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Hybrid-Darstellung

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  1. #1
    Hat es eigentlich mal jemand gespielt? Ich habe es mir jetzt im Urlaub mal angesehen und gerade durchgespielt.

    Erwartet hatte ich ja eine spannende Science-Fiction Novel mit eher mittelmäßigem Kampfsystem. Bekommen habe ich eher das Gegenteil: eine mittelmäßige Science-Fiction-Mystery Novel mit echt ausgeklügeltem und motivierendem Echtzeit-Strategie-Kampfsystem.

    Zur Geschichte: die ist irgendwie komplett zusammengewürfelt aus allen SciFi-Elementen die man so finden konnte, inklusive Aliens, Ufos, Zeitreisen, Mechs, Terraforming... das ganze dann noch garniert mit etwas plumpen Referenzen auf Klassiker von Krieg der Welten bis Men in Black (leichte Ready Player One vibes hier). Hierzu muss ich aber sagen, dass die grundsätzliche Rahmenhandlung spannend und interessant ist, und voller Mysterien, sodass man durchaus wissen möchte wie alles aufgelöst wird. Das Problem sehe ich eher in den 13 Viewpoint-Charakteren an sich, deren individuelle Geschichten oft weder interessant oder für die Rahmenhandlung besonders relevant sind. So hatte ich oft etwas das Gefühl, dass ich mich halt durch die belanglose Geschichte von Charakter X durchklicken muss, um endlich wieder einen kleinen Schnipsel der Rahmenhandlung freizuschalten. Der letzte Charakter ist auch quasi ein einziger riesiger Lore Dump und hat gar keine wirkliche eigene Geschichte.

    Es ist ein High-School-Setting inkl. der typischen Teenie-Romanzen etc., und das finde ich allgemein nicht super spannend, aber ich glaube das ist nicht das essentielle Problem. Bei Persona oder Danganronpa z.B. hat mich das nicht gestört weil es jeweils einfach interessante Charaktere bzw. Handlung zu sehen gab. Im Vergleich zu gelungeneren Mystery Novels wie 999, 428 oder auch Danganronpa hatte ich hier nie diesen Drang weiterzuspielen weil es gerade super spannend ist. Auf der positiven Seite muss man aber erwähnen, auch wenn vielleicht nicht alle Kleinigkeiten in der Story aufgelöst werden oder Sinn ergeben, hat man hier nicht das Lost/Fringe-Fiasko, dass am Ende gar nichts aufgelöst wird, sondern die grundsätzliche Rahmenhandlung ergibt Sinn und erklärt einigermaßen das Setting des Spiels (und der Grund, warum man gegen die Kaiju kämpft ist tatsächlich ganz witzig, imo).

    Ansonsten sehen die Story-Sequenzen auch sehr schick aus, besonders im Kontrast zur eher schlichten Strategiekarte in den Kämpfen. Neben dem Texte durchklicken gibt es auch noch etwas sehr seichtes Gameplay, in dem man herumläuft oder mit Objekten interagiert, dies ist aber nicht der Rede wert, in einigen Fällen sogar eher nervig, weil man darauf kommen muss, bestimmte Aktionen in genau der Reihenfolge zu machen, in der das Spiel es jetzt gerade will.

    Das Kampfsystem: ist eher das Highlight des Spiels. Auch wenn es ziemlich lahm anfängt: das Tutorial und die ersten Missionen sind so trivial, dass ich direkt auf den höchsten Schwierigkeitsgrad gestellt habe. Ab Gebiet 2 wird es dann aber deutlich interessanter und fordernder, und ist bis zum Ende gut ausbalanciert.

    In den Kämpfen spielt man jeweils ein Team aus 6 Charakteren bzw. ihren Mechs. Es ist eine Mischung aus Echtzeit und rundenbasiert: die Gegner bewegen sich in Echtzeit, aber die eigenen Charaktere haben eine ATB-Leiste. Wenn ein Charakter dran ist, friert das Spiel ein, und der Charakter kann seine Aktion instant ausführen. Das Kampfsystem hat durch eine Reihe von Systemen auch eine Menge Tiefgang:
    - es gibt 4 Klassen von Mechs mit unterschiedlichen Skills (Nahkampf / Luftabwehr etc.). Gleichzeitig haben aber auch Mechs in der gleichen Klasse noch jeweils unique Skills, was jeden Charakter einzigartig macht
    - man kann Skills hochleveln und dadurch auch neue, geheime Skills freischalten
    - Piloten können aufleveln und passive Skills lernen, die z.B. bestimmte Aktionen verstärken oder Synergien zu anderen Piloten haben
    - man kann Mechs aufleveln, was ihre Statuswerte verbessert
    - wird ein Charakter zu oft hintereinander eingesetzt, bekommt er einen Burnout und muss einmal aussetzen
    - es gibt natürlich verschiedene Gegnertypen und Qualitäten dieser

    Ebenfalls motivierend: zusätzlich zum Abschließen der Mission gibt es zwei optionale Ziele: den S-Rank zu erspielen (dadurch, dass man wenig Schaden erleidet) sowie die Bonusmissionen zu erfüllen. In manchen Missionen wird man dafür vielleicht auch zwei unterschiedliche Teamzusammenstellungen nutzen (man kann Missionen beliebig wiederholen, was auch gut zum grinden ist, und kann beides separate voneinander erspielen).

    Insgesamt ist das Kampfsystem imo also sehr gelungen, und die letzten beiden Missionen sind auch recht knackig (hängt aber auch davon ab, wie viel man grindet). Ein paar Makel die ich sehen würde: die Bonusmissionen könnten noch interessanter sein. Oft ist es einfach nur "benutze Charakter X, keiner darf sterben". Selten gibt es aber auch interessantere Ziele, z.B. "benutze ein Team mit maximal 4 Piloten". Außerdem ist das Burnout-System nicht komplett durchdacht. Man kann den Burnout jederzeit kostenlos heilen, der einzige Nachteil ist, dass dies den Punktemultiplikator verringert. Punkte bringen einem aber im Prinzip nichts (sie geben weder Erfahrung, noch beeinflussen sie den Rank). Damit kann man nur Geheimakten mit Lore freischalten, aber dafür hat man eh mehr als genug Punkte.

    Meine Wertung:
    Story: 5/10
    Kämpfe: 8/10
    Yakisoba-Pan: 6/10 (die Nudeln und Soße sind lecker, aber das Weißbrot dämpft eher die Erfahrung).
    Gesamt: 7/10


  2. #2
    Gutes Timing, ich hatte es die Tage auch durchgespielt, Review hier im Challenge-Forum. ^^ Und auch eine weitere Meinung von Orpheus.

    Zum Inhalt muss man nicht groß diskutieren, aber mich hat die Story VOLL mitgenommen, sowohl als epische Sci-Fi als auch durch die Einzelgeschichten! Die Kämpfe fand ich dagegen nur okay und streckenweise etwas nervig. xD Aber klar, die Story und die Menge an Stories sind halt auch ziemlich out there; das muss einen schon persönlich abholen, damit es funktioniert. (Wobei ich sagen würde: So oder so ist die Konstruktion des Ganzen wahnsinnig beeindruckend!)

    Zitat Zitat
    Yakisoba-Pan: 6/10 (die Nudeln und Soße sind lecker, aber das Weißbrot dämpft eher die Erfahrung).
    Hier gebe ich dir 100% recht. Aber im Vergleich zu Essen aus 1945 ... who knows


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