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Thema: [ZOOOOOmmxBIES! Staffel 3] Station 1 - "Wave Shengs Hope Goodbye"

Hybrid-Darstellung

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  1. #1
    Als sich Doc Strider unter den Wagen begab und sich den Zustand der Achse des Wagens besah, sah er das Problem sofort, was bei einer gebrochenen Achse auch kein großes Problem war. Im Prinzip musste sie nur ausgetauscht und an der Halterung hier und da ein klein wenig nachgebessert werden. Das Problem war die Achse, denn eine Ersatzachse hatten sie hier nicht, da sie diese ansonsten sicher schon längst ausgetauscht hätten. Er kam wieder unter dem Wagen hervor und schaute sich langsam die Karavane an und überlegte, was er aus dem was er sah machen konnte. Schließlich kam ihm eine Idee. Spräche etwas dagegen wenn ich mir diese Sachen hier nehmen könnte? Damit kann ich mit sicherheit die Achse reparieren. fragte Doc Strider.
    Perlmutter sah abwechselnd ihn und die Sachen um die er bat abwechselnd an. Im wesentlichen nur Kleinkram, ein paar Holzstückchen, etwas Metall und dergleichen, es sah durchaus so aus, als ob man damit die Achse würde reparieren können, nur hatte weder sie noch einer ihrer Leute damit Erfolg gehabt. Sie wusste nicht ob dieser man mehr Erfolg haben wirkte aber zumindest schien er gute Werkzeuge zu haben und dieses Minikatapult an seiner Schulter, welchen Sinn es auch immer hatte, sah zumindest danach aus als ob sein 'Baumeister Ahnung hatte. Gut, nimm dir was du brauchst. erwiederte sie und nickte, ihn im Auge behaltend.
    Doc Strider zögerte nicht lange, nahm sich was er brauchte und begann zu arbeiten. Dabei stieß er, wie seit Anbeginn der Menschheit üblich, ein paar leise Flüche gegen den Baumeister aus, auch wenn nichts wirklich auszusetzen war, denn diese Achse schien schon einiges mitgemacht zu haben. Als er schließlich mit der Arbeit an der Achse fertig war und das ganze wieder halbwegs in Ordnung aussah, kümmerte er sich noch ein wenig um das Gefährt und sorgte ein wenig dafür das alles ein klein wenig besser zusammen arbeitete.
    Als alles schließlich zusammen gebaut war, packte er seine Werkzeuge fein säuberlich zusammen, bevor er sich wieder an Perlmutter wandte. Gut, ich wäre dann fertig. Die Achse wird jetzt wieder eine ganze Weile halten denke ich, nur ich empfehle trotzdem, dass ihr euch bei Gelegenheit eine neue Achse zulegt. Darüber hinaus habe ich an eurerm Wagen auch noch ein paar kleine Nachbesserungen vorgenommen. Nichts großes, nur ein paar Abnutzungserscheinungen ausgebessert wo ich schon einmal dabei war. Hier und da ein paar Schrauben festgezogen, das übliche. Der Wagen sollte jetzt wieder ein klein wenig runder laufen als zuvor. erklärte Doc Strider seine Arbeit.
    Permutter und ihre Leute hatten das ganze misstrauisch beobachtet und den Wagen probeweise ein wenig vor und zurück geschoben und er bewegte sich wieder wie er sollte und wie der Doc gesagt hatte ein klein wenig besser, tatsächlich nicht wesentlich schneller aber immerhin etwas runder. Das sieht tatsächlich ganz gut aus, sieht so aus als ob in Shengs Hope tatsächlich einige Leute leben die etwas können. gab sie anerkennend zu. Du hast deinen Teil der Abmachung eingehalten und jetzt sind wir dran. Wir haben nicht viel zu verschenken aber du hast uns hier eben weitergeholfen. Was darf es also sein: Munition oder etwas zu essen? fragte sie und zeigte auf das Angebot. Ich würde dann diese Magazine dort nehmen. erklärte Doc Strider und zeigte auf die besagte Munition.
    Permutter nickte und gab ihn seine gewünschte Entlohnung. Nach einer Verabschiedung machte sich Doc Strider dann wieder auf den Rückweg um die Munition im Dusty Derreks abzuliefern. So langsam mussten sie ja genug davon haben.
    Perlmutters Wagen ist wieder ganz, die Achse funktioniert wieder. erklärte er Wingman, nachdem er die Munition bei ihm abgegeben hatte.

    +1 Einheit Munition

    Geändert von wusch (17.09.2015 um 18:58 Uhr)

  2. #2
    Langsam kam Bewegung in den Körper des bewusstlosen Buccaneers. Schwerfällig hob er den Kopf, legte ihn in den Nacken und blinzelte. Jäger stand mit der Machete daneben und beobachtete ihn aufmerksam. Dann fiel ihm etwas ein. Er lief in den anderen Raum und schnappte sich ein verdrecktes Stoffstück von einer Werkbank. Niki warf ihm einen fragenden Blick zu.

    "Prinzessin wieder wach. Nein, ist okay, bleib hier. Ich kümmer mich." Er lief wieder zurück, wo der Andere kurz davor stand aus dem Nebel in seinem Kopf zu treten und seine Lage richtig einzuschätzen. Das Stück Stoff fand auf grobe Weise seinen Weg in dessen leise schmatzenden Mund. Sofort richtete er die geweiteten Augen auf Jäger, der neben ihm in die Hocke ging.

    "Ich stelle dir einfache Frage. Dann können passieren zwei Dinge: wenn du schreist oder mir Antwort nicht gefällt, ich mach mit dich, was wir mit deine Kollege haben gemacht." Er richtete die Machete auf die Leiche mit dem abgetrennten Arm. Der Buccaneer riss bei dem Anblick die Augen noch weiter auf, ein gedämpftes Wimmern kam aus seinem Hals und er fing an vehement den Kopf zu schütteln. Jäger presste den Zeigefinger an die Lippen und machte einen leisen Zischlaut.

    "Ganz ruhig, mein Freund. Wenn du ganz leise sagst, was ich wissen will, dann wir gehen und niemand muss Arm verlieren. Oder Kopf." Jäger wedelte mit der Machete vor seinem Gesicht.

    Der Buccaneer zwang sich zur Ruhe. Zwischen seinen Beinen spürte er eine sich ausbreitende feuchte Wärme. Jäger ignorierte es und fragte, jedes Wort einzeln betonend:

    "Sag mir, wo ist versteckte Lager."

    Er nutzte mit Absicht die zweideutige Formulierung. Entweder würde der Andere den Verstack eines Geheimfachs mit dem wirklich guten Kram verraten, oder den Ort einer weiteren Buccaneers Stellung preisgeben. So oder so, Jäger hätte eine brauchbare Information. Gerade wollte er den Lappen aus dessen Mund ziehen, doch der Buccaneer kam ihm zuvor. Er nickte heftig mit dem Kopf in eine bestimmte Richtung und bewegte die Augen vielsagend mit. Jäger drehte sich um. Dort, wo er hinwies, befand sich die nackte Wand, mit der Jäger vor Kurzem eine sehr innige Bekanntschaft gemacht hatte. Der Plünderer reckte seinen Hals und nickte heftig weiter. Es hatte etwas amüsantes an sich, so als würde er den Kopf zu einem Song mitschwingen, den nur er hören konnte. Jäger richtete sich auf und sah sich die Wand nochmal genauer an. Seine Hände glitten über die ebene Oberfläche und blieben an einem kaum merklichen Spalt hängen. Da war tatsächlich etwas. Jäger klopfte an die Stelle, wo er eine Tür vermutete. Das Geräusch war eindeutig. Nach wenigen Augenblicken, fand er heraus wie man den Mechanismus manipulierte, nämlich indem man sich fest mit beiden Händen dagegen stemmte. Als er los ließ, sprang ein mannshohes, rechteckiges Stück Wand heraus. Aus dem vergrößerten Spalt drang ein fürchterlicher Gestank heraus, der den Raum augenblicklich füllte. Jägers erster Gedanke war, dass sie sich dort einen Zombie als Haustier hielten und wich instinktiv zurück. Er blickte zum Plünderer, der ihn weiterhin mit großen Augen anstarrte und kopfnickend zum Weitermachen ermunterte.

    Mit der Spitze der Machete schob er die Tür langsam beiseite und als er in die kleine Kammer dahinter blickte, hatte er sich gewünscht es wäre doch ein Zombie gewesen. Stattdessen wurde der kleine Raum von einer Matratze auf dem Boden dominiert. Darauf lag ein Körper, zugedeckt mit einem großen dreckigen Tuch. Das Gesicht war das einer Frau, mit verfilzten langen Haaren, die einst kastanienbraun gewesen sein mussten. Das Gesicht hatte sich verfärbt und war aufgequollen bis zur Unkenntlichkeit. Reglos lag sie da auf der Matratze, als wäre sie Teil einer morbiden Kunstausstellung. Langsam näherte sich Jäger der Gestalt, der Geruch drang dabei gewaltsam in seine Nase. Wenige Schritte entfernt blieb er stehen und schob das Ende der Machete unter die Decke um sie wegzuziehen.

    Erneut kam er in die Werkstatt. Leo, Eryn und Niki standen bereits in den Startlöchern, der randvoll bepackte Rucksack lehnte an Nikis Beinen.

    "Ich wollte dich gerade holen. Komm, wir müssen los, Jegor."

    Eryn lehnte an der Wand in der Nähe zum Eingang und hielt sich mit der Hand die Nase zu. "Hier stinkts, ich will endlich weg. Beweg deinen Hintern, Mann."

