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Thema: [ZOOOOOmmxBIES! Staffel 3] Station 2 – Charging Itza

  1. #121
    Es erleichterte sie fast, Will dort stehen zu sehen. Sie hatte nach den Geräuschen mit Schlimmerem gerechnet. Mit einem Zombie. Oder irgendeiner bedrohlichen Gestalt. Will sah ertappt aus, nicht aber, als wüsste er selbst genau, bei was er sich hat ertappen lassen. Er konnte von Glück sagen, dass sie nicht den Trinkschlauch fallen gelassen hatte, als er sie so aufschreckte. Vorsichtshalber bückte sie sich, um die Verschlusskappe aufzuheben und auf eben jenes Gefäß zu schrauben, das sie benutzt hatte, um sich zu waschen und bei der Gelegenheit in den Genuss der erbeuteten Kosmetika zu kommen.

    "Wenn du mehr Zeit mit mir verbringen willst, kannst du das auch einfach sagen, und brauchst mich nicht stalken!", neckte sie ihn.

    "Ich wollte nicht-!", rief er nur, hob entschuldigend die Arme und blickte drein, wie jemand, der einen Geist - und keine halbnackte Frau - gesehen hatte. "Ist okay. Aber wenn du dich jetzt umdrehen würdest!" Das hatte sie ihm wohl nicht zwei Mal sagen brauchen. Sofort wandte er sich um, fast zu schnell - eine Idee, auf die er zuvor nicht gekommen war. "Warum bist du mir gefolgt?", fragte Eryn als sie die Waschroutine abschloss und mit weiteren gut duftenden Annehmlichkeiten fortsetzte. "I-ich... ehm... ich wollte dich fragen, ob wir noch mal zur... Kirche sollen. Jetzt, wo wir alles abgeliefert haben.", antwortete er, zögerlich. Der Arzt war niemand, der einem beim Sprechen in die Augen sah, doch nicht mal in die Richtung zu sehen, in der sie stand, und trotzdem seine Worte an sie zu richten, war selbst für ihn kurios.

    "Ich weiß nicht!", antwortete sie abwägend. An belastete Füße hatte sie sich fast gewöhnt, darüber hinaus war sie nicht zu erschöpft. Und das Mitbringsel hatte ihr definitiv Energie gegeben. "Ich meine - wir wollten doch eigentlich jemanden schicken, der sich auch wehren kann, oder? Oder sollen WIR etwa eine Waffe mitnehmen?" Sie sah im Augenwinkel, wie der Mediziner mit den Schultern zuckte. "Die Axt war schon zum Tragen schlimm genug. Aber ich glaube, Frank hat vorhin was von einem Gewehr gesagt."

    Etwas später war Eryn fertig und trug auch wieder das zu ihr gehörende Kleid. Sie schloss zu Will auf und trat mit ihm den Rückweg ins Lager an. "Seltsamer Tag für dich, was?", grinste sie, als sie ihm andeutete, mitzukommen. "Erst musst du dich als Leiche ausgeben und dann auch noch mich nackt sehen?" Er sah nur kurz zu ihr, blickte dann schnell wieder weg. Kurz darauf fand er Worte, doch schien er das Thema wechseln zu wollen. "Nimmst du Franks Waffe? - "Ich?", spottete die Barfrau und lachte kurz auf. "Nur weil DU einen Fetisch für Frauen in Unterwäsche und mit dicken Wummen in der Hand hast" - sie konnte es nicht lassen - "... kann ich noch immer nicht mit Waffen umgehen!" Er schien noch immer zu versuchen, ihre Sticheleien zu umgehen. "Ich auch nicht!" - "Du kannst sie wenigstens tragen... außerdem muss man sich das Recht erarbeiten, schöne Frauen nackt sehen zu dürfen." - "Eryn..." - "Schon gut!"

    Die Entscheidung war gefallen. Vielleicht sah der junge Mann ein, dass die Waffe bei ihm besser aufgehoben war, vielleicht wollte er auch nur weiteren Kommentaren der 25-Jährigen entgegen, als er das Maschinengewehr an sich nahm. "Ich muss mir auf jeden Fall zeigen lassen, wie man damit umgeht." Eryn nickte. "Aber später. Frank ist nicht da. Erst mal schaffst du's auch so, oder?" Wieder drückte er die Schultern unsicher hoch. Waffen waren jedem nicht Kundigen wohl mehr ein Begriff als vor zwanzig Jahren, doch mit der Bedienung hatte sich der Arztsohn sicher noch nie auseinandergesetzt. "Du kriegst das schon hin!", sprach sie ihm Mut zu und legte ihre Hand bestätigend auf seine Schulter. "Ich habe diese alte Militärfrau aus Sheng's Hope mal sagen hören, man soll immer in Salven schießen, nicht die ganze Zeit..." - sie ließ eine kurze Pause folgen, spitzte die Lippen und nahm ein imaginäres Gewehr in die Hände, ließ diese einige Sekunden immer heftiger zittern, um ein Schießen zu simulieren - "... bumm-bumm-bumm." Ein Grinsen folgte. "Ziemlich genau so hat sie das auch beschrieben."

    Mit Hilfe dieser professionellen Anleitung bestens vorbereitet, machte Will sich - nun im Besitz des Maschinengewehrs - auf, erneut den Weg zur Kirche zu gehen. Dabei war wieder Eryn seine Begleitung.

    "Ich sag dir: Dein Vater wird staunen, wenn du in die Siedlung zurückkommst und ein echter Abenteurer bist. Dicke Wummen, nackte Frauen..."

    "Eryyyn!"



    Geändert von BIT (23.09.2015 um 19:57 Uhr) Grund: Sig aus! ~ BIT

  2. #122


    Es schien seltsam - jedes Mal wenn sie zur Kirche kamen, erschien sie ihnen abweisender und gruseliger, vielleicht möglicherweise durch das neu aufgetane Wissen, dass sie jedes Mal aufdeckten und die Kirche sicherlich zu einem beunruhigenden Ort machen könnte.

    Wieder lagen sie Beide auf der warmen Erde im Getreidefeld und versuchten durch die sich im Wind wogenden Ähren etwas zu erspähen.
    Das Gebäude sah aus wie immer, doch dann wurde es ihnen plötzlich klar - die Leichen der gefallenen Vulture-Krieger waren verschwunden. Einzig Blutflecken und einige Klingen, sowie Patronenhülsen kündeten noch von dem Kampf...

    Drinnen angekommen, kam ihnen das Gebäude und Innenleben auch düsterer vor. Als ob sich das Wetter heimlich geändert hätte und sich der sonnenstrahlende Himmel mit dunklen Gewitterwolken umgeben hätte, doch noch schien draußen die Sonne und machte die Hitze weiter unerträglich. Schnellen Schrittes, als würde sie etwas antreiben, wetzten sie an den Bankreihen links und rechts vorbei und der junge Arzt stutzte plötzlich. Er blieb mitten in der Bewegung stehen, blickte starr nach vorne und nahm umständlich seine Brille ab, den Blick noch immer auf den Altar gerichtet.
    Will putzte die Brille mit fahrigen Bewegungen, als neben ihm Eryn leise aufstöhnte: "Oh mein Gott...hast du...?"
    "Ja, habe ich auch gesehen...", sagte Will und schluckte schwer.
    Die Leichte, die sie unter der Bank versteckt und dessen Gewand Will getragen hatte, saß wieder da wie zuvor. In betender Haltung, nach vorne blickend.

    Schnell gingen die Beiden nun in den Nebenraum und durch den Geheimgang in den Tunnel. Das Licht war noch an, der vordere Bereich damit flackernd beleuchtet. Doch im Gang hinein wurde es wieder schlagartig dunkel und düster...

    Geändert von Daen vom Clan (23.09.2015 um 12:31 Uhr)

  3. #123
    "Okay, du gehst vor!", sagte Eryn, unsicher in den dunklen Tunnel blickend. Will musterte sie kurz, dann fiel auch sein Blick wieder ins Schwarze. "Wir hätten vielleicht an Licht denken sollen", gab er zu bedenken. "Ja, hätten wir. Aber irgendwo wird es wieder heller. Und so lange tasten wir uns an den Wänden entlang und... und können besonders gut fliehen, wenn wir etwas hören. Immerhin sieht man uns im Dunkel auch nicht, das ist ein Vorteil - oder nicht?" Abermals war es ein Schulterzucken, mit dem der Arzt antwortete. "Ich bleibe direkt hinter dir. Je nachdem, was wir hören, reagieren wir. Wenn es harmlos scheint, wechseln wir die Positionen und ich rede. Wenn es gefährlich aussieht, Rückzug!" Sie blickte das gerade so erleuchtete Gesicht des nervös, doch mit der Waffe und in Anbetracht der Situation irgendwie auch verrucht wirkenden Mediziners an, bis er schließlich nickte. "Okay!"

    So tat er die ersten Schritte in den Gang, wie abgemacht dicht gefolgt von Eryn, die sich mit den Fingern an der Wand und gelegentlich am Rücken ihres Begleiters orientierte. Beide blieben ruhig, sprachen nicht mehr miteinander. Sie gaben sich nur Mühe, leise zu sein und dabei zu lauschen, ob sie etwas hören konnten.

