ist mein Name, den ich hatte ehe..."
    Er verstummte. Sie waren da. Vor ihnen baumelten abertausende Spiegelscherben von blutgetränkten Schnüren herab, blendeten seine Augen mit dem Widerhall des Feuerscheins unzähliger Fackeln um sie her. Der Gestank aus dem Verschlag war bereits hier vorm Eingang betäubend.
    "Es ist mein Name", bekräftigte er noch einmal, leiser diesesmal. Seine Stimme war rau. Er verzog die Lippen zu einem harten Lächeln.
    Die Geier... Vulture... geben keine Namen. Nicht jenen, die keine Menschen sind in ihren Augen.“
    Und da sah Léo es: Auf seiner Schulter prangte ein schmutzig gestochener Geier, flügellos, verschorft, die Haut seltsam erhaben. Ein Mal, mit dem man sein Vieh kennzeichnete.

    Ehe er näher zur Hütte ging, drehte er seinen Kopf zur Seite und zog er beinah sehnsüchtig die Luft des Lagers ein, in der noch der Nachgeruch vom Festmahl hing.
    Sein Magen knurrte. Seine Hände ballten sich zu Fäusten, als er die durchlöcherte Zeltplane musterte, die vor ihnen hing.
    "Besorgen wir dir erstmal was zu essen."
    Jackal blickte sie dankbar an. Wandte sich leicht schwankend ganz zu ihr um, damit er sie trotz des kaputten Auges mustern konnte.
    Seine ganze Haltung entspannte sich. Er öffnete bereits den Mund um etwas zu sagen, als Léo fortfuhr:
    "Muss ja nicht sein, dass ausgerechnet mein Sklave so einen schlechten Eindruck macht."

    Die Totenschädel, die ihren Weg auf hohen Stecken flankierten, grinsten auf sie herab mit ihren zersplitterten Zähnen.
    Von dieser Latina hatte er keine Menschlichkeit zu erwarten. Keine Hilfe. Sie würden sterben.
    Er brauchte einen Moment um sich zu fangen.
    "Richtig. Gib mir hier nur einen Moment."

    Damit verschwand er hinter dem zerfetzten Stück Stoff in der Dunkelheit.

    Als er wieder aus dem Zelt kam, trug er ein weißes Tanktop, darüber baumelte ein schlichter Rosenkranz aus Holz. Sein Auge wirkte seltsam glasig und er hatte es merklich eilig sich seine Sonnebrille aufzusetzen. Über der Schulter trug er ein großes Bündel, das eindeutig von Vulture-Machart war, bestickt mit Federn, aus dunklem Stoff gewebt. Es hatte seine besten Zeiten hinter sich und stank erbärmlich. Darin klapperte es – was seltsam war, denn das Bündel schien vor allem Kleidung zu beinhalten. Ein kleiner Eimer klapperte an seiner Seite, eingeklemmt in den Hosenträger. Er war einen Fingerbreit gefüllt mit brackigem Wasser, das wohl ungenießbar war.

    Er hielt nun mehr Abstand von ihr und schien es zu vermeiden, Léo anzusehen. Sie gingen den Weg zurück, dort wo das seltsame Mädchen, dessen Namen sie um die Schlammgrube riefen, kämpfte. Dort wurde bereits gebratenes Alligatorfleisch gereicht, und obwohl er keinen Hunger mehr verspürte, zwang sich Jackal soviel von dem Fleisch hinein, wie man ihm zugestand. Er verfolgte den Kampf in der Grube nur halb, sein Interesse lag vor allem auf dem bärtigen Mann, der kein Vulture war und ebenfalls an der Grube stand und den Gesprächen um ihn her, die sich um diese neuen Leute drehten. Als "Throatseeker" ihrem Gegner einen Kuss aufdrückte, blieb ihm das Fleisch im Halse stecken. Er würgte noch eine Weile daran.

    Geändert von Viviane (25.09.2015 um 19:58 Uhr)

  2. #2
    Thorn Vulture war ein guter Krieger. Kräftig, erfahren, geduldig, lauernd und vor allem davon überzeugt, eine unglaubliche Pechsträhne zu haben.
    Obschon er bei jedem Plünderzug dabei war, obschon er schon getötet hatte, war sein Arm noch leer, denn stets hatte er anderen den Vorzug gelassen oder durch seine schweigsame Art seine Taten anderen nicht wirklich näherbringen können.
    Als Voodoo ihn auserwählte, für den Clan Vulture Stärke zeigen zu dürfen, war er sich sicher, dass die gefiederte Schlange diesmal ihr Auge auf ihn legen würde.

