Vincent war überrascht, wie ereignislos ihre Reise bisher verlaufen war. Damals, kurz nach dem Ende der Welt, gab es kaum Tage an denen man sich ausruhen konnte. Selbst die am sicher wirkendsten Verstecke konnten einen noch überraschen, vor allem wenn man nicht jeden Winkel in- und auswendig kannte. So stürzte ihm eines Tages ein Zombie vor die Füße, der sich vor seinem Ableben auf dem Dachboden eines zweistöckigen Gebäudes versteckt zu haben schien. Natürlich war die Luke verschlossen, weswegen sie Vincent erst auffiel, als dass Vieh von oben auf ihn runter stürzte. Musste wohl sein schmackhaftes Fleisch gerochen und sich gegen die Luke gestemmt haben. Zum Glück mit soviel Lärm, dass Vincent gerade noch aus dem Weg springen konnte.
Bevor er weiter in Erinnerungen „schwelgen“ konnte, sah er Haile durch die Gruppe huschen. Wortlos schwang sie sich auf einen Kran der so aussah als könne er jede Sekunde auseinanderfallen und kletterte wie ein Affe in die Höhe. Vincent erwarte jederzeit sie abstürze zu sehen, aber zu seiner Überraschung kam sie ohne größere Probleme auf der Spitze an. Jetzt musste sie nur irgendwie nach unten kommen um ihre Funde mit der Gruppe zu teilen.
Plötzlich hörte Vincent Schreie sich dem Lager nähern. Frank und Howard kamen mit einer wahren Horde Zombies im Schlepptau auf sie zugerannt. „Seid ihr bescheuert? Warum lockt ihr sie direkt zu uns? Hättet ihr nicht wenigstens versuchen können sie abzuschütteln?“ Aber fluchen half ihnen nun auch nicht weiter. Von daher warf Vincent seinen Rucksack zur Seite, schnappte sich ein ein paar Magazine, und stürmte damit auf einen Container am Rande der Baustelle zu. Diesen erklomm er in Windeseile und zückte dann seine Pistole. Von hier oben dürfte es ein Leichtes sein die Zombies niederzumähen. Alleine würde er sie aber niemals daran hindern können ins Lager einzufallen. Hoffentlich machte sich der Rest so bald wie möglich nützlich, sonst wäre ihre Reise schneller vorbei, als ihnen lieb war.
Frank freute sich das der alte Arzt mit ihm kam. Er war zwar kein guter Kämpfer doch er war alles andere als schwächlich, hatte er doch jeden Tag den Fußmarsch gut mitgehalten, auch wenn er Abends müde war, doch dass waren sie wohl alle. Zudem hatte er auch einen scharfen Verstand und da 4 Augen bekanntlich mehr sahen als zwei, sagte Frank. Keinesfalls Howard, schauen wir und mal an, was wir auf der Baustelle so finden können. mit diesen Worten gingen sie dann auch schon los als sie sich vorbereitet hatten. Während sie sich langsam vor wagten, hielt er seine Pistole in der Hand, langsam vorrückend und immer bereit zurückzuweichen oder zu schießen, wenn dies notwendig wäre. Tatsächlich fanden sie die eine oder andere interessante Kleinligkeit, beispielsweise Werkzeuge, die sie nachher mitnehmen könnten, doch bevor sie ihre Rucksäcke beluden, hieß es ersteinmal weiter erkunden. Was er schließlich sah, ließ ihm das Blut in den Adern gefrieren. Man war hier mit militärischen Mitteln gegen Zivilisten vorgegangen.
Er wusste, dass es schlimm gewesen war als das große Zehren begann doch so schlimm das man nichteinmal vor Kindern halt machte? Er hätte es damals mit seinem Auto wahrscheinlich bis zur Mexikanischen Grenze schaffen können, war er doch gerade unterwegs und hatte einen vollen Tank gehabt. Doch es brauchte keinen Meisterdetektiv um sich klarzumachen, das alle von den Katastrophengebieten weg bewegen würden, also vor allem nach Mexiko und das selbiges nicht glücklich sein würde. Also hatte er sich so weit weg von den Großstädten wegbewegt wie es irgend ging, sie waren Todesfallen, das hatte er schnell begriffen, also hatte er sich in die dünner besiedelten Landstriche begeben und überlebt. Irgendwann dann war nach einigen Monaten sein Auto zusammen gebrochen und er hatte Silvia kennen gelernt.
Als er langsam durch die Baustelle schritt, gefror ihm das Blut in den Adern bei dem Gedanken an die Szenen die sich hier abgespielt hatten. Er schauderte innerlich. Bin ich froh mich damals für Westen und nicht für Süden entschieden zu haben. murmelte Frank halblaut.
Plötzlich, als sie gerade das innere der Mauer untersuchen wollten waren sie da. Zombies. es mussten um die 4 Dutzend an der Zahl sein. Verdammt! Sie hätten sie früher bemerken müssen, jetzt war es zu spät!Howard! Lauf! Wir müssen die anderen warnen! rief er dem alten Mann zu und lief loß, jedoch darauf achtend das Howard nicht von den Zombies erwischt wurde. Hier hatte es keinen Sinn gegen sie zu kämpfen, sie waren zu viele und er war der einzige Kämpfer. Howard wäre nur Kanonenfutter. Er versuchte sich abzuschütteln doch entweder blockierte die Baustelle seinen Weg oder Untote die bereits auf sie einströmten.
Als sie schließlich im Lager ankamen, rief ihnen Vinzent als erstes eine Beschwerde zu. Das ging in dem Labyrinth nicht ohne in eine Sckgasse zu laufen oder gefressen zu werden. Erwiederte Frank, als er sich in eine gute Schussposition begab, nicht durch die anderen versperrt, nicht zu weit vorn, nicht zu weit hinten. Der Arm, mit dem er seine Pistole hielt, war absolut ruhig und sein Finger wartete nur darauf den Abzug zu betätigen. Nur über seine Leiche würden sie an Adam oder an die anderen heran kommen.
Frank SCHIEßT auf die Zombies[Aufgabe PANIK!] [+Expertenwissen:Schusswaffen]
Das satte Grün hatte eine befreiende Wirkung auf Jäger. Beim Anblick der dicht bewachsenen Wälder stieg ein beinahe nostalgisches Gefühl in ihm auf. Nur mit Mühe gelang es ihm, das nicht unangenehme Kribbeln in seinem Bauch zum Schweigen zu bringen, denn hier waren sie immer noch auf unbekanntem Terrain. Die Karte gab ihnen zwar einen guten Überblick über die wichtigsten Stationen und während Shengs Briefing wurden die nächsten missionskritischen Ziele festgelegt. Sie waren also nicht ziellos auf die Baustelle gestolpert. Doch herrschte hier auch das Fremde und Unkalkulierte. Auf Bäumen könnten Späher und Schützen postiert sein, das Zielfernrohr bereits auf unsere Köpfe gerichtet. Banditen und Plünderer, die unsere Karawane schon auf dem Weg hierher erspäht hatten und nun auf den günstigsten Moment warten um zuzuschlagen. Und die Zombies? Diese verwesenden Dumpfbacken waren die Spaßbremse auf jeder Party. So einer musste nur nachts leise genug anwackeln und schon bricht das Chaos los. Einen der ihren nach einem Biss zu töten war eine Pflicht, über die Jäger nur nachdenken wollte, wenn der Fall tatsächlich eintreten sollte. Nicht vorher.