  4. #124
    Frank nickte langsam, als Julio von den Leuten Perlmutters redete. Vielleicht haben wir einfach einen schnelleren Weg als sie genommen oder sie wurden aufgehalten. meinte Frank zu der Sache und nahm noch einen kleinen Schluck des Whiskys. Wer wusste schon, wann er soetwas wieder bekommen würde. Da habt ihr natürlich recht, möglich ist es durchaus. stimmte Julio ihm zu, nachdem er an seiner Zigarre gezogen und eine Rauchwolke ausgestoßen hatte. Frank war froh das er den Rauch nicht in seine Richtung geblasen hatte, denn das mochte er garnicht.
    Wir benötigen einige Dinge aus der Alten Welt wenn man so möchte und angesichts der hervorragenden Ausrüstung ihrer Siedlung hier bin ich zuversichtlich das sie uns behilflich sein können. begann Frank ihr Anliegen voruzustellen, hoffte das er nicht zu dick auftrug und begann sich schon innerlich zu fragen was die Gegenleistung sein würde, denn im Gegensatz zu den Vultures wusste man hier sehr wohl etwas mit den Batterien anzufangen. Wir benötigen Autobatterien um genau zu sein. Uns wurde vor einiger Zeit von einem Händler zugetragen, das eure Siedlung über einige verfügt. kam er schließlich auf den zentralen Kern ihrer Anwesenheit hier zu sprechen.

    Geändert von wusch (23.09.2015 um 13:40 Uhr)

  5. #125
    Es war vollkommen still in dem ausgeschachteten Gang, lediglich der Sand und die Erde knirschte immer wieder unter ihren Füßen.
    Manchmal traten sie auf kleine Objekte, die knackend auseinanderbrachen, es hätten kleine Äste genauso gut sein können wie die knöchernen Finger einer Kinderleiche. Zumindest das stellten sie sich immer wieder vor, während sie nach vorne schlichen, dem inneren Bauchgefühl Richtung Südosten folgend und hinter ihnen die Lichtquelle immer kleiner wurde und dann vollends verschwand.
    Langsam fühlte es sich an, als würde die Luft knapp werden, als sie in der Dunkelheit vollkommen alleine waren und es so still wurde, das sie glaubten, den Herzschlag des jeweils Anderen zu hören.
    Es war tröstlich, wenngleich auch immer wieder eine Sekunde lang erschreckend, wenn sich Will oder Eryn räusperten, lauter atmeten oder sich berührten.

    Und dann erspürte Will plötzlich etwas kaltes vor sich –rundes Metall, kreuzförmig angelegt. Ein Gitter, genauer gesagt, eine Gittertür. Dahinter lag ebenfalls vollkommene Dunkelheit und er wollte sich gerade zu Eryn herumdrehen, als urplötzlich ein schwaches Licht direkt vor ihnen an angeschaltet wurde und sie in eine Speisekammer voller Nahrung, mehrheitlich Dosen und Militärrationen, doch diese in riesiger Anzahl und auf ein mehr als reichhaltig gefülltes Weinregal blickten.

    Will sprang nach hinten, er wollte aus dem Lichtkegel entkommen, prallte aber genau auf Eryn, die natürlich hinter ihm stand. Beide kamen verkeilt am Boden aufeinander zu liegen und starrten atemlos in Richtung einer Frau, die aussah, als würde sie eine Art Dienstuniform tragen, die für den Überlebenskampf mehr als unpraktisch war und welche grade mit großer Sorgfalt eine Flasche Wein aus dem Regal fischte und dann nach oben ging. In Schuhen, für die Eryn vielleicht getötet hätte, wären sie nicht so unglaublich unbrauchbar gewesen im täglichen Überlebenskampf.
    Die Frau blickte ein letztes Mal in den Raum und auf das Gitter, konnte sie jedoch wohl nicht erkennen. Dann zuckte sie mit den Schultern.

    Und dann ging das Licht wieder aus und sie lagen Beide in vollkommener Dunkelheit.

    ---

    „Autobatterien?“ Er machte eine lange Pause und genoss seine Zigarre, während die Frau von eben in den Raum kam und Julio eine Flasche Wein präsentierte, was er angenehm überrascht mit einem Kopfnicken quittierte. „In der Tat habe ich Derlei durchaus zu verkaufen - wenngleich auch nicht zu verschenken.“ Er lächelte freundlich und blieb dabei undurchsichtig wie immer, als ob der Rauch sein Gesicht diffus und konturenlos wirken lassen würde. „Und ich denke, wir können uns sicherlich schnell handelseinig werden. Mir ist sehr daran gelegen, mich mit Shengs Hope gut zu stellen und wie man so hört, haben die wunderbaren Einwohner dort im Norden ja auch ihr Paket an Sorgen mit den Bucaneers und den FlameRiders zu tragen.“
    Er hob die Hand, und die Frau, die im Begriff zu gehen war, blieb sofort stehen und stellte sich mit gesenktem Blick hinter Julio. „Wir haben im Moment ganz ähnlich gelagerte Probleme. Die Plünderer sind wie ein Krebsgeschwür, die den Anständigen und guten Menschen noch das letzte Hemd rauben wollen und den Luxus zerstören wollen, den wir uns als Siedler einer neuen Welt aufgebaut haben, nicht wahr?“ Er wartete jedoch keine Antwort zur rhetorischen Frage ab und fuhr sogleich fort. „Wir haben hier einen Clan, der sich Road-Vultures nennt. Eine gehörige Portion blutrünstiger und barbarischer als ihre sowieso schon fehlgeleiteten Kameraden. Aber dieses Problem wird bald der Vergangenheit angehören. Und da kommen Sie ins Spiel. Als die Pflanzer und Behüter dieser neuen Ära von Welt, halten wir wohl am besten zusammen. Ich habe ein Geschenk für den Clan vorbereitet.“ Irgendetwas an der Art, wie Julio das Wort Geschenk aussprach, ließ es den Dreien kalt den Rücken herunterrieseln. „Die Batterien, die ich noch habe, sollen Ihnen gehören, wenn sie so gut wären und das Geschenk überbringen oder in deren Lager einfach deponieren.“ Er lächelte nun das kalte Lächeln eines Hais. „Und danach sollten Sie sich selbst den Gefallen tun und das Lager schnell verlassen.“
    Mit Blick nun auf die Frau gerichtet, hob er fragend eine Augenbraue, sie erwiderte mit einem scheuen Nicken. Danach sah er Lisa, Frank und Niki abwechselnd an und lächelte:
    „Sie bleiben doch sicherlich zum Essen?“


    Zitat Zitat
    Aufgabe „I, Julio“
    Erforderliche Teilnehmer: beliebig
    Erledigt durch:
    a.) Das Friedensgeschenk an die Vultures ausliefern (und danach flüchten)
    b.) die Sabals angreifen und die Batterien erbeuten (80% Erschwernis im Moment)
    c.) Den Sabals die Batterien stehlen (60% Erschwernis im Moment)
    Hilfsmittel: situationsabhängig
    Hintergrund: Julio hat seine Wege, mit Problemen umzugehen und er scheint die Batterien zu besitzen. Noch ist unklar, wo er sie aufbewahrt, aber ein einfacher Botendienst scheint auszureichen, die benötigten Batterien zu bekommen.
    Erfolg: 50% der Batterien
    Misserfolg: ?

    Geändert von Daen vom Clan (23.09.2015 um 14:16 Uhr)

  6. #126
    "Alles okay?", fragte Will sie. Er schien sie ertasten zu wollen. Als seine Finger jedoch ihren Knöchel fanden, zog er augenblicklich zurück. "Alles gut. Ich hoffe nur, dass es hier nicht so dreckig ist, wie ich glaube." Auf der anderen Seite hätte ihr das fast egal sein können. Ihr Kleid sah schon schlimm genug aus. Sie war froh darüber, dass wenigstens die wohlduftende Kosmetik, die sie verwendet hatte, den Gestank dieses Lochs übertünchte. Sie hörte den Arzt neben sich aufstehen und tat es ihm gleich.

    "Was jetzt?", fragte er, woraufhin sie ihren Körper neben seinen an das Gitter presste, versuchte, etwas zu erkennen. Dann ertastete auch sie das Schloss. "Versuch, es zu öffnen!", schlug sie vor. "Da hinten sieht's wertvoll aus." Jedenfalls schienen die Anwesenden ein gutes und vor allem luxuriöses Leben zu führen, besah man sich das Kosmetiklager, das vermutlich in Verbindung hiermit stand, und auch die Kleidung der Frau von zuvor. "Und dann?", fragte Will, gab ihr zu verstehen, dass er noch zweifelte. "Dann schleiche ich rein und schau es mir genauer an."

    Ihr Begleiter murmelte noch etwas Unverständliches, doch wandte sich dann dem Schloss zu. Er kam ihr nicht wie ein typischer Schlossknacker vor, doch er war sicher besser geeignet als Eryn selbst. Und so trat sie wieder einen Schritt nach hinten, um ihm Platz zu machen.



