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Thema: [ZOOOOOmmxBIES! Staffel 3] Station 2 – Charging Itza

Hybrid-Darstellung

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  1. #1
    Die Menge war bereits versammelt und eben hatten sie alle dem Schauspiel von Leo beigewohnt.
    Und während die Schwächsten des Clans - die Kinder und die Verwundeten - sich gerade die sehr kleine Ration teilten und dabei wild Richrtung Leo mit ihren Waffen auf den Boden klopften, hatte Lancaster die Stimme erhoben und gesprochen.

    Seeker musste ihren Blick wie mit Mühe von Leo abwenden als sie auf Lancaster zuschritt und ihm ihren blutigen Finger an den Hals legte und wie selbstvergessen mit ihrem eigenen Blut dem ursprünglich von Lancaster gemalten Muster ihr weiteres hinzufügte. Dann, als sie geendet hatte, blickte sie Voodoo an, der seine Zähne entblößte und mit erhobenen Händen in die Mitte sprang: "Jedes Nestküken kann den Schnabel aufreissen, doch sollte gelauscht werden, wenn die alten Geier sprechen und erzählen. Öffnen sie den Mund, so ist darin Nahrung für die Küken oder Weisheit."
    Er sprach vor allem die jüngsten Krieger an, die Halbstarken, die augenscheinlich darauf brannten, sich zu beweisen oder es endlich zu dürfen, und ihre Blicke wechselten zwischen Lancaster und Voodoo hin und her. Und dann erkannte Lancaster, dass auch der Ritualmeister im Grunde eine Art Schauspieler war. Er lenkte die Emotionen des Clans auf eine unnachahmlich geschickte Art und Weise.
    Er teilte seine Blicke zwischen Seeker und Leo genau auf, so wie er mal eine Gruppe lobte, dann die Andere herausforderte, er spielte mit den Emotionen, der Lust nach Kampf und den Begierden nach Fleischeslust, um sie alle wachsam und aggressiv zu halten.

    Dann blickte er Lancaster direkt an. "Clan Vulture kann es nicht erwarten, vom Anführer der Hope'Ari zu hören. Wenn die Vögel schon schweigen und dich nicht kennen und wenn kein Feind je blieb, um von dir zu berichten..." Er sagte es ernst und feierlich und ohne Spott und die Vultures nickten bekräftigend. "Wenn du uns den Tag erhellst, Laangcaster, dann wollen und werden wir deine und die Nacht deines Clans erhellen. Geschichten der Geier wollen Feuer und Sterne. Wenn das Blut im Feuerschein glänzt. Heute Abend dann lernst du von uns."

    Und damit wandte er sich ab und setzte sich exakt zwischen Leo und Seeker, zwischen Denen natürlich einige Meter lagen, doch ob als Puffer oder Öl ins ein Feuer der Eifersucht, vermochte Lancaster nicht zu sagen.

    Geändert von Daen vom Clan (21.09.2015 um 21:51 Uhr)

  2. #2
    "Scheiße, Haile."

    Evi seufzte tief. Oder zumindest bildete Haile sich das ein. Sie war mittlerweile richtig gut darin, diese kleinen Interaktionen zu deuten. Glaubte sie jedenfalls.

    "Du willst sie nicht befreien, oder?"
    Doch.
    "..."
    "Okay, hör zu. Wenn die uns erwischen, dann sind Lancaster, Leo und Eryn in Gefahr. Die werden kurzen Prozess mit ihnen machen. Das willst du doch nicht, oder?"
    "..."
    "Komm schon. Ich werde jetzt gehen. Und du solltest dasselbe machen."

    Jetzt war es an Haile, tief zu seufzen. Sie wollte helfen. Hilfe. Aber Evi hatte Recht. Für den Moment. Familie retten. Dann Opfer retten. Alles der Reihe nach. Haile drehte sich auf der Stelle um und hockte sich direkt vor den Mann, der an den Marterpfahl gekettet war. Sie hob sein Kinn an und benetzte seine Lippen erneut mit Wasser. Erst, als sie sich ganz sicher war, dass er ebenfalls anwesend bei diesem Gespräch war, packte sie ihn an den Schultern und schaute ihm tief in die Augen.

    "Wartet."

    Sie nickte bekräftigend und schaute ihm tief in die Augen, seine Reaktion abwartend. Der Mann, am Ende seiner Kräfte, nickte schwach. Haile warf Evi einen Blick über die Schulter zu, verteilte noch eine Runde Wasser auf den aufgeplatzten Lippen der vier Gefangenen und machte sich dann daran, die Seil-Fesseln der Männer mit ihrem Ritualmesser zu lösen. Nicht zu offensichtlich - für einen Außenstehenden sah es nach wie vor so aus, als wären die Hände der Männer hinter ihrem Rücken festgebunden. Dann verstaute sie den Wassereimer unter einer alten Plane - so, dass der einzig geistig Anwesende der vier Gemarterten sah, wo er war.

    Sie blickte den wachen Mann noch einmal an, nickte erneut und erhob sich. Gemeinsam mit Evi schlich sie sich wieder heraus.

    Eigentlich hatten sie geplant, diesselbe Route zurück zur Baustelle zu gehen. Aber gerade, als sich Haile geschmeidig wie eine Katze daran machte, den Schrank erneut zu erklimmen, schnitt sie sich an einem Nagel, der aus dem Holz hervorschaute. Der Schnitt in ihrer Hand tat kaum weh, aber es blutete ordentlich. Gedankenverloren fuhr Haile sich mit der Hand durchs Gesicht, während Evi sich nervös umschaute.

    "Was zum Fick?"

    Evi nickte in Richtung des kleinen Platzes vor der Scheune. Wo Lancaster - nach wie vor komplett blutbeschmiert - gerade offensichtlich die komplette Aufmerksamkeit des Clans hatte. In der Runde konnte Haile selbst aus dieser Entfernung das glänzende Haar von Leo erkennen, Haile konnte kaum glauben, was sie da sah. Gemeinsame Sache ihrer Familie mit den Plünderern? Warum?

    "Was zum FICK?!"

    Evi starrte Haile mit Horror im Blick an. Was tat dieses Mädchen, dass es schon WIEDER ein blutverschmiertes Gesicht hatte?
    ___________________________

    Lancaster machte ausladende Bewegungen mit seinen Armen. Er schritt im Kreis, blickte von einem Gesicht ins nächste und blieb schließlich mit seinen Augen in der Ferne hängen - er meinte ein entferntes "WAS ZUM FICK?!" zu hören, aber das konnte auch nur Einbildung sein - sind das Evi und HAILE? Was machen sie noch....Warte. Es war...risikoreich, um es vorsichtig zu sagen. Aber es war eine Idee.

    "Lasst mich euch erzählen. Von..."

    Geändert von Caro (22.09.2015 um 00:02 Uhr)

  3. #3
    "Lasst mich euch erzählen. Von Haile Throatseeker!"
    Dreck. Kacke. Scheiße. Abgefuckter ranziger Bullenkot. Warum zum verfickten Teufel waren die noch hier? Jetzt waren alle hier versammelt. Die Blicke auf Lancaster gerichtet. Der Platz vom Dorf des Clanes Vulture war überschaubar und egal wie die beiden es hier reingeschafft hatten. Wenn selbst Lancaster die beiden sehen konnte, dann würden es auch andere können.
    "Okay alter Knochen, du musst dir nichtmals viel aus dem Arsch saugen. Erzähl einfach was Haile bisher so angestellt hat. Die würd hier eh gut reinpassen..."
    Lancaster atmete tief ein und aus. Seine Nasenlöcher vibrierten vor lauter Anspannung.

    "Ungezügelt, wild und mutig. Haile Throatseeker sagt man, wuchs unter den Tieren der Ödnis auf. Wanderte unter brennender Sonne. Schlief unter den Gestirnen. Riss Tiere. Lebte im Rudel. Eine ungezügelte und wilde Kriegerin wie es die Vultures sind!"
    Lancaster schob seinen Fuß durch den Dreck, wirbelte Staub auf und fuhr mit seiner Hand durch die Luft. Schaute tief in die Augen der anwesenden Vultures.
    Er umkreiste die lodernde Feuerstelle in der Mitte. Irgendwie musste er ja einen dramatischen Effekt erzeugen.