Er warf seinen Rucksack in die Nähe einer grauen Betonmauer und machte sich eine Notiz im Kopf, um ihn später wiederzufinden. Die treue Kletteraxt hing an einem Lederriemen, den er sich an die Hosen genäht hatte. Bei jedem Schritt stieß sie gegen sein Oberschenkel und baumelte fröhlich bei jeder Bewegung vor sich hin. Erstes Ziel: Perimeter sichern. Er hörte diese Worte in Bogs unverkennbarer Stimme. Damit begab sich Jäger Richtung Waldstück. Zumindest die unmittelbare Umgebung musste sorgfältig erforscht werden, um bei schneller Flucht oder direkter Konfrontation das Gebiet zu seinem Vorteil nutzen zu können.
Kaum hatte er sich vom Lager entfernt, hörte Jäger eine wohlbekannte Stimme hinter ihm.
"Hey!"
Kam es ihm so vor, oder hatte ihr Hey einen spanischen Akzent? Oder heißt es mexikanisch? Léo hatte ihn bereits eingeholt und zeigte auf eine Gruppe, die sich auf der gegenüberliegenden Seite der Baustelle versammelt hatte. Er erkannte Vincent, Eryn, das stumme Mädchen und den Chef, Lancaster.
"Wir planen einen kleinen Ausflug zu den Road Vultures. Habe gehört, die haben dort ein Riesenrad und Zuckerwatte. Wie wärs mit einer weiteren Spähmission, eh pendejo?"
Jäger kratze sich am Schädel, als könne er sich nicht entscheiden. Er und Léo haben sich auf dem Weg hierher etwas näher kennengelernt und sie nahmen schnell einen freundschaftlichen Ton miteinander an, der hin und wieder ins vulgäre abrutschte. Léos ironische Sprüche dagegen waren für Jäger oft ein Buch mit sieben Siegeln. Er mochte ihre freche, direkte Art, aber vor allem ihr Kampfeswille hat es ihm angetan. Trügt der Schein oder war sie Sara in diesen Qualitätennicht unähnlich?
Er zwang die Gedanken beiseite, denn eine potentielle Mission bahnte sich unmittelbar an. Wie es aussieht, wird die Umgebung auf ihre Erforschung wohl warten müssen. Er zuckte die Achseln und sagte:
"Na gut. Ich jetzt habe Zeit."
Léo klatschte laut mit den Händen und ihre Augen weiteten sich in gespieltem Jubel.
"Oh guuuut! Ich wäre untröstlich, wenn wir uns in deinen vollen Terminkalender drängen würden!"
Jäger blinzelte verunsichert. "Wirklich?"
"Na klar!" Sie trat ihn lachend mit dem Knie in den Hintern, packte seinen Arm und stieß ihn in die Richtung der Gruppe.
Gerade als sie mit der Besprechung anfangen wollten, wurden plötzlich in der Ferne Rufe laut. Zwei kleine Figuren rannten einen Abhang herunter, wild mit den Armen gestikulierend. Doch das war nicht der Grund, warum das Lager in höchste Alarmbereitschaft versetzt wurde. Die Schuld trug zweifelsfrei die unfassbare Zombiehorde, die sich an ihre Fersen geheftet hatte! Jäger nahm seine Kletteraxt in die Hand. Der Griff war kalt und ihre Spitze glänze im Sonnenlicht. Na dann los.
Zwei Wochen gehen vorüber wie im Flug, wenn man einen reitbaren Untersatz hat. Léos Mula trottete, trabte oder bockte tagein tagaus ohne größere Pausen zu verlangen. Anfangs beanspruchte die Frau ihr Reittier noch ganz für sich allein, ließ sich nach hinten auf den breiten hintern Mulas fallen und betrachtete den ganzen Tag den Himmel samt vorüberziehender Wolken, während sie versuchte, Herrin über ihr neugewonnenes Banjo zu werden. Etwas in ihr meldete sich doch schließlich beim Anblick der ächzenden und erschöpften Fußgänger der Gruppe und widerwillig ließe sie fortan auch andere reiten- allen voran aber Haile und Jegor, wenn diese wollten.
Oft blickte sie zum Wagen ihres „Anführers“, der Einweck-Adam im Schlepptau hatte. Sie wurde das Gefühl nicht los, ihm schonmal begegnet zu sein, aber sie kam trotz intensivem Überlegens nicht darauf, wann und wo. Unbeirrt zog ihre Karawane weiter...
An ihrer ersten Zwischenstation angekommen, streckte sie sich zunächst ausgiebig, ehe sie sich einen ersten Überblick verschaffte. Besonderes Interesse weckte ein recht nah gelegenes Camp. Auch andere, einschließlich Eireen, ein ihr Unbekanntes Mädel, Jegor und Lancaster schienen diesem Ort einen Besuch abstatten zu wollen und so versammelten sie sich, um die Herangensweise(n) dafür zu besprechen.
Sie hatten kaum angefangen, da hörte Léo die Rufe vom alten Sack und dem Wachmann, die sich etwas früher zu einer Erkundungstour aufgemacht hatten und nun wie von Sinnen zurückrannten- einen riesigen Anhang an Untoten mitschleifend.
"iHijos de Putas! (••••nsöhne!)“ entglitt es der Latina- die Zombies mussten ihnen bereits das Hirn ausgelutscht haben, wieso brachten sie die Meute direkt zu ihnen?
Sie ließ den schweren Álvaro von ihren Schultern gleiten, zog ihre Machete und rannte den Volldeppen samt Anhang entgegen, verharrte aber noch kurz, um sich schnell intensiv nach etwaigen Begebenheiten auf der Baustelle umzusehen, die sie und die Gruppe zu ihrem Vorteil gegen die Zombiehorde nutzen konnten.
(OOC- mit ihrer Ermittlerfähigkeit wenn nötig ansonsten geht sie gleich mit Klingenkreuzer und Experte-Hiebwaffen in die Panik-Aufgabe)
Howard blickte gerade noch über die Mauer, und probierte ohne Erfolg zu erblicken was sich hinter den Baumkronen befand, die wohl inzwischen die gesamte Südgrenze der USA bedecken mussten, so schien es ihm zumindest. Er wollte sich gerade an Frank wenden, als dieser plötzlich zu ihm schrie.
Howard! Lauf! Wir müssen die anderen warnen!
Als er sich umwendete sah er auch warum, eine kleine Armee an Untoten schwärmte aus dem Gemäuer. Howard konnte sich nicht sicher sein wie viele es waren, es muste sich um die 50 handeln, dachte er und begann sofort zu rennen. Er sah noch aus den Augenwinkeln wie sich Frank sofot zum Gefecht bereit machte und kämpfte sich dann durch das Dickicht zurück zum Lager.