    Geändert von BIT (23.09.2015 um 19:57 Uhr) Grund: Sig aus! ~ BIT

  7. #127

    Gast-Benutzer Gast
    Die Zeit unterwegs hatte ihm deutlich besser zugesagt, Sie mussten hier rasten, dies war ihm durchaus bewusst, änderte aber nichts daran dass es ihm nicht gefiel. Dieses "Lager" war nichts weiter wie eine gute Todesfalle sollten Sie zu viel Aufmerksamkeit auf sich ziehen. Er hatte die Waldstücke zwischen ihnen und den umliegenden Orten ausgekundschaftet und auch wen ihm dabei nichts gefährliches begegnet war hieß dies nicht, dass Sie sich in Sicherheit befanden.

    Allein der einstürzende Kran hätte jede Menge Gefahr anziehen können. Er hatte das Getöse deutlich vernehmen können obwohl er sich weit entfernt im Dickicht befand. Herr Gott auch wenn Sie ihm berichtet hatten, dass Haile Lancaster dadurch auf mysteriöse Weise das Leben gerettet hatte hätte Sie sie mit etwas Pech ALLE dadurch töten können.
    Eine Irrer wie der Andere kam es ihm über die Lippen. An sich ein Wunder dass nicht schon früher etwas passiert war - wobei wenn er Recht überlegte doch weniger ein Wunder sondern lag es viel mehr daran, dass zwei Männer Sie führten die wussten was Sie taten und worauf es hier draußen ankam wollte man nicht zu viel Aufmerksamkeit erregen, Jäger und Er selbst.

    Die einzigen Beiden die auch früher regelmäßig sich außerhalb der Siedlung aufhielten. Klar, alleine würden Sie Adam wohl kaum nach San Antonio bringen können, aber er hatte leichte Zweifel daran ob es mit dieser Gruppe gelingen würde. Es war gut einen Arzt dabei zu haben, und zwei waren besser als Einer. Wenn einer aber überall Blind herumstochert und ohne sein sicherlich vorhandenes Hirn zum Denken zu benutzen dann die Gefahr zur Gruppe leitete und der andere damit beschäftigt war die Kellnerin flach zu legen half ihnen das nicht weiter. Und nun hatte er sich auch noch ein Gewehr gegriffen... Hoffentlich sorgt er nicht selber für eigene Kundschaft unter uns murmelte Ranger.

    Und Vincent, der Kellner mit einem offensichtlich schwachen Geist, der ihn beinahe erschossen hatte, hielt sich offensichtlich für eine Mischung aus Jackie Chan und Chuck Norris. Irgendwem hatte er ein Scharfschützengewehr abgenommen, aber offensichtlich dabei keine gute Arbeit geleistet wenn er äußerte, sich dort nicht mehr blicken lassen zu können.
    Das war auch früher schon das Problem dieses "glorreichen Landes" gewesen, jeder Idiot konnte eine Waffe besitzen egal ob er dazu geeignet war oder nicht. Na zumindest für den Palisadenbau, für den ihn Vincent angeschleift hatte, eignete er sich. Nur von dem provisorischen Scharfschützennest hielt Ranger nichts, er hatte früher auch ein Gewehr besessen um verletzte Tiere zu jagen oder sich gegen Wilderer erwehren zu können und seiner Meinung nach taugte dieses Gebilde nicht wirklich, aber es sorgte zumindest dafür dass sich Vincent offensichtlich gut fühlte, also warum nicht.

    Nachdem Sie zusammen mit Howard die Palisaden errichtet hatten ging Ranger an das östliche Ende und besah sich den Fluss. Es war offensichtlich, dass er überlegte wie man hier ebenfalls eine Verteidigung aufbauen könne.

    Geändert von Sir Barett (23.09.2015 um 15:24 Uhr)

  8. #128
    Probe Will: Handwerk: Misslungen! (erschwert durch massive Dunkelheit und Gruppe)
    (Effekt: Zerschrammte, blutige Hände, wird schlimmer, wenn nicht bald versorgt)


    Will hatte einige Versuche gebraucht, das Schloss zu knacken und sich dabei die Finger mehr und mehr blutig geschrammt. Es war ein fast unmögliches Unterfangen, im Dunkeln das Schloss der Tür zu knacken, doch sie hatten nicht an Licht gedacht. Bald waren die Metallstangen rutschig vom Blut kleinerer Schnitte, die er sich zugezogen hatte ,doch beim wirklich allerletzten Versuch ertönte ein leises metallisches Klicken und die Tür schwang auf.

    Will blieb zurück, während Eryn sich vorsichtig in die nach altem Holz duftende Speisekammer begab, die so trocken war, dass sie ein leichtes Kratzen an ihrem Gaumen und ein Kitzeln in der Nase bemerkte. Sie versuchte sich voller Konzentration zu erinnern, wo sich was befunden hatte, als sie den Raum kurz im Licht hatte erspähen können und orientierte sich bis hinauf zu der Treppe. Diese hatte laut ihrer Erinnerung kein Geländer, so schlich sie an der Wand entlang nach oben und ertastete dann den Lichtschalter, den sie schließlich nutzte. Wieder sprang das an sich schon schwache Licht flackernd an und erhellte den Raum notdürftig mit gelbem Lichtscheint. Und nun konnte sie sich genauer im Raum umsehen.

    An alten Holzregalen, die kunstvoll mit Schnitzereien verziert waren, lagerten Dutzende von Dosen und alten Holzkisten. Dazu Fässer aus Holz, Metall und Plastik, die aufgereiht standen.
    Aus einer Ecke roch es verführerisch nach Obst und Gemüse und Eryn fand dort körbeweise die Erzeugnisse aus dem hauseigenen Garten vor. Entweder getrocknet, eingelegt oder in Sandkisten.
    Als sie vorsichtig weiter ging, erkannte sie ein Regal mit Weinen. Als Kind der neuen Welt wusste sie kaum etwas darüber, selbst das Arbeiten in der Bar konnte nicht helfen, Weinsorten der alten Welt zu identifizieren. Dann kam sie an Säcken voller Mehl vorbei und dann hörte sie ein leises Raunen. Ein Kratzen und sie konnte erkennen, dass sich die nächsten Kisten an der Wand leicht bewegten. Dort war ein ewiges Rascheln zu hören und Eryn schossen sofort Gedanken von Schlangen, Spinnen oder Skorpionen in den Kopf…

    Plötzlich hörte sie Schritte an der Tür, gefolgt vom Geräusch eines Schlüssels, der sich im Schloss drehte!

    Probe Eryn: Infiltrator. Bestanden!

    Wie ein geölter Blitz nahm sie hinter einem der großen Fässer Deckung und betete, dass Will die Tür zum Schacht wieder geschlossen hatte.
    Sie hörte ein verächtliches Schnauben und eine genervt klingende Frauenstimme. „Maria, du dumme ••••••••, wieder mal das Licht angelassen.“ Dann rief sie lauter nach hinten in den Gang, aus dem sie gekommen war: „Hector, dank deiner dummen Freundin dürfen wir bald wieder Sprit scavengen gehen. Ständig lässt sie alles brennen. Trichter ihr das mal ein. Keine Lust, meinen Arsch für Benzin zu riskieren, wenn die Vultures draußen rumlauern.“ Aus dem Gang kam ein bellendes: "Halt die Fresse, Lopez und mach. Der Doc wartet."
    Dann wandte sie sich wieder dem Raum zu und kam die Treppe nach unten.
    Eryn konnte das charakteristische Klappern einer Waffe hören, die gegen einen ledernen Munitions- oder Ausrüstungsgurt schwing, die Frau schien also bewaffnet zu sein und sich schnell zu bewegen.
    Sie spürte, wie Jemand an das Fass stieß, hinter dem sie saß, als wolle sie es zur Seite rücken und das Herz blieb ihr fast stehen. Aus ihrem Versteck heraus konnte sie sehen, wie die Wachfrau genau dort, wo sie das Rascheln gehört hatte, etwas in einen braunen Jutesack stopfte und dann wieder schnellen Schrittes verschwand.
    Und schon saß sie wieder im Dunkeln und war sich sicher, dass sie beim Verschwinden der Frau den Schlüssel nicht nochmal gehört hatte…

    Geändert von Daen vom Clan (23.09.2015 um 15:23 Uhr)

  9. #129
    Das war knapp, dachte Eryn bei sich. Wenige Augenblicke wartete sie noch, bevor sie sich traute, das Versteck wieder zu verlassen, noch mit sich hadernd. Sollte sie der Frau folgen? Es wäre sicherlich gut zu wissen, wo sie hier genau war. Es lag Nahe, dass es sich um die Niederlassung der Siedler handeln musste, mit denen die Vultures im Krieg standen - immerhin wurden Letztere von der Frau erwähnt. Sollten sie sich tatsächlich mit den Wilden verbünden, wäre dies ein fantastischer Weg, um die Sandals aus dem Hinterhalt anzugreifen.