    "Bin gleich da, versprochen. Tut mir leid. Ich ganz schnell. Hier." Er stellte einen Beutel mit lauter Konservendosen vor Eryn Füße. "Habe in geheime Raum gefunden. Sieht gut aus. Sehr lecker. Warte kurze Augenblick."

    Er schacherte auf einer der Werkbänke herum, fand etwas und verschwand wieder im anderen Raum. Niki und Eryn schauten einander an und Eryn schnalzte laut mit der Zunge.

    Beim Buccaneer angekommen, klopfte Jäger ihm versöhnend auf den Rücken und ließ den Arm auf seinen Schultern liegen. Mit der Hand zog er den Knebel aus dessen Mund und sagte:

    "Habe gefunden Dosenfutter. Sehr gut. Sehr lecker."

    "Ja ja, könnt alles haben. Bitte bitte.", seine Stimme klang flehend und voller Panik aber er achtete darauf nicht laut zu werden. "Also alles okay? Ihr werdet jetzt gehen und ich darf zu meiner Familie? Ich habe Familie im Zelt dort draußen, weißt du? Frau und kleines Kind, äh Kinder. Kleines Mädchen und zwei Jungen, weißt du? Sie warten auf mich und ich sorge für sie. Wer wird denn für sie sorgen wenn ich weg bin? Weißt du was ich meine?"

    "Natürlich ich weiß was du meinst. Familie ist wichtig, Kollege. Ich auch hatte Familie, verstehst? Zwei junge Schwestern. Aber dann nicht schöne Dinge passieren, weil Welt ging kaputt und Menschen gingen kaputt. Was willst du machen, stimmts?"

    "Oh ja, natürlich. Mein Beileid. Welt ist wirklich nicht mehr das was sie mal war.", sagte der Andere schnell.

    Jäger überlegte kurz und richtete seinen Blick auf die Brust des Plünderers, wo seine Tätowierungen im Rhythmus der schnellen Atmung auf und ab gingen.

    "Sag, was mit der Frau dort passiert? Sie lange tot?"

    "Oh, das war ich nicht. Das waren die Jungs. Sie drehen manchmal durch, weißt du? Hier draußen gibt es nicht viel zu tun also bringen sie manchmal Leute hierher. Hin und wieder ist es ein Mädchen und dann... nun ja. Sie machen das was Jungs halt machen, stimmts? Manchmal trinken sie zu viel und dann... Hey, aber ich habe ihnen gesagt, sie sollen nicht übertreiben, weißt du? Aber hören die auf mich? Natürlich..."

    Weiter konnte er nicht mehr sprechen, denn Jäger stopfte ihm rasch wieder den Knebel in den Mund. Er drückte dermaßen fest zu, dass es dem Anderen fast bis in den Hals rutschte und nun den gesamten Mund ausfüllte. Jäger spähte kurz in den anderen Raum, wo die Anderen schon ungeduldig auf ihn warteten, konnte aber niemanden sehen. Dann geschah alles ganz schnell. Er zog seinen Arm, den er dem Plünderer auf die Schultern gelegt hatte fest zusammen, als würde er ihn in den Schwitzkasten nehmen. In der anderen Hand blitzte etwas metallisches auf. Er brachte einen spitz zulaufenden Kreuzdreher, den er vor Kurzem auf der Werkbank gefunden hatte an das Gesicht des Plünderers und mit einer schnellen aber gleichmäßigen Bewegung stieß er das Werkzeug bis zur Hälfte des schlanken Metallstücks in dessen linkes Auge. Der Plünderer zuckte zusammen, noch ohne ganz zu begreifen was geschehen ist. Dann verfiel sein Körper in wildes, unkontrollierbares Zucken. Er wollte die Hände benutzen, doch sie waren auf seinem Rücken gefesselt. Stattdessen begann er mit den Beinen auf den Boden zu schlagen, versuchte sich aufzurichten und rutschte immer wieder aus, denn Jäger hielt ihn fest in seinem Griff, zog ihn immer wieder zu sich heran und drückte mit dem eigenen Gewicht gegen den sich windenden Körper. Die Schreie kamen gedämpft und leise an, während er versuchte sich zu befreien. Jäger fragte sich, ob er nicht die Lautstärke erhöhen oder verringern könnte, wenn er an dem hölzernen Griff des Schraubenziehers drehen würde. Dann hörte er Schritte. Niki trat in den Durchgang und war dabei die hohen Kisten zu umrunden. Enttäuscht darüber, dass ihm nicht mehr Zeit blieb, spannte Jäger seinen eigenen Körper an, platzierte die Handfläche auf die Rückseite des Griffes, das grotesk aus der blutenden Augenhöhle herausschaute und stieß kraftvoll den Schraubenzieher bis zum Anschlag in den Kopf hinein. Der Todeskampf des Plünderers erstarb sofort, die zuckenden Glieder fielen schlaff zu Boden, das angewinkelte Knie neigte sich langsam zur Seite.

    Schwer atmend zog er das blutige Metallstück wieder heraus, ließ es in seiner Hosentasche verschwinden und lief Niki entgegen.

    "Na dann. Bin bereit, los gehts.", sagte er im Vorbeigehen. Niki bedachte ihn mit einem fragenden Blick.

    Der Weg zu ihren Fortbewegungsmitteln gestaltete sich problemlos. Im Lager der Buccaneers herrschte immer noch eine niedergeschlagene Stimmung. Bis auf die unangebracht heitere Turmwache, schlichen die Anderen mit herabgesenkten Köpfen zwischen ihren Zelten umher. Als sie den Landweg erreichten, verabschiedeten sich Jäger und Niki von Léo und Eryn und wünschten einander eine gute Heimkehr. Niki stieg auf sein Motorrad, Jäger setzte sich hinter ihn. Gerade als er den Zündschlüssel drehen wollte, hielt Niki einen Moment lang inne. Ohne sich umzudrehen sagte er:

    "Warum hast das gemacht, Jegor?"

    Er hörte wie Jäger hinter ihm etwas herumrutschte, aber es kam keine Antwort.

    "Habe ihn noch gesehen als du schon weg warst. Also, ich frage nochmal, warum?"

    "Erinnerst was Eryn gesagt? Ab-scholiche Räuber das sind. Einer weniger, was solls." Jäger fühlte sich auf einen Schlag sehr müde. In seinem Kopf drehte sich alles und er machte sich plötzlich Sorgen während der Fahrt von dem schweren Rucksack nach hinten gezogen zu werden und auf der Straße liegen zu bleiben.

    "Was solls?", wiederholte Niki und seine Stimme wurde lauter. "Das ist eine Hinrichtung! Er war gefesselt, also keine Gefahr für uns."

    "Aber Gefahr für Andere."

    Niki öffnete den Mund um etwas zu erwidern, machte ihn aber wieder zu und presste die Lippen zusammen. Einen Augenblick später heulte endlich der Motor auf und verfiel wieder in sein ungewöhnlich leises Brummen. Als sie in Shengs Hope eintrafen, war es bereits dunkler geworden.


    +1 Nahrung,
    +1 Munition,
    +1 Handelsware
    +1 Nahrung (Jägers Packesel)

    Geändert von truecarver (17.09.2015 um 19:49 Uhr)

  3. #3
    Sie waren noch nicht weit gekommen, als Evi merkte, dass der Junge mit jedem Schritt schwerer zu werden schien. Die Hitze, die unbarmherzig auf sie herabbrannte, und den Schlamm an ihrem Körper krustenartig austrocknen ließ, tat ihr Übriges. "Lass mich mal.", sagte Andrea nach einer Weile, gleichzeitig einen Blick durch die Umgebung werfend. Die ganze Zeit schon war sie sehr darauf bedacht gewesen, das Gelände im Auge zu behalten. Noch schien alles in Ordnung, auch wenn die Geräusche von schlurfenden Füßen im Matsch nicht abgenommen hatten. Evi setzte Rory erleichtert ab, und als seine Fußsohlen den Boden berührten, schwankte er kurz. Nur deshalb merkte die Taucherin, dass er sich immer noch an einer ihrer Haarsträhnen festhielt, und sie währenddessen aus großen Augen anstarrte. Sie lächelte verlegen. "Hab ich was im Gesicht?" Der Junge antwortete nicht, und wurde nun ohnehin von Andrea abgelenkt. "Sag mal...", fragte sie, während sie sich daran machte, ihn Huckepack zu nehmen. "Wie bist du denn überhaupt in diese Lage gekommen?" Ihr Ton war dabei eher forschend als freundlich. "Dieser Mann wird dich wohl kaum einfach beim Spazierengehen von der Farm entführt haben. Weißt du, wie lange du in seiner Gewalt warst? Irgendjemand hätte doch inzwischen nach dir suchen müssen, oder nicht?" Nun, wo sie quasi die Gewalt über Rory hatte, schienen alle offenen Fragen auf einmal aus ihr herauszuwollen. Trotzdem beobachtete Evi mit einiger Bewunderung, dass die erfahrene Frau gleichzeitig immer noch wachsam und auf die Umgebung konzentriert schien, damit sie auch keine potentielle Gefahr übersehen konnte.
    "Ich sag dir was. Wenn du mir alles erzählst, was du gesehen hast und weißt, werden wir schnurstracks bei dir zu Hause sein." Wieder war Andreas Ton nicht wirklich aufbauend, sondern eher antreibend. Evi hätte fast noch ein "Und wenn nicht, dann lassen wir dich hier!" erwartet, aber es kam natürlich nicht. Vielleicht hatte die Taucherin auch nur damit gerechnet, weil sie sich zu gut an die Worte ihrer Begleiterin von vorhin erinnerte: Und wenn du Zombies siehst, siehst du zu, dass du Land gewinnst. Mit oder ohne den Jungen.

