Fast schon verführerisch leckte sich Léo über die bluttriefenden Lippen und Zähne. Der süßlich metallische Geschmack machte sie rasend und stachelte nur noch mehr an.
Scheiß auf Heimlichtuerei und Vorsicht- wenn sie mit ihr fertig war, würde sie Seeker wie ein Spanferkel vor den Augen aller über Feuer braten und verpeisen. Und sie würde jeden Bissen genießen.
Ohne den Blickkontakt auch nur den Hauch einer Sekunde zu unterbrechen, begannen die Beiden sich wie Panther zu umkreisen. Es war deutlich zu sehen, wie sie die jeweils Andere abzuschätzen versuchten und jedes noch so kleine verräterische Muskelzucken als bevorstehenden Angriff deuten mussten.
Die Latina wusste, solange sie weder ihre Machete noch irgendeine andere Waffe hatte, und Die Vulture auch nur einigermaßen im barhändigen Nahkampf war, war sie selbst klar im Nachteil. Aus den Augenwinkeln versuchte sie irgendeine Klinge oder vielleicht sogar nur einen spitzen Stein auszumachen, doch außer Matsch und den beiden rassigen Frauen gab es hier gar nichts.
Wie als hätte ein latutloser Gong geschlagen, stürmte Seeker mit einem Kriegschrei, der seinesgleichen sucht, auf einmal auf Leocadia zu, die sich ihrer Gegnerin brüllend entgegenwarf. Beide verkeilten sich ineinander im Versuch, die anderen niederzuringen und schnell musste die Kleinere merken, dass ihr Gegenüber genau wusste, was sie da tat und das vor allem besser, als sie.
Auf dem weichen Untergrund gab sie kurz nach, was beide den Halt verlieren ließ. Léo, die die Situationeinen Ticken schneller erfasste, stieß die Anführerin schnell von sich, und kraxelte davon, um sich genug Platz zu verschaffen, schnell auf ihre Hauptspeise aufzuspringen und die Oberhand gewinnen zu können.
Seeker jedoch hatte andere Pläne. Erstaunlich schnell fing sie sich und versuchte ihre Herausforderin wieder zu fassen zu bekommen, verfehlte den Schenkel nur knapp, bekam allerdings Léos Kleid zu fassen, an dem sie sie nun zu sich zurück zu ziehen versuchte.
Fast schon grazil sprang diese auf, wodurch das Kleid hinten riss und unterhalb der Hüfte nur noch unzureichend ihren Körper bedeckte.
Sofort stürzte sie sich wieder auf die nun vermeintlich einfach zu Bezwingende am Boden, die Hände ihre Kehle suchend.
Doch wurde ihr Angriff schon erwartet und kaum zwei Sekunden später sah sie sich unter Seeker wieder, die ihr mit der Faust weniger hart ins Gesicht schlug, als erwartet.
Wütend wurden ihr dafür die Arme aufgekratzt, das Dekolleté, der Hals, an dem immer noch Blut hinunterrann.
Halb erhob sich die Vulture, nur um ihr Bein im wahrsten Sinne des Wortes atemberaubend auf Léos Brustkorb herunterdonnern zu lassen. Es knackte unheilverheißend. Keuchend, mit weit aufgerissenen Augen wand sich die Schwarzhaarige, und an ihren schwarzen Haaren wurde sie gepackt und fast skalpierend hochgezogen. Ein tätowierter Arm legte sich eisern um ihren Hals. Unerbitterlich schloss er sich enger und enger, die Luftröhre fast zerquetschend. Wild um sich schlagend versuchte Léo, sich zu befreien oder wenigstens ihre Zähne in den Arm zu versenken. Da allerdings scheinbar immernoch versucht wurde, ihre Kopfhaut vom Schädel zu lösen, konnte sie den Kopf garnicht genug dafür senken.
„Ist das etwa schon Alles, Affenmädchen?!?“
Die Welt verschwamm langsam in eine einzige braune, unscharfe Masse. Verzweifelt ließ sie ihren Ellbogen mit voller Kraft nach hinten schnellen und traf wohl. Der Schwitzkasten wurde gelockert genug, um sich zu befreien, doch weit kam Léo nicht. Der Tritt musste ihr einige Rippen zumindest angeknackst haben, der Schmerz in ihrem Brustkorb war unbeschreiblich. So gerne sie auch weghasten wollte, sie musste sich vornüberbeugen die schmerzende Seite halten. Ein Blick auf Seeker verriet ihr, dass sie mitten in ihr Gesicht getroffen hatte, denn kleine rote Flüsse bahnten sich ihren Weg von der Nase gen Boden.
Unglücklicherweise hielt das Seeker nicht davon ab, wieder auf Léo loszugehen, die den packenden Händen einigen Malen mühsam ausweichen konnte, doch sich schließlich wieder im Ringen mit der Tätowierten fand. Eine neue Idee schien sie zu ereilen, denn sie ergriff Léos linken Arm und ehe sie es wirklich einordnen konnte, verlor sie den Halt unter den Füßen.
Mit schwerem Armen und mit einem Urlaut der Anstrengung, die ihre Kehle verließ, hievte Die Anführerin der Vultures ihre Kontrahentin über ihre Schulter und warf sie hart auf den Schlammigen Boden. Dabei wurde ihr das Oberteil abgerissen, welche Léo im pansichen Suchen nach irgendeinem Halt gepackt hatte. Der Arm der am Boden liegenden fühlte sich wie ausgerissen an. Beim besten Willen kam sie gerade nicht mehr hoch, jede Faser ihres Körpers schmerzte.
Die offengelegten Brüste Seekers wippten sacht im Takt ihrer Schritte, als sie sich selbst ein Bild von Léos Lage machte. Man konnte die sich verrenkenden Hälse der Männer förmlich hören, die einen Blick auf die Blöße erhaschen wollten.
„Du bist wirklich erbärmlich, ein Küken ohne Federn, dass zu fliegen versucht.“, spöttelte sie mit schwerem Atem.
Es entfachte den Motor des Hasses in Léo erneut, mühsam und endlos langsam rappelte sie sich hoch.
„Bleib liegen, Affenmädchen, entehre Dich und Deinen Clan nicht noch weiter.“
„Wir sind.... noch nicht fertig.“ Brachte sie unter Anstrengung hervor. Über und über mit Schlamm, leicht gebückt und der linke Arm in einem leicht ungesunden Winkel von der Schulter hängend, und doch blickte sie ihrer Gegnerin entschlossen entgegen.
Seeker grinste kurz, bevor ihre Miene todernst wurde.
„Nun gut... Du wolltest doch Stahl gegen Stahl kämpfen, und Stahl gegen Stahl werden wir kämpfen. Ihre Machete!“
Mit ausgestrecktem Arm machte sie unmissverständlich klar, was sie von den Leuten außerhalb der Grube wollte. Sofort wurde ihr Léos Waffe in die Grube geworfen und geschickt fing die Anführerin sie auf.
Hatte die Menge ebennoch triumphierend gegröhlt, war nun eine Grabesstille eingekehrt, als Léo eine alte Sichel vor die Füße geworfen wurde und diese sich langsam danach bückte.
Geändert von BIT (26.09.2015 um 14:12 Uhr)
Grund: Sig aus! ~ BIT