    Doch für den Anfang musste sie erst mal schauen, wie die Wunden ihres Begleiters versorgt werden konnte. Wenigstens war er keiner der halbstarken Idioten, die bei sowas beteuerten, es sei nicht so schlimm. Er gab der Barfrau recht schnell zu verstehen, dass es sich nicht um wirklich ernsthafte Verletzungen handelte, sie aber schon in Schlimmeres ausarten könnten, wenn man sie unbehandelt ließ. Dass er sich auch auf dem Rückweg tastend die schmutzigen Wände des Geheimgangs entlang nach vorne wagen müsste, war keine Aussicht, die zuversichtlicher machte. So tastete Eryn sich ein weiteres Mal an Regalen und Wänden entlang, bis sie die Treppe und damit den Lichtschalter erreichte, durchwühlte dann das Lager - durchaus gehetzt - nach etwas, das dem Arzt helfen könnte...

    Eryn - Probe auf Ermittler + Experte: Siedlungen = Bestanden

    ..., um etwas später so erfolgreich zu sein, wie sie es sich nur hätte träumen lassen. Bingo. In der Hand hielt sie einen waschechten Erste-Hilfe-Kasten, der sich beim Öffnen auch noch als vollständig bestückt herausstellte. Sie ging zurück zum Gitter und zu Will, der sich gerade die Hand hielt und begutachtete, jedoch zu ihr aufblickte. "Eryn. Ich hab' mir schon Sorgen...", fing er an, als die Barfrau ihren Fund mit einem Grinsen präsentierte. "Sorgen sind nicht nötig!", lobte sie sich selbst fast etwas überschwänglich. "Versuch, deine Hand in Ordnung zu bringen. Ich schau' noch mal eben nach, was da oben los ist."

    "Aber...!", noch bevor er etwas formulieren konnte, war sie wieder tiefer im Lager verschwunden. Erneut stieg sie die Treppe hinauf. Dieses Mal schaltete sie das Licht aus, anstatt an. Und dann öffnete sie die Tür einen Spalt, vorsichtig spähend.



    Geändert von BIT (23.09.2015 um 19:58 Uhr) Grund: Sig aus! ~ BIT

  10. #130
    Eiserne Entschlossenheit durchströmte die Schwarzhaarige. Hier und jetzt würde sie dieser selbstgefälligen Seeker zeigen, was es hieß, Leocadia die erhoffte „Beute“ streitig zu machen. Sollte sie ruhig glauben, sie wollte die Vultures komplett unter ihre Fuchtel bringen...wobei das durchaus nett klang. Sie als Anführerin eines Haufen von wirklich Überlebenden, die nicht versuchen, wie auf einem Ponyhof zu leben, sondern mehr oder weniger der harten Realität ins Auge sahen- sie könnte ja dafür sorgen, dass das wirklich so sein würde.
    Doch erstmal musste sie ihren Prioritäten nachgehen, bevor sie sich um Imperiumspläne Gedanken machen konnte. Oberste Priorität zu diesem Zeitpunkt war, der Pseudo-Azteken-Prinzessin ihre Machete quer in den Arsch zu schieben und dann zu schauen, wie gut sie sich dann noch an Guapo ranmachen konnte.
    "DAS IST GENUG!"
    Wenn man vom Teufel denkt. In einem Affenzahn kam er herbeigerannt und gerade, als Léo sich nach ihm umwandt und seine alles andere al erfreute Miene sah, legte er auch schon nach:
    "Léo! Du nimmst sofort die Machete weg. HIER WIRD KEIN BLUT UNTER FREUNDEN VERGOSSEN. „
    Abgeshen davon, dass das eine der Lieblingsbeschäftigungen der Vultures zu sein schien und man bei einer Probe der Stärke im Kampf ja nun vielleicht einmal etwas wehtun könnte, Dios mío.
    „Ihr habt mich zu eurem Anführer gemacht, ihr werdet auf mein Wort hören.“
    Genaugenommen hatte sie ihn nie zum Anführer gewählt, also musste sie ja mal gar nichts.
    „Niemand wird hier jemandes neuer Anführer sein. Wir lassen die Vultures, Vultures sein. Die Vultures lassen uns Hope'Ari sein."
    Dafür, dass sie sich so sehr gegenseitig sein lassen wollten, waren sie aber durchaus sehr daran interessiert im Moment, eine riesige Clan-Massenhochzeit zu organisieren- mit allem Drum und Dran.
    “Aber das is-„, setzte sie mit einer Mischung aus Wut und völliger Verwirrung an.
    "Du lässt die Waffe fallen und wirst um Verzeihung bitten."
    Das konnte unmöglich sein Ernst sein. Fühlte sich jetzt sein Ego verletzt, weil ihn die Meute an den Kopf warf, sich nicht in den Kampf zu trauen?
    Sein Gesicht sprach etwas anderes. Es war eine Härte und Standfestigkeit in ihm, die sie zugleich überraschte und irgendwie... enorm anzog. Doch das Gefühl, das ihr am stärksten ins Gebein fuhr, war diese ... Enttäuschung in seinen Augen.

    Eben noch wurde sie wie so fest wie noch nie zuvor von ihm geknuddelt, im nächsten Moment sah Fransico seine Tochter mit der steinernen Miene des Ärgers an. Eine kleine Träne rann ihm die rauhe Wange hinunter.
    „Leocadia... was habe ich Dir gesagt?“
    Ouch, er nannte sie nicht Léo, es war ihm ernst.
    "Àlvaro und ich wollten beide Zuckerwatte und die Stadt von ganz oben angucken, Papa...“ , versuchte sie zu erklären.
    „Lenk nicht vom Thema ab, junge Señorita, ich habe Dir eine Frage gestellt und erwarte eine Antwort.“
    "Aber ich hab doch schon-„
    „Leocadia Arellano-Felix.“, sagte ihr Papa scharf. Er war wirklich sauer auf sie.
    Eingeschüchtert schaute sie zu Boden und nuschelte kleinlaut:
    "Du hast gesagt, ich soll mir keine Sachen nehmen, die mir nich gehören, wenn Du es nich erlaubst und nich alleine Erkundungen machen, ohne Dir was zu sagen, weil das gefährlich ist.“
    „Und warum musste ich dann vom Süßigkeitenmann hören, dass Du Dich in seinen Stand geschlichen und beklaut hast? Warum musste ich eine halbe Stunde nach meiner Angelita suchen, mit der Angst, dass weiß Gott was mit Dir passiert ist, nur um Dich dann vom Riesnrad runterwinken zu sehen?“
    Léo blickte ihren Papa aus Rehaugen an.
    "Weil ich nich auf Dich gehört habe, Papa.“
    Etwas in seinem Blick veränderte sich. Da war keine Wut mehr, stattdessen war es etwas viel Schlimmerem gewichen.
    Enttäuschung.

    „Lo siento.“
    Sowohl Guapo als auch Seeker verstanden wohl nur spansich.
    „Es tut mir Leid.“
    Dabei sah sie allerdings nicht die Vulture an, sondern den alten, nun noch heißeren Mann an.
    „Mein Anführer ist wie der Vater unseres Clans. Ich war die widerspenstige Tochter. Ohne sein Wissen oder sein Einverständnis habe ich mich gegen ihn und unseren Clan gewandt. Ich suche noch immer die Ehre, zeigen zu dürfen, welche Stärke in Hope’Ari steckt, doch noch vor meinem Stolz kommt das Wort meines Anführers.“
    Sie fixierte Seeker, senkte den Blick und ließ die Machete in den Staub fallen.

  11. #131
    Will hätte nun liebend gerne Jemanden gehabt, der ihm vielleicht zur Hand geht, denn sich selbst zu verarzten mit zerschrammten Fingern schien doppelt so schwer und noch ein gehöriges Stück schmerzhafter zu sein.
    Doch Eryn war schon wieder in dem Lagerraum verschwunden…

    Probe Will: Medizin: Bestanden! (Erleichtert durch Medipack, erschwert durch kaputte Hände beim Hände reparieren)

    Eryn lauschte auf ihren eigenen Atem, als sie oben an der Treppe stand und das Ohr an das alte, trockene, doch auch hier vollkommen mit Schnitzereien verzierte Holz der Tür presste.
    Erst als ihr Atem leiser wurde und ihr Herz nicht mehr so klopfte, öffnete sie die Tür einen Spalt und wagte einen ersten Blick.
    Sie sah einen dunklen Gang vor sich, der nur leicht beleuchtet war von einigen wenigen Glühbirnen ohne Fassung an der Decke, der Großteil schien ausgefallen.
    In dem Gang vor ihr gingen zwei Türen ab, die offen standen, in zumindest einer der Türen konnte sie einen rudimentären Waschraum sehen, der andere Raum war nicht einsehbar. Folgte sie mit Blicken den Gang weiter, erblickte sie in gut dreißig Metern einen deutlich größeren Raum, in diesem Kellerraum führte auch eine Treppe nach oben. Der Raum war hell beleuchtet und sie konnte zwei Wachleute sehen, einer davon war die Frau, die den Jutesack auf dem Tisch liegen hatte und mit dem anderen Mann gerade Karten spielte. Sie hatten ihre Waffen direkt bei sich, auch hier moderne Varianten.
    Leider konnte sie den hell erleuchteten Raum mit der Treppe nicht einsehen, aber sie hörte von dort, wie eine weitere Tür geöffnet wurde die Fistelstimme eines alten Mannes zu hören war. „Ich bin dann soweit, bringen Sie mir die neuen Testobjekte rein, dann kann es sofort losgehen…“ Sie konnte erkennen, wie die Frau und der Mann am Tisch vielsagende, fast angeekelte Blicke tauschten, dann stand sie betont langsam auf und griff nach dem Jutesack, um schließlich aus Eryns Blickfeld zu verschwinden.
    Der Mann hingegen nutzte die Chance, um sich die Karten seiner Kameradin in aller Seelenruhe anzuschauen und um seinen „Pokereinsatz“ von einigen Zigaretten und Patronen zu erhöhen…

    -

    Seeker hatte Leo keine Sekunde aus den Augen gelassen, ihr Blick war hart, humorlos und in ihm brannte ein Feuer, als wollte sie die Seele von Leo alleine durch ihren Blick töten.
    Als die Machete dann zu Boden fiel und Leo den Blick senkte, ging ein kollektives Aufatmen durch alle Versammelten. Die Vulture sahen Lancaster an, der zornbebend da stand und soeben eine Art von Stärke gezeigt hatte, die sie verstehen konnte und zugleich jedoch Schwäche offenbarte, was ihn als Anführer betraf.