    OOC: Andrea und Evi versuchen den Jungen nach Hause zu bringen

    Geändert von Lynx (17.09.2015 um 18:49 Uhr)

  4. #4
    Wingman strahlte, als Howard einen großen weiteren Schwung an Dosen in das Kommandozentrum brachte und machte emsig Haken an seine Checklisten.
    "Das war gut mitgedacht, Howard.", sagte Sheng begeistert."Ich will wahrscheinlich gar nicht wissen, woher Sie diese kleinen Schätze noch gefunden haben, aber ich nehme mal an, dass Sie an der gleichen Stelle waren wie der gute Lancaster." Damit zeigte er auf einen weiteren großen Stapel von Dosen, die genauso aussahen und als Menge wirkten, als würde man davon monatelang zehren können.
    "Ich denke, wir können uns durchaus Gedanken um die Feierlichkeit machen.", schloss Sara, die eben hereingehumpelt kam und freudig übermittelte, dass ihr Team eben das Transportgerät fertig repariert hatten.

    Nahrung +1

    In diesem Moment kam auch Doc Strider in die Zentrale, deren einstmals leere Tische sich nun bogen vor Essen, Waffen, Munition und Konservendosen. Selbst ein Fresskorb voll Obst stand dort, wie Sara und Wingman vollkommen verdattert bemerkten, bevor sie begannen, den edlen Großmut von George Floyd-Williams zu loben, denn augenscheinlich konnte der Korb von Niemand anders kommen.
    Nachdem er die Achse repariert hatte, legte er die Munition zu den anderen Vorräten und Wingman machte sich Notizen, wobei er Sheng zunickte. Er wirkte dabei so ruhig und entspannt wie schon lange nicht mehr.

    ---

    Evi und Andrea hatten Rory immer wieder abwechselnd getragen und so langsam wurde es der Taucherin mehr als unheimlich, wie er mit seinen Fingern immer wieder wie zufällig durch ihr Haar fuhr oder ihr in den Nacken atmete, oder - wenn Andrea ihn trug - sie anstarrte.
    Auf die Fragen von Andrea hin hatte er erst geschwiegen und dann munter plappernd, doch ein wenig stotternd, zu erzählen begonnen, er wirkte, als würde es ihm große Schwierigkeiten bereiten, längere Sätze zu bilden.: "Heute ist ein böser Mann in unser Haus eingedrungen. Und hat meinen Bruder gestohlen. Und außerdem meine Stiefschwester ermordet. Mit einer Glasscherbe, das sagt zumindest Pa." Er nickte nun schmiegte sich wie haltsuchend an den Rücken von Andrea, Evi jedoch nicht aus den Augen lassend.
    "Ein böser Mann, ein brutaler Mann. Mit einem Bart bis zu den Zehen, ich hasse ihn!", schrie er plötzlich los und wand sich wie ein Verrückter im schützenden Tragegriff von Andrea, die gleichwohl wie Evi vollkommen erschöpft war ob des Marsches durch den Sumpf.
    "Ich habe ihn auf 'Lincoln' verfolgt, aber ihn nicht getroffen. Mit meiner Büchse. Er ist zu den bösen Menschen nach Shengs Nope geflüchtet. Versteckt sich dort."
    Er nickte nun grimmig, die Idee, dass sie selbst aus der Ortschaft kamen, schien ihm nicht in den Sinn zu kommen.
    "Als ich auf dem Rückweg war. Da wollte ich noch einmal an die Bay. Schauen, ob die Bucis uns neue Spielgefährten bringen. Doch da war nur der schwarze Mann. Und er hat Lincoln getötet und alles in dem Blut gebadet. Lincoln wollte einfach nicht sterben. Und mich hat er mitgenommen."
    Er strahlte nun fröhlich. "Ihr seid Helden. Wunderschön. Vor allem du." Er zeigte auf Evi und von Andrea kam ein heuballentrockenes "Na, vielen Dank auch.", was Rory nicht zu bemerken schien.

    Als sie endlich in Sichtweite der Cletus-Farm waren, sprang Rory plötzlich fast munter herunter und seine Zunge stolperte über die Worte, die er schnell und eifrig hervor brachte: "Kommt ihr mit rein? Ich will euch Pa vorstellen!"
    Die beiden Frauen sahen sich wachsam an und Andrea meinte: "Das ist eine gute Idee, sehr gerne." Evi blickte sie an und glaubte ihren Ohren nicht zu trauen, das konnte sie unmöglich ernst meinen.
    Doch die alte Dame erwies sich als klug und listenreich: "Geh du schon mal nach drinnen. Wir müssen sie hier doch noch hübsch machen bevor wir sie deinem Pa vorstellen, du verstehst?"
    Rory nickte ernst und es erschien ihm unglaublich klug, was Andrea sagte.
    "Dann warte ich drinnen auf euch und bereite schon einmal alles vor." Er lächelte so falsch und böse, dass es den beiden fast kalt den Rücken herunterlief, trotz der mörderischen Hitze.


    ---

    Steve am Wachturm grüßte die vier Heimkehrer staunend, als sie mit sozusagen "fetter Beute" wieder in Shengs Hope angekommen waren.
    "Da habt ihr es euch wieder mal richtig gut gehen lassen.", grinste er. "Passt auf, dass euch der Russki nicht alles wegfrisste." spottete er mit Seitenblick auf Jegor und hielt sich plötzlich die Stirn, als eine Nuss mit voller Wucht in der Mitte seiner Stirn landete. Es konnte unmöglich weh tun, aber Steve erschrak dabei höllisch und wäre fast auf seinen Hintern gefallen.
    "Mann..." grummelte er und grinste wieder sein verlegen-dümmliches Grinsen. "Habt ihr wenigstens ein, zwei da draußen umgenietet?" fragte er noch, während sie schon weiter fuhren und bemerkten, dass sich die ganze Siedlung verändert hatte. Die Menschen blickten sie an und lächelten. Sie erkannten sie und Hoffnung glomm in ihren Augen auf. Hie ein Nicken, da ein kleiner Hochruf oder nur ein Daumen nach oben, aber sie spürten es- die Siedlung hatte sich verändert. Alle die dort lebten, alle, die sie kannten, blickten nun auf sie.

    ---

    "Das ist es.", sagte Sheng. "Mehr können sie nicht mitnehmen, mehr kriegen wir nicht auf den Karren geladen und ihr seid so oder so schon sehr gut ausgerüstet."
    "Wir haben es.", sagte Wingman und strahlte in die Runde. "Und jetzt?" kam von Sara.

    "Trommelt alle zusammen. Ich erkläre ihnen das weitere Vorgehen." kam von Sheng, in dessen Brust gerade zwei Seelen stritten, ob es der freudigste oder traurigste Moment seines Lebens war.
    Dabei blickte er alle Umstehenden an, die sich mittlerweile in der Kommandozentrale versammelt hatten.

    Geändert von Daen vom Clan (17.09.2015 um 19:56 Uhr)

  5. #5
    Rory hatte die Tür gerade seit dem Bruchteil einer Sekunde geschlossen, als Andrea im Schatten eines knorrigen Busches neben dem Haus in Deckung ging. Ungeduldig hockte Evi sich zu ihr. "Was machen wir denn hier? Wir sollten abhauen, oder ich bin demnächst die Braut von einem Cletus. Oder allen. Oder sowas." Die ältere Frau nickte. "Ich weiß, aber wir können nicht einfach auf und davonlaufen. Stell dir vor die sehen uns und schießen." Die Taucherin sah unsicher zur Behausung, aus der sie nun leise Stimmen vernehmen konnte. "Glaubst du wirklich, die würden..." "Hast du nicht gehört? Ein Mann aus Shengs Hope hat hier ein Kind entführt und eine Frau ermordet. Was auch immer wirklich geschehen ist, für die Leute hier ist das ein Fakt. Und der Vater ist bestimmt nicht so dumm, um nicht zu merken, dass wir aus Shengs Hope sind." Evi gluckste. "Du meinst Shengs Nope." Andrea atmete scharf aus, als würde sie sich ehrlich bemühen, ihre Geduld zu wahren, aber ihre Augen lächelten.

    "Okay, wir nutzen den Obstgarten und bewegen uns langsam von Deckung zu Deckung. Sobald die Plantage endet, müssen wir loslaufen, und zwar schnell. In dem Ödland bietet uns nichts Schutz." Andrea nickte Evi zu und wollte sich bereit machen, doch die Taucherin legte ihren Finger über die Lippen. "Shh... hör mal."

    "...die brauchen die Alte doch mehr als ein Baby, das ihnen nur die Haare vom Kopf frisst. Bei dem Tausch könn se gar nicht nein sagen."
    "Aber wenn sie nach der Rothaarigen fragen?"

    Eine Stimme, die euphorisch aus dem Haus drang, gehörte auf jeden Fall "Pa" Cletus, aber die andere, auch relativ erwachsen klingend, konnte die Taucherin nicht zuordnen. Wie viele Kinder hatte der Kerl eigentlich? Andrea zerrte an Evis Arm.
    "Ich gehe gleich alleine los, wenn du dich nicht bald bewegst, zukünftige Mrs. Cletus."

    "Wir benutzen Sails. Damit sie noch zu irgendwas gut ist, die ••••••••. Verbrennt sie. Sorgt dafür, dass sie die Klamotten der Rothaarigen trägt, oder irgendwas bei sich hat, das gefunden werden kann. Dann wird niemand nach ihr suchen, und wir werden sie uns schon hinerziehen..."