    Die blonde Kriegerin der Hope’Ari war sehr gut und schon bald merkte er, dass all seine Fähigkeiten und jedes Quäntchen Glück notwendig sein würde, um hier die Oberhand zu behalten.
    Er schlug zu, er verfehlte, er trat, doch sie war einfach zu schnell. Er hatte noch Atem für hunderte Stunden, doch bewegte sich seine Kontrahentin schneller als er ihr wirklich folgen konnte.
    Doch es gefiel ihm, die Menge war auf seiner Seite, die Krieger und Kriegerinnen feierten ihn, wollten ihn siegen sehen, ihr Geschrei trieb ihn vorwärts, ließ seine Muskeln schneller werden, doch niemals schnell genug für das Mädchen, dass sich Throatseeker Hope’Ari nannte.
    Und dann fand er sich auf dem Boden wieder, geschlagen von der ganzen Wildheit des Mädchens, das würdig genug war, ihrem Anführer zu Verhandlungen zu folgen und er wusste, dass er heute Abend kein Zeichen am Arm sich verdienen würde.
    Er schloss die Augen und schluckte die Enttäuschung dort hinunter, wo der Sitz seiner Seele war und konnte fast schon wieder lächeln, als die Kriegerin ihn küsste.
    Sofort jagte wieder Adrenalin durch seinen Leib und geschlagen zwar, doch nicht besiegt, reckte er ihre Hand in den Himmel, an dem sich langsam der Abend abzeichnete.
    Er hatte bei dem Affenmädchen und Seeker gesehen, was dieser Kuss bedeutete und sein Herz schlug im Takt von triumphalen Kriegstrommeln – sie hatte sich ihm somit als Schwester zu erkennen gegeben und diese Ehre nahm er gerne an.
    Sie schauten sich Beide an und badeten im Jubel dessen, was sie so gerne getan hatten. Sich zu messen. Und sie sagten sich das Einzige, das notwendig war:
    „…“
    „…“

    Nun gab es für die Vulture kein Halten mehr! Die Art, Siege mit einem Kuss zu besiegeln, beflügelte augenscheinlich die Fantasie und Lust der jungen Krieger und Kriegerinnen und abermals brandete Jubel auf.
    Die Reisenden aus Shengs Hope wurden behandelt, bejubelt und verehrt, als wären sie schon immer ein Clan gewesen.

    Gunst bei den Vultures +1 = 7/7



    In diesem Moment – mit einem Timing, das perfekter nicht hätte sein können - öffnete sich das große Tor der Scheune und Seeker erschien.
    Neben all den neuen Dingen, die die Reisenden die letzten Tage von dem Gebaren der Clans und insbesondere der Vulture erfahren hatten, gesellte sich ein neuer Gedanke. Sie hatten die Wildheit der letzten Jahrhunderte, die die Menschen der alten Welt so mühsam abgelegt hatten, nicht gewählt, um morden zu können. Vielmehr wurde es mehr und mehr offenbar, dass sie fest daran glaubten. Es wie einen Schild vor sich trugen um sich gegen das abzuschirmen, was sie nicht verstehen konnten oder verstanden hatten, weil es sie im zu jungen Alter ereilt hatte. Eine Katastrophe wie das große Zehren hatte zu viele Waisen zurück gelassen.

    Seeker war bereits von Leo im Spott Aztekenprinzessin genannt worden, doch die Frau, die nun durch die Türe schritt, hatte diese Bezeichnung auch verdient.
    Eine lange, wallende Robe schmückte ihre Leib, doch hatte sie keine Ärmel und war so geschnitten, das sie zweifelsohne mehr enthüllte als verbarg, wenn sie sich bewegte, doch stand sie still, lag es an ihr wie ein federnes Gewand eines Vogels.
    Ihre wilde Haarpracht hatte sie mit Bändern geschmückt nach hinten gebunden und an Armen und Beinen hatte sie lederne Schmuckbänder mit Federn anbringen lassen.
    All der Schmutz von Gesicht und Leib war verschwunden, lediglich die Konturen der Tätowierungen, die den ganzen Leib ausnahmslos schmückten, waren zu erkennen im Fackellicht, da es bald schon rasch dunkel wurde.