    Lancaster spürte, wie sich der Blick von Pray in seinen Rücken bohrte, noch bevor er sich um drehte, wusste er, dass der alte Mann auf dem Balkon der Scheune stand und ihm ernst zunickte, dann schloss er wie in großer Erleichterung seine Augen und lächelte dem Mann aus Shengs Hope zu.

    Seeker stand noch immer bedrohlich nahe an Leo, diese hielt noch immer den Blick gesenkt. Die Anführerin der Vulture tippte mit der Fingerspitze des Zeigefingers die höllisch brennende Schnittwunde von der Machete an und blickte den Blutstropfen, der sich dort nun befand, für einen Augenblick an.
    Dann legte Seeker ihr diese Hand auf die Brust. Spreizte die Finger in einer Geste, wie Lancaster es vorhin bei ihr gemacht hatte und fuhr mit diesen nach oben, stillschweigend und mit hartem Blick, bis sich ihr mittlerer Finger genau in der Mitte von Leos Hals befand, die den Druck spüren musste, jedoch keinen Millimeter zurückwich. Sie spürte das Blut der Kriegerin, das nun auf ihrem Hals war.
    Als würde sie eine komplizierte magische Geste wie aus einem Film der alten Welt weben, drehte Seeker Vulture die Hand mit den gespreizten Fingern, so dass sie nun das Kinn von Leo umfassen konnte und sie zwang, sie anzusehen. Sie flüsterte leise, wissend, dass nur Leo sie verstehen konnte.
    „Es ist gut, wenn Küken und Kriegerin den Platz kennt, der ihr zusteht.“ Sie verengte ihre Augen. „Etwas an mir, etwas an dem, was ich tue, lässt dich rasend werden. Ich bringe dein Blut zum Kochen, mehr als es tausend Kriegsschreie und Lieder es jemals könnten.“ Dann legte sie den Finger mit den Resten ihre Blutes auf der Unterlippe von Leo ab und starrte sie weiterhin an. Zwei Augenpaare, die sich fixierten, versuchten einander nieder zu ringen. Eine Schlacht, die heute noch keinen Sieger fand. „Ich kann es nicht erwarten herauszufinden was es ist, Kriegerin.“, sagte Seeker, zum ersten Mal voller Ernst und sie nicht Küken oder Affenmädchen nennend.

    Und während ein Blutstropfen der Vulture Leo Unterlippe nach unten rann, trat sie einen Schritt zurück von der Hope’Ari und bückte sich nach Leos Machete. „Ich werde sie in Ehren halten.“, sagte sie und steckte sie sich in ihre Rückengürtung zu der Vielzahl ihrer anderen Waffen und Klingen.

    „Also, Langkaaster von den Hope’Ari. Wo stehen wir?“, fragte sie ihn, zum ersten Mal deutlich Abstand zu ihm einhaltend.

    „Wir stehen vor einer großen Kriegerin!“, erschallte es dann plötzlich von hinten.
    Voodoo hatte sich am Eingang aufgebaut und zog am Genick Nadelohr nach vorne, der den Alligatorenschwanz fallen ließ und die Vulture im Kollektiv aufjubeln ließ, es wirkte, als die tödliche Situation schon vergessen, als sie im Triumphgeheul die Arme nach oben rissen.
    „Sag was.“ Stupste Voodoo Evi an und schob sie langsam nach vorne.

    Geändert von Daen vom Clan (23.09.2015 um 17:24 Uhr)

  12. #132
    Nach Befestigung des Lagers kletterte Vincent zu seinem provisorischen Scharfschützennest — eine Aneinanderreihung von Fässern und Decken die alles andere als subtil war, ihm aber einen gewissen Sichtschutz bot — und gönnte sich nach all der Anstrengung erst mal einen kleinen Snack. Schmeckte zwar nicht wirklich gut, füllte aber wenigstens seinen Magen. Wenn er jetzt nur wüsste, was er mit dem Rest des Tages anfangen sollte. Er hätte vermutlich bei den Vultures vorbeischauen können, aber bis er dort ankam war dieses Verbrüderungsritual vermutlich längst vorbei. Außerdem erschien ihm dieser Klan viel zu unzivilisiert. Hätten sie mal zuerst bei den Sabals vorbeigeschaut, auch wenn Vincent dann kein Scharfschützengewehr in die Finger bekommen hätte.

    "Wenn ich eh schon hier rumsitze..." Er warf den Rest seines Essens über den Rand des Containers und schnappte sich das neben ihm liegende Scharfschützengewehr. Daraufhin schob er es zwischen zwei der westlich gelegenen Fässer und spähte in die Ferne. Wer von außen zusah, hätte nur den Lauf sowie das Zielfernrohr unter einer von oben herunterhängenden Decke hervorschauen gesehen. "Dann mal schauen ob sich hier irgendwelche Spione herumtreiben. Wäre ja seltsam wenn uns weder die Sabals noch die Vultures im Auge behalten." Wenn nicht, dann konnte er zumindest nach herannahenden Zombies Ausschau halten. Größere Massen wären ihnen zwar aufgefallen, aber es wäre nicht das erste Mal, dass ein einzelner Zombie ein Lager 'infiltriert' und sich dann langsam aber sicher durch dessen Besatzung mampft. Am Ende waren dann dutzende Zombies aktiv, ohne dass irgendwer was mitbekommen hat.

    Vincent hält nach Bedrohungen Ausschau. Vielleicht erspäht er dabei ja irgendwas?

    Geändert von ~Jack~ (23.09.2015 um 18:21 Uhr)

  13. #133
    Das Fabrikgelände dürfte leicht zu finden sein. Dennoch hatte es sich Jäger angewöhnt, die Wege zu den Einsatzorten so oft es ging abzuzeichnen. Das half bei den Scavenger Runs sich wieder zurecht zu finden, Orte von Interesse für spätere Besuche zu markieren und Anhäufungen von Untoten festzumachen. Aus Mangel an Papier nahm er meistens die Handflächen als Ersatz. Die dünnen schwarzen Linien hoben sich auch dieses Mal von seiner ständig blassen Hand ab.

    Das Lager war recht leer zur Zeit. Jäger spielte mit dem Gedanken, die gesammelten Leichenteile zur Grube zu bringen, konnte die Disziplin dafür im Moment nicht aufbringen. Er spuckte verächtlich auf den leblosen Haufen, aus dem verweste Körperteile ragten und begann mit Händen in den Taschen ziellos über die Baustelle zu schlendern. Innerlich brannte er darauf, sich nützlich machen zu können. Sollte der Chef hier wieder eintrudeln, so hätte Jäger gerne etwas gehabt, das er während dessen Abwesenheit vorweisen konnte.

    Irgendwas blitzte auf in seinem Augenwinkel. Jäger schirmte die Augen vor der Sonne ab und starrte in die Ferne. Da! Schon wieder. Er näherte sich einer Anhäufung an Fässern, die mit Planen zugedeckt waren. Erst als man näher kam ließ sich feststellen, dass sie nicht grundlos hier platziert waren. Der metallene Lauf eines Gewehres bewegte sich bedächtig von einer Seite zur anderen.

    Jäger hob sein Bein über das Guckloch und blieb breitbeinig über dem Lauf stehen. Der Schütze schien nichts bemerkt zu haben und scannte immer noch langsam den Horizont ab. Mit einer schnellen Bewegung beugte sich Jäger nach vorn mit dem Gesicht kopfüber direkt vor dem Zielfernrohr und rief:

    "Waidmannsheil, Kollege!"