    Okay, nun war die Neugier genug gestillt. Andrea hatte schon ein paar Meter gut gemacht, als Evi so achtsam wie möglich durch die Büsche verschwand. Und den kleinen Scheißer hatten sie gerettet.

    Die Sonne stand schon tief am Himmel, als Andrea und Evi völlig geschafft in Shengs Hope ankamen. So weit man es überblicken konnte, waren die meisten von ihren Aufgaben schon zurückgekehrt, und vor allem um die Bar herum brummte es nur so vor Leben. Das unwohle Gefühl, das die Taucherin seit der Ankunft auf der Obstfarm beschlichen hatte, war nun mit einem Schlag verschwunden. Sie war zu Hause.
    Ihr wurde nur allzu bewusst, dass dies nicht für lange sein würde, und sie fragte sich kurz, wie es ihr auf der Reise mit dem Sarg dann wohl ergehen musste, wo es für lange Zeit keinen sicheren Hafen mehr geben würde. Aber dann betrat sie das Dusty Derrecks und sah die gesammelten Vorräte, die herbeigeschaffte Munition und... den Bürgermeister. Er stand wie immer ganz beschäftigt inmitten von Menschen, aber er wirkte nicht unzufrieden. Und das musste heißen, dass es Haile gut ging. Na bitte, in ihrer Abwesenheit hatte sich alles wie von selbst erledigt, und alleine deshalb strahlte die Taucherin Andrea an. "Danke für den netten Ausflug.", witzelte sie. Andrea legte unterdessen die beschaffte Munition aus der Kirche zum Rest "Das ist noch von uns.", meinte sie in die Runde. Dann nickte sie Evi, deren Gesicht völlig verschmiert war, die zerzaustes Haar hatte und keinen sauberen Fleck am Körper mehr hatte, zufrieden zu.

  6. #6
    Sheng war gerade mit den Besprechungen fertig geworden und die Ressourcenbeschaffung als offiziell beendet erklärt, als er Evi und Andrea wahrnahm.
    Etwas in ihm wollte Fassung bewahren, doch ehe er sich versah, stand er vor Evi und wollte sie in die Arme schließen, als er Augenblicke zuvor zurück schreckte und die Nase verzog. "Habt ihr diese Sachen im tiefsten Sumpfloch gefunden?", lachte er und grinste die Beiden an. Er ließ seinen Blick immer wieder über Evi wandern, die wirklich aussah, als hätte sie die letzten Monate in der Wildnis verbracht und der Begriff "zum Fürchten" konnte nicht besser passen.

    "Ich habe Seife, wenn du mit zur mir kommen willst?", sagte er, ohne lange überlegt zu haben und ohne sich klar zu werden, wie das für sie klingen musste.

  7. #7
    Einige Stunden später...



    Da waren sie nun alle versammelt.
    Die Sonne war untergegangen und trotzdem war Shengs Hope in Licht und Fackelschein getaucht, wie nie zuvor.
    Alle Einwohner waren auf den Beinen, sie lachten und malten sich aus, was sie mit einem neuen Leben und einer neuen Welt anfangen könnten.
    Sie träumten von langsamen Schritten hin zum Frieden und den Ideen, wieder gefahrlos reisen zu können, um lang verloren geglaubte Geliebte wiederfinden zu können.

    Und sie saßen hier, noch fernab der Feier, ein kleiner, sehr exklusiver Kreis von besonderen Menschen, die allesamt über ein Stück Papier gebeugt waren.
    Der Fackelschein eines großen Feuers auf dem Markt schenkte ihnen Licht und Wärme, die es an diesem warmen Abend nicht noch gebraucht hätte, jedoch alles in warmen, flackernden Schein tauchte. Talia hatte mehrere Hühner dem Feste geopfert und zudem hatten sie zwei dicke Schweine geschlachtet und das Fleisch schon seit Stunden auf einem improvisierten Grill gewendet.
    Der Duft, er zu ihnen herüberstieg, ließ so manchen Magen knurren.
    Sheng sah hoch, neben ihm waren Wingman und Sara und er blickte jeden der hier Versammelten kurz an.

    Frank, sein treuester Mann, der für die Mission seine Familie hinter sich ließ und für den es ein Job war, den er als seine Aufgabe ansah, ebenso Will, der etwas nervös mit dem Finger seine Brille zurechtrückte und seinen Vater hier zurücklassen würde. Daneben stand Eryn, anmutig, wie das Flackern des fernen Feuers ihre Schönheit betonte und doch wirkte es, als hätte sie sich sehr verändert, als wäre die einem Funken von Fröhlichkeit beraubt. Dann sah er zu Jegor, der dastand und stoisch dreinblickte, als würden sie eine Einkaufsliste besprechen, neben ihm Ranger, der das Besprochene wohl im Kopf durchging, so konzentriert wie er wirkte.
    Sein Blick wanderte weiter zu Lancaster, der sich durch seinen mächtigen Bart strich und auf seinem leeren Flachmann herumtrommelte. Er sollte und würde den Trupp anführen und für ihn hatte Sheng noch eine kleine Überraschung parat.
    Direkt neben ihm stand Vincent – in Shengs Augen der Mission größter Kritiker, der Skeptiker, aber Jemand, auf den man sich trotzdem immer verlassen konnte. Ein Mann, der beunruhigend viele Facetten hatte.
    Dann sah er Lexi, die ihn ihrerseits mit ihren dunklen Augen musterte, das Mondlicht fing sich in ihren blonden Haaren und wieder fielen ihm die ersten Momente von Shengs Hope ein. Seine erste Waffengefährtin, die Frau, die ihn zum Mann machte und mit ihrem Spott und ihrer Stärke dafür sorgte, dass er es auch blieb. Direkt daneben Salma, die Latina, die mit den Stiefeln und den Waffen am Leib für sich schon eine Gefährlichkeit ausstrahlte, neben ihr, ihr treuer Hund.
    Niki schien sich ebenfalls den ganzen Plan eingeprägt zu haben und Sheng spürte eine riesige Erleichterung, dass er doch mitkommen würde, denn er hatte ein unglaubliches Wissen über diese Vorgänge und trotzdem musste sein Herz bluten, weil auch er ein Kind zurück ließ, um das er sich persönlich kümmern wollte. Direkt hinter Niki, im Schatten der Dunkelheit verborgen stand die Neue, die geheimnisvolle Schönheit, die sich ihm noch nicht vorgestellt hatte, doch ebenfalls freiwillig mitzog. Sie wirkte, als hätte sie während der Besprechung nicht auf den Plan, sondern permanent auf Niki gestarrt, doch das konnte auch täuschen. Die alte deutsche Dame, Andrea, die trotzdem keine Furcht hatte, sich die Finger schmutzig zu machen, war die Nächste, die er ansah und die ein wohlgemeintes anerkennendes Nicken von ihm empfing.
    Der Schnabel der seltsamen Maske und die Maske allgemein wirkten im Lagerfeuerlicht noch viel gruseliger, aber Doc Strider hatte seine Prinzipien und der Bürgermeister war froh, dass der Experte für Basteleien und Improvisation ebenfalls Teil der Gruppe war. Das gleiche galt für Alfons, den Sheng nie ganz durchschaut hatte, was er aber für ein gutes Zeichen hielt, denn er schien gewitzt zu sein und gut mit Menschen umgehen zu können, ebenso Lisa, die trotz ihrer Attraktivität im Gegensatz zu Eryn sich augenscheinlich mehr im Hintergrund hielt und die ihre Mutter zurücklassen würde. Auch um sie wollte er sich verstärkt kümmern, eigentlich im alle Familien, die hier ihre Beschützer verlieren würden.
    Als sein Blick weiter wanderte, sah er Haile an und schluckte kurz, denn sein Herz zog sich zusammen. Der flackernde Schein des Feuers auf ihrer mit Kohle bemalten Haut gab er ihr etwas sehr Kriegerisches und abermals schnürte sich seine Kehle leicht zu, plötzlich war er sich sicher, dass sie sich da draußen für ihre Familie opfern würde. Er sah schnell weg, bevor der Blick Hailes den seinen suchen konnte und sie die Trauer in seinem Blick sah, die sie für ausgemachte Schwäche halten würde und niemals verstanden hatte. Er sah stattdessen Howard an, der sich sehr für den Sarg interessiert hatte und einen wachen Geist besaß. Und neben Howard, am Ende der Runde, also im Grunde neben ihm selbst, stand Evi. Er wusste, was sie konnte und vertraute ihr. Und aus dem Augenwinkel beobachtete er sie, bis die Taucherin ihn ansah und er – ungeschickt wie ein Schuljunge – schnell mit hochroten Ohren wegblickte.

    Das waren sie nun, die Männer und Frauen, die dafür Sorge tragen sollten, dass Adam sicher in San Antonio ankommen sollte. Er lächelte und spürte eine Woge aus Zuversicht in sich hochbranden.

    „Also herhören.“, schnarrte Wingman und zeigte zum wiederholten Male auf das gezeichnete Stück Papier.