    Thorn und Haile waren eben nach geklettert, als die Menge verstummte und Seeker ansah, vor Ehrfurcht und Freude dann schwiegen.
    Voodoo war hinter sie getreten und die massigen Arme verschränkt, blickte er strahlend in Richtung Lancaster.
    „Als Fremde und Feinde seid ihr in unser Gebiet gekommen, Laangkaster vom Clan der Hope’Ari. Mit fremden Gebräuchen und seltsamen Riten. Mit Kriegern, deren Verhalten Fragen aufwirft, bis man in ihnen gelesen hat und sie so versteht und liebt, dass man sie als Schwestern und Brüder bezeichnen will! ICH will das tun. Ich werde es tun. Wo und wann immer man mich fragt. Wenn man die Ehre der Hope’Ari in Zweifel stellt, dann beleidigt man das Urteilsvermögen der Vulture. Doch wenn man ihre Stärke niedrig wertschätzt und sie schwach nennt, dann will ich einen Krieg entfesseln, der diese am Boden lebenden Würmer mit ihren Lügen straft!

    Wir haben Gesetze, die uns den großen Brand und das große Zehren haben überleben lassen. Der Fluss des Bisses, denn die Männern in weiß als Fluch über uns gebracht haben. Überleben durch Stärke. Weiterleben durch Zusammenhalt. Schutz durch Familie und Sieg durch Stärke!“

    Sie hatte die Hände erhoben und die vielen kleinen Metallstücke ihres Arm- und Beinschmucks sangen leise, mit den Federn spielte der Wind.
    „Unseren Regeln wurde entsprochen. Die Prüfungen sind bestanden. Die Clans der Hope’Ari und der großen Vultures sind nun eins im Kampf.
    Wir nennen sie fortan Freunde und Brüder. Wir kämpfen an ihrer Seite und sterben für sie wie Brüder und Schwestern als Krieger füreinander sterben!“


    Sie hatte ihre beiden Sicheln gereicht bekommen und hatte sie hoch in die Höhe gereckt.
    Dann ging sie auf Lancaster zu und griff nach seiner Hand. Dorthinein legte sie eine ihrer Sicheln und schloss dann seine Hand um den Griff.
    Lancaster, Haile, Evi und Leo, die noch vor Ort waren, sahen, wie die beiden Diener von Seeker dann die Autobatterien in einen wunderschön mit Federn und klimpernden Metallsplittern geschmückten Beutel packten.
    „Sie gehören euch. Wenn ihr den Rest der Beute wollt – Sabal hat sie. Wir werden und würden mit euch kämpfen.“ Sagte sie mit feierlichem Ernst und fügte ein „mein Bruder der Hope’Ari" hinzu, bevor sie ihn küsste.

    Denn… machten das die Hope’Ari nicht so?

    Batterien: 5/10 erhalten!

    Zitat Zitat
    Aufgabe Ny
    Erforderliche Teilnehmer: 1
    Erledigt durch:
    Proben: variabel
    - Werdet der Bote der Vulture im Gefolge des großen Laangkasters, indem ihr euch tätowieren und einen Stechschmuck stechen lasst und von den besten Kriegern der Vultures ausgebildet werdet
    Hilfsmittel: variabel
    Hintergrund: Geschwister müssen aufeineander aufpassen. Die Vulture lieben euch nun wie Brüder und Schwestern und es wäre normal, wenn ein Hoparri nun in den Clan der Vultures wechselt, jedoch weiter mit Laangkaster reist. So kann dieser Bote sicherstellen, dass der große Anführer niemals seine Freunde vergisst.
    Erfolg: Erleichterung von +5% bei der Stationsaufgabe, der Trait „Gebräuche Plünderer“ wird automatisch erworben, zudem zwei Wahlen aus dem Pool: Klingenkreuzer, Raufbold, Survival, Parcourläufer, Tierfreund
    Misserfolg: Man zeigt, dass man eigentlich unwürdig ist! Dayum!