    "Ihr kennt die Flameriders?! Lasst mich euch sagen, auch wir die Hope'Ari kennen Sie. Unsere Feinde umkreisten uns häufig und wir mussten uns oft wehren. Wollt Ihr wissen wie wir sie zuletzt in die Flucht schlugen? Wie Haile Throatseeker Ihren Namen erhielt und uns vor einem Hinterhalt gerettet hat?"
    Das Gemurmel innerhalb der Vultures wurde schnell lauter. Vereinzelte Rufe die Geschichte fortzuführen genoss der Geschichtenerzähler sichtlich.
    "Haile die Stumme, das war sie einst. Überrumpelt von zwei Flameridern, unbewaffnet und ohne Schutz.
    Die Flamerider, auf ihren brüllenden Reittieren, bewaffnet mit langen Speeren. Doch Haile hatte keine Angst.
    Den beiden ausweichend, um sie herumtanzend und mit scharfen Augen. Haile hatte keine Angst.
    Ihr kennt die Flameriders. Ihr wisst wie unnachgiebig sie sind. Wie sie sich immer wieder in eure Arme werfen, Brüder und Schwestern töten und einfach nicht aufhören. Unaufhaltsam.
    Wir haben keine Probleme mehr mit den Flameridern. Denn Haile hatte keine Angst.
    Furchtlos und ohne Gnade attackierte Haile die Stumme die Rider.
    Mit scharfen Klauen und spitzen Fängen riss Haile ein Loch in den Hals eines Riders.
    Seine Gefährtin schaute in Furcht und mit Abscheu zu, wie Haile Adern und Luftröhre des Flameriders zerfetzte und sein Blut verspritzte.
    Die Stumme trank das Blut Ihres Feindes.
    Throatseeker war geboren!"


    Es war, als wäre es abgesprochen gewesen. Lancaster machte auf dem Absatz kehrt und deutet auf Haile. Dreck wirbelte erneut auf, hüllte den kleinen Platz in staubige Atmosphäre.
    Wie ein Puma aus dem Dschungel pirschte sich Haile erst an und ging dann zum Sprint über. Mit einem gewaltigen Satz hüpfte sie über die Köpfe einiger junger Vultures hinweg und landete in der Mitte des Platzes, direkt vor den Füßen Lancasters.

    "Die Gefährtin des Toten wollte Rache! Sie dachte sich, dass sie leichte Beute hat! SIE HATTE ANGST!
    Sie bohrte Haile Throatseeker einen Speer durch die Schulter und nagelte Sie an Ihrem ehemaligen Gefährten fest. Doch Haile... sie hatte keine Angst.
    Sie knurrte, sie bellte. Sie bleckte die blutigen Fänge und ging wie ein Tier auf die Riderin los.
    Voller Angst flüchtete die Riderin und seit diesem Tag wussten wir alle...
    Haile Throatseeker hatte keine Angst. Wir hatten keine Angst!"


    Lancaster wollte sich gerade herunterbeugen um Haile Instruktionen zu geben besonders gruselig zu sein. Genau in diesem Moment schaute Haile jedoch zu ihm hoch und blickte ihn, mit etwas was er als Labradorblick bezeichnen würde, an.
    Haile war über und über mit Blut beschmiert.
    "Ja. Okay. Alles klar. Ich geb auf. Auszeit. Muss reichen..."

    [Prüfung von Vogelgezwitscher - Unterhalter]

    Geändert von Gendrek (22.09.2015 um 01:06 Uhr)

  4. #4
    Vincent konnte es kaum glauben. Er hatte es tatsächlich geschafft sich das Scharfschützengewehr anzeignen. Zwar ohne genauere Informationen über das Lager zu bekommen, aber zumindest konnte er der Gruppe vom technischen Stand der Sabals in Kenntniss setzen. Sie waren sicherlich nicht alle mit modernster Technik ausgestattet, aber so ein Scharfschütze mit Feldstecher und/oder Nachtsichtgerät konnte einem schnell zum Verhängnis werden. Zum Glück hatte der Kerl sich so leicht ablenken lassen. Hätte aber ruhig mit weniger Komplikationen gen Boden stürzen können. Ob die Sabals nun wussten wer er war? Am besten wäre es wohl damit zu rechnen. Weitere Ausflüge zu ihrem Lager sollte er sich in Zukunft also sparen. Als erstes galt es ohnehin sein Gewehr in Sicherheit zu bringen. Und es vielleicht sogar in Stellung zu bringen. Man konnte ja nie wissen, was als nächstes auf die Baustelle zukommen würde.

    Wieder im Lager angekommen traf er auf Howard, der gerade dabei war das Gebiet abzusichern. Alleine würde er aber vermutlich noch bis in die Nacht daran sitzen.
    "Ich kann dir gerne aushelfen. Vielleicht könnten wir auf einem der Container auch sowas wie einen Scharschützennest errichten." Während er das sagte präsentierte er sein Gewehr als wäre es ein Schatz.
    "Wo hast du das Ding denn aufgetrieben?"
    "Ach, ich habe mich nur zum Lager der Sabals geschlichen, bin dort einen Wachturm hochgeklettert, und habe die Wache dann zu Boden geschleudert."
    "Aber wahnsinnig bist du nicht, oder? Dabei hättest du dir doch alle Knochen brechen können! Oder gefangen genommen werden!"
    Vincent lächelte und zuckte mit den Schultern. "Hätte, hätte. Ist aber nicht passiert! Allerdings wäre es wohl sinnvoller, wenn ich mich in Anwesenheit dieser Band nicht nochmal blicken lasse. Also falls die hier irgendwo rumstreunen sollten, sag mir besser Bescheid. Aber komm, lass uns mal schauen, ob wir noch ein paar aus unserer Gruppe auftreiben können. Zu zweit dürfte das mit dem Befestigen immer noch viel zu lange dauern."

    Vincent hilft Howard und errichtet dabei ein behelfmäßiges Scharfschützennest, welches nach Westen hin abgesichert ist. Wenn eine Bedrohung nahen sollte, dann von dort.

  5. #5
    Howard hatte es doch geschafft ein System in dieses Chaos zu bringen. Die Fäßer würden sich sehr gut dazu eigenen, sie zuerst im leeren Zustand zu positionieren und danach mit Wasser zu füllen. Die genaue Frage war, wohin die Verteidigungsanlage ausgerichtet werden sollte. Auf der einen Seite standen die Reste der alten Mauer. Dort könnte es noch weitere von den Inifzierten geben, allerdings dürften die auch fürst erste dort bleiben, solange ihnen niemand zu nah kommt und ihnen einen Grund gibt zu erwachen. Darüber hinaus konnte man relativ sicher sein, dass sich dort keine feindliche Gruppe verschanzt hatte.
    Blieben noch Süden, und Westen, in beide Richtungen hatten sie relativ wenig Schutz. Wo die Priorität lag konnte Howard ohne genaue Informationen nicht sagen.

    In dem Moment traf Vincent bei ihm ein, aufgeregt wie ein Welpe. Sogleich erblickte Howard auch den Grund dafür: In der Hand hielt ein langes Scharfschützengewehr. Es schien gut erhaltet zu sein, nicht sehr überraschend, ein solcher Gegenstand war in dieser Welt von immensem Wert, soetwas wird gehütet wie ein Aufapfel und natürlich regelmäßig geplegt. Umso mehr würde Howard gerne wissen, wie der Barkeep seine Finger daran bekommen hatte.
    Vincent schildert ihm auch in kurzen Sätzen seine Eskapade. Howard musste seufzen. Natürlich war es gut, dass sie jetzt jemanden unter sich mit einem funktionierenden Scharfschützengewehr hatten, und Howard ging einfach davon aus, dass Vincent das Ding auch benutzen konnte, sonst war es in seinen Händen vollkommen fehl am Platz, aber jetzt hatten sie irgendjemanden hier einen guten Grund gegeben sie anzugreifen.
    "Hoffentlich wird uns dein Schatz nicht zum verderben. Aber du bist dir sicher, dass wir uns auf den fokussieren sollen? Nagut, dann sichern wir am Besten das Lager in einem Halbkreis, im Süden und Westen ab, und die Westseite wird am besten doppelt befestigt, das sollte sich ausgehen."

    Er hatte Inventur über die Anzahl der Fäßer gehalten. Nun bräuchte man nur Starke Hände, die ihnen mithalfen. Je mehr, desto eher wurden sie auch wirklich komplett fertig. Mit weniger musste es wohl noch rudimentärer werden, als es sowieso schon sein musste. Sie hatten ja keine Tage und Wochen.

    "Am Besten du erkundigst dich auch noch, wer uns mithelfen könnte. Ich wende mich an den Scavenger",
    sagte Howard und meinte damit natürlich Jäger.
    Er fand ihn auch schnell am Bauplatz, der Russe war niemand den man leicht übersehen oder verwechseln konnte.