    „Obschon San Antonio im Nordwesten liegt, müsst ihr zuerst Richtung Süden bis direkt an die mexikanische Grenze. Dort, außerhalb der zombieverseuchten Stadt Brownville, leben angeblich Händler, die die Batterien haben, die ihr dringend brauchen werdet, um Adam am Leben zu halten. Gehen die Batterien aus oder stirbt Adam, ist die Mission sofort gescheitert.“
    Er blickte sich ernst um und hatte wieder den gehetzten Blick, als würde Adam jede Sekunde aufstehen und weglaufen. Einige der Umstehenden rührten sich, nickten und brummten Zustimmendes.
    „Habt ihr die Batterien gefunden oder erhalten, oder was immer ihr tun musstet, geht Richtung Nordwesten. Das führt euch genau an zwei heißen Zonen vorbei. Ihr kommt dann an eine Schlucht, in der ein abgestürztes Flugzeug liegt. Lasst uns beten, dass es noch dort liegt, denn es bildet eine Brücke über die Schlucht. Ihr müsst unglaublich vorsichtig sein, dieser Ort ist perfekt für einen Hinterhalt. Habt ihr das geschafft, geht ihr direkt Richtung Norden in Richtung Three Rivers. Dort gibt es noch einiges an Zivilisation, grenzt aber direkt an ein Gebiet und Territorium des Kultes. Seid dort äußert vorsichtig. Wenn Stanes…“ Er korrigierte sich schnell. „…Toskes Aufzeichnungen vor seinem Wahnsinn richtig sind, dann findet ihr südlich von San Antonio das Forschungslabor in einem Vorort. Das Gebäude soll eine Festung sein, seid dort doppelt vorsichtig, wahrscheinlich gibt es dort sehr viele Untote. Oder diese Mutationen, von Denen schon berichtet wurde.“ Er nickte in Richtung Evi und Andrea, die dem Bürgermeister, Sara und ihm bereits Bericht erstatteten und diese seltsamen Vorkommnisse erklärt hatten.
    Danach herrschte Ruhe und es wirkte, als würde jeder der 18 Freiwilligen seinen Gedanken nachhängen. „Ich habe zwei Schweine gekillt.“ warf Sara strohtrocken in die Stille hinein und rieb an ihrer Schussverletzung. Obschon der Arzt es verboten hatte.

    Geändert von Daen vom Clan (17.09.2015 um 22:34 Uhr)

  8. #8
    Dieser Moment hatte etwas magisches an sich, es war ein großer Moment in einer kleinen Siedlung, einem unbedeutenden Punkt auf einer jeden Landkarte. Ein kleiner Hort der Zivilisation umgeben von Plünderern, Kultisten und Untoten. Vielleicht, wenn sie Erfolg hatten, würde dieser Moment eines Tages in die Geschichtsbücher eingehen, vielleicht würden ihre Namen dort stehen oder auch nicht. Für den Moment war nur wichtig, dass sie in den kommenden Wochen Adam und einander beschützten und so vollzählig wie möglich wieder hier ankommen würden. Er hatte Thomas heute Nacht noch einmal vorgelesen, nur für den Fall, das es das letzte mal sein würde. Er hoffte jedoch, dass er schon bald wieder an seinem Bett sitzen würde. Heute Abend jedoch, da hieß es Kraft tanken für die kommenden Entbehrungen, für den Hunger, die Verletzungen, die Hitze, die langen Wege und die Furcht. Sie alle die hier saßen, würden sich vertrauen müssen, denn ihr aller Schicksal hing voneinander ab.
    Als Sheng von den Mutationen berichtete, musste er schlucken. Er hatte einmal eine gesehen, damals, kurz nach dem großen Zehren, noch bevor er Silvia kennen gelernt hatte, er hatte eine von ihnen von weitem gesehen. Er hatte still gehalten und nicht gewagt zu atmen. Glücklicherweise hatte sie ihn nicht gesehen. Er hoffte sich nicht mit ihnen anlegen zu müssen, würde es jedoch zum Wohle aller tun, wenn es nicht anders ging und zusammen würden sie auch das Schaffen können. Er blickte nocheinmal auf die Karte vor sich und auf das Untotengebiet westlich von ihnen, etwas in Zukunft aussterben würde, wenn sie Erfolg hatten.
    So schaute Frank in die Runde der versammelten vor ihm und musterte sie alle einen Moment. Bei manchen war er sich sicherer als bei anderen doch er war sich sicher, das alle es zumindest versuchen würden. Oder dabei sterben. Wortwörtlich.
    Ich möchte als erstes meinen Dank aussprechen. erhob Frank schließlich das Wort und setzte sich ein klein wenig aufrechter hin. Er soll an Sheng gehen. Dem Mann der über 20 Jahre lang diesen Ort mit mehr als einfach nur Schweiß zusammen gehalten hat und auch in aussichtslos erscheinenden Situationen nie aufgegeben hat. Er hat letzten endes dafür gesorgt, dass all das hier möglich ist, er zusammen mit ein paar anderen die hier sitzen. bei diesen Worten schaute er zu Niki und auch zu Lexi. Weiß der Himmel was uns alle hier zusammen getrieben hat in dieses kleine Nest mit dem klangvollen Namen Shengs Hope und wie es den Anschein hat, ist dies mehr als nur ein Name. Verzeiht mir wenn ich nicht so große Reden halten kann wie unser Bürgermeister hier, bei diesen Worten musste Frank unwillkürlich leicht peinlich berührt grinsen, er war wirklich kein großer Redner doch er gab sich alle Mühe dieses mal etwas zu sagen. aber ich möchte auch ihm und Wingman danken, welche über all die Jahre hart gearbeitet werden und nun ein wenig im Hintergrund stehen. Heute wurde viel Lob über uns, die heute fort gehen, ausgeschüttet und ich möchte einfach nur dafür sorgen, dass ein klein wenig auch an die weiter geleitet wird, die zurück bleiben müssen und dafür sorgen, dass wir auch eine Heimat haben in die wir zurück kehren können, nachdem wir unsere große Aufgabe erfüllt haben. nachdem er seine kleine Ansprache beendet hatte, verstummte er und sah in die Gesichter der anderen.

    Geändert von wusch (17.09.2015 um 22:31 Uhr)

  9. #9
    Evi saß neben Sheng und war froh, die Runde so gut überblicken zu können. Es fühlte sich an wie ein großer Moment, vielleicht größer als die Ansprache damals, als Adam gefunden worden war. Einfach, weil sich die Taucherin nun viel persönlicher involviert fühlte. Das hier waren sie - die Seelen, mit denen sie eine große Aufgabe erledigen würde. Mit denen sie lachen und weinen würde, an deren Seite sie kämpfen und vielleicht sterben würde. Ein Schauer lief ihr über den Rücken, aber er war nicht direkt unangenehm. Das Gefühl von leichter Angst wurde einfach völlig von dem Gefühl des Zusammenhaltes, des "gemeinsamen Schicksals" überschattet. Und sie hatte einen Bärenhunger, der ebenfalls nicht zu verachten war. Für Angst war kein Platz.
    Als Sheng zu sprechen begann, streifte sie kurz seinen Blick, aber nur so, dass sie auch beiläufig hätte vorbeisehen können. Seit vorhin hatte sie irgendwie ein Problem damit, ihm direkt in die Augen zu blicken.

    *Ein paar Stunden zuvor*

    "Ich habe Seife, wenn du mit zur mir kommen willst?" Einen Moment lang sah Evi den Bürgermeister verwirrt an. "Seife?" Das war das Wort, was sie erst mehr verwunderte, als der eigentliche Satz. Die Freude über die Rückkehr, und dass alles nun okay schien, hatte die Taucherin völlig vergessen lassen, wie sie eigentlich aussah. Und es war nicht nur das - es war ihr normalerweise auch völlig egal. Mehr noch, nach Ausflügen außerhalb von Shengs Hope trug sie solche Dinge - zerzaustes Haar, Dreck- oder am besten noch Blutflecken - mit Stolz. Das war schließlich der beste Beweis, dass man ein Abenteuer erlebt hatte! Aber jetzt in diesem Moment, als Sheng ihr so einen seltsamen Blick zuwarf, war es ihr plötzlich unangenehm.

    "Wir waren immerhin in Little Cadiens, da ist es nun mal sumpfig. Außerdem gab es da auch ein Problem, weil da plötzlich dieser Kerl war...", begann sie hastig zu erklären. Währenddessen ging sie wie selbstverständlich ein paar Schritte in Richtung Ausgang der Bar, als hätten sie bereits abgemacht, dass sie nun gemeinsam zur Bleibe des Bürgermeister gehen würden.
    Sheng folgte ihr bis nach draußen, weil er interessiert der Geschichte von dem Kultisten lauschte. Dort kamen sie zum Stehen, weil Evi nun eifrig in ihrem Rucksack herumkramte. "...und er hatte so eine Maske... warte... eine Maske... da!" Sie fischte das groteske Ding heraus und zeigte es Shen, bevor sie munter weitererzählte.
    Er schwieg die meiste Zeit, schien gleichzeitig amüsiert, aber auch nachdenklich zu sein. Ohne Frage besorgte ihn die Nachricht über den beinahe unbesiegbaren, fauligen Kultisten, und von den Machenschaften des Cletus-Clans war er vermutlich auch nicht begeistert. Aber er unterbrach Evi nicht, sondern hörte ihr aufmerksam zu und sah ihr dabei in die Augen - vermutlich weil sie das einzige waren, das nicht nach einer Vogelscheuche aussah. Und obwohl sie sicher war, dass es vor allem die Geschehnisse waren, die ihn interessierten, und nicht die Erzählerin, wünschte sie sich doch, dass dieser Moment länger dauern würde als die Erlebnisse hergaben. War dies doch eine der wenigen Gelegenheiten, völlig alleine mit ihm zu sprechen. Endlich auch einmal ein "Geheimnis" mit ihm zu haben, auch wenn das alles natürlich gar keines war. So versank sie noch ein bisschen in seinen Augen, bis sie zum Ende kam.
    "Jedenfalls hat es deshalb auch so lange gedauert, und weil wir gleich berichten wollten, hatte ich noch keine Zeit, um wieder ordentlich... ... hast du mich echt gefragt, ob ich zu dir nach Hause komme?"