  14. #134
    Gerade noch hatte Voodoo für Evi ausgemalt, wie sie feierlich empfangen werden würde - was ein bisschen unangenehm gewesen wäre, aber auch ziemlich cool - als sie in eine Party geschneit waren, bei der es eindeutig nicht ums Feiern ging.
    Die Taucherin hatte beobachtet, wie Seeker und Léo sich gegenüber gestanden waren und sich dadurch scheinbar im ganzen Camp trotz der Hitze eine schneidende Eiseskälte gebreitet hatte. Augenblicklich bekam Evi eine Gänsehaut, und das wohlige Gefühl von kurz zuvor hatte sich in einen dicken, unangenehmen Klumpen in ihrem Magen verwandelt.
    Dann war Lancaster dazwischen gegangen. Die Überraschung über sein Auftreten wäre etwas größer gewesen, wenn die Situation nicht so angespannt gewesen wäre, aber auch so wirkte es immer noch ungewohnt. Fast als wäre er jemand völlig anderes.

    Und plötzlich hatte sich die Stimmung wieder gewandelt, als hätte jemand einen angespannten Faden endlich durchgeschnitten, bevor er von selbst reißen konnte. „Wir stehen vor einer großen Kriegerin!“ Evi konnte dem Ganzen kaum folgen, so seltsam war die Wandlung. Auf eisige Stille folgte Jubel, und irgendwann realisierte sie, dass alle sie ansahen. Sie merkte, dass auch Seekers Augen auf ihr ruhten, und das machte sie richtig nervös. Sie konnte die Anführerin einfach nicht einschätzen und hatte eine Menge Respekt vor ihr.
    „Sag was.“ stupste Voodoo Evi an und schob sie langsam nach vorne.
    Eine leichte Panik überfiel sie nun, und mit großen Augen starrte sie in namenlose Gesichter, die irgendetwas von ihr erwarteten. "Ich äh... bin eigentlich keine große Krieg...." Aber dann sah sie den Alligatorenschwanz vor sich liegen, den sie wahrhaftig aus eigener Kraft beschafft hatte, und sie spürte das Leder am Griff des Holzpflockes, den sie immer noch in der Hand hielt. Und damit erinnerte sie sich an das Gefühl, das sie verspürt hatte, als sie im Wasser gelauert hatte. Und an das Gefühl, als sie den Kampf hinter sich gebracht hatte. Sie war mutig gewesen, stark, und vor allem stolz.

    "Ich bringe euch das Blut und das Fleisch des Alligators. Ich habe das Tier im Sumpf aufgespürt und die Prüfung des Blutes vollendet." Ein kleiner, unsicherer Seitenblick zu Voodoo, der zufrieden lächelte.
    "Naja, es war nicht leicht. Aber ich wollte kämpfen, um mich - als Vertretung für meinen Clan - zu beweisen. Die Hoppari haben immer an mich geglaubt, mir alle Möglichkeiten gegeben, mich zu entfalten. Durch sie konnte ich über mich selbst hinauswachsen, meine Fähigkeiten trainieren und meine Schwächen in Stärken umwandeln." Das war eine nette Umschreibung dafür, dass sie in die Prüfung irgendwie zufällig hineingerutscht war. Aber es war auch die Wahrheit, dass sie in Shengs Hope einen sicheren Hafen gehabt hatte, in dem sie akzeptiert gewesen war, aber trotzdem auch frei.
    "Aber dann ist noch etwas passiert. Die Vulture haben an mich geglaubt, obwohl ich eine völlig Fremde war. Sie haben mit mir geteilt, obwohl ich nie bewiesen hatte, dass ich es Wert war." Evi streckte ihre Hand aus und hielt den Pflock so vor sich, dass alle ihn sehen konnten. Er war nun trocken, hatte aber immer noch eine rötliche Färbung.
    "Ich habe nicht mehr nur für mich und meine Leute gekämpft. Ich habe dafür gekämpft, einem weiteren stolzen und mutigen Clan gerecht zu werden, der mir diese größte Ehre erwies, ihre Prüfung des Blutes abzulegen." Nun wurde die Taucherin leicht rot, weil sie nicht wusste, ob sie nicht zu dick aufgetragen hatte. Aber es war nur so aus ihr herausgesprudelt, weil sie einfach wirklich so empfand.
    "Also... ja. Danke." Es war zwar an alle gerichtet, aber aus Verlegenheit hatte sie sich an Nagelohr und Voodoo gewendet, denen sie lächelnd zunickte. Letzterem drückte sie dann den Pflock in die Hände, die sie noch kurz festhielt. Der leichte Druck sollte ihm deuten, dass sie über die Leihgabe wirklich dankbar war. Und dass sie das Auge auf jeden Fall sehen lassen wollte.

    Geändert von Lynx (23.09.2015 um 20:38 Uhr)

  15. #135
    Wieder stand Eryn vor einer Entscheidung. Wieder war die Neugier zu groß, um einfach umzudrehen. Doch sie würde noch ein mal kehrt machen, um Will zu holen. Die beiden waren nur zurückgekehrt, weil er eine Waffe besaß. Es wäre rücksichtslos, nun ohne diese Waffe weiter zu gehen, auch wenn es ihr bislang gelungen war, unentdeckt zu bleiben.

    So stiefelte die Barfrau die Treppe erneut hinunter und blicke am Gitter noch mal dem Arzt ins Gesicht. "Schon wieder da", sagte sie lächelnd und drehte die Handflächen zu einer 'Voila'-Geste nach oben, grinsend. Wie sie erkennen konnte und erwartet hatte, hatte der Mediziner seine Wunde gut versorgt. "Ich muss mich weiter umgucken, da oben ist zu viel los!" Sie sprach mit einer Begeisterung, die keinerlei Widerspruch zuließ. Doch es schien ohnehin, als hätte auch ihr Begleiter Blut geleckt. Sie sah ihn sogar lächeln - ein seltenes Gebaren seinerseits. "Wir sind ein gutes Team. Ich komme mit", ließ er sie wissen und rang damit auch der Schönheit ein Lächeln ab. "Das wollte ich hören!"

    Die 25-Jährige führte Will zur Tür und öffnete diese wieder vorsichtig, erklärte ihm kurz, was er auch selbst hat sehen können. Der Wachmann saß noch immer dort, blickte in Richtung der Tür nach oben, hinter der die Frau mit dem 'Testobjekt' verschwunden war. Er gab sich schon jetzt fast zu unschuldig, nahm er sich wohl schon vor, der Kollegin sein Kartenspiel-Schummeln zu verheimlichen. "Ich will erst mal schauen, was dort ist", erklärte Eryn ihr weiteres Vorhaben und deutete auf den nicht einsehbaren Raum, der vom halbdunklen Korridor abging. "Ich geh' vor, schaue rein und gucke, ob die Luft rein ist. Wenn sie es ist, winke ich dich heran und wir schauen uns um, okay?" Will nickte. "Ich bin schlecht im Schleichen. Also.... gut, dass du vorgehst!" Auch sie bedachte das wieder mit einem Nicken. "Dann gehst du nie weiter als ich. Ich scoute und wink dich erst heran, wenn ich sicher bin, dass alles gut ist. Aber... wenn ich doch in Schwierigkeiten gerate, brauch' ich dich vielleicht. Ich versuche, mich raus zu reden - das kann ich gut -, aber wenn gar nichts mehr hilft, dann..." - sie blickte nur auf das Maschinengewehr und ließ den Arzt noch mal ein Lächeln sehen. Dann atmete sie durch, bereitete sich so darauf vor, möglichst ruhig zu sein.

    "Also dann..."



    Geändert von BIT (26.09.2015 um 14:13 Uhr) Grund: Sig aus! ~ BIT

  16. #136
    Vincent lag nicht unbedingt gemütlich, denn die Planen waren irgendwie feucht und stanken erbärmlich, aber er wusste genau, dass es eine perfekte Deckung und ein sehr gutes Scharfschützennest war.
    Ruhig atmete er ein und aus, ein bisschen flacher als sonst, dank des Gestanks nach Öl und sorgsam ließ er mit ruhiger Hand das Gewehr immer wieder von links nach rechts wandern, suchte den Baumbestand ab und den Fluß.
    Plötzlich! Plötzlich sah er eine Gestalt am Fluss, die sich durch das Flussbett kämpfte. Nicht bedrohlich, mehr ungeschickt, nicht auf das Lager achtend und von Süden her kommend.
    Sofort zuckte er zurück und wollte die seltsame Sichtung wieder einfangen, als er noch viel plötzlicher ein riesiges, vergrößertes Auge sah, dass ihn direkt anstarrte!

    "Waidmannsheil, Kollege!"

    ---

    Seeker hatte beide Augenbrauen gehoben, als sie den Alligatorschwanz gesehen hatte und bei der Rede von Evi anerkennend genickt. Sie stand nun mit verschränkten Armen auf dem Dorfplatz und ließ ihren Blick immer wieder forschend durch die Gesichter der Anwesenden wandern. Die jubelnden Jungkrieger, die nun angelaufen kamen und die drei neu Hinzugekommenen umschwärmten und bejubelten, als sie die bis dato gefährlichste Prüfung gemeistert hatten.
    Die Anführerin der Vultures ließ auch den Blick immer wieder in Richtung Leo wandern, die ihr ein vollkommenes Rätsel war. Lag es daran, dass sie einander so sehr ähnelten?
    Doch so sehr die Anführerin ihre Gedanken und ihre Phantasie marterte, sie konnte sich nicht ausmalen, warum dieses Mädchen ihr so gram war. Aber sie würde es herausfinden oder aus ihr heraus prügeln. In der Zwischenzeit ließ sie den Blick mit steinerner Miene an Lancaster entlang wandern und schnalzte dann unterbewusst einen Laut der Zustimmung, der nicht eben leise war und sicherlich von Leo und Lancaster vernommen worden war.