Franks Schreie hatten bereits das ganze Lager in Aufregung versetzt und Howard sah es nicht als nötig ihm es ihm gleich zu tun, die Lage war schon chaotisch genug ohne eine Kakophonie an wirren Stimmen. Darüber hinaus war sein Organ auch kam so kräftig mehr, wie das des jungen Mannes.
Er kam kechelnd und komplett aus der Puste zum Lager und machte sich sofort auf zu ihrem neugewählten Anführer, Lancaster. Dieser hatte wohl auch gerade jetzt erfahren was passiert war.
"Wir müssen den Behälter und den Patienten schützen. Es .. es sind zu viele." Er schnappte kurz nach Luft. "Vielleicht sollten wir zur Sicherheit den Patienten von hier wegbekommen?" Eine kurze Atempause. "Nur für den Fall der Fälle, es steht zu viel auf dem Spiel."
Er konnte noch weiter ausführen was er meinte, aber Lancaster hatte seinen Vorschlag schon verstanden. Howard konnte es immer noch nicht fassen, dass sie bereits so früh auf die Untoten trafen. Wie schlimm es wohl in den Bewohnten Gegenden sein musste, wo sich scheinbar die meisten verkrochen hatten?
Ein waches Auge zahlt sich doch aus.
Beim Überfliegen des Geländes blieb ihr Blick an einigen Betonrohren ein paar Meter entfernt hängen, die noch festgezurrt zu einer langezogenen Pyramide aufgeschichtet dalagen. Und mit denen sie hoffentlich ein paar der Grazien der vermoderten Horde ein sprichwörtliches Bein stellen konnte.
In größter Eile raste sie auf diese zu und zerschnitt die Halterungen, ehe sie sie mit aller Kraft anstieß und auf Kollisionskurs mit den Zombies brachte.
Frank sah sich kurz um und bemerkte, das seine Position doch nicht die beste war. Immerhin hatte er wieder genug Atem bekommen um sich ordentlich konzentrieren zu können und auch sein Adrenalin floss nun kontrollierter durch seinen Körper, sodass es ihm wieder gelang halbwegs halbwegs zu denken. Er sah sich nach einer erhöhten Position um oder er würde im Kampfgetümmel immer wieder die anderen ins Visier bekommen. Er sah eine ihrer Kisten in der Nähe stehen, eine der Stabilieren um genau zu sein und stellte sich schließlich auf diese. So hatte er einen besseren Überblick über das ganze und würde besser die Zombies treffen können. Er würde nicht blind in die Menge der Zombies schießen sondern versuchen den anderen den Rücken freizuhalten. Solange Adam oder sein eigenes Leben nicht unmittelbar bedroht waren, würde er den anderen den Rücken freihalten und Zombies erschießen ehe diese die Chance hatten den anderen zu nahe zu kommen oder er gefahr lief seine verbündeten zu treffen. Nur wenn er nichts besseres zu tun hatte, woran er zweifelte, würde er einfach den nächstbesten Zombie erschießen. Während er sich so seinen Plan zurecht legte, positionierte er sein Ersatzmagazin so, das er schnell dran kommen würde, falls es nötig sein würde.
Sie waren noch nicht lange hier, aber irgendwie war Lancaster klar, dass die ersten Unannehmlichkeiten nicht auf sich warten ließen... allerdings hätte er nicht gedacht, dass Frank und Howard gleich eine ganze schimmelige Crew anschleifen würden.
Die beiden rannten panisch auf die Gruppe zu, suchten Schutz in der Gruppe und Lancaster wusste was für zweischneidiges Schwert genau dieser Gedanke war. Er dachte zurück an das Schiffswrack in Shengs Hope und die Waisenkinder, dachte zurück an die Geschichte die er ihnen erzählte. Freunde halten zusammen. Zusammen ist man stark.
Vincent war der erste der sich beschwerte. Auf der einen Seite konnte er ihn verstehen, immerhin rückte eine lebende Welle aus totem Fleisch auf sie zu. Andererseits war es jedoch auch brandgefährlich solche Schuldzuweisungen aus sich heraus zu plärren wie ein Kleinkind welches mit dem Finger auf Leute zeigt.
Der alte Geschichtenerzähler biss sich auf die Unterlippe ehe er über die Baustelle huschte, irgendwo musste es etwas geben mit dem er... Jackpot.
Ein kleiner verstellbarer Schraubenschlüssel. Als Waffe untauglich, als Werkzeug noch kaum zu gebrauchen da die Fuhrschiene zum verstellen der Größe verbogen und rostig war. Aber das kleine Ding würde seinen Zweck erfüllen.
Schnell eilte Lancaster zu seinem Motorrad, denn er musste jetzt schnell sein, die Gruppe brauchte genügend Zeit um sich Luft zu verschaffen und die Horde abzuwehren und er hatte genau die richtige Idee.
In den Ruinen dieser Baustelle war vieles hinüber und überwuchert, aber Lancaster kannte sich in solchen Gebieten gut aus. Schon oft hatte er gesehen wie sich die Vegetation die Welt zurückholte, Gebäude die in sich zusammenfielen, umknickten, Wege die blockiert waren. Aber auch die kleinen Feinheiten, Wege die vorher keine waren, Verstecke die vorher gut einsehbar waren.
Lancaster ließ den Motor seines Motorrades aufheulen, die Reifen drehten durch während er anfing eine kleine Kurve zu fahren nur um sogleich loszudonnern.
Eine Baustelle verlangte Planung, viel Planung. Ein Zeichenbrett alleine war zwar schön, aber es war schwer korrekt zu bauen wenn nicht an Ort und Stelle Zeichen und Markierungen hinterlegt waren. Überall aus dem Boden ragten kleine in sich selbst verdrehte Metallspieße, wie man sie sonst in Betonwänden findet, aus dem Boden die nur dafür gedacht waren Kanten und Ecken abzustecken.
Mit einem Affenzahn rangierte Lancaster an einem der Spieße vorbei und schlug den eisernen Schraubenschlüssel dagegen.
Das hallende, metallische "DONG" welches die Baustelle so erfüllte würde die Zombies hoffentlich anlocken oder zumindest ablenken. [PANIK! - Probe auf Unterhalter + Terrain Ruinen]
Sie waren bereit, sich dem untoten Schrecken entgegenzustellen, sie waren hier, um ihre Leben in die Wagschalen zu werfen um Adam zu retten. Und damit vielleicht die Welt.
Und nichts weniger als ihre Leben selbst würden nötig sein, diesen Kampf für sich zu entscheiden. Eine so große Horde war eine tödliche Gefahr.
Die Reise drohte zu enden, bevor sie begonnen hatte.
Die Zombies waren gekleidet wie Zivilisten, doch wo einstmals weiche menschliche Haut war, gab es nun nur noch eine braune, ledrige Masse, die sich über Knochen spannte wie trockenes Laub und geifernde Kiefer, die unaufhörlich klapperten und danach trachteten, sich in das Fleisch der Lebenden zu bohren. Der vorderste trug ein am Leib angefaultes und verwachsens Shirt mit der Aufschrift "I *herz* New York" und darunter die Flagge der Vereinigten Staaten, mittlerweile auch hier braun und löchrig, da sich Teile seines Gedärms vorwitzig durch Löcher seines Shirts schoben. Da er vorne weg ging, wirkte er wie die verrottete Parodie eines Anführers. Hinter ihm folgten die wandelnden Leichen von Männern, Frauen und Kindern. In großer Zahl.