    Voodoo ergriff das Wort und sein Schrei in die Nacht hinein, handelte von einer Feier, die neuen Verbündeten der Hope’Ari willkommen zu heißen und mit ihnen zu trinken.
    Die Vulture stimmten in den Jubel mit ein und schon bald wurde der Platz geschaffen, um zu tanzen, zu ringen und Geschichten zu erzählen.
    Gebratener Alligator wurde gereicht und eine Version des Pulque, eines scharfen Alkoholgetränkes aus fermentierten Agaven.
    Pray zog sich alsbald vom Trubel zurück und verschwand glücklich lächelnd in der Scheune, Voodoo hingegen in seiner Hütte, er hatte Arbeit vorzubereiten.
    Und die Vultures feierten sich in wilde Trance…

    Es war eine Nacht, wie geschaffen für allerlei Erlebnisse!

    Geändert von Daen vom Clan (25.09.2015 um 21:55 Uhr)

  3. #3
    Als die Kämpfe vorbei waren, ließ Evi sich ein bisschen von dem ganzen Jubel und der Stimmung mitreißen. Der Schrecken, der vor allem dem gewaltsamen Aufeinandertreffen von Léo und Seeker gegolten hatte, war schnell verflogen gewesen. Spätestens bei Léos Worten, wo selbst jeder Außenstehende sehen hatte können, dass die beiden Frauen einander ähnlich waren, war die Anspannung einer Begeisterung gewichen. Und auch Haile hatte einen Gegner gehabt, mit dem sie in stummen Einverständnis gekämpft hatte. Es hatte auch einfach gepasst, als hätte es genau so sein müssen.
    Solche Dinge verstand sie, gestand die Taucherin sich ein, und musste an das Gespräch mit Pray zurückdenken. "Du würdest es sowieso nicht verstehen, du Kind der neuen Welt.", hatte er gesagt. Aber nach seinen Ausführungen hatte sie gemeint, seine Worte doch irgendwie nachvollziehen zu können. Weil ihr Vater auch so sehr an der alten Welt festgehalten hatte. "Ich kenne die Bibel, weil die Freunde meines Vaters ihn oft scherzhaft Noah genannt haben. Du weißt schon, wegen der Arche, weil er uns alle aufs Wasser gebracht hat, um uns zu retten.", hatte sie Pray erzählt. So hatte sie viele Dinge mitbekommen und gelernt, die niemand in ihrem Alter wissen konnte, der keine Verwandten mehr von früher hatte.
    Aber jetzt in diesem Moment schämte sie sich für das, was sie zu dem alten Mann gesagt hatte. Es war etwas völlig anderes, wie ihr Vater von der alten Welt zu erzählen und sie sich zurückzuwünschen, als selbst zwanzig Jahre nach dem großen Zehren noch an einem Glauben festzuhalten. Obwohl alles um einen herum sich geändert hatte.
    Sie konnte es wirklich nicht komplett nachvollziehen. Aber als die Vultures Haile zujubelten und Léo feierten, hatte sie begeistert mit eingestimmt, weil sie das verstand. Voll und ganz.

    Inzwischen war es Abend geworden, und die Vultures feierten über die neue Bindung, die zwischen ihren Clans entstanden war. Was hier plötzlich herumgeküsst wurde...
    Evi stellte amüsiert fest, dass sie, wenn sie an ihre eigene Gruppe der Adam-Begleiter dachte, tatsächlich anfing den Namen "Hoppari" zu benutzen. Das gefiel ihr irgendwie. Auch wenn ihr inzwischen aufgefallen war, dass es offenbar ein bisschen anders ausgesprochen wurde.

    Sie hätte gerne sofort mitgefeiert, aber erst einmal mussten sie irgendwann wirklich zurück ins Lager. Deshalb wartete sie, ob Lancaster und die anderen gleich los wollten. Dabei vermied sie geflissentlich den Blick des Gefangenen, der jetzt Léo "gehörte". Sie war sich ziemlich sicher, dass er sich an sie erinnern musste, wenn er sich auch an Haile erinnerte. Und sie hatte ihn nicht befreien wollen, was ihr nun doch ein bisschen unangenehm war. Auch wenn sie jederzeit wieder dieselbe Entscheidung treffen würde. Aber das musste man ja nicht unbedingt sagen.

    Geändert von Lynx (25.09.2015 um 22:46 Uhr)

  4. #4
    Von "Ich glaub die ganze Scheiße geht unter" über "Scheiße wir machen gemeinsame Sache mit wilden Irren" wieder hin zu "Mensch, das läuft echt geil."
    Machte er sich zu viele Sorgen?