    Nadelohr genoß es sichtlich, plötzlich so mit Fragen bestürmt zu werden, auch wenn diese sich alleine um die ihm unbekannte Frau drehten, doch akzeptiert von Voodoos schweigendem Wohlwollen konnte er nicht anders als die Geschichte immer wieder zum Besten zu geben, Evi tausend weitere Fast-Tode anzudichten und den Todeskampf des riesigen Reptils weiter auszuschmücken. Als einer der erfahrenen Jungkrieger dann nach vorne trat, Evi mit einem arroganten Blick musterte, dann breit lächelte und ihr die Hand wie zu einem Gruß hin streckte, ging Voodoo dazwischen und schlug dem jungen Mann auf den Arm, so dass er ihn zurück zog, ehe die verwirrte Evi wie selbstverständlich die Hand mit ihrer ergreifen konnte. „Er will sich mit dir vereinen. Seine Geschichte mit deiner Geschichte verschmelzen“. brummte der Ritualmeister mit seiner tiefen Stimme und scheuchte einige andere Krieger weg. „Wie du weißt, gehen mit jeder Nacht gemeinsamer Lust der Vereinigung, die Fäden der eigenen Geschichte in die des Partners über. Geschichten und Bänder verweben sich. Man wird eins und jedes Band durch das Flechten stärker.“ Nun war Evis Kopf hochrot, ein Zeichen für Nadelohr, aufgeregt „Seht nur, sie wird wütend! Dank der gefiederten Schlange, dass es hier im Lager keine Alligatoren gibt!“, was die Menge begeistert aufnahm.

    Schließlich wurde es Seeker zu bunt. Sie nahm einer der umstehenden Wachen das uralte Gewehr aus der Hand und feuerte einen Schuss in die Luft ab. „Krieger der Vulture, ihr gackernden Küken. Keiner von euch hat genug Tinte in der Haut, um sich mit den Hope’Ari bereits zu vereinen. Und die Hope’Ari haben noch nicht genug getan, um unsere Geschichte teilen zu dürfen.“ Sie blickte eindeutig in Richtung Lancaster als sie fortfuhr. „Was aber noch nicht ist, kann noch werden. Bis dahin schenkt euch der Wald und der Sumpf nichts. Also geht zurück an eure Arbeit und lasst den anderen Clan atmen und den Himmel sehen.“

    Schweigend und murmelnd und nach der Zahl der bestandenen Prüfungen strahlten viele der Vulture Lancaster, Evi, Haile und auch Leo an, als sie sich wieder an die Arbeit machten…

    Evi wollte gerade zu Lancaster gehen, als sie hinter sich ein letztes Mal die tiefe Stimme vernahm. „Das Auge wird sehen. Es wird Zeit, deine Geschichte aufzuschreiben. Ich habe Vorbereitungen zu treffen. Wenn es unsere Clans heute Nacht noch gibt und sie sich nicht zerfleischt haben, dann warte bis der Mond am höchsten steht. Dann erscheine. Ich habe dir Etwas zu geben.“

    Er nickte ihr noch einmal zu.

    ---

    Eryn nutzte die Ablenkung des schummelnden Pokerspielers, um schnell in den ersten Raum zu huschen. Dort drin war es stockdunkel und es roch würzig nach Kartoffeln und Brennnessel. Das feine Licht, das durch den Gang in den Raum fiel, offenbarte zwei große Waschtröge und ein Waschbrett, es sah aus, als würde sich hier die Wäscherei befinden. Will bedeutete Eryn, dass er schon einmal den nächsten Raum überprüfen sollte und die hübsche Frau huschte sogleich in das Zimmer gegenüber.

    Kaum dass sie dort angekommen war, hörte sie eine miesgelaunte Frauenstimme: „Was ein Arschloch, der Doc. So ein gruseliges Arschloch…“
    „Und was machen sie?“
    „Alle tot – es funktioniert.“
    „Gruselige Scheisse, wenn dieser Dreck hier losgeht, dann sind wir sowas von im Arsch.“
    Die Frau schnaubte wieder nur und setzt sich hin, man hörte deutlich das Knarzen des Tisches und des Stuhles.
    „Also, ich erhöhe um 3 Patronen und eine ganze Schachtel Zigaretten.“, hörten Beide den Mann grinsend sagen und widmeten sich wieder ihrer Aufgabe.

    Im rechten Raum angekommen, hatte sie wieder Schwierigkeiten, sich zu orientieren, denn es war sehr dunkel hier.
    Dieser Raum schien deutlich größer zu sein, das spürte sie durch den leichten Hall ihrer Schritte und selbst ihr Atem echote, so kam es ihr vor.

    Hier würde sie sich geschickt anstellen müssen, wollte sie tiefer eindringen, ohne aufzufallen.

    Probe Eryn: Infiltrator: Bestanden!

    Sie ging schnell ein paar Schritte zurück und signalisierte dem Doc, dass sie kurz die Tür schließen würde.
    Will nickte kurz und als Eryn das Licht anmachte, traute sie ihren Augen kaum.

    Probe Will: Ermittler: Bestanden!

    Der junge Arzt hatte sich währenddessen die Wäscherei genauer angesehen und konnte sich mittlerweile einen Reim auf die Brennessel und den Geruch nach Kartoffeln machen. So stellten sie wohl eine Art Lauge her, damit sie die Kleidung würden waschen können, im Grunde eine sehr gute und kluge Methode, die wahrscheinlich in Shengs Hope nur wenigen bekannt vor. Und irgendwie musste er plötzlich an seinen Vater denken. Ärgerlich wischte er den Gedanken beiseite und widmete sich wieder dem Raum an sich. Er öffnete einen Schrank und fand voll Erstaunen gut erhaltene Kleider, die überraschend gut dufteten, als hätte man sich beim Waschen wahrhaftig viel Mühe gegeben.

    Eryn war erschlagen im sprichwörtlichen Sinne. Als sie den Lichtschalter betätigt hatte, sah sie etwas so wunderschönes und seltsames, dass sie lange in ihrer Erinnerung kramen musste, um herauszufinden was es war.
    Eine runde Kugel an der Decke, bestehend aus so etwas wie Spiegelscherben drehte sich von Strom betrieben und das Licht, das dagegen geworfen wurde, erstrahlte nun in tanzenden Flecken im ganzen Raum. Dies musste eine sogenannte Discokugel sein, sie wusste nicht, ob sie den Begriff bei Morris oder anderswo gehört hatte. Den Raum konnte sie nun voll einsehen und erkannte, wie groß er war. Eine Bar, ähnlich wie der im Derrecks erstreckte sich in einer Ecke und war nur noch mit einigen wenigen bunten Flaschen befüllt. Sie sah außerdem seltsam unpraktische Tische, die mit grünem Filz bespannt waren und mehr wie kleine Becken wirkten, darauf befanden sich unterschiedlich angemalte Kugeln. Genauso verwirrt war sie im ersten Moment über eine durchgehende schmale Stange aus chromverkleidetem Metall, welches von einem Podest ausgehend bis zur Decke des Raumes ging aber augenscheinlich keine tragende Funktion ausübte.
    Ihr wurde klar, dass sie verdammt wenig über die alte Welt wusste, wenn es hart auf hart kam.
    Die zahlreichen Sitzgelegenheiten dieses Raumes ignorierte sie und öffnete die Tür, als das Licht wieder ausgeschalten und das Sternenmeer damit erloschen war. Ihr gegenüber stand Will und hielt ihr eines der Angestellenkleidchen hin.
    Eryn zeigte ihm den Vogel und Will wedelte damit nun umher und dann wurde ihr klar, dass er damit vorschlagen wollte, es als Möglichkeit des weiteren Einschleichens zu nutzen. Oder man es theoretisch dazu nutzen könnte!

    Geändert von Daen vom Clan (23.09.2015 um 21:42 Uhr)

  17. #137
    Vincents Herz pochte in seiner Brust als sein Blick über die seltsame Gestalt am Fluss schweifte. Er hatte sie nicht fokussieren können, aber nach einem wild Tier sah es nicht aus. Vielleicht nach einem Zombie? Oder einem einsamen Wanderer?
    In Windeseile schwenkte er das Gewehr zurück. Irgendwo hier musste doch—

    "Waidmannsheil, Kollege!"

    Erst kamen die Worte. Dann ein gewaltiges Auge. Vincents Herz stoppte, sein Geist schrie, aus purem Reflex beugte sich sein Finger um den Abzug. Dann riss er die Waffe nach oben und zerstörte beinahe seine Deckung. Ein Krampf packte seinen Arm und er rammte die Fingernägel seiner freien Hand hinein. Nur Sekunden trennten ihn davon das Gewehr doch noch abzufeuern. Dann rieß Jäger es ihm aus der Hand und Vincent sank zu Boden. Schwer atmend schloss er die Augen. Die Anspannung in seinen Fingern wich, sein Herzschlag normalisierte sich. Und dann kam die Wut. „Bist du denn bescheuert?! Erst schreckst du mich auf und dann steckst du dein Auge vor die Linse? Wolltest du etwa, dass ich dir die Rübe wegballere?!