Howard organisierte die Verteidigung von Adam, die daran bestand, das wertvolle Artefakt, das all ihre Leben verbesser sollte, in Sicherheit zu bringen. Tiefer in den Wald gen Westen hinein, alles, nur weg von den Untoten, während sich die fünf Freiwilligen bereit machten, die erste, letzte und einzige "Line of defense" zu bilden!
Haile war gezwungen, sich inmitten der Schlacht postiert, doch viele Meter darüber, das kommende Gemetzel hilflos ansehen zu müssen! Eine Höchststrafe!
Von dort konnte sie erkennen, wie die schwarzhaarige Schönheit plötzlich nach vorne ausbrach, wie ein Jaguar so schnell, auf einen Stapel dicker Betonrohre zulief und die Halterungen kappte.
Die schweren Betonrohre setzten sich unglaublich langsam nur in Bewegung, es knirschte wie Sand im Getriebe und die Pflanzen, die sich hindurchgewuchert hatten, rissen träge und viel zu langsam.
Dann warf sie sich dagegen und obschon sie nur ein geringes Gewicht auf die Waage brachte, war dies das Zünglein an der Waage.
Krachend und knirschend setzten sich die Rohre in Bewegung und nahmen dann brutal an Fahrt auf. Die Zombies kamen eine Anhöhe heruntergeschlurft und waren bald in einem Tal, denn auch Adam hatten sie am höchsten Punkt der Baustelle postiert. Und während die Rohre sich durch das Gras wälzten, ihren Bewuchs abschüttelten, der wie Todesboten durch die Luft sauste und die Zombies sachte traf, war der Aufprall der Betonrohre indes schrecklich und verherrend.
Längst nicht jedes der Rohre hielt tödliche Ernte, doch mindestens zwei von ihnen färbten sich im schnellen Drehen schließlich bräunlich-rot, als sie einige Zombies mit der Wucht des harten Betons überrollten.
Dann blieben sie im Tal liegen, still und regungslos und der Rest der Untoten kletterte darüber, noch immer im wilden Wunsch gefangen und verloren, die Menschen dort zu töten.
(jede Probe von "Panik" ist um 5% für alle Teilnehmer erleichtert.)
Nun würden sie kämpfen müssen.
Geändert von Daen vom Clan (18.09.2015 um 19:14 Uhr)
Lancaster brauste über die alte Baustelle, sie waren keine Stunde hier und schon waren sie in Schwierigkeiten.
Fuck.
Er sah wie die meisten aus der Gruppe kopflos in Deckung gingen. Sie hatten Angst. Die sollten sie auch haben. Lancaster kannte diesen Feind. Er war schon so oft an ihn geraten.
Das erste Mal in Australien, verschanzt in einer Hütte mit wirklich guten Freunden.
"NEIN. BLEIB HIER. NICHT DURCH DIE SCHEIBE. DU FUCKING VOLLIDIOT!"
DONG. Lancaster knallte den Schraubenschlüssel gegen den nächsten Spieß. Er musste sie aufschrecken. Wenn auch nur ein paar aus der Zombiegruppe die Richtung wechselten wurden sie vielleicht langsamer.
Er musste Zeit gewinnen für die anderen.
"Schlamm. Schlamm... überall Schlamm..."
Er legte das Gewehr an und drückte ab.
"2 Schuss noch..."
Die baufälligen Gebäude machten die Orientierung schwerer als er es gedacht hat. Überall lagen Ranken, dicke Wurzeln die ihm eine holprige Fahrt bescherten.
"Meine... Freunde, sind vor kurzem ges... verschwunden. Wir waren alle auf einer großen Ranch, bis jemand ganz laut wurde und das alles nicht mehr spannend fand. Er hat sich einfach vorgestellt, das alles anders wäre und ist auf einem Motorrad weggefahren. Danach mussten wir alle gehen. Meine Mama... heh, keine Ahnung, ewig nicht gesehen und meine Familie.."
Er stockte...
"Meiner Familie geht es besser als mir. Meine Frau passt gerade auf unsere beiden Kinder auf. Aber ich weiss nicht genau wo sie sind."
Eine dicke Betonplatte hatte sich über Geröllhaufen gestapelt. Sein brüllender Untersatz wuchtete sich unter ärgsten Anstrengungen hoch. Er gab Gas, so viel er konnte, beschleunigte ohne jegliche Rücksicht und fuhr die Rampe hoch. Er hatte seine Runde gedreht, kam wieder zur Gruppe zurück.
Der Abgrund war direkt vor ihm...
„Die junge Frau hier heißt Shelley und war gerade auf dem Weg ins Gemeinschaftszentrum. Dann haben wir den Kleinen hier getroffen, Niki, er sagte, dass er die Insel sehen wollte...“
„Und da hast du dir gedacht, wo ist es schöner als Zuhaus?“
Er spielt den Miesmutigen... ehe er die Maske fallen ließ und freudig anfing zu lachen. Das Leben war hier einfach gut.
„Worauf wartet ihr drei denn dann noch? Führ unsere Gäste herum Gabriel!“
Scheiße... Gabriel wo warst du? Lebst du überhaupt noch? Er hatte ewig nichts von ihm gehört. Sein guter Freund.
Lancaster bretterte wieder zur Gruppe zurück, der Kran direkt vor ihm. Hoffentlich hat es gereicht...
Betonrohre erschienen wie aus dem Nichts bevor Vincent auch nur einen Schuss abfeuern konnte. Sie zermalmten die Zombies wie die Füße eines Riesen, aber stoppen konnten sie nur einen Teil der Horde. Angestachelt durch den Verlust ihrer “Kameraden” bewegten sich die restlichen Zombies nur noch schneller auf ihre Beute zu.
Vincent legte an und ballerte dem Ersten das Hirn weg. Fünf Schüsse folgten, aber seine sonst so makellosen Schießkünste ließen ihn zur Abwechslung im Stich. Nur einer der Zombies stürzte zu Boden während der Rest wie eine Welle auf seinen Container zugeschwappt kam. Natürlich konnten sie ihn nicht erklimmen, in der Hinsicht hatte Vincent Recht behalten. Aber wenn eine Masse aus Körpern ihre Kraft auf einen einzigen Punkt fokussiert, dann konnten sie selbst Berge versetzen.
Der Container wackelte als hätte eine Abrissbirne ihn erwischt und Vincent taumelte nach vorne, wild mit dem Armen rudernd. Die Zombies streckten sich ihm stöhnend entgegen, doch so konnte er die Reise nicht beenden. Nicht ohne irgendwas erreicht zu haben. Sich vom Rande des Containers abstoßen sprang er über die Masse hinweg, riß einen der Zombies zu Boden und stürmte von Dannen. Aus sicherer Distanz feuerte er weitere Schüsse ab, diesmal mehrere Zombies zu Boden reißend.