    Erst jetzt war es ihr wieder eingefallen, oder überhaupt aufgefallen. Und Shengs nun roten Wangen nach zu urteilen, erfasste nun auch er vollkommen die Bedeutung seiner unbedachten Worte. Damit war die traute Zweisamkeit natürlich sofort dahin gewesen. Der Bürgermeister erklärte leicht überrumpelt, was er eigentlich gemeint hatte und dann war da diese peinliche Stille gewesen.
    Also war Evi alleine in ihre eigene Hütte zurückgekehrt, hatte sich gewaschen und noch etwas ausgeruht, die Maske ein bisschen gesäubert, weil sie als Erinnerung schon ganz cool war, und dann hatte die geplante Abschiedsfeier begonnen.

    ***

    Frank war der Erste, der feierlich das Wort erhob, nachdem sie alle die letzten Informationen zur Reise bekommen hatten.
    "...die zurück bleiben müssen und dafür sorgen, dass wir auch eine Heimat haben in die wir zurück kehren können, nachdem wir unsere große Aufgabe erfüllt haben."
    Die Stimmung war ein bisschen rührseelig, das merkte man schon. "Darauf müssen wir anstoßen!", sagte Evi nach Franks Ansprache, um die leichte Melancholie zu überlisten, die jetzt über sie kam. Sie brauchte wirklich dringend etwas zu trinken. Und zu essen.
    Aber sie hatte auch gehört, was der Wachmann gesagt hatte, und irgendwo tief in ihr klopfte der Gedanke, dass dies wirklich das letzte Mal in dieser "Heimat" sein konnte. Die letzte Gelegenheit, mit denen, die "zurückbleiben", zu sprechen.
    Völlig beiläufig räusperte Evi sich und tippte Sheng auf die Schulter, weil sie plötzlich nicht einmal mehr wusste, wie sie ihn ansprechen sollte. Als er ihr einen fragenden Blick zuwarf, räusperte sie sich noch einmal und sah unsicher in die Runde, ob ihnen auch niemand zuhörte. "Also ich." Pause. Vielleicht kommst du nie wieder zurück. Irgendetwas musst du sagen. Etwas Bedeutsames. Etwas, dass er sich an dich erinnert. Irgendetwas. Damit sich irgendjemand an dich erinnert.
    "Ich glaube ich möchte dir noch etwas sagen, bevor wir dann losgehen." Aber gerade als sie den Mut aufgebracht hatte, ihm wieder ordentlich ins Gesicht zu sehen, knurrte plötzlich ihr Magen so laut, dass es vermutlich alle hören konnten. "Äh, nach dem Essen." Sie lachte verlegen und sah sofort in eine völlig andere Richtung. Atmete tief durch.
    Okay, erst essen. Dann viel trinken. Und dann würde ihr schon irgendein Mist einfallen, falls sie der Mut doch wieder verlassen würde.

  10. #10
    Trotz ihrer Unachtsamkeit fühlte sich Léo weniger niedergeschlagen als erwartet. Sie hatten eine gute Ausbeute gehabt, inklusive Fleischnachschub für sie selbst und Jegor hatte ihren knackigen Hintern gerettet. Hin und wieder war es doch schön, sich auf andere Leute verlassen zu können. Bei ihm würde sie sich noch bedanken.

    Vor allem aber hatte sie einen der Sieben gefunden, und auf seltsame Weise schnürte es ihr Herz vor Hass und Trauer zusammen, nur um gleichzeitig ihren ganzen Körper mit einem fast schon elektrisierenden Kribbeln vor Aufregung zu erfüllen.
    Sie behielt Niki während der gesamten Ansprache im Auge, als könnte er sich in Luft auflösen, würde sie auch nur einen Moment wegschauen. Jahrelang hatte sie sich diesen Moment ausgemalt, sich Methoden erdacht, wie sie es tun sollte, langsam, geduldig und qualvoll, oder doch im Rausch des Moments, der schnell verfliegen kann. Es versetzte ihr aber einen riesigen Dämpfer, dass der Asiate sie nicht erkannte. Klar, sie war nichtmehr das kleine Mädchen von einst, aber sie hatte Álvaro die ganze Zeit mit sich geschleppt und der war nun wirklich ihr Markenzeichen. Vielleicht war sie aber auch nur ein Staubkorn an Erinnerung in seinem Kopf, dass schnell hinfort geblasen wurde, als kein offensichtlicher Nutzen mehr dafür bestand. Ob es nun ihre Meinung ihm gegenüber noch anfachte oder eindämmte, konnte sie nicht sicher entscheiden, zu aufgewühlt war sie durch all die Ereignisse des Tages. Monatelang geschah nichts in diesem Nest und auf einmal alles innerhalb von Stunden. Effiziente Zeitausschöpfung könnte man es nennen. Oder das genaue Gegenteil.
    Dem „Plan“ lauschte sie nur am Rande. Im Endeffekt war es nicht besonders von Nutzen, vorher zu wissen, was vor ihnen lag. Viel an ihrer Truppe oder Vorbereitung konnten sie eh nicht mehr ändern und erfahrungsgemäß geschahen so oder so immer unvorhersehbare Dinge, die einen gewaltig in den Arsch traten. Wenn es auch nur die Hälfte von ihnen halbwegs lebendig hierher zurückkehrten, würde Léo laut aufs Holz klopfen und es eine sehr glücklich verlaufene Mission nennen. Aber sollen sie sich hier alle ruhig an ihre Zuversicht und Arbeit heute krallen. Das würde die Gruppe zumindest eine Zeit lang zusammenhalten, bis sie sich gegenseitig zerfleischten- im besten Fall war wortwörtlich. Es gab einige unter ihnen, die sie nur zu gern mal antesten mochte.
    Bei dem Gedanken schaute sie einen Moment hinab auf das Bündel in ihrer Hand. Ihr besonderes Festessen war dank eines Plünderers gesichert. Große Sorge, ob man etwas bemerken würde, hatte sie nicht. Menschenfleisch sah abgetrennt von verräterischer Haut und Knochen nicht besonders aus und durch die Marinade war sowieso viel des Eigengeschmacks überdeckt. Falls Jemand etwas abhaben wollte.
    Die Stimme des Wachmannes, rissen sie aus ihren Gedanken. Er machte ein großes Blabla, um Sheng und was für ein tolles Blümchen er und sein Kaff hier doch sind, als ob.
    Von außen betrachtet war dies hier nicht besser oder schlechter als jede andere Menschenansammlung, es ist alles beliebig und doch gleich.
    "Darauf müssen wir anstoßen!" erklang es von einer jungen Frau, die Léo noch nicht oft zu Gesicht bekommen hatte, aber sie liebte ihre Haare. Trinken war gar keine schlechte Idee.
    “iOye,Oye! (Hört, Hört) entfuhr es ihr laut, “auf Adam uns uns... oder so“ Mit ihrem Bündel in der Hand mimte sie in Ermangelung eines Bechers oder Glases einen Erheben und Schwenken des „Toastes“ nach. "Doch erst habe ich zumindest Hunger."
    Super Ansprache. Sie würde jetzt sicher viele beste Freunde haben.
    Entschlossen schritt sie aus dem Schatten hervor, nicht ohne die Gelegenheit zu ergreifen und Niki hart anzurempeln, ehe sie vorbei an allen Beteiligten und in Richtung Feuer und Grill stapfte. Der dort befindlichen Frau nickte sie zu, zeigte fragend ihr eigenes Fleisch vor und nachdem ihr versichert wurde, das sei in Ordnung, packte sie die saftigen, dunkelroten Fleischstücke auf den Grill. Unter ihrem trotz versuchter Reiningung immernoch leicht verschmutztem Kleid (Blut und Zombiemodder sind sehr hartnäckige Flecken) holte sie Alice’ Spieluhranhänger hervor und zog sie auf.
    Während sie das Fleisch wendete, summte sie fast schon friedlich die schöne Melodie mit.

  11. #11
    Sheng mochte es sich nicht einmal vorstellen, wie einsam es um Shengs Hope bestellt war, wenn die tapferen Helden erst aufgebrochen waren.
    Wie sollten sie an Wäsche waschen denken, wenn in diesem Moment ihre Freunde unzählige Kilometer weiter um ihr Leben kämpften?
    Wie nur sollten sie Socken stopfen, wenn vielleicht Einer von ihnen in genau der Sekunde verletzt am Boden lag und sein aushauchte?
    Shengs Magen fühlte sich plötzlich an wie mit Stacheldraht gefüllt. Hier, an diesem Abend würden sie alle ein letztes Mal für lange Zeit stehen und dann würden sie zur gefährlichsten Reise aufbrechen, die man sich in diesen Zeiten nur vorstellen konnte.

    Er lauschte Frank , der den Geist des Zusammenhaltes beschwor und genau das sagte, was das "richtige", das "Gute" in der Situation war, doch jedes noch so tapfere Wort stieß ihn tiefer in die Dunkelheit. Er würde nicht Teil des Ganzen sein, er hatte seinen Part gespielt. Er war der Gralswächter gewesen, der Mann, der dafür sorgte, dass diese Reise irgendwann in ferner Zukunft würde stattfinden können. Und nun hatte er es geschafft, es fühlte sich ungewohnt an, und tonlos und einsam.