    "Jäger, wir sind gerade das Lager etwas besser zu schützen."
    Er zeigte ihm seine Pläne. "Ich hab mit Vincent gesprochen. Er meint wir sollten uns auf die Westseite fokussieren, wobei natürlich auch im Süden etwas stehen sollte. Sondern laufen sie ja grad daran vorbei. Im Norden geht das Spielfeld ja nicht weiter.", kam er einer Frage von Jäger zuvor.

    Geändert von Mivey (22.09.2015 um 08:23 Uhr)

  6. #6
    Okay, offensichtlich war bisher alles gelaufen wie geschmiert, wo kam also dieses ganze Blut plötzlich her? Evi war gar nicht aufgefallen, dass sie ihr Erstaunen vielleicht etwas zu laut bekundet hatte.
    Lancaster sah eigentlich nicht so aus, als wäre er in Gefahr, es waren sogar alle Blicke wie gebannt auf ihn gerichtet, und zwar auf keine unangenehme Art und Weise. Vielleicht hatte er erst durch einen Kampf beweisen müssen, dass er den Vultures würdig war? Aber wann? In der Halle vielleicht? Aber wofür war dann die Schlammgrube?

    "Ihr kennt die Flameriders?! Lasst mich euch sagen, auch wir die Hope'Ari kennen Sie. Unsere Feinde umkreisten uns häufig und wir mussten uns oft wehren. Wollt Ihr wissen wie wir sie zuletzt in die Flucht schlugen? Wie Haile Throatseeker Ihren Namen erhielt und uns vor einem Hinterhalt gerettet hat?", polterte Lancaster gerade, und langsam dämmerte es auch Evi, dass er offensichtlich eine große Geschichte zum Besten geben wollte. Das hieß ja wohl, dass der Clan ihn auf irgendeine Art und Weise akzeptiert hatte, oder nicht? Und Léo hatte einen Platz zwischen der offensichtlichen Anführerin und einem bärtigen Mann, der auch wichtig wirkte, gefunden. War hier eine Verbündung im Gange? Aus irgendeinem Grund verspürte Evi bei diesem Gedanken eine positive Aufregung.

    Haile machte trotz Blut im Gesicht immer noch keine Anstalten, auf den Eichenschrank zu klettern und abzuhauen, sondern lauschte Lancasters mitreißenden Worten. Logisch, er erzählte ja auch von ihr.
    Die Stumme trank das Blut Ihres Feindes. Throatseeker war geboren!"
    Und nun deutete Lancaster plötzlich auf Haile, was Evi vor Schreck vom Schrank rutschen ließ - zum Glück außerhalb des Lagers. Wäre vermutlich auch nicht so gut gekommen, wenn alle Augen auf Creep gerichtet gewesen wäre, während jemand hinter ihr gerade ganz offensichtlich über die Palisade kletterte, egal in welche Richtung.

    Die Taucherin versuchte erst einmal ihre Gedanken zu ordnen. Sie wollte nicht zurück zur Baustelle, während die anderen noch hier waren, sondern wissen, was hier vor sich ging.
    Also beschloss sie, es einfach einmal drauf ankommen zu lassen. Es war nicht schwer, in einiger Entfernung den ausgetretenen Pfad, der zum Lager der Vultures führte, zu finden. Sie folgte dem Weg bis zu der Hängebrücke und schritt arglos auf den Wachtposten zu. Da viele Vultures anscheinend immer noch Lancaster lauschten, oder was auch immer in der Zwischenzeit geschehen war, richteten sich nur eine Hand voll Gewehrläufe auf sie. Na hoffentlich klappt das.

    "Ich bin..." Was hatte Lancaster gesagt?" "Ich bin eine Hoppari." War das überhaupt der Name gewesen?
    "Ich gehöre zum, äh, großen Lancaster." Hoffentlich hatte er überhaupt erzählt, dass er der Anführer war.
    "Ich bin eine seiner Kriegerinnen. Oh, und ich bin natürlich unbewaffnet." Zumindest das mit der Kriegerin würden sie ihr abnehmen, bei all dem Schlamm, der wieder einmal ihren Körper zierte.
    Einer der Wachen flüsterte der anderen etwas zu, und diese verschwand. Es dauerte eine Weile, bis sie wieder kam, aber Evi nutzte die Zeit, um sich die Vertreter des Clans hier genauer anzusehen. Sie hatte vor allem auf Iosifs Oberarm schon einige Tätowierungen gesehen, aber die waren ausgeblichen und längst nicht so prunkvoll gewesen. Damals hatte die Taucherin daran nicht wirklich Gefallen gefunden, aber die Vultures hatten verschiedene Symbole und Zeichen geschickt in ihr Erscheinungsbild eingearbeitet, und waren damit zu menschlichen Kunstwerken geworden.

    Die Wache kam schließlich zurück und nickte Evi zu. Diese grinste erleichtert und verneigte sich leicht, woraufhin sie ins Lager geführt wurde. "Welche Prüfung wirst du machen?", fragte der junge Mann, der unterschiedlich lange Dreadlocks hatte und eine Art Nagel in seinem Ohr.
    "Oh, äh. Mal sehen."
    Waswaswas? Prüfung?
    Mit einem leicht nervösen Flattern im Magen, sah Evi nun endlich die anderen, ohne heimlich im Lager zu sein. Und am besten erklärte ihr irgendjemand schnell, was hier vor sich ging und von welcher Prüfung der Kerl vorhin gesprochen hatte.

    Geändert von Lynx (22.09.2015 um 09:30 Uhr)

  7. #7
    "Scheiße, was ist hier los?" Wieder fiel ihr nichts Besseres ein als zu fluchen. Doch fast übermannte sie ein schlechtes Gewissen. Oder mehr eine schlechte Vorahnung. "Ich weiß. Das sagt man in der Kirche nicht", fügte sie an, um sich wenigstens einsichtig zu geben.

    Eryn schloss zu Will auf. "Sind sie... tot-tot, oder untot-tot?", fragte sie, nun leiser. Das Gemäuer der Kirche hatte die dumme Angewohnheit, Gesagtes zu reflektieren, hallen zu lassen. "Sie sind tot!", antwortete er, nachdem er noch mal in Richtung eines der Toten gesehen hatte. Sie nickte. Zumindest von den Gläubigen war keine Gefahr mehr zu erwarten.

    "Wollen wir gucken, was wir finden?", schlug die Barfrau vor und ließ den Blick durch die Kapelle schweifen. Dem Arzt schien diese Idee nicht sonderlich zu gefallen. "Die... haben was von einem Priester gesagt. Und, dass er bald zurückkommt!" "Gerade deswegen sollten wir uns beeilen und hier nicht... stehen bleiben." Wieder sah sich der Arzt um, wohl abwägend, wie man das Vorhaben seiner Begleitung am Besten umsetzen konnte. Auch sie tat es. Beide blickten durch die Reihen der Zombies, sahen die eingefallenen, doch sauberen, zum Beten gezwungenen Gestalten an.

    "Ich hab's!", sagte Eryn etwas zu laut, was den Engländer kurz die Arme heben ließ, ihr Achtsamkeit gebietend. "Sorry. Ich... ich denke, ich untersuche die Kirche hier. Den Altar, die Sitzreihen, alles. Vielleicht haben wir ja Glück, und niemand kommt." Noch schien sie Will nicht überzeugt zu haben. "Wenn doch, sitzt du hier... bei den Toten, tust so als wärst du einer von ihnen, fällst nicht auf. Wenn... dann doch irgendwas passieren sollte - naja, dann ist wenigstens einer von uns unentdeckt... ich würde mich jedenfalls freuen, wenn du dann eingreifen würdest, falls der komische... Priester vor hat, mich zu einem Mitglied seiner Gemeinde zu machen... okay?"

    Sie schien einen Nerv zu treffen, der Doc willigte ein. "Aber nicht einfach so!", gab er zu bedenken. "Ich sollte zumindest... halbwegs aussehen, wie einer von ihnen." "Du willst dich schon wieder ausziehen?" Sie seufzte kurz, doch er hatte ja einen Punkt. Mehr als nur angewidert half sie ihm dabei, einen der Toten oberflächlich zu entkleiden und diesen schließlich unter einer der Bänke zu verstecken. Will nahm die Kleider und zog sie selbst drüber, setzte sich an die Stelle, an der zuvor der Betende gesessen hatte; am Rand der zweiten Reihe auf der rechten Seite der Kirche.

    Während er sich also größte Mühe gab, auszusehen wie tot und dem unterworfen, was man hier auch immer anbetete, durchsuchte Eryn die Kirche. Sie suchte im Bereich des Altars nach Wertvollem und Interessantem. Auch nach etwas, das aufklären würde, was es mit diesem zweifelhaft heilvollen Ort auf sich hatte. Sie sah nach weiteren Gängen. Nach Türen, die womöglich in einen anderen Raum führen würden. Auch besah sie sich die linke Reihe der aufgestellten Sitzbänke, um zu ergründen, warum hier niemand saß. Und bei allem gab sie sich Mühe, nicht zu viel Zeit verstreichen zu lassen.