Plötzlich ertönten Schritte neben ihm. Ein Zombie hatte sich tatsächlich an ihn herangeschlichen. Seine Pistole rumreißend drückte Vincent auf den Abzug. Das Magazin war leer. Und der Zombie zu nah um nachladen zu können. “Shit!” Er rammte dem Biest den Griff seiner Waffe ins Gesicht und trat es dann von sich. Der Rest der Meute hatte unterdessen beinahe aufgeholt. Vincent hatte keine Wahl. Er musste vorerst das Weite suchen. Hoffentlich konnten die anderen die restliche Horde aufreiben.
Vincent taumelte rückwärts bis die Zombies ihn nicht packen konnte. Dann wirbelte er herum und rannte davon.
Frank stand auf seiner Kiste und überblickte das Schlachtfeld während er sich seine Ziele heraus pickte ganz zu anfang Ließ Leo ein paar schwere Rohre auf die Zombies zu rollen und er dankte ihr innerlich für den einfall als er sah, wie mehrere Zombies dieser Falle zum Opfer fielen. Die Dinge würden dadurch nicht einfach, aber zumindest einfacher werden. Sie hatte ein wenig Druck aus dem ganzen genommen. Plötzlich ertönten einige Geräusche aus einer gewissen Entfernung und Frank wusste gleich, das dies Lancasters Werk war, der Erfolgreich einige Zombies von ihnen Weggelockt hatte. Vincent unterdessen wagte sich direkt in die Masse und feuerte von dort und schickte einige Zombies in den Tod.
Frank unterdessen gab den anderen sozusagen Unterstützungsfeuer War er eben noch ängstlich und erschöpft gewesen, war er nun die Ruhe selbst und nahm alles gestochen scharf war. Er sah wie ein Zombie von der Seite auf Leo zutaumelte während diese gerade mit einem anderen Zombie beschäftigt war. Wahrscheinlich hätte sie noch Zeit gehabt sich um diesen zu kümmern aber diese Entscheidung nahm Frank ihr ab, indem er auf den wandelnden Toten anlegte, einen halben Moment lang zielte und mit dem Betätigen des Abzuges eine Kugel direkt in das rechte Auge des Zombies beförderte. Als nächstes donnerte seine Waffe zwei weitere Male, als er knapp hintereinander 2 Zombies nieder streckte, die es irgendwie an ihrer Linie vorbei geschafft hatten und auf den Sarg zuhielten, wo sich auch die anderen aufhielten die ihn gerade in Sicherheit brachten. Das ist doch ein Witz. dachte er sich und grinste ironisch, als er bemerkte wie gut er wusste was zu tun war und wie leicht es ihm fiel auf die (toten) Menschen zu zielen. Lebende waren aber noch schwer, sehr schwer, zum Glück. Bei seinem ersten Mal war er voller Panik gewesen und wusste kaum was er tat, er hatte nur noch laufen wollen. Jedoch nun nicht mehr. hier ging es um alles.
Seine Schüsse hatten nun die aufmerksamkeit einer kleinen Gruppe auf sich gelenkt und er musste 4 Kugeln verschenken um sie zu töten bevor sie ihm zu nahe kamen. Als der letzte zu boden ging, war er schon bedrohlich nahe. 7 Kugeln weg. zählte er innerlich um nicht den Überblick zu verlieren und er dachte an sein Schwert. Sie hatten zwar viel Munition aber er sollte sie nicht vergeuden, denn sie war sehr kostbar und einem Schwert ging nie die Munition aus.
Er legte wieder an und zielte erneut um den nächsten Zombie endgültig ins Reich der Toten zu schicken.
Mit grimmig zufriedener Miene beobachtete Leocadia, wie die Betonrohre ihrer Betsimmung entgegen rollten und einige Zombies mit sich rissen oder gar ganz umwalzten. Zwar verfehlten viele ebenso ihr Ziel, aber jeder Untote, für den sie keine Kraft aufwenden mussten, um ihm unschädlich zu machen, war ein Erfolg und machte ihnen allen das (Über)Leben leichter.
Da einige ihrer Waffenkameraden mit Schußwaffen hantierten, entschied sie sich nicht sinnlos nach vorne zu preschen und womöglich noch selbst von einer Kugel getroffen zu werden, sondern sich um die Untoten zu kümmern die durch diese Verteidigungswelle hindurchkamen. Dass nicht alle kampfbegabten Leute sich gegen die Meute stellten, bewies für sie schon jetzt, wie weit es mit diesen „Helden“ bestellt war. Auf die Ausreden für ihre Feigheit war sie später schon sehr gespannt.
Lange musste sie nicht warten, schon trottete ein besonders fettes Exemplar auf sie zu. Faszinierend, dass freilaufende Zombies noch so alt werden konnten- oder dieser Typ hat sich beim großen Zehren in eine Konservenfabrik eingeschlossen und durchgefressen, um seine Figur zu behalten. Egal wie, sein massiver wabbelnder Bauch hätte jeden Sumo-Ringer vor Neid erblassen lassen.
Entschlossen lief Léo los und umkreiste den Fettwanst geschwind, und noch ehe er sich ganz umgedreht hatte, machte sie ihn oberhalb der Schultern um einige Kilo leichter. Schon blickte sie sich nach dem nächsten Kandidaten um, der eine neue Frisur brauchte, als sie der Berg aus verrottetem Fleisch traf und unter sich begrub.
Instinktiv schloß sie die Augen und hielt die Luft an. Zombieschmodder wollte man nicht in irgendwelche Körperöffnungen bekommen. Zwar waren es auch nach 20 Jahren nur Gerüchte, dass man dadurch infiziert wurde, aber sie wollte nicht das Versuchskaninchen dafür spielen. Schon spürte sie die zähe Flüssigkeit über ihrem Gesicht, an ihrem ganzen Körper. Die Flecken würde sie nie raus bekommen.
Mit aller Kraft versuchte sie, den stinkenden Klops von sich zu schieben, oder zumindest sich an die frische Luft zu winden.
Vergebens.
Sie spürte schon den Druck Körper, der ihr mitteilte, dass er Sauerstoff brauchte, um die diese Anstrengung zu vollbringen. Die Trübung ihres Bewusstseins, da ihr Gehirn unterversorgt war. Und ein Ziehen an dem Stiefel, der aus dem Berg ragte. Verflucht, jetzt hatte sie auch noch einen Zombie an der Backe.
Mit schwindenden Kräften trat sie nach den für sie unsichtbaren Händen und zog das Bein ein.
Luft. Sie brauchte Luft.
Sie konnte nicht so sterben, nicht so.
Nicht begraben unter einem verfickten toten Zombie, den sie nicht wegrollen konnte, weil er sich als Lebender dazu entschlossen hatte, so schwer wie ein Blauwal zu werden.
Ihr Körper zitterte, als er ein letztes Mal im wahrsten Sinne des Wortes aufbäumte in einem letzten Versuch, sich zu befreien.
Und wirklich, wie durch ein Wunder wurde die Last auf ihre leichter, sie spürte einen leichten Zug. Durch die verschlossenen Augenlider nahm sie Licht war und wagte es, die Augen zu öffnen und instinktiv nach Luft zu schnappen. Jemand beugte sich über sie und versuchte offenbar, sie hochzuziehen. Nach einem Augenblick erkannte Lèo ihn als den Brillenträger, der vorhin noch fröhlich in die Zombiemenge geschossen hatte. „Alles okay?“
Keuchend und mit zitternden Knien reckte sie ihrem Retter nur schwach einen Daumen nach oben, woraufhin dieser nickte, ihr kurz auf die Schulter klopfte und dann das Weite suchte.