    Die Gedanken in seinem Kopf rasten wie üblich. Es gab so viel zu bedenken, so viel zu beachten, so viel zu planen. Lancaster kannte nur eine Seite des Konfliktes. Das macht es einfacher sich erstmal auf ein Ziel zu konzentrieren, aber er müsste definitiv herausfinden was bei diesen Sabal Typen abging.
    Hoffentlich hatten die anderen sich ber...

    Er fühlte wie ihm etwas in die Hand gedrückt wurde. Dann die festen Hände von Seeker Vulture an seinen Schläfen. Sie rückte seinen Blick gerade, er sah das Feuer in Ihren Augen ehe er einen langen, leidenschaftlichen Kuss erhielt.
    Seine Augen blieben weit offen und er konnte genau sehen, dass dies bei Seeker nicht der Fall war.
    Sie lehnte sich so richtig in den "Gebrauch der Hope'Ari" rein und genoss jede Sekunde davon.



    Die Vultures brachen in Gejubel aus. Voodoo eröffnete die Feierlichkeiten. Die Vereinigung der verschiedenen Blüter. Rein metaphysisch gesprochen, auch wenn Lancaster sich nicht sicher war ob Seeker das auch so beibehalten würde.
    Er fühlte wie sich die warmen Lippen der leidenschaftlichen Kriegerin von seinen lösten.
    "Bruder im Geiste. Bruder im Blute."
    Lancaster schaute Seeker lange an. Er neigte gerne dazu voll und ganz in seinen Rollen aufzugehen und sich selbst für den Moment zu vergessen. Er musste sich ständig in Erinnerung behalten was er vorher war, was er wieder werden musste.
    Es fiel ihm zunehmend schwer zwei Persönlichkeiten im Kopf zu behalten, zu spielen, zu leben. Mit ihnen zu denken, essen... atmen.
    "Reiß dich zusammen..."
    "Schwester im Geiste. Schwester im Blute. Der Clan Hope'Ari liebt dich und deine Familie für sein Vertrauen."
    Lancaster drehte sich zu der Menge die sich bereits anfing in Ekstase zu tanzen.
    "Freie Krieger der Vultures! Die über das Land ziehen wie ein Vogel seine Bahnen am Himmel fliegt! Ihr schenkt uns mehr Ehre als unsere Körper es ertragen können! Breitet eure Arme aus wie ein Geier seine Flügel. Zeigt uns, dass euer Stolz so groß ist, wie die Spannweite eures Seelentiers!"
    Dann drehte Lancaster sich wieder zu Seeker Vulture um.
    "Vielen Dank Seeker. Mein Clan muss von eurer Großzügigkeit erfahren. Wir werden uns bald auf den Weg zu Ihnen machen. Die Botschaft wird sie mit wilder Kraft erfüllen. Doch zunächst genieße ich noch die Feier unserer Clans."
    Der Geschichtenerzähler versuchte das Bild seines Clans aufrecht zu erhalten. Er legte seine Linke auf Seekers Kopf und küsste sie.
    So wie alle seine Freunde zuvor jemanden des Stammes küssten.

    Lancaster wandte sich ab. Er steckte sich die Sichel in den improvisierten Gürtel und lief um das große Lagerfeuer herum.
    Er musste noch etwas klären. Etwas sehr dringendes klären.
    Sein Blut fing bei dem Gedanken bereits an zu kochen. War das wirklich er? Oder war das Laangkaster, die Rolle die sich ihm schnell über den Kopf zu entwickeln drohte.

    Léo hatte sich nicht unter Kontrolle. Damit hatte er ein großes Problem. Dass Ihr Verhalten sie nicht umgebracht hat, war ein Glücksfall. Aber alleine die Tatsache, dass sie nicht auf den Anführer der Gruppe hören wollte und sich von Ihren Gefühlen vollkommen übermannen ließ... wie sollte er das dulden können?
    Léo war gefährlich und Lancaster wusste nicht ob er die junge Frau ungestraft davon kommen lassen sollte.

    Er konnte genau sehen wie Léo dort stand. Mit Ihrem "Sklaven". Das war für Lancaster nur ein weiterer Beweis gewesen, dass er die Latina nicht in der Gruppe halten konnte ohne weitere Konflikte zu provozieren. Er musste sich etwas überlegen...
    Sein Gesicht war wieder von heller Aufregung gezeichnet. Sein Verhalten abrupt und rabiat.
    Ohne lange zu Überlegen griff er Léo am Arm.
    "Mitkommen."
    Er blickte Sie kurz an ehe er zischte.
    "Sofort."
    Eigentlich ließ er ihr keine wirkliche Wahl da er den Griff nicht lockerte und sich einfach weiterbewegte.
    Er zerrte die junge Frau mit in eine einsame Hütte.