    Geändert von BIT (23.09.2015 um 19:56 Uhr) Grund: Sig aus! ~ BIT

  8. #8
    Probe Lancaster: Unterhalter: Bestanden! (erleichtert!)

    Die Menge johlte und schrie, als Haile wie aus dem Nichts gezaubert, plötzlich mit einem akrobatischen Sprung in ihrer Mitte erschien und damit der Geschichte von Lancaster nicht nur die nötige dramatische Wirkung verlieh, sondern auch jedes einzelne Wort dessen unterstrich, zu was dieser Satansbraten von Kultistenmädchen in der Lage war.

    Pray schmunzelte und versuchte es zu verbergen, Voodoo hingegen legte den Kopf in den Nacken und lachte lauthals, um dann danach wie ein Wolf zu heulen. Ähnlich erging es den Kriegern, die Lancaster und Haile nun laut feierten. Das schienen die Geschichten und Auftritte zu sein, die sie liebten, was sie verehrten und es war gerade den Halbstarken und den noch jungen Kriegern und Kriegerinnen mit wenig Hautzeichnungen anzusehen, dass sie bewundernd wie neidvoll in Richtung Haile blickten und sich sichtlich wünschten, der Anführer der Hope'Ari würde auch eines Tages dergestalt über sie zu erzählen wissen.

    Nur Seeker stand da, schweigsam und vollkommen humorlos, ein Eisberg in einem Flammenmeer an Begeisterung, Adrenalin und gegenseitigem Aufpeitschen. Die Arme verschränkt, ging sie um die mittlerweile im Jubel aufgesprungene Menschentraube um Lancaster und Haile herum und direkt auf einen Krieger zu, der mit einem uralt wirkenden, verrosteten Jagdgewehr da stand und ekstatisch jubelnd beide Fäuste in Richtung Haile schwang und dessen Rücken mit einigen Kronkorken "geschmückt" schien, die er mit so etwas wie Klammern unter der Haut befestigt hatte..
    Ohne mit der Wimper zu zucken, trat sie ihm die Beine weg, so dass das Gewehr in hohem Bogen davon flog und er so schmerzhaft auf dme Rücken landete, dass ihm die Luft wegblieb. Sofort hatte sich die Kriegerin auf seine Brust gesetzt und ihr Knie auf seinen Hals gelegt, ihr Blick war hart, doch ihr Lächeln spöttisch, als der Krieger der Vulture sich halbherzig zu befreien versuchte.
    Doch offensichtlich war das Lachen und der Spott der Anderen die größere Demütigung, denn schließlich blieb er mit vor Wut hochrotem Gesicht still liegen, wie ein Welpe, der sich dem Alphatier unterwarf und Seeker stand mit einer geschickten Bewegung des sportlichen Leibes wieder auf.

    Mittlerweile waren alle Augen auf sie gerichtet, als sie die Waffe hoch hob und in Richtung Haile auf den Boden warf.
    Ihr Blick war voller Respekt und Anerkennung, als sie sagte: "Du hast einen der besten Wachen der Vulture wie ein Küken aussehen lassen, Throatseeker. Die Waffe gehört dir, du hast sie dir mehr als verdient."

    Geschlagen blieb der Mann liegen und griff sich schluckend immer wieder an den Hals, während die Menge wieder zu jubeln begann...

    Lancasters Geschichte und Hailes Auftreten haben die Wachen der Vulture vorgeführt und ihre Wildheit ausreichend bewiesen: Gunst +1


    ---

    Vincent hatte nach kurzer Zeit einen Bereich geschaffen, der sich perfekt als Scharfschützennest eignen würde. Von hier aus würde es ein leichtes sein, die Stellung zu verteidigen, vor allem wenn der Feind aus Richtung Westen kommen sollte.

    Mittlerer Verteidigungsbonus ist nun aktiv.

    ---

    Evi stand da wie vom Donner gerührt, als sie die Situation sah. Jubelnde Krieger der Vulture, ein Mann am Boden, eine hochgewachsene blonde Frau, die Haile und Lancaster gerade ein altes Jagdgewehr vor die Füße warf.
    Und dann sah die Taucherin wie Seeker danach durch die Menge schritt und an Haile vorbeiging, ihr ein Nicken schenkend, dann Lancaster eine Hand auf die Schulter legte, an ihm ebenfalls vorbeischritt und mit ihren Fingernägeln im Vorwärtsschwung der Bewegung seine Brust entlangkratzte.

    "Es ist doch seltsam...", meinte sie dann mit deutlich unverhohlenem Misstrauen in der Stimme, "...dass der Clan Hope'Ari die Gebräuche so gut kennt."
    Sie stand mittlerweile hinter Lancaster, der beschlossen hatte, ruhig da zu sehen. während seine Gedanken fieberhaft rasten.
    "Ein Clan, der die Auserwählten von Vogel und gefiederte Schlange so einfach überwindet und Wut in jedes Herz zu beschwören weiß. Ein Clan, so stark, dass jeder ihn zum Verbündeten haben will."
    Ihre Hand lag noch immer teilweise auf Lancasters Schulter, dann spürte der alte Mann wieder Fingernägel in seinem Nacken und spürte, dass sie sich umgedreht hatte und ihr Kopf sich neben seinem Ohr befinden musste.
    "Welch Irrung des Schicksals, dass wir bisher noch nie von ihnen gehört haben...", sie genoss es sichtlich, ihn so zu attackieren.

    Lancasters Gedanken waren in Aufruhr! "Waren sie zu weit gegangen? Hatten sie übertrieben?" Doch er sah nichts anderes als Zustimmung und Nicken.
    Also beschloss er alles auf eine Karte zu setzen. Er drehte sich um und nun war er es, der ihr unmittelbar gegenüber stand. Einem Impuls folgend legte er ihr in einer schnellen Bewegung eine Hand auf den entblößten, flachen Bauch und spreizte die Finger, eine Geste, die ihr klarmachen sollte, dass es hätte auch ein Messer sein können, ähnlich fühlte er leichte Vibrieren ihrer Haut als sie schneller atmete, sich jedoch noch schneller wieder fing und sagte dann, über ihre Schulter hinweg, sie nicht anblickend: "Das war noch längst nicht alles, ihr Krieger der Vulture. Wenn wir Stärke zeigen und unsere Besten schicken, dann nur, um Clan Hope'Ari und die Vulture gleichermaßen zu ehren."
    Dann blickte er Evi an, die wie versteinert innehielt in der Bewegung. Er rief triumphierend aus:
    "SEHT! Die Ringerin der ALLIGATOREN!"
    Alle Köpfe wandten sich ihr zu, sie war noch in der Bewegung erstarrt.
    Ein Mann, Leo und der Geschichtenerzähler kannten ihn ja schon als Voodoo, kam auf die Taucherin zu und breitete die Arme in einer Geste des Willkommens aus.
    "Die Prüfung des Blutes, Kriegerin der Hope'Ari!
    Als die Welt noch von den Königen in weißen Roben beherrscht wurde und Diese ihren Krieg mit der Natur kämpften, versuchten sie, Flüsse zu zwingen, nach ihren Wünschen zu fließen. Sie sperrten Tier und Mensch gleichermaßen ein. Und sie sandten uns den Biss! Wer der gefiederten Schlange folgt, der lässt der Natur ihren Lauf wie einem gutem Freund. DOCH Freunde messen einander. Freunde spielen. Nur Freunde locken ein Biest durch Spott hervor, das uns Dinge tun lässt, von denen ein Küken und selbst ein Vogel bisher nur zu träumen wagte.
    Die Prüfung des Blutes - das Spiel mit dem Alligator. Niedergerungen und mit befleckten Händen, die Trophäe über den Kopf schwenkend. Eine Prüfung, die Stärke und Mut erfordert."

    Er schloß den Mund Evi blickte in staunende und abwartende Gesichter...

    ---

    Will musste sich fürchterlich beherrschen, nicht zu niesen oder sich gegen das allgegenwärtige Jucken zu wehren. Die Kleidung, die er trug, gehörte einem Toten, wurde vor wenigen Augenblicken noch an einer Leiche getragen, das und ähnliche morbide Tatsachen schrie sein Unterbewusstsein ihm zu und fast hätte er es mit einem Ruck vom Leibe gerissen, doch er beherrschte sich...