Echt super Helden waren sie, aber immerhin hatte er kurz Courage.
Mühsam beugte sie sich nach ihrer Machete, erfasste sie. Es war, als ob der Griff ihr neue Energie verlieh, vielleicht war es auch nur die wiederhergestellte Sauerstoffzufuhr. Kurz blickte sie sich um. Einige Vermoderte steuerten auf sie zu, waren aber noch ein gutes Stück entfernt. So ergriff sie die Gelegenheit und trat dem kopflosen Fettkloß kräftig in den Arsch.
Einmal.
Zweimal.
Dreimal.
Das war echt nötig gewesen. In dieser Welt musste man seine Aggressionen sofort an den richtigen Ob- bzw. Subjekten auslassen, gerade, wenn man in einer Gruppe war. Geschmeidig sprang sie über Mt. Fatty und auf seine deutlich schlankeren Kollegen zu.
Heute würde sie sicher noch nicht sterben.
Große Scheiße. Ganz große Scheiße. Sein Gehirn arbeitete auf Hochtouren während das Herz kräftig in seiner Brust schlug. Jäger sprintete über die Baustelle, vorbei an dem ungewöhnlichen Sarg, in dem sein Inhalt friedlich schlummerte ohne das Wahnsinn hier draußen mitzubekommen. Jaja, schlaf nur Kollege, dachte sich Jäger im Vorbeirennen und wünschte sich in diesem Augenblick ebenfalls einen Kokon, in den er hineinkriechen und ein Nickerchen halten könnte bis alles vorbei ist.
Das ganze Lager war in Aufruhr. Es ist genau die Situation eingetreten, vor der sich jeder gefürchtet hatte. Wie wahrscheinlich ist es schon, dass eine Armee von Untoten plötzlich vor unserer Tür steht, musste sich bestimmt so mancher gedacht haben. Nach all den Jahren hinter den schützenden Mauern von Shengs Hope, begann die Unmittelbarkeit der Gefahr zu schwinden. Es verkam zu einem Fernen Donner, dessen wütender Schlag leise wahrgenommen wird und man sich kurz überlegt, ob nicht vorsichtshalber ein Regenschirm angebracht wäre, nur für den Fall dass das Gewitter zufällig auch uns erreicht. Er hatte sich mit aller Macht gegen diesen Gedanken gesträubt, ihn wieder ins Bewusstsein gezerrt und ins Fadenkreuz genommen um das Gefühl für den Tod und das Ende des Fortbestehens der menschlichen Rasse festhalten zu können. Alles andere ist nur Ablenkung. Nun da er wieder draußen in der Apokalypse angekommen ist, auf der Mission zur Wiederherstellung der Welt und mit pochendem Herzen und Schweiß auf der Stirn durch den Sumpf einer Horde von Untoten entgegen rannte, musste er sich eingestehen, dass dieser Gedanke ihn die ganze Zeit über an der Nase herum geführt hatte. Er dachte es festzuhalten, seiner Gegenwart mit Respekt und Ehrfurcht zu begegnen würde genügen. Stattdessen fuhr er auf Schienen, die von seiner unbewussten Faulheit und dem Trugbild von Sicherheit für ihn bereits gelegt waren. Stattdessen hatte er die Erkundung der umliegenden Gebiete aufgeschoben, denn was sollte schon passieren, Zombies vor der Haustür? Ha! Wie unwahrscheinlich.
Er fühlte sich blind und der Gefahr, die noch niemand vollständig begreifen konnte, schutzlos ausgeliefert. Aber Mission ist Mission. Nachdem er Sheng in die Augen gesehen und ihm versichert hatte, dass er auf ihn zählen konnte, gab es kein zurück mehr. Ech, als er von Bogs Mannschaft aus dem Sklavenlager befreit worden war und mit diesen durchgeknallten Kerlen aufwuchs und von ihnen lernte, was es bedeutete ein guter Soldat zu sein, schon da gab es keine zurück mehr für ihn. Rückzug bedeutet Fahnenflucht, es bedeutet seine Kollegen im Stich zu lassen, seine Vorgesetzten im Stich zu lassen und viel gravierender noch, die Mission im Stich zu lassen. Bogs Worte. Er wünschte der alte Chef wäre jetzt hier. In dieser Situation würde der Alte aufblühen und mit Befehlen nur so in alle Richtungen um sich schmeißen, die anschließend auf beeindruckende Weise zu einer perfekt abgestimmten Choreographie zusammenkommen würden. Höchstens Materialverluste. Das militärische Ballett.
Jäger rannte im Halbkreis um den noch geballten Haufen von Untoten. Es würde nicht lange und sie würden ohne jegliches Gefühl für Strategie ausschwärmen, sich wie kleine Spinnen auf dem sumpfigen Grund ausbreiten, je nachdem was gerade ihre primitive Aufmerksamkeit beanspruchte. Von der Flanke aus, zwischen der Anhöhe und der Baustelle, mit dem dichten Wald in seinem Rücken, begann Jäger zu viel Krach zu machen, wie er nur konnte. Er schlug mit der Kletteraxt gegen einen Metallbalken, der aus für ihn noch unerfindlichen Gründen aus dem weichen ragte. Aus seinem Mund ergoss sich ein heiserer Schrei aus Flüchen und Provokationen, in den unterschiedlichsten Sprachen. Einen eigenartigen Augenblick lang wunderte er sich, dass er Wörter aus Léos Gesprächen mit ihm in seine Rufe aufnahm.
"Suka, bljat! Hast du keine Kohones am Sack oder was!? Beweg deine Arsch, Motherfucker! Beweg ihn hierher!"
Wie erwartet begannen sich die Untoten aufzuteilen, einige liefen in Richtung Baustelle, wo Léo und Frank sie aufs Korn nahmen. Andere entfernten sich zusehends von der Gruppe und folgten irgend welchen urzeitlichen Instinkten auf der unendlichen Suche nach Fraß. Keiner von ihnen beachtete Jäger. Sein Gesicht war bereits rot vor Anstrengung, die Augen quollen hervor wie Golfbälle und sein Adams Apfel sprang einem Yoyo gleich auf und ab. Dann ein lauter Krach. Jäger verstummte und riss den Kopf herum. Lancaster hatte auf seinem Bike mehrere Rohre zu Fall gebracht. Sie wälzten sich schwerfällig auf die Untoten, denen jeglicher Selbsterhaltungstrieb zu fehlen schien. Einige rannten direkt auf sie zu. Andere bewiesen entweder eine gewisse intelligente Gegenwärtigkeit oder wankten ziellos umher und rein zufällig weg von dem sicheren, für sie finalen Tod.