    Er blickte den Polizisten, im Grunde seinen besten Mann an und hoffte, dass Niemand das Flackern in seinen Augen sehen und erkennen würde und innerlich schwor er sich, hier ein Heim zu schaffen, dass es verdient hatte, zurück kehren zu wollen. Und sich um all die Seelen zu kümmern, an denen die Herzen hier hingen. So viel wollte er noch sagen. Doch die Zeit rannte und war gegen sie.

    Während Franks Rede blickte er aus den Augenwinkeln immer in Richtung Evi. Sie sah jetzt anders aus, sauberer natürlich, doch trotz alle Spötteleien und liebevollem Neckens, hatte ihr das wilde Aussehen einer Heimkehrerin aus den Badlands wirklich gut gestanden. "Kein Wunder, dass sie Haie reiten konnte...", dachte er bei sich und erinnerte sich an ihre sehr peinliche Konversation vorhin. Sie war schon weggelaufen, als er noch immer da stand. Die Hände voller Schlamm vom Berühren der Maske und verdrießlich hatte er leise zu sich selbst gesagt: "Aber ich habe doch eine Dusche...eine Gießkanne..."

    Er musste mit ihr reden. Ihr eine Sache sagen. Etwas, egal was, zu ihr sagen, nur um sich noch einmal ihre Augenfarbe einprägen zu können.
    Doch wie nur könnte er mit ihr ins Gespräch kommen, rasten seine Gedanken fieberhaft, als sie ihn ansprach...

    ---



    Langsam drangen die Geräusche von feiernden Menschen an sie heran und ebenso langsam wie feierlich löste sich der Kreis auf.
    Wingman nahm das Stück Papier vom Boden auf und gab es Lancaster, der nach kurzer Diskussion zum Anführer und Fahrer der kleinen Gruppe ernannt worden war. Eine hohe Ehre und kleine Geste, die er schweigend und mit dem obligatorischen Streichen durch seinen Bart annahm und unterstrich. Wingman nahm Haltung an und salutierte vor dem alten Mann. Stramm und vollkommen formvollendet.

    Kurz nickten sie einander zu, dann führte sie ihr Weg auf den Hauptplatz, den Marktplatz, wo bereits das große Feuer entzündet war, welches Wärme und Licht spendete und die Kinder zum Drumherumtanzen einlud.
    Der kurze Weg von Derrecks Bar bis hin zum Platz der Feier war mit Fackeln gesäumt, die dem ganzen einen offiziellen und sehr feierlichen Anstrich verliehen. Sand knirschte unter ihren Füßen, der Sand ihrer Heimat - ein Wort, das nicht für jeden dasselbe war, ebensowenig wie Familie und Freundschaft, aber es sprach für sich, dass sie einander anblickten und anlächelten, als sie den Pfad entlang gingen und schließlich von einer jubelnden Menschenmenge empfangen wurden.

    Der Worte schienen genug gesagt, es sollte keine neuerlichen endlosen Reden geben, so schien es, denn die Menschen wirkten, als wollten sie einfach nur miteinander lachen und einander nahe sein. Ein letztes Mal ein Stück Geschichte atmen und ein letztes Mal mit einem der Menschen sprechen, der vielleicht das Ende dieses Krieges zwischen den Lebenden und den Toten herbeiführen würde. Ein letzter Kuss in Familien, eine letzte Umarmung, ein letzter Witz und ein letztes Andenken.

    Natürlich war nicht alles eitel Sonnenschein. Sylvia stand mit Richard und Thomas wie versteinert in der Menschenmenge, als würde sie trotz allen Stolzes auf ihren Mann jetzt erst realisieren, dass er in den Krieg zog. Henry scheute den Augenkontakt zu seinem Sohn und es war ihm anzusehen, dass er nicht hier sein wollte. Auch Alex schien nicht zu verstehen, was da vor sich ging, unvorstellbar für ein Kind dieses Alters, zu verstehen, dass Niki nun zu gehen hatte.

    Doch wer es verstanden hatte und mit dem Herzen abgeschlossen, seinen geliebten Menschen und Freund ziehen zu lassen, der nahm überschwänglich Abschied.
    Stan steckte Lancaster seinen letzten eingetauschten Weinbrand zu und Jegor spürte eine schwere Hand auf seiner Schulter als er Steve, Shaun und Ben erblickte, die beiden Erstgenannten noch immer mit Spuren ihrer Schlägerei im Gesicht. Sie grinsten breit und die rote Haut ihrer Wangen glänzte fettig von Schweiß. "Wir müssen dir was zeigen, abseits des Feuers, lieber Russki.", sagten sie da und deuteten auch auf Ranger, den Späher, denn immerhin waren sie als Scavenger oft auf die Späher angewiesen. "Wir wollen, dass du da draußen nicht doofer ausschaust als sonst." Sie grinsten. "Wir haben für dich gesammelt, hast du einen Augenblick?"

    Als Lancaster in die Mitte des Platzes kam und dort den stabilen hölzernen Wagen sehen konnte, auf dem der Sarg von Adam thronte wie eine Inkaleiche, die herumgetragen wurde, kam Georgina Floyd-Williams auf ihn zu und übertrieben freundlich lächelnd überreichte sie ihm ein violettes Tuch, in dem ein Schlüssel eingebunden war. Der alte Mann kannte diese Objekte von früher, es handelte sich um einen Motorradschlüssel und als die Menge zur Seite schritt, sah er seine Maschine dort stehen - ein Geschenk aus dem Hause Floyd-Williams, bestens dafür geeignet, ihm wertvolle Diense zu leisten. Ein echtes Motorrad, es musste einiges gekostet haben, es zu reparieren und wieder betriebsbereit zu machen. Natürlich hätte sich die Floyd-Williams noch gerne mehr mit dem Anführer feiern lassen und wäre er jünger gewesen, ihren Stand verbessert, doch dazu sollte es wohl nicht kommen. Von weit hinten, außerhalb des Feuerscheins, nahmen die "Goonies und Blades" still Abschied von Lancaster, es schien, als würden sie sich nicht mal ansatzweise in die Nähe der anderen Bewohner trauen. Eigentlich hatte sie ihnen versprochen, dass sie noch eine Geschichte von dem begnadeten Erzähler würden hören dürfen, doch sie wusste nicht wie.

    Ganz gegenteilig war es um Morris bestellt, der schon leicht angetrunken im Taumel der Freude gerade seinen letzten Wein an Howard verschenkte, artig Lisas Mutter hochleben ließ um sie für ihr tolles kind zu loben und ein jeder Dame mehr oder weniger geschickte Avancen machte.

    Die Karawane von Perlmutter hatte es ebenfalls in die Siedlung geschafft und sobald "Mum Perlmutter" Lisa, Doc Strider und Alfons ausfindig machen konnte, überreichte sie ihnen tief bewegt je ein Amulett mit einem winzigen Klapperschlangenzahn daran, ein typischer Glücksbringer der sehr abergläubischen Ödlandhändler. Doch waren auch sie nicht dagegen gefeit, glauben zu müssen, dass eines der wichtigsten Ereignisse im Begriff war zu geschehen. Und so war auch sie sehr beeindruckt vom Geschehen, auch wenn sie nicht aus der Nähe ihres Wagens wich, aus Angst, es könnte etwas gestohlen werden.

    Bald schon waren die Hungrigsten beim Fleisch versammelt und auch Leo sah einige Bewohner, die ihr spezielles Stück Fleisch mit großem Interesse musterten.

    Dann wurde unter lautem Lachen und Jubeln das erste Schwein angeschnitten, es war Wingman dem diese Ehre zuteil wurde und der unter den Augen der vielen Menschen noch viel nervöser wirkte und sichtlich lieber weit weg auf Wache gewesen wäre.
    Und während das Feuer weithin sichtbar sein Fanal an Hoffnung in die verstrahlten und untotenverseuchten Ödlande sandte und Shengs Hope Abschied nahm von den Menschen aus ihrer Mitte, stand der Mann, den die Winde des Zufalls hierher geführt hatten, alleine am Rand des Geschehens und wollte sich wünschen, dass die Nacht nie zu Ende gehen würde.

  12. #12
    Vincent hatte kein wirkliches Interesse an der Feier und saß deswegen am Rande des Marktplatzes, seine Augen in die Tiefen des Feuers gerichtet. Ab und zu rammte er eine Gabel in das Schweinefleisch auf seinem Teller, aber wirklichen Hunger konnte er nicht verspüren. Er wollte jetzt einfach nur noch los und diese Sache hinter sich bringen. Dann hatte er nach all den Jahren endlich etwas, auf das es sich zu konzentrieren lohnte. Und wer weiß, vielleicht würde die Welt danach ganz anders aussehen. Schöner, ruhiger, ein ganz klein wenig wie vor der Apokalypse. Natürlich nicht von einem Moment auf den anderen, aber in ein paar Jahren hoffentlich. Oder Jahrzehnten. Ob er dies noch miterlebte war eine andere Sache, immerhin wäre solch eine Reise doch die perfekte Möglichkeit sein Leben für etwas Sinnvolles zu opfern. Oder es einfach zu beenden. Wäre schlussendlich sowieso egal, wenn er denn nicht von Toten auferstehen sollte.