    Eryn wirbelte durch die Kirche, sie musste schnell sein und sich beeilen, jeden Moment konnte etwas passieren, was Will und sie gefährden konnte und sie war nicht bereit, ihren anmutigen Leib verunstaltet zu sehen, noch wollte sie modern, wo es noch so viel zu tun gab.
    Sie konnte erkennen, dass die linke Seite der Bänke, obschon sie leer waren, regelmäßig besucht wurden, denn einige Plätze an den Bänden waren frei von jeder Form von Staub und Spinnweben. Und sie erkannte abgegriffene Bibeln, die so vergilbt waren, dass sie fast auseinanderfielen, jedoch auch häufige Gebrauchsspuren zeigten, als wären sie vielfach gefaltet und aufgeschlagen worden.

    Sie warf Will, der eindeutig litt, mitleidige Blicke zu und wetzte in den nächsten Raum, einen staubigen und spinnwebenverhangenen Wohnraum, dem sich eine kleine Küche und ein Bad in ebenso schlechtem Zustand anschloss. Hier würde oder hatte der Priester gelebt und gewohnt, zumindest vor dem großen Zehren, denn Eryn konnte sich nicht vorstellen, dass Jemand in dem ungemachten staubigen Bett schlafen würde oder dass die verschimmelten und angefaulten Tassen hier seit langem benutzt worden waren.

    Der junge Arzt war drauf und dran, diese Maskerade zu beenden und wollte sich schon die Kopfbedeckung vom Kopf reißen, als plötzlich hinter ihm die Tür knarrend aufschwang. Sein Herzschlag stockte für einen Moment. Er hörte schwere Schritte hinter sich und sah dann einen schwarzen, bulligen Schatten aus den Augenwinkeln an sich vorbei gehen. Er nahm all seine Kraft und all seinen Mut zusammen, sich nicht zu bewegen...

    Probe Will: Konstitution: Bestanden!

    ...als die Gestalt sich herumdrehte und er einen in schwarze Roben gekleideten Schemen erkannte, der eine Maske trug. Weißlich schimmerte das Feisch des Halses zwischen Maske und Robe hervor, auf dem Kopf trug er einen Hut, fleckig und mit Schimmelresten, von der Form her wie ein Hut der Amish.
    Zwei sacht udn träge dahinhängende Fäden von Speichel oder Schleim troffen unter der Maske hervor, es war kein Atmen zu hören, kein Heben und Senken des Brustkorbs. Und dann begann die Gestalt die Arme zu heben und leise zu summen. Es klang wie ein sakraler Gesang... und als er leise fiepsend, wie von stark in Mitleidenschaft gezogenen Stimmbändern, Worte in Latein hörte, wurde ihm klar, dass diese Kreatur, der Kultist, gerade eine Messe las für die Toten.

    Eryn hatte davon nichts mitbekommen, obschon sie nur eine geschlossene Tür voneinander trennte, denn sie hatte etwas gefunden!

    Probe Eryn: Ermittler über Gruppe: Gelungen!

    Der Schrank war das einzige Objekt, welches nicht staubig war und auch der Staub, der zum Schrank hin und wegführte, war hier deutlich weniger hoch.
    Und sie sah frische Gebrauchsspuren am Schrank, hell abgeplatztes Holz,also öffnete sie ihn und sah eine Reihe muffig riechender Priestergewänder.
    Ihr war klar, dass dies nicht alles sein konnte und schon bald hatte sie erkannt, wie man den Boden des Schrankes zur Seite klappen konnte. Und sie starrte in die vollkommene Finsternis eines gegrabenen Geheimganges...

    Geändert von Daen vom Clan (22.09.2015 um 11:20 Uhr)

  9. #9
    Frank wollte gerade beginnen nocheinmal nachzufragen und wunderte sich warum sich alle so sehr zierten mit ihm zu Sabal zu kommen. Dort würde es wahrscheinlich nicht viel Gefährlicher sein als bei den Vultures. Ein Mienenfeld, natürlich, jedoch überlebbar wenn man wusste wie man seine Schritte zu setzen hatte, auch wenn sie hier sicherlich ein gänzlich anderes Verhalten an den Tag legen mussten als Lancester und co. bei den Plünderern. Er hoffte das sie dort einiges erreichen würden. Mit etwas glück konnte man mit ihnen vielleicht ein freundliches Verhältnis an den Tag legen. Er befürchtete allerdings das die Vultures und Sabal verfeindet sein würden. Wenn man Sabal und seine Leute auch nur entfernt zu den Siedlern rechnen konnte, dann unterschieden sich die Lebensstile und Ansichten von Sabals Leuten und den Vultures so massiv, das es auf so engem Raum zwangsläufig zu reibereien kommen musste. Eventuell also würden sie sich auf eine Seite schlagen müssen. Um das jedoch sehen zu können, würden sie ersteinmal mit Sabal und Leuten reden müssen.
    Ich wäre dabei Frank. meldete sich schließlich Lisa mit einem Lächeln. Lisa kannte er und er hatte in Shengs Hope auch immer ein paar Worte gewechselt. Sie war der Typ Mensch der freundlich war und mit fast jedem klar kam. Er kannte sie nicht wirklich persönlich tiefgehend aber gut genug um zu wissen, das sie ihm eine große Hilfe sein würde.
    Sehr schön, ich denke dann können wir beide Aufbrechen. erwiederte Frank, erfreut über seine Begleitung. Zusammen konnten sie ein breites Spektrum an Fähigkeiten abdecken auch wenn er hoffte, das sie seine Kampffertigkeiten nicht brauchen würden. Er wusste zumindest, das Lisa, wenn sie wollte, auch recht gut mit Männern umgehen konnte. Eine Fähigkeit, die ihnen eventuell nützen konnte. Ihre Sprachgewandheit die Doc Strider in nichts nachstand, würde in jedem Fall nützlich sein.
    Als sie sich auf den Weg machten schaute Frank nachdenklich auf Sabals 'Festung'.Ich bin ja mal gespannt was uns dort genau erwartet. Sabal ist ein Verbrecherboss von dem ich auch vor dem großen Zehren im Rahmen meiner Arbeit als Polizist einmal gehört habe auch wenn ich keine Details weiß. Mal sehen wie sehr sich das auf seine Gruppe hier überträgt im Sinne seines Führungsstils. überlegte Frank laut.
    Wenn wir den richtigen Ton treffen wird alles gut gehen denke ich. Er kann nicht viel schlimmer als die Plünderer bei uns in Shengs Hope sein. erwiederte Lisa. Während sie sich so unterhielten, passten sie auf nicht mehr über dieses Thema zu reden, sobald sie in Hörweite von Sabals wachen kamen.

    Aufgabe Alpha:
    Lisa: Sprachgewandheit+Terrain Siedler+Gebräuche Siedler
    Frank: Schulbildung+Terrain Siedler

    Geändert von wusch (22.09.2015 um 10:24 Uhr)

  10. #10
    Frank und Lisa hatten durch die Berichte der anderen mittlerweile einen guten Überblick, wohin sie gehen mussten.
    Da sie offensichtlich planten, das Gespräch zu suchen, hielten sie sich auf den Wegen Richtung Süden, die zum Unterschlupf von Sabal führen sollten.
    Als sie jedoch dort angekommen waren, hielt der Begriff „Unterschlupf“ nicht mal ansatzweise der Überprüfung stand, denn sie blickten auf eine hohe Mauer, Wachtürme und eine Brücke aus Holz, die stabil aussah und in bestem Zustand war. Eine Tatsache, die in diesen Zeiten alles andere als gewöhnlich war.

    Kaum dass Lisa und Frank in Sichtweite der Wachtürme gekommen waren, spürte zumindest der Polizist das unangenehme Kribbeln, wenn man instinktiv wusste, dass der Lauf eines Gewehres auf einen gerichtet war. Lisa blieb plötzlich stehen und blickte direkt auf Franks Brust, er folgte dem Blick und sah einen kreisrunder Laserpunkt tanzen, ebenso wie auf der Stirn von Lisa, wie ihm nun auffiel.

    Er schluckte schwer und hoffte, dass Lisa mit der Situation umzugehen wusste, solche Waffen waren heutzutage nicht mehr zu bekommen, doch Lisa blieb ruhig und abgeklärt, eine wahre Überlebendes des großen Zehrens. Was sie an Waffen hatten, hielten sie dann vorsichtig hoch, als das Tor hinter der Brücke sich öffnete und ein junger Latino, von Kopf bis Fuß in Aufruhrbekämpfungsausrüstung der amerikanischen Polizei angetan, auf sie zugesprintet kam. Sein Englisch war nicht perfekt, aber es war deutlich zu verstehen, dass er die Beiden aufforderte, ihre Waffen allen zu lassen und sich die Arme auf den Rücken fesseln zu lassen, offensichtlich als Sicherheitsmaßnahme, denn er versuchte es mit beschwichtigender, ruhiger Stimme.