Mehrere lösten sich von der Horde und setzten ihren Weg wankend aber zügig in eine andere Richtung fort. Man konnte selten an den eingefallenen Augen oder der Körperhaltung erkennen, dass sie ein neues Ziel ansteuerten. Die Anzeichen dafür waren sublim, nur die erhöhte Geschwindigkeit mit der sie auf ihre neue Beute losstürmten verriet sie. Jäger wusste in diesem Moment, dass ein Dutzend Zombies ihn ins Auge gefasst hatte und nun geil vor Hunger auf ihn losstürmte. Ob es der laute Knall der stürzenden Rohre gewesen war oder purer Zufall, wusste er nicht, aber er empfand tatsächlich sowas wie Freude, dass ihm nach all der Anstrengung endlich Aufmerksamkeit zuteil wurde.
Er rief noch ein paar Worte, um sicher zu gehen, dass sie ihm folgen würden und verschwand in dem Waldstück, irgendwo hinter Bäumen und Sträuchern. Nun waren sie in seiner Domäne. Er sprang über umgestürzte, überwucherte Baumstämme, robbte durchs dichte Gebüsch. Dabei steckte er regelmäßig die Finger in den Mund und Pfiff so laut er konnte. Nach und nach zerfiel auch diese Gruppe. Den Ersten erwischte er, als dieser über eine hervorstehende Wurzel stolperte. Die Kletteraxt bohrte sich tief in den weich gewordenen Schädel und das Stöhnen hörte auf. Der Nächste lief um einen Baum herum. Der Baumstamm war nahezu schwarz und überaus breit, sodass Jäger sich von hinten an ihn heranschleichen und das spitze Ende seiner Axt in dem schiefen Kopf versenken konnte. Der Körper fiel reglos zu Boden.
Irgendwann hatte er aufgehört zu zählen. Vielmehr versuchte Jäger sich die Beschaffung des Waldbodens zu merken. Er beschränkte sich dabei states auf ein überschaubares Stück Waldfläche und kannte es bereits nach dem sechsten toten Untoten nahezu auswendig. Ein Katz- und Mausspiel in diesem Gebiet zwischen einem trainierten Menschen und einer dummen, lebendigen Puppe. Jäger war ganz in seinem Element. Aber, war es etwa dieser Gedanke schon wieder? Fühlst du dich nun mitten im Feindgebiet auch sicher? Vorsichtig umrundete er sein Jagdgebiet. Nur noch einer schien übrig zu sein. Dieser Einstein hat versucht zwischen zwei Birken hindurch zukommen, da es im Wald anscheinend nicht genug Platz gab. Nun steckte er fest. Jäger näherte sich siegesgewiss. Die Axt warf er spielerisch in die Luft um sie am Griff wieder zu fangen. Der Zombie wandte langsam den Kopf in Jägers Richtung und wie zuvor, veränderte sich weder etwas an seiner Haltung noch in seinem Gesicht. Sein Stöhnen wurde nicht lauter, die die bis zur Unkenntlichkeit verweste Fratze hatte keinen wütenden Ausdruck angenommen. Er hing einfach nur so rum.
Jäger blieb wenige Zentimeter neben dem Untoten stehen. Dieses Ding war faszinierend, musste er sich eingestehen. Noch nie hatte er die Gelegenheit eines dieser Rindviecher aus nächster Nähe zu betrachten. Er dachte an Howard und wie der alte Deduschka sich ein Arm und Bein ausgerissen hätte, um jetzt in Jägers Schuhen zu stecken. Er würde vor ihm später im Lager damit prahlen... Das Lager! Er hatte fast vergessen, dass er noch gebraucht wurde. Zeit dieser Sache hier ein Ende zu machen. Er hob die Axt. Der Zombie streckte plötzlich seinen Körper gewaltsam nach vorn. Jäger machte einen Schritt zurück. Erneut spannte sich der stinkende Körper, mit schnellen, brachialen Bewegungen rüttelte er die Bäume durch. Laub begann herabzufallen und das Holz gab bedrohlich nach. Jäger trat wieder einen Schritt vor, hob die Axt mit beiden Händen und zerschnitt mit voller Kraft die Luft. In dem Moment löste sich der Oberkörper von dem Unterleib. Das groteske Ding warf sich Jegor entgegen und brachte ihn durch die Wucht zu Fall.
"Blyat!", rief er heiser. Seine Stimme war nahezu völlig verschwunden und sein Hals schmerzte. Er hielt die Kletteraxt zwischen sich und dem untoten Oberkörper, der mit den Zähnen nach seinem Gesicht schnappte. Er versuchte mit bestialischer Kraft den Mund und die krummen Finger in Jegors Fleisch zu rammen. Jegor dagegen drückte den Griff der Axt gegen den fauligen Hals, der Geruch von Verwesung drang aus dem sich öffnenden Mund in Jegors Nase. Mit einer schnellen Bewegung rollte er sich auf dem Boden und blieb auf dem Untoten liegen, die Arme und die Axt geformt zu einer Schranke. Damit presste er den Anderen fest auf den Boden, drückte sein Knie gegen die Brust, holte aus und versenkte die Klinge knapp über der linken Braue. Keuchend stieg er so schnell er konnte von der Leiche, ging in die Hocke und übergab sich auf einen Igel, der gerade zufällig an ihm vorbeitapste.
Der Anführer war bereits schon wieder auf dem Weg zurück zur Gruppe, als es passierte.
Dabei hatte es so gut ausgesehen, seine Mitstreiter hatten mit Raffinesse und dann Waffengewalt die Zombiebedrohung massiv reduziert. Eigentlich lag es nur noch an Jegor, den sogenannten "Schweinedienst" durchzuführen, also über das Schlachtfeld zu wandeln und jene mit einem Gnadenschuss hinzurichten, die sich noch regten. Doch bevor es dazu kommen konnte, wurde Lancaster von seinem Motorrad geschleudert.
Und es war genau ein solcher Zombie am Boden, der mehr durch Zufall das Bein des alten Mannes zu greifen bekommen hatte und ihn so vollkommen aus dem Gleichgewicht brachte.
Aufjaulend überschlug sich die Maschine und segelte mit ihm durch die Luft, erde und Gras wurde umherwirbelt, als er direkt vor dem Kran hart aufschlug und dann das Motorrad schmerzhaft auf seinen Beinen landete. Er war festgenagelt und würde hier sterben. Die restlichen drei Untoten kamen auf ihn zugewankt - und alle waren zu weit weg, um ihm zur Hilfe eilen zu können. Selbst die Schützen konnten das Gelände nicht sauber einsehen.
Für Lancaster schien jede Hilfe zu spät, als der erste der Untoten direkt auf ihn zugewankt kam. Sein Mund öffnete sich klackernd und ein Faden faulenden Speichels landete auf seinem angefaulten "Les Miserables"-Shirt, welches der Untote trug...
Geändert von Daen vom Clan (18.09.2015 um 22:08 Uhr)
Haile hörte die Schreie, sah die Meute, noch bevor die anderen überhaupt handeln konnten. Das Chaos sah von oben fast schön aus, als wäre es geplant, und weniger aus der Not heraus geboren. Frank, der schoss, Jäger, der sofort in den Kampfmodus wechselte, Vincent, der anscheinend auf einen Wagen geklettert war, Leo, die alles um sich herum in Bewegung brachte...und Lancaster. Der alte, kluge Mann, den sie zum Anführer erwählt hatten.