    "Ich dachte eigentlich du hättest mich gesehen. Ansonsten musst du noch an deinen Fähigkeiten arbeiten."

    An seinen Fähigkeiten arbeiten, pah! Wie soll er denn bitte die gesamte Baustelle auf einmal im Auge behalten? Mit einem Partner der ihm Ziele ansagt wäre das sicherlich möglich, aber doch nicht alleine. Und erst recht nicht mit einer Waffe, die er zum ersten Mal verwendet. Er konnte vor langer Zeit zwar mit einem ähnlichen Gewehr trainieren, aber mehr als ein paar strunzdumme Zombies hatte er dabei nicht ins Jenseits geschickt. „Gib das wieder her!“ Er schnappte sich das Gewehr und trat aus seinem Scharfschützennest, die Augen gen Süden gerichtet. Dann hob er seine Waffe und lugte durchs Zielfernrohr. Was auch immer er vorhin gesehen hatte war verschwunden, hatte sich vielleicht schon längst ins Lager geschlichen. „Irgendwas ist hier rumgeschlichen bevor du mich aufgeschreckt hast. Keine Ahnung was es war, aber wir sollten dem vermutlich auf die Schliche gehen. Außer du irgendwas besseres zu tun?

    Geändert von BIT (26.09.2015 um 14:13 Uhr) Grund: Sig aus! ~ BIT

  18. #138
    "Irgendwas ist hier rumgeschlichen bevor du mich aufgeschreckt hast. Keine Ahnung was es war, aber wir sollten dem vermutlich auf die Schliche gehen. Außer du irgendwas besseres zu tun?"

    "Herumgeschlichen?", wiederholte Jäger mit Verwunderung und spähte angestrengt in die gleiche Richtung. Der graublaue Himmel spiegelte sich in dem ruhigen Fluss. Hin und wieder durchbrachen unsichtbare Kröten die Stille. Von ungebetenen Gästen war keine Spur.

    Jäger wandte sich erneut zu Vincent.

    "Bist du sicher?"

    Vincent schaute wieder durchs Zielfernrohr, der Lauf bewegte sich nun hektisch zu allen Seiten des Lagers.

    "Ja, bin ich. Scheißdreck. Hast du eine Ahnung was passieren würde, wenn ein Zombie bei uns reinschneit?"

    "Mh-hm.", nickte Jäger nachdenklich. "Frisst uns Haare vom Kopf, dann den Kopf, dann den Rest. Wir sollten gucken, ja?"

    "Ja. Du gehst voran. Und Jäger, beim nächsten Mal hast du ein Loch im Kopf."

    "Eh, ich dachte du guter Schütze, Kollege. Du musst auch bei wi-dri-ge Bedingungen arbeiten können, verstehst? Schnell zwischen Freund und Feind unterscheiden um Freund nicht aus Versehen Loch in Kopf zu machen."

    "Wer hat was von aus Versehen gesagt?" Vincent ignorierte Jägers breites Grinsen und rappelte sich auf. Als sie sich beide von dem Snipernest entfernt hatten, sagte Jäger nach einer kurzen Denkpause:

    "Okay, ich schlage vor du nimmst Südwesten, ich Südosten." Er wies mit seiner schwarz angemalten Hand auf die zwei südlichsten Ecken der Baustelle. "Dann wir schreiten Rand ab und gucken wo dein Phantom sich den Pimmel wäscht und wenn einer von uns ihn findet, dann wir schreien laut. Abgemacht?"

  19. #139
    Wo dein Phantom sich den Pimmel wäscht … dieser Kerl hatte schon eine sehr eigene Ausdruckweise. Sein Plan klang dafür nicht schlecht, jedenfalls insofern sich dieses „Phantom“ nicht schon tiefer in das Lager begeben hat. „An sich ist dein Plan ganz okay, aber wenn sich hier tatsächlich irgendwer oder irgendwas rumtreibt, wäre es vermutlich sinnvoller die Grenzen gemeinsam abzuschreiten. Nicht, dass wir noch einer nach dem anderen ausgeschaltet werden ohne es mitzubekommen. Ich bin mir außerdem sicher, dieses 'Phantom' beim Fluss gesehen zu haben. Also fangen wir am besten im Südosten an und schauen auch im Unterholz nach dem Rechten.“ - „Wie du willst.

    Vincent hängte sich das Gewehr über die Schultern — auf kurze Distanzen wäre es mehr als nur hinderlich — und zog stattdessen seine Pistole. Jäger tat es ihm gleich und gemeinsam schritten sie zur Stelle, wo der Fluss anfing an der Baustelle vorbeizurauschen. Vincent hatte seine Aufmerksamkeit dabei auf Südwesten gerichtet und Jäger auf Südosten. So konnten sie die anderen Richtungen aus dem Augenwinkel ebenfalls im Auge behalten. Sollte für Zombies vollkommen ausreichen. Und wenn es doch ein Mensch war, dann würde er entweder mit Schüssen auf sich aufmerksam machen, oder sich im Unterholz verkriechen bis die Gefahr vorüber war.

    Siehst du irgendwas?“ - „Wasser. Sand. Steine.Jäger versuchte dabei so neutral wie möglich zu klingen, aber Vincent konnte nicht umhin den Spott hinauszuhören. - „Etwas auffälliges!“ - „Nein.“ - „Das kann doch nicht sein! Ich bin mir sicher irgendwas gesehen zu haben.“ Er ließ seinen Blick nach Westen schweifen. Dann nach Süden. Dann direkt auf den Fluss zu. Jäger hatte recht. Es war nichts auffälliges zu sehen. Hatte er sich diese Bewegung tatsächlich nur eingebildet?

  20. #140
    Eryns Lippen fomten ein 'oh'. Die Idee, dass sie sich verkleiden könnte um für den Fall, dass sie entdeckt werden würde, sie vielleicht nicht umgehend als Einbrecherin zu erkennen war gefiel ihr. Sie nickte Will bestätigend zu und wies ihn mit ihren Händen an das Stück Stoff zu ihr herüberzubringen. Vorsichtig schlich Will zu Eryn herüber. Jedes kleine Geräusch das er verursachte ließ sein Herz einen Schlag aussetzen. Wenn sie erwischt werden würden könnte das ihr Todesurteil sein. Er drückte Eryn die Kleidung in die Hand. "Beeil dich." flüsterte er. Eryn grinste und zog verspielt ihre Augenbrauen hoch. "Du kannst es ja gar nicht abwarten mich in dem Fummel zu sehen was?" Will verzog sein Gesicht zu einer Grimasse. "Eryn, mir ist vollkommen egal was du trägst ich möchte nur nicht, dass wir hier erwischt werden." Eryn streckte Will die Zunge heraus und verschwand dann in der Dunkelheit der Bar. Will konnte ein leises rascheln von Kleidung hören und kurz darauf tauchte die Bardame auch schon wieder neben ihm auf. Sie drückte ihm ihre eigentliche Kleidung in die Hand und bedeutete ihm, dass sie weitergehen wollte.

    "Sei vorsichtig ok? Ich werde hier unten auf dich warten." Will war besorgt, ob ihr Plan aufgehen würde. Immerhin wussten sie beide nicht wer oder was sich dort oben befand. Eryns Miene hatte wieder ernstere Züge angenommen und sie nickte. "Mach dir keine Sorgen. Wenn ich nicht wieder zurückkomme dann gehst du alleine zurück ins Lager." Will gefiel dieser Plan immer weniger, aber sie wollten beide wissen was sich dort oben befand.

    Eryn musste die beiden Gestalten austricksen, dass war klar. Nur wie? Sie ließ ihren Blick schweifen. In der Bar gab es nichts was sie gebrauchen könnte um ihr Schauspiel authentischer zu gestalten. Die Wäscherei? Sie sah Will an und blickte dann fragend zur Wäscherei. Er schüttelte nur den Kopf. Dann fiel ihr das Lager mit den vielen Weinflaschen ein. Das könnte funktionieren. Sie beudeutete dem jungen Arzt, dass er warten solle und huschte flink wie eine Katze hinunter ins Lager. Sie nahm eine der Weinflaschen aus dem Regal atmete noch einmal tief durch und ging dann wie selbstverständlich die Treppe wieder nach oben, löschte das Licht und ließ die Tür einen Spalt offen stehen. Dann würde Will später keinen Lärm machen.

    Der junge Arzt kauerte sich in die dunkelte Ecke des Flurs. Er hatte sich so positioniert, dass er beide Personen im Blick hatte aber nicht sofort gesehen werden würde. Die Türen zur Bar und zur Wäscherei waren offen.

    Eryn ging selbstsicher den Flur entlang, direkt auf die Personen zu. Jetzt gab es kein zurück mehr.


    Geändert von BIT (26.09.2015 um 14:14 Uhr) Grund: Sig aus! ~ BIT

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