    Lisa und Frank gingen im Kopf ihre Optionen durch:
    a.) Kämpfen: Kampftalent (erschwert durch die schwierige Situation)
    b.) Flucht: Parcour ODER Konstitution ODER Kampftaucher
    c.) Verhandlung: Soziales Talent
    d.) Es einfach geschehen lassen und Sabal soweit vertrauen

    Geändert von Daen vom Clan (22.09.2015 um 11:36 Uhr)

  11. #11
    Eryn warf einen Blick zurück zur Tür, aus deren Richtung sie gekommen war. Will saß vermutlich noch immer da und wartete angewidert und seine gesamte Selbstbeherrschung aufbringen müssend auf ihre Rückkehr. Doch ihre Entdeckung - der Geheimgang - war zu vielversprechend, um nicht wenigstens mal ansatzweise zu untersuchen, wo er hinführte.

    Vorerst begab sie sich zurück zur großen Halle und stoppte gerade ab, als sie noch rechtzeitig die Geräusche wahrnahm, die nur von einem Lebewesen hatten kommen können. Es war gruselig. Und so war auch der Anblick, den die Barfrau erhaschte, als sie die Tür etwas aufschob und in Richtung des Altars linste. Der Priester trug eine Maske, die es in Sachen Schauerlichkeit gut mit der von Doc Strider hätte aufnehmen können. Doch noch furchterregender war die Tatsache, dass er diesen Toten eine Messe las.

    Die 25-Jährige sah und spürte den ängstlichen Blick vom jungen Doc, der seinen Kopf beim vorgegebenen Beten leicht zur Seite gelegt hatte und sie ansah. Man konnte erkennen, dass er schon längst über den Punkt hinaus war, an dem dieses kuriose Versteckspiel ihn noch kalt ließ; wenn es diesen Punkt überhaupt gegeben hatte. Er zitterte fast etwas, meinte Eryn zu erkennen - doch dann verstummte der Geistliche. Ein Moment der nahezu greifbaren Spannung entstand, doch dann entfernte er sich - glücklicherweise nicht in Richtung des Geheimganges, den sie gerade entdeckt hatte. Er verschwand in Richtung der großen Flügeltür. Ein letztes Anhalten des eigenen Atems wurde von Will abverlangt, doch als der Eingang dann mit einem leichten Knarren wieder zufiel, sprang er sofort auf. Er konnte gar nicht schnell genug aus der Kleidung des Toten kommen.

    Ruhig, wenngleich zügig lief die Bardame zum Mediziner und begutachtete seine nicht wirklich abklingende Nervosität mit so etwas wie Stolz. "Du hast das toll gemacht!", sagte sie. Und um nicht zu klingen wie eine Mutter, die ihr Kind für die ersten Schritte ohne Hinfallen lobte, fügte sie hinzu: "Ernsthaft. Das war... beeindruckend. Ich hätte die Tarnung an deiner Stelle maximal aufrecht halten können, indem ich ohnmächtig geworden wäre, oder so." Während er sich den schreckhaften Ausdruck nur langsam aus dem Gesicht wischte und gar nicht schnell genug aus dem Totendress heraus kommen konnte, klärte sie ihn schon über ihren Fund auf: "Im Nebenraum ist ein Geheimgang, unter einer Luke im Schrank." Für einen kurzen Moment fühlte sie sich an etwas erinnert, dass sie kaum noch zusammensetzen konnte. Ihr Bruder. Der alte Fernseher. Ein Kleiderschrank. Schnee. Ein sprechender Löwe. "Ich wollte nicht gehen, bevor ich nicht nach dir geguckt habe." Ein Moment des Altruismus? So etwas war bei der Barfrau selten genug geworden. "Aber jetzt, wo der... Kerl weg ist, sollten wir mal schauen."

    Will nickte. Langsam trat wieder Farbe in sein blass gewordenes Gesicht. Nach dem Schauspiel eben musste ihm das Erkunden eines Geheimganges wie ein lächerliches Kinderspiel vorkommen. Er folgte Eryn in Richtung des Wohnraumes, der lange keiner mehr gewesen ist und ließ sich von ihr den besagten Zugang im Schrank zeigen.

    "Ich geh vor!", sagte er kurz entschlossen, wohl von spontanem Mut beseelt, was die junge Frau grinsen ließ. "Dein Vater müsste ein Idiot sein, wenn er nicht stolz auf dich wäre."

    Und so trat Will, gefolgt von Eryn, in den Geheimgang.

  12. #12


    Will war vorausgegangen und in der alles verschluckenden, absoluten Dunkelheit verschwunden. Wären seine scharenden Schritte nicht zu hören gewesen, Eryn wäre überzeugt, dass etwas Böses ihn verschluckt hätte…
    Der junge Arzt spürte Stufen unter seinen Fußen, feste Stufen einer stabilen Treppe aus Holz, nachdem er die Engstelle am Schrank überwunden hatte.
    In der absoluten Dunkelheit, die auch noch erschwert wurde, da Eryn Körper das wenige Licht, das von der Schranköffnung kam, stolperte er fast, als er schließlich am Fuß der Treppe angekommen war und plötzlich auf weichem Sand stand, der seine Schritte abfederte. So im Vorwärtstaumel begriffen taumelte er zwei Schritte nach vorne und spürte plötzlich eine kalte, feuchte, geisterhafte Hand durch sein Gesicht streifen, ihn berühren, es wirkte, als würde sich die geisterhafte Erscheinung um seinen Hals schlingen und danach trachten, ihn zu erwürgen.
    Panisch griff er danach und es gelang ihm, das unbekannte, das gruselige Objekt zu ergreifen.

    Und plötzlich hörte er ein leises Surren. Es klang, als würde in der Erde ein schlafender Gigant sich langsam erheben.
    Will blinzelte, als neben ihm unvermittelt eine alte Bergarbeiterlampe ansprang, er hatte fast vermutet, in das Gesicht eines untotes Bergmannes zu blicken, doch es war nur eine Glühbirne, die an der Wand angebracht, Licht spendete. Begleitet von weiteren Birnen, die flackernd ansprangen.

    „Genial, du hast den Lichtschalter gefunden.“, sagte Eryn anerkennend, während Will sich mit zittrigen Fingern die Brille zurecht rückte und sich von der langen Schnur befreite, die von der Decke hing um das Licht anzuschalten und welche sich unversehens einmal um seinen Hals gewickelt hatte.

    Direkt vor sich sahen sie den dunklen Gang Richtung Südosten weitergehen. Er wirkte gegraben von Menschenhand und recht fachmännisch mit Holzbalken abgestützt.
    Er war so hoch, dass man problemlos darin aufrecht gehen und stehen konnte, doch das Licht ging nicht weiter als ein paar Meter in den Gang hinein – und vielleicht wäre ein verfrühtes Vorstürmen auch falsch, denn Will wies Eryn auf zahlreiche Schuhabdrücke hin, unverkennbare Abdrücke. Wie von teuren Schuhen und Schuhen mit hohen Absätzen. Die Spuren zeigten dabei in beide Richtungen…

    Was nicht im Dunkeln lag und verborgen wurde, war ein großer Raum zu ihrer Rechten, abzweigend vom Gang Richtung Südosten.
    Auch er war hell erleuchtet und die Beiden konnten erkennen, dass in der Mitte ein edel Tisch sich befand. Dieser war rot von eingetrocknetem Blut, welches man verzweifelt wegzuputzen versucht hatte.
    Direkt neben dem Tisch stand ein kleiner Wagen, wie man ihn aus Werkstätten kannte. Doch anstatt Werkzeug befanden sich darin Utensilien zum Reparieren von Kleidern. Unzählige Nadeln und Fadenrollen, dazu eine ansehnliche Mischung aus Make-Up und sogar uralte Flakons mit Parfum. Dazu Rasierer und Rasierschaum, Scheren, Nagelknipser…
    Eryn wusste, dass sie hier im Grunde in Sachen Körperpflege einen kleinen Schatz aufgetan hatte, so viele Utensilien und Hilfsmittel zur Hygiene fanden sich in der neuen Welt selten an einem Ort.

    Der Arzt hatte zeitglich mehrere Ständer mit Kleidung gefunden, allesamt einstmals teuer, Kleidung, die man anziehen würde, um festlich essen zu gehen, beispielsweise. Kleidung, wie die Toten sie oben in der Kirche getragen hatten.
    Neben der Kleidung war ein Brett an der Wand angebracht, auf dem eine Sammlung seltsam duftender Papierbäume lag, deren Geruch fast nicht mehr wahrzunehmen war.

