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Thema: [ZOOOOOmmxBIES! Staffel 3] Station 1 - "Wave Shengs Hope Goodbye"

Baum-Darstellung

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  1. #20
    "Halt...", kam es da mit schwacher Stimme vom Bett her, Sails rieb sich die Handgelenke und blickte ihn flehentlich an.
    "Bitte erzähl ihm nicht, was seine Mutter war und wie sie ihn geboren hat."
    Lancaster nickte stumm und feierlich und wies noch einmal mit einer Kopfbewegung auf die Scherbe, die nun auf der schmutzigen, blutdurchwirkten Bettdecke lag und die Züge von Sails wurden hart.

    Er presste das Kind an sich, welches zu seinem großen Glück noch schlief und lief durch das schmutzige und riesengroße Haus.
    Endlich hatte er den Weg, so wie er ihn sich gemerkt hatte, gefunden und warf sich selbst mit einer geschickten Bewegung um die Ecke in einen weiteren Raum, von dem er dachte, dass hier die Treppe sein musste.
    Stattdessen blickte er in einen Raum, in dem zwei Kerle der Familie halbnackt auf einer der vergilbten Matratze lagen, zwischen den Beiden eine junge Frau, die ebenfalls verdammte Ähnlichkeit mit den Gesichtern der Familie hatte.
    "Natürlich..." grollte Lancaster und nahm sofort den Rückweg, als sich einer der beiden Rednecks regte und schmatzte.
    "Verdaaammt! Wie riesig ist dieses Haus...?" dachte er sich, während der Kleine ihn mit seltsam großen Augen anblickte und nicht schrie.

    Dann sah er seine Chance in Form eines Fensters im Flur gekommen. Das Fenster führte auf ein Vordach und von dort aus zum Boden.
    Einfach war es nicht, sich mit dem Neugeborenen im Arm herunterzulassen, doch endlich lag er zwischen zwei alten schwarzen Düngefässern, die erbärmlich stanken.

    Und dann sah er, dass er genau, aber haargenau, auf ein Feld blickte, in dem circa ein Dutzend Arbeiter dabei waren, die Ernte einzubringen. Er saß hier sprichwörtlich in der Falle.
    Und dann hörte er ein jämmerliches Quiecken - wie von einem Mann in Todesangst, der unvorstellbare Schmerzen durchlitt. Und ein Schreien: "SAILS, du ••••••••! Ich bring' dich um...!!"
    Die Arbeiter sahen sich an, blickten auf das Haus und begannen zu laufen, wahrscheinlich, um ihrem Kamerad zur Hilfe zu eilen.

    "Du hast ja keine Ahnung, was du für den Kleinen gerade getan hast.", dachte sich der alte Mann und sprintete los.

    Lancaster Probe: Infiltration: Bestanden!

    Es lief super. Er lief super, trotz seiner müden alten Knochen, doch noch war er noch nicht aus dem Schneider, denn die Cletus-Familie hatte Pferde. Schnelle Pferde. Und dann begann Sails Baby urplötzlich laut zu greinen und zu schreien.

    --

    "Mum Perlmutter hatte aufmerksam gelauscht und immer wieder ließ sie ihren krähenhaften Blick zwischen den Beiden hin und her wandern.
    "Sara is' ne Gute.", sagte sie dann und ging einen Schritt nach vorne, direkt auf Lisa zu. "Aber Sheng ist ein Waschlappen.". Dann griff sie Lisa an ihr Kinn und drehte es, als wäre sie eine Ware, die es zu begutachten galt, die junge Frau spürte die Kraft in den rauen Fingern der warmen Hand.
    Noch immer hatte sie nicht auf das freundliche Hilfeangebot reagiert, sie schien wirklich sehr misstrauisch zu sein. Noch immer ihr Kinn fest haltend, schnarrte sie: "Dieser Alfons, kann der was?"
    Lisa nickte nur stumm, dann ließ Perlmutter sie los und entspannte ihren Bogen, während Al verärgert danebenstand, als wäre er Luft gewesen.
    "Wir müssen schnell sein.", sagte sie dann. "Die Plünderer haben bereits Vögel ausgesandt. Diese verdammten Tiere sprechen mit Tieren." Dann spuckte sie wieder aus und ließ ihr Zigarillo im Mund von links nach rechts wandern.