    Im Tiefsten Innern seiner Seele wünschte er sich aber, wenigstens einen der Verantwortlichen für dieses misslungene Experiment anzutreffen. Dann könnte er endlich Rache üben. Könnte denjenigen so leiden lassen, wie seine Familie leiden musste. Wie er leiden musste. Einen schnellen Tod würde es nicht geben. Nur ein langsames Dahinsiechen, egal wie viel derjenige bettelte. Egal wie oft er beteuerte, dass ihm es ihm leid tat. "Das erweckt meine Familie auch nicht von den Toten...," murmelte Vincent in die Dunkelheit, sich nicht drum scherend, ob irgendjemand zuhörte. Solange sie seine Gedangen nicht lesen konnten, war alles gut. Dann könnte er diesen Plan tatsächlich in die Tat umsetzen. Aber erst mussten sie ihr Ziel erreichen. Irgendwie. Die Chancen standen sicherlich nicht gut, aber wenn sie es nicht taten, wer dann? Die Plünderer? Die Kultisten? Hah, als ob ihnen die Wiederherstellung der Welt etwas bedeuten würde. Dann gäbe es ja Regeln an die sich halten müssten. Oder langweilige Jobs die einem die Freizeit rauben. Dann doch lieber plündern und mordend durchs Land streifen. Hier und da vielleicht ein paar Frauen aufreißen, egal ob sie es wollen oder nicht. Und wenn sie schwanger wurden? Scheiß drauf, in dieser Welt gab es doch eh keine Moral. Keine Pflichten. Keine Unterhaltskosten. Da konnte man die auch irgendner Siedlung aussetzen. Oder den Zombies zum Fraß vorwerfen.

    Langsam kauend verschlang Vincent ein weiteres Stück Fleisch. Es war mittlerweile so gut wie kalt, aber das bemerkte er gar nicht. Er sah nur das Feuer. Fühlte seine Hitze. Stellte sich vor, wie er ein glühendes Stück Eisen einem der Verantwortlichen an den Leib halten würde. Es entlockte ihm ein Kichern das vor Wahnsinn nur so triefte. Seine Familie hätte ihn zu diesem Zeitpunkt nicht wiedererkannt. Und erst recht nicht gut geheißen, woran er dachte. Aber nun konnten sie ihn nicht mehr aufhalten. Und wenn einer aus der Gruppe es versuchen würde ... was dann? Darauf hatte er keine Antwort. Nicht jetzt. Vielleicht später, wenn die Wut aus seinem tiefsten Innern überkochte.

  13. #13
    Sie lehnte an der Fassade des Pubs, den sie für eine ganze Weile nicht sehen würde. Vielleicht nie wieder? Die Siedlung gab sich Mühe, die Festlichkeiten so pathetisch zu gestalten, dass Eryn tatsächlich Zweifel aufkamen. Zweifel daran, ob sie jemals wieder heil nach Sheng's Hope zurückkehren würde. Ob sie überhaupt jemals heil irgendwohin kommen würde.

    Ihre Füße schmerzten noch immer. Doch Ben und selbst der ihr verfallene Morris würden nun Besseres zu tun haben als sich diesen zu widmen. Jeder hatte etwas Besseres zu tun, nahm Abschied von seinen Liebsten oder verstrickte sich flüchtend in Gedanken an das bevorstehende Abenteuer. Doch sie konnte das nicht. Sie konnte nicht erahnen wie ein Abenteuer aussehen würde. Sie kannte das Abenteuer nicht, fühlte sich jetzt als hätte sie ihr ganzes Leben wohl behütet in dieser Siedlung verbracht. Wohl wissend, dass das nicht stimmte, konnte sie sich von diesem Gedanken doch nicht trennen. Wie von zig anderen Gedanken, die neben ihren Füßen auch ihren Kopf mit schmerzendem Druck belasteten. Sie musste etwas tun. Irgendetwas. Etwas, das nach Feierlichkeit aussah und ihr den Kopf reinigen würde.

    Ihr Blick fiel auf die flackernden Lichter der Fackeln, die sie erst verschwommen wahrnahm, nach einem Blinzeln jedoch klar. Der Nachtwind ließ sie das Feuer leicht tanzen.

    Sie setzte die Füße in Bewegung. Die ersten Schritte stachen, doch mit jedem wurde es besser. Ihr Ziel waren zwei der Fackeln am Rande des Marktplatzes. Vorsichtig nahm sie diese raus, als sie von der Seite die Stimme ihres Kollegen hörte. "Das erweckt meine Familie auch nicht von den Toten." Scheinbar war sie nicht als Einzige einsam. Doch auch war sie nun nicht in der Lage, einem einzelnen Gesellschaft zu leisten. Ihr Vorhaben war ein anderes. Sie trug die Fackeln weiter zur Mitte, suchte sich einen unbesetzten und doch präsenten Platz und schlug sie dort in den Boden, wenige Meter voneinander entfernt, sich damit eine Bühne bastelnd. Und dann sah sie sich noch mal um. So viele Menschen. So ausgelassen zum Teil ihre Stimmung. Ein Stimmwirrwarr drang in ihre Ohren. Von kritisch Debattierenden. Von Betrunkenen. Von sorgenvoll Liebenden. Von freudig Erregten. Liebend gerne hätte sie diese Geräusche eingetauscht gegen die schrägen Töne von Derrecks Mundharmonika. Doch Derreck war gegangen, und keine Musik begleitete ihren folgenden Tanz.





    Noch hatte sie nur die Aufmerksamkeit weniger Augenpaare. Doch sie würde mehr gewinnen - das nahm sich die Bardame fest vor. Warum sie es tat, konnte sie selbst nur eingrenzen. War ihr nach Bewunderung? Wollte sie gesehen werden, fasziniert beäugt? Lag ihr doch etwas an diesen Menschen? War es ein "Danke", ein Geschenk zum Abschied? War dieser Tanz für Derreck bestimmt, der in undefinierbarer Ferne sein musste, nur unter Umständen noch lebte? Oder war es alles nur für sie, konnte Eryn sich auch jetzt nicht lösen von den Fesseln der Selbstsucht, die ihr Leben in den letzten Tagen dominiert hatten?

    Ein Windstoß setzte die Flamme zu ihrer Rechten in Bewegung. Ihr Zeichen. Den linken, mit schwarzem Stoff umfassten Fuß über den rechten legend, eine Drehung ihres ganzen Körpers folgen lassend, begann sie. Keiner der Älteren würde ihr Bewegen zuordnen können. Ihre eigene Gewandtheit hatte sie gelehrt, dazu das Beobachten so vieler Fremder. Es war nicht höfisch, nicht klassisch, und doch beides. Einflüsse aus aller Herren Länder fanden sich in ihrem Tanz zusammen, bildeten ein Ganzes, das sie niemandem je gezeigt hatte. Und jetzt zeigte sie es allen, verwandelte ihre Schuld in Schwung, ihren Frust in Energie und setzte ihre schmerzenden Füße noch mehr unter Druck, die für andere leicht wirken mussten. Als würde sie das Gegenteil dessen zeigen, was sie umgab. Als würde sie die Feiernden glauben lassen wollen, ihr Gewissen wäre rein.

    Du bist ein Spielzeug, das die Götter einsetzen, um die Glücklosen dieser Erde zu strafen.

    Das Kleid flog durch die Luft, entfernte sich gar einen halben Meter vom Boden, als der Schwung es mitnahm. Doch wieder fanden ihre Füße Halt, federleicht und punktgenau, wo sie Halt finden sollten. Je mehr die Erinnerung an das was war sie einholte, desto ausgelassener wurde ihr Tanz, desto schwungvoller ihre Bewegungen, graziler die Übergänge. Ihr Kopf warf sich elegant in den Nacken - eine anmutige Geste. Und ideal, um Derrecks Worte aus ihrem Kopf zu verbannen. Ihr größter Feind war ihr Geist, der Verbündete ihr Körper. Wie Blutkörperchen das Bakterium jagten ihre fragilen und doch energischen Bewegungen die schlimmen Gedanken, trieben sie mit der Exaktheit einer scharfen Klinge und der Hitze der nebst ihr brennenden Fackeln aus der Siedlung in ihrem Kopf. So kurz er war, so sehr genoss sie den kommenden Moment. Einen Moment der bedingungslosen Gedankenfreiheit. Alles war weg. Nur das Gefühl von einwandfreiem Nichts.

    Sie achtete nicht auf die anderen. Sie stand so präsent - so öffentlich - es nur ging, und doch war sie allein mit sich. Die Stimmen wurden leiser, doch ob sie nur für die Tänzerin mehr in den Hintergrund traten oder tatsächlich verblassten war ein Rätsel, dessen Lösung sie nicht kennen musste. Sie war für sich. Nur der Wind bestimmte ihre Bewegungen, nur das Knistern des Feuers war ihr Dirigent. Arme und Beine warf sie hoch, in der Ästhetik eines gymnastischen Naturtalents. Sauber und fein verdrängten ihre Füße nur mehr kalte Nachtluft, deren eisige Wirkung auf ihre Haut ebenso nachließ. Die Nähe der Flammen, die Blicke, die sie wusste, hiermit gewinnen zu können, die Energie ihrer Bewegung - diese Dinge wärmten die zart geröteten Wangen, den Rest ihrer Haut und auch ihr belastetes Herz.

    Und als der Schmerz vergessen war, nahm sie die letzte Kraft zusammen, drückte ihre Zehen durch wie einst die aufopfernsten Balletteusen und vollendete die physische Aufführung, die Kraft kostete und doch mehr Kraft gab, mit vielen kleinen Schritten, um am Ende diesen einen großen Schritt, fast Sprung, folgen zu lassen, der sie symmetrisch in die Mitte der beiden lodernden Flammen trieb, wo sie eine letzte tänzerische Verbeugung andeutete, die sie von der in Kauf genommenen Bürde des enthemmten und doch feinen Tanzes erlösen sollte.

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