    Daneben in einem edlen Holzrahmen fand sich ein Bild, das Sichtglas vor mit Staub bedeckt und wurde von Eryn vorsichtig freigepustet. Ein Bild war darin, die Qualität war schlecht, sie kannte die alte Welt zu wenig, um Genaueres darüber sagen zu können. Doch sie erkannte den Inhalt: Eine große Familie, Kinder und Alte, Männer und Frauen mit einer oftmals gewissen Ähnlichkeit. Sie alle trugen edle Kleidung, viel Schmuck, Frisuren und Bärte waren akkurat gestutzt. Darüber ein Banner, die Schrift gerade noch so zu entziffern… "Domingo de Resurrección 2013"

    Die linke Seite der Wand war gesäumt mit Fässern. Die meisten davon waren leer, der Geruch verflogen und eines war offensichtlich verschwunden und wurde entfernt, wenn man die Spuren im Sand richtig deutete. Eines der Fässer war halb gefüllt, der Aufdruck darauf war mit Mühe als „Formalin“ zu entziffern.
    (sollte der Vorrat an Make-Up und Hygieneartikeln mitgenommen werden, ließe sich entweder der Trait Verführer oder Handel generieren oder aber ein vorhandener, gleicher, Trait um 10% aufwerten.)

    Geändert von Daen vom Clan (22.09.2015 um 12:26 Uhr)

  13. #13
    "SEHT! Die Ringerin der ALLIGATOREN!" Evi blickte erschrocken durch die Runde. Jap, Lancaster hatte eindeutig sie damit gemeint.
    "Die Prüfung des Blutes, Kriegerin der Hope'Ari! Der Mann mit dem Bart lächelte ihr zu, fast als wäre er stolz, dass sich jemand für die Prüfung entschieden hatte. Prüfung des Blutes... ja, das klang ja schon richtig erbaulich.
    ...das Spiel mit dem Alligator. Niedergerungen und mit befleckten Händen, die Trophäe über den Kopf schwenkend. Eine Prüfung, die Stärke und Mut erfordert."

    Evi lachte mit einer Mischung aus Erheiterung und Unsicherheit. "Ja, klar. Der Alligator." Damit war doch sicher ihr stärkster Krieger gemeint, der als Schmuck einen...Alligatorenschwanz hinter sich herzog? Während der Mann mit dem Bart immer noch breit grinste, wurde die Taucherin von der Anführerin von oben bis unten mit den Augen abgetastet, als müsste sie erst entscheiden, ob sie der Rothaarigen so etwas zutraute.
    "Hey, ich habe Haie geritten, euer Alligator ist kein Problem.", scherzte Evi, doch es waren nicht nur die abschätzenden oder gespannten Gesichter der Vultures, die sie schließlich verstummen ließen. Es waren vor allem Lancaster und Léos Augen, die ernst auf ihr lagen und ihr deuteten, dass hier keine Witze gemacht wurden. Ein Alligator. "Echt jetzt?", entfuhr es Evi, und Lancasters Blick sagte es. Echt jetzt.

    Der Mann, der sich ihr nun auch als Voodoo vorgestellt hatte, begleitete die Taucherin fast feierlich in Richtung Hängebrücke, über die sie das Camp verlassen würde. Erst durch den Hintereingang schnurstracks rein, danach schnell hinaus, auf konventionellem Weg zurück hinein und beim nächsten Zwinkern auch schon wieder raus, um sich mit einem Tier zu prügeln. Naja, immerhin konnte Evi sich nicht über zu wenige Überraschungen an diesem Tag beschweren.
    "Wir wollen sehen, dass Hope'Ari stärker ist als die Natur, sie aber gleichzeitig zu nutzen und zu ergründen weiß.", sagte Voodoo schließlich. "Das heißt, der Kampf ist nur der einfache Teil. Ich muss den Alligator erst einmal finden.", stellte sie für sich selbst fest. "Begleitest du mich oder... wer ist hier der Schiedsrichter?" Sie hielt kurz inne. Meine Güte, war das ein Wort, das sie lange nicht mehr gebraucht hatte. Ihr Vater war immer der "Schiedsrichter" gewesen, wenn seine Männer sich mal wieder mit Armdrücken die Zeit vertrieben hatten. Ihr Begleiter überging den Begriff, oder vielleicht wusste er auch wirklich nicht, was sie damit sagen wollte, und antwortete nur: "Zwei von uns werden dich begleiten, um wie der Vogel zu beobachten, und am Ende von dir zu singen."

    Es stellte sich heraus, dass Voodoo und die Wache von vorhin, der Typ mit dem Nagel im Ohr, sie in den Sumpf begleiten würden. Letzterer hatte sich offenbar freiwillig gemeldet, und irgendwie war es Evi ganz recht, weil er nett wirkte. Auf jeden Fall beruhigender als der stolze Vulture-Mann.
    Durch diverse Streifzüge durch Sumpfgebiete, die Evi früher öfter unternommen hatte, wusste sie zumindest einige grundlegende Dinge über die Verhaltensweisen von Alligatoren. Nur hatte sie bisher gewusst wie man sie vermeiden, und nicht wie man sie finden und niederringen konnte.
    An warmen Tagen sonnten sich die Tiere oft an Ufern ihres feuchten Lebensraumes, aber heute war das Wetter vermutlich zu heiß dafür. Und die Paarungszeit dürfte auch so ziemlich vorbei sein, bei der zumindest die Männchen oft seltsame Laute und einen ziemlichen Radau machten, um die Konkurrenz abzuschrecken. Die Suche hätte also durchaus leichter sein können.
    Während die drei durch immer matschigere Erde stapften, hockte sich die Taucherin manchmal hin, um den Schlamm zu berühren und bedeutsame Blicke in eine Richtung zu werfen. Das war zu absolut nichts gut, aber es sah vielleicht so aus, als hätte sie total Ahnung von dem, was sie hier tat.

    Nach einer Weile, als Evi eine Stelle im Sumpf gefunden hatte, die einer großen Lache glich und beinahe für einen kleinen See gehalten hätte werden können, hielt Voodoo plötzlich an und grinste. Er hatte es vor der Taucherin gesehen - im schlammigen Gewässer konnte man eine Unebenheit erkennen. Es war der Rücken eines Alligators, und wenn man den feuchten Hügelchen auf der Haut mit dem Blick folgte, konnte man auch den Kopf entdecken. Er war das einzige, das im halbwegs Trockenen lag, im Schatten eines palmenartigen Strauches.
    Das war eigentlich fast zu perfekt um wahr zu sein.
    Ohne ein Wort zu sagen, zog Evi ihr Hemd aus. Sie rieb sich das Gesicht mit Schlamm ein - das schien in letzter Zeit ihr liebstes Hobby geworden zu sein - und versuchte so vorsichtig wie möglich in die Lache zu gelangen, ohne das Tier aufzuschrecken. Der Plan war, so nahe wie möglich heranzuschwimmen, um den Alligator von hinten zu bespringen, und hoffentlich irgendwie so zu fassen zu bekommen, dass man den Kopf fest im Griff hatte. Vielleicht konnte sie ihr nasses Hemd so um den Hals des Tieres wickeln, dass es schneller vorbei war, als gedacht. Das war bei all der Größe, Schnelligkeit und glitschigen Oberfläche des Tieres keine leichte Aufgabe, aber immerhin wusste Evi genau, worauf sie sich einließ. Und was sie tun konnte, um Fehler zu vermeiden.

    [Prüfung des Blutes: Kampftaucher und Terrain:Sumpf, nehme ich mal an^^]

    Geändert von Lynx (22.09.2015 um 13:39 Uhr)

  14. #14
    So große Augen hatte man an ihr sicher selten gesehen. Eryn selbst konnte nicht sagen, wann sie das letzte Mal einen solchen Schatz entdeckt hatte. Natürlich war Schatz in diesem Fall eindeutig ein relativer Begriff, doch sie verfluchte ihren Rucksack fast dafür, nicht größer zu sein. Will beäugte sie zweifelnd. Sicher verstand er nicht, wie sie sich an diesen Waren so ergötzen konnte. Doch er hielt die Barfrau auch nicht davon ab, sich die kleinen, kosmetischen Kostbarkeiten einzupacken, die sie sicher nicht hergeben würde.