"..."
Sie konnte sehen, wie sie den Sarg in Sicherheit brachten. Die anderen waren sicher. Gut. Nur die Mutigen blieben zurück, die Kämpferischen. Und Haile, hier oben, allein. Es war schrecklich, nur stiller Beobachter zu sein.
Aber eigentlich sah es gar nicht so schlecht aus. Die Zombies von heute sind nicht mehr das, was sie einmal waren. Sie waren vergammelt, langsam, träge und, in Ermangelung eines besseren Wortes, matschig. Sie waren leicht zu besiegen. Ihr Blick flog über das Schlachtfeld und blieb an der kleinen Figur auf dem Motorrad hängen. Sie konnte ihn hören. Der Wind trug seine Stimme zu ihr herauf.
"NEIN. BLEIB HIER. NICHT DURCH DIE SCHEIBE. DU FUCKING VOLLIDIOT!"
Das war eng. Viel zu eng. Sie sah den alten Mann auf dem Motorrad fahren, die Horden hinter ihm. Es war zu eng. Es waren zu viele. So hoch oben würde sie nichts machen können...Oder? Er fuhr wie ein Wahnsinniger, Getrieben von dem Willen, sie alle zu retten. Die Familie zu retten. Wie ein echter Anführer eben. Es würde nur es nichts nützen. Das Glück der mutigen war heute nicht bei ihm. Er wird sterben.
Sie festigte den Griff um den Spiegel, der immer noch an ihrem Bein befestigt war. Hailes Gedanken rasten. Soll ich sie mit der Sonne blenden? Nein, das sind Zombies, die interessiert die Sonne nicht. Den Spiegel nach ihnen werfen? Was würde das denn bringen? Mit viel Glück würde sie vielleicht einen treffen.
Sie musste alle erwischen. Eine Idee reifte in Haile heran. Es waren 30, vielleicht 40 Meter bis zum Boden. Sie musste nur rechtzeitig springen...
"...!"
Es war fast keine Zeit mehr. Lancaster steuerte sein Motorrad in die Nähe des Krans. Gut.
Das Monster aus Stahl ächzte unter ihrem Gewicht. Nur noch ein paar Meter. Haile balancierte bis zur Spitze des Ungetüms. Direkt unter ihr war die Horde. Und Lancaster. Zahllose Arme griffen nach seinem Motorrad. Es gab nur eine Chance, ihn zu retten, eine Chance, ihre Familie zu beschützen. Jetzt. Sie verlagerte ihr Gewicht ein klein wenig nach vorne - und das tat es bereits. Das Monster bewegte sich. Langsam, gemächlich, aber unaufhaltsam.
"!!!"
Es zerbrach unter ihr. Der lange, schlanke Hals des Krans knackte bedrohlich, bis das verrostete Metall nachgab. Die Metallteile flogen nach unten und begruben Zombies unter sich. Der Körper des Ungetüms, mit Haile auf der Spitze, setzte sich nur langsam, wie in Zeitlupe, in Bewegung. Unter ihr Untote, um sie herum die Schreie der anderen, Lancasters Rufe direkt vor ihr, das langsame Mahlen der zahllosen Kiefer. Im Zentrum des Sturms stand Haile, die Arme weit ausgebreitet. So unendlich lebendig. Aber noch war es nicht vorbei.
"Nein!"
Nur noch wenige Meter trennten Haile vom Boden. Mit aller Kraft, die sie noch hatte, sprang sie. Das war das vorerst letzte, was Lancaster sehen konnte, bevor sich eine dunkle Wolke aus Staub und Metallteilen wie eine Decke über die Baustelle legte - ein junges Mädchen, ein fallender Kran und Unmengen an Untoten, die unter dem Gewicht der Metallteile begraben wurden.
"..."
Krachend kam das Monster auf dem Boden zum Ruhen. Haile lag ein paar Meter entfernt im Staub, hysterisch lachend über ihren Erfolg. Nur langsam rappelte sie sich nach oben. Vor ihr: Der Kran, ehemals groß, erhaben, darunter zerquetschte Zombies. Hier und da bewegte sich noch ein Kiefer. Aber auch das würde sich legen.
Sie trat aus der Staubwolke, anscheinend ohne einen Kratzer. Das Glück der Mutigen war heute mit ihr.
Der Spiegel war zerbrochen. Aber das war egal.
Haile nutzt ihren Metaleveltrait "Supporter", um Lancaster zu retten, der ansonsten gestorben wäre.
Die stille zwischen den beiden Ärzten dauerte eine ganze Weile an. Howard wusste nicht, warum er gerade ihm so seine Vergangenheit offenbarte. Es war sehr lange her, dass er das letzte Mal jemandem davon erzählt hatte. Vielleicht war es einfach, die Tatsache, dass die meisten diese Art von Themen einfach nie ansprechen. Howard ist da selbst nicht anders. Und doch konnte er nicht sagen, dass es so schlimm gewesen sein. Er hatte das Gefühl Will hatte selbst keine rosige Vergangenheit, dieser Henry, es musste sich um ein Familienmitglied handlen, ein Bruder vielleicht? Howard würde es vieleicht nie erfahren.
Als die ehemalige Bardame aus dem Dusty, die beiden in ihrem "Gespräch" unterbrach ,war Howard eigentlich froh wieder etwas im hier und jetzt tun zu können. Doch es schien, dass ihr Plan wohl einen jungen Arzt brauchte. Howard musst es Will schon lassen. Er schien eine magische Anziehung auf die Frauen auszuüben. Ob ihm das selbst bewusst war? Mit großer Macht folgt große Verantwortung. Er würde wohl noch viele Herzen in dieser Gruppe brechen. Er selbst wirkte fast schon kindlich unschuldig. In dieser Welt, und in dieser Zeit eine Rarität. Oder eher ein Luxus? Wie auch immer, die beiden entfernten sich rasch, und machten sich ihrer Dinge.
Allein gelassen grübelte auch Howard darüber nach, was er besseres tun könnte als sinnlos die Zeit zu vertrempeln. Das letzte Mal als er helfen wollte, wurden sie beinahe von einer Gruppe Infizierter umgebracht. Doch er konnte nicht einfach jeglicher Gefahr davon laufen, nicht im Angesichts des Mutes den die anderen in der Gruppe an den Tag legten. Sein Blick schweifte weitläufig über die Baustelle, oder wohl eher, was davon noch übrig geblieben war. Der eingestürtzte Kran hatte im Fall praktisch das ganze Areal aufgemischt. Dazu musste der Lärm auf kilometerweit für jeden hörbar gewesen sein, geschweige für gut trainierte Späher. Es war wohl nur eine Zeit, bis sich hier verteidigen mussten. Falls es dazu kommen sollte, waren jegliche Verteidigungsanlagen besser als keine. Es würde wohl kaum so sicher werden wie in Sheng's Hope, aber Howard hatte schon ein paar Ideen wie er mit möglichst wenig Arbeit möglichst gute Hindernisse errichten konnte.
Howard probiert Aufgabe IOTA mit seiner Schulbildung zu meistern.