    Stickige, heiße Luft. Das Atmen fiel schwer.
    Der Geschichtenerzähler drückte Léo an einen der Pfeiler welcher das Dach der Hütte hielt. Sein Blick fest auf die Augen der verführerischen Frau konzentriert.
    Mit offenem Mund starrte er sie lange an ehe er mit bebender Stimme weitersprach.
    "Léocadia Arellano-Felix..."
    Sein Blick durchbohrte Ihre Augen. Als würde er etwas lange Vergessenes und Verlorenes suchen.
    Wo sonst der Blick des gutmütigen Geschichtenerzählers war... war etwas anderes. Es war auch nicht der wütende, kriegerische Laangkaster.
    Sein Blick war so vollkommen anders. Jünger, erfrischter. Er wirkte... echter.
    "...ich weiss genau wer du bist Léo. Ich habe lange gebraucht bis ich dich zuordnen konnte. Aber ich kenne dich. D52."
    Sein Gesicht kam immer näher.
    "Hju... ich habe nicht vor eine große Erkennungsparty zu schmeißen. Aber es wäre schön jemanden zu haben bei dem ich einfach wieder... Hju... sein kann..."

    Geändert von Gendrek (26.09.2015 um 00:32 Uhr)

  5. #5
    Pray hatte Evi lange angesehen, nachdem sie ihm die Geschichte ihres Vaters erzählt hatte.
    Dann hatte der alte Mann geschwiegen und nach einer gefülhrn Ewigkeit geflüstert: "Es ist nie zu spät, anzunehmen, was uns auch in der alten Welt Trost gespendet hat.
    Wenn du dich fragst, wie diese Welt werden konnte, wie sie ist und wurde, dann solltest du wissen, dass es nach dem großen Zehren und dem großen Brand nur noch drei Arten von Menschen gab."

    Er hielt drei Finger hoch und sah sie ernst an.
    "Die Hoffnungsvollen, die zu Siedlern wurden."
    Er nahm einen Finger herunter.
    "Die Wahnsinnigen, die sich dem Kult angeschlossen haben."
    Ein weiterer Finger.
    "Und die Zornigen, die zu den Clans wurden."
    Er nickte traurig.
    "Der Glauben an Jesus Christus gab uns in früheren Zeiten den Mut, Gutes zu tun. Doch diese Zeiten sind vorbei. Wenn du umgeben bist von tollwütigen Tieren, dann musst du selbst tollwütig werden. Also wurden wir alle Diener einer anderen göttlichen Macht. Einer Macht, die uns Hass, Zorn und Kraft lehrte. Und die uns überleben ließ.Das Leben mit diesen Riten zu feiern, das ist nicht falsch. Mit den Lebenden zu jubeln, das ist es das größte Geschenk an den Gott, der uns die Leben geschenkt hat."
    Er lächelte sanft.
    "Vielleicht erzähle ich dir eines Tages wie wir wurden was wir sind, Teeth Hope'Ari, so wie sie dich nun heimlich nennen, während sie dir bewundernd hinterherblicken."
    Und dann war Evi gegangen...

    ---

    Seeker blickte Lancaster hinterher, die Augen voll Jagdfieber und auf der Zungenspitze noch den Geschmack seines Kusses.
    Laangkaster von den Hope'Ari...
    Die Vulture sah, wie er sich zu ihrer Schwester vom anderen Clan begab und sie erkannte die Spannung zwischen den Beiden sofort und plötzlich fiel es ihr wie Schuppen von den Augen, woher der anfängliche Hass des Affenmädchens gerührt haben musste und sie lachte aus vollstem Halse, während die kleine Wunde von Leo Machete im Takt ihres fröhlichen Lachens schmerzte.
    Sie kannte zwar nicht die Gebräuche der Hope'Ari, aber was sie betraf, war sie ganz Kind der gefiederten Schlange: Sie nahm alles, doch besaß nichts.

    Geändert von Daen vom Clan (26.09.2015 um 00:57 Uhr)

Berechtigungen

  • Neue Themen erstellen: Nein
  • Themen beantworten: Nein
  • Anhänge hochladen: Nein
  • Beiträge bearbeiten: Nein
  •