    Doch auch der junge Arzt war auf etwas aufmerksam geworden. Er stand vor einem der Fässer und hatte es wohl gerade entziffert, war zumindest in gebeugter Haltung nah davor und schob sich die Brillengläser näher an die Augen. Ein Geistesblitz. "Eryn!" Sie drehte sich um, sah neugierig zu ihm. "Das ist Formalin", ließ er sie wissen. Und noch bevor sie dem Mediziner mitteilen konnte, dass sie den Begriff noch nie gehört hatte, klärte er sie auf. "Henry hat mir davon erzählt. Damit werden Leichen konserviert. Früher war das wohl ganz normal, wenn jemand starb, und heute; Wenn... wenn ein Zombie tot ist... also richtig tot und man ihn nicht verbrennen will, oder so... dann benutzt man das." Eryn nickte. "Interessant", log sie. Warum erzählte er ihr das? "Ich glaube, der Priester hat das benutzt, um die Leichen zu konservieren. Deswegen stinken sie nicht so sehr." "Oh!" Deswegen erzählte er ihr das. "Bleibt die Frage, warum man sowas tut... es sei denn, man ist einfach nur vollkommen irre." Eine Antwort darauf sollten sie für den Moment jedoch nicht finden.

    Einen Moment später hatte Eryn alles beisammen, was ihr Mitnehmenswert erschien - und was sie tragen konnte. Das war allemal ein Vorrat, der mindestens bis zum Ende ihrer Reise anhalten dürfte, wenn sie nicht total verschwenderisch damit umging oder ihr jemand den Fund streitig machen würde. Doch ihr fiel kaum jemand ein, der überhaupt ein ähnliches Interesse daran haben dürfte wie sie. "Wir können", ließ sie Will wissen, der auch nichts Weiteres entdeckt zu haben schien.

    Die beiden machten also kehrt und verließen den Raum, der sich für die 25-Jährige als eine Art Schatzkammer erwiesen hat. Wieder blieben sie vor dem Gang stehen, der in Richtung Südosten führte. Zögernd sah die Barfrau hinein, die wenigen beleuchteten Meter entlang. "Es wäre schon gut zu wissen, wohin es geht, oder?", fragte sie Will, implizierend, dass ihre neugierige Seite das Voranschreiten gerne wagen würde. Doch wie der zweite, ängstlichere, um das eigene Wohl besorgte Teil in ihr, schien auch Will davon nicht begeistert zu sein. "Fordern wir unser Glück nicht noch weiter heraus!", sagte er mit ungewohnter Bestimmtheit und nickte in Richtung des Ganges, aus dem sie ursprünglich kamen. "Wir nehmen die Axt mit und gehen wieder zurück ins Lager. Wenn sich das hier noch jemand angucken will, dann doch jemand der kämpfen kann..."

    Zu viel Sinn und Vernunft steckte in seinen Worten, zu wenig Eigeninitiative in Eryn. So folgte sie dem Arzt zurück zum Kleiderschrank und - vorerst mit vorsichtigen Blicken, doch dann ganz - auch in die gruselige Kapelle. Nachdem die beiden herausgetreten waren und Will die große, improvisierte Axt aufgesammelt hatte, um sie vorerst an sich zu nehmen, kamen der Barfrau die Worte auf dem Bild wieder in den Sinn. "Weißt du, was Domingo de Resurrección heißen könnte?", fragte sie den Mann, der in ihren Augen zu den gebildetsten Gestalten von Sheng's Hope gehörte. Sie sprach es vollkommen falsch aus, war sie zwar schon oft spanisch Sprechenden begegnet, doch hatte sich nichts davon angeeignet. "Irgendwas mit Aufstehen?" Er schien kurz in sich zu gehen.

    Probe Will: Sprachgenie bestanden

    "Ehm... ich glaube, das heißt 'Tag der Wiederauferstehung'. Früher hat man das groß gefeiert. Manche tun das heute noch. Man hat es bei uns auch Ostern genannt. Oder... zumindest ein Teil von Ostern." Ostern. Das hatte sie schon mal gehört. Doch es hat vor dem großen Zehren so viele Feste und Feierlichkeiten geben müssen, dass sie nicht mehr in der Lage war, sie zu unterscheiden. Weihnachten - das kannte sie noch.

    Mit dem neuen Wissen und den überragenden Fundsachen im Gepäck ließ es sich auf den schmerzenden Füßen doch einfacher laufen, wie Eryn fand. Auch wenn es dem schwer tragenden Will dabei sicher nicht ganz so ging. Trotzdem erreichte auch er aber nur wenige Minuten später die Baustelle.


    [OOC: Eryn reißt sich die Hygieneprodukte unter den Nagel und ist ab sofort 20% Mensch und 80% Sexroboter]

  15. #15
    Bevor Evi gehen konnte, spürte sie einen festen Griff an ihrem Arm. Nicht grob, aber bestimmt.
    Voodoo hielt sie zurück und blickte sie an. Grinste sein raubtierhaftes Lächeln und legte beide Hände an ihre Schultern um sie so in Richtung des Alligators zu drehen.
    Sie spürte dann, wie er ohne groß zu fragen ihr ehemals weißes Tanktop auf ihrem Rücken nach oben schob und den Nagel gereicht bekam, den der Vulturekrieger – Evi beschloss, ihn vorläufig Nagelohr zu nennen – sonst immer in seinem Ohrläppchen getragen hatte.
    Sie war irritiert und gespannt, ihr Herz klopfte aufgeregt in ihrer Brust, denn direkt vor ihr, vielleicht 30 Meter lag ein Alligator im Uferschlamm und schien nur auf sie zu warten. Sie verbot sich den Gedanken, was alles würde schiefgehen oder passieren können, sie wollte nicht daran denken was sie tat oder im Begriff war zu tun. Sie hatte eine Aufgabe die ihr Überleben sichern würde in einer Welt, die fremd und anders war. Etwas in ihr begann fast zu denken wie ein Vulture, gestand sie sich ein, als sie scharf die Luft einzog.

    Mehr aus Schreck denn aus Schmerz, denn sie spürte ein Brennen ihren unteren Rücken entlang laufen und ihr wurde klar, dass Voodoo sie gerade mit dem Nagel kratzte – es fühlte sich an wie ein Muster, es war ein sachtes Kratzen, das irgendwie ein Kribbeln und sanftes Brennen hinterließ und dafür sorgte, dass ihr Herz noch schneller schlug. Sie hielt inne, als das Malen des Musters plötzlich aufhörte und kniff die Augen zusammen und saugte Luft durch die zusammengebissenen Zähne an, als Voodoo hinter ihr eine Flüssigkeit in den Mund genommen hatte und diese nun prustend an die Stelle blies, an der ihre Haut leicht gekratzt war.
    DAS nun brannte schlimm und zeitgleich spürte sie eine unglaubliche Hitze in ihrem Gesicht und es war, als würde ihr ganzer Körper prickeln, als würde sie abwechselnd in kaltes und warmes Wasser getaucht.
    Sie spannte sich schlagartig an, als sie spürte, wie ein Stück Holz an ihrer Seite am Bund der Lederhose vorbei geschoben wurde, sie spürte am Oberschenkel, dass es sich um einen angespitzten Pflock handeln musste und erkannte mit raschem Seitenblick die Lederumwicklung.
    „Jetzt ist die gefiederte Schlange bei dir, Hoppari.“, raunte Voodoo hinter ihr und von ihrem unteren Rücken strahlte Wärme in ihren Leib.

    Aber was es auch war, als ihr Körper in Flammen stand, sie hatte nun das Gefühl, jeden Muskel zu spüren und alleine das Brennen schlug schon jeden Zweifler aus ihren Gedanken, als hätte sie keine Zeit mehr, auf skeptische Stimmen der Vernunft zu lauschen.

    Ohne Voodoo eines weiteren Blickes zu würdigen, doch wissend, dass er wieder verklärt grinste, stieg sie nun in das Wasser der Lache und bewegte sich unglaublich behutsam auf das Tier zu.
    Es war offensichtlich, dass der Alligator bereits an der Wasserwellenbewegung spürte, dass sich etwas näherte, doch reagierte das Tier kaum, es schien, als hätte sie jede Scheu verloren vor den Menschen, von denen es im Sumpf auch fast keine mehr gab.

    Probe Evi: Kampftaucher: Bestanden! (erleichtert)

    Dann war sie in perfekter Position…
    a.) Das Tier angreifen und töten: Kampfprobe
    b.) Auf das Tier springen und versuchen, sich darauf zu halten: Parcour ODER Kampftaucher
    c.) Das Tier verscheuchen und zur Flucht treiben: Sprachgenie ODER Unterhalter
    d.) Andere Alternativen, an die ich nicht mal ansatzweise denken würde...

    Misserfolg: Schwere Verletzung

    Geändert von Daen vom Clan (22.09.2015 um 14:42 Uhr)

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