    In diesem Moment kam Igor angeflogen und setzte sich auf den Lederhandschuh von Al.
    "Da brat mir doch einer einen Storch..." keuchte Perlmutter und ihre Leibwächter kamen neugierig und staunend näher, während Al stolz grinste.
    "Ihr seid sicher, dass ihr aus Shengs Hope kommt? Dachte bisher, dass da nur Waschlappen leben."
    Perlmutter lächelte nun zum ersten Mal und spuckte unvermeidlich wieder zu Boden.

    "Ihr könnt tatsächlich helfen. Aber viel kann ich euch nicht geben.", sagte sie und verfiel wieder ein bisschen in misstrauische Abwehrhaltung.
    "Ein wenig Munition wäre angemessen.", sagte Alfons bestimmt und Lisa deutlich geschliffener: "Zumal wir jedoch auch mit Handelswaren vorlieb nehmen würden. Dafür finden wir ebenfalls Verwendung."
    Die Händlerin nickte und erklärte dann von ihrem Pech, dass innerhalb weniger Tage die Achse mehrfach gebrochen war und die Unglücksserie auch nicht von ihren Zugtieren Halt gemacht hatte.

    Zitat Zitat
    Aufgabe Rho
    Erforderliche Teilnehmer: variabel
    Erledigt durch:
    Proben:
    - Die Achse reparieren: Handwerk
    - Die Zugtiere wieder einfangen: Tierfreund ODER Survival
    Hilfsmittel: Gebräuche: Siedler, Terrain: Ödland

    Erfolg: Einmalig +1 Nahrung oder +1 Munition. Danach: Einmalig +1 Handelswaren
    Misserfolg: Konsequenzen

    ---

    In Shengs Hope saß der Bürgermeister noch immer an der Seite von Haile, während Wingman sich Mühe gab, alle anfallenden Aufgaben alleine zu erledigen.
    Er wollte aufstehen und sich nützlich machen. Er sollte aufstehen und sich nützlich machen, doch sein Blick war wie gebannt auf das Gesicht von Haile gerichtet.
    Howard hatte sie umsorgt, dann war auch noch Will gekommen und sie schienen Beide unglaublich gute Arbeit geleistet zu haben.
    Er fühlte sich, als hätte ihn jede Kraft verlassen und schalt sich doch einen Narren.
    Er kannte dieses Mädchen erst sei drei Jahren, hatte sie abgemagert und in schwarzen Lumpen gefunden. Steve war zu seinem Glück vermummt gewesen und hatte vorgeschlagen, das Mädchen gleich kalt zu machen, was Hailes erstes Erinnerung an Shengs Hope gewesen sein musste, doch etwas an ihr ließ ihn innehalten und Steve das Messer aus der Hand schlagen.
    In ihren Augen fieberte der Wahnsinn, doch auch etwas Anderes. Unendlich viel Treue und ein Meer an Sternen, als hätte es das Kind verdient, die Welt sehen zu dürfen und nicht unter dem Messer eines Ex-Marines zu sterben.
    Sheng hatte an diesem Tag Kultisten getöte. Doch sie konnte er nicht anrühren. Stattdessen nahm er sie auf den Arm, wo das Mädchen ihn nicht aus den Augen ließ und trug sie nach draußen, während hinter ihr der Tempel brannte und dicken schwarzen Rauch absonderte. Damals waren alle Blicke auf ihn gerichtet. Unglauben, Entsetzen, doch auch Faszination und Wohlwollen, obschon deutlich in der Minderheit.
    Sheng gestand es sich ein - hier lag seine Tochter. Oder ein Wesen, das dem am allernächsten kam. Das stets seine Nähe suchte, um ihn dann zu bedrohen. Die sich an ihn schmiegte, um dann nach seiner Hand zu schnappen. Die ihm einmal stolz lächelnd einen Vogelkopf, noch blutig, gebracht hatte, weil er scherzhaft gesagt hatte, dass er immer so langweilig kochen würde. Und die in der Lage war, aus einem Unterschenkelknochen eines Menschen eine Flöte zu schnitzen und darauf zu spielen.
    Und nun lag sie hier verletzt und er, Sheng, hatte nicht mehr die Kraft, aufzustehen und weiter zu machen. Nach zwanzig Jahren verließ ihn die Stärke und die Zuversicht.
    Es wirkte, als würde der Asiate einfach nur einen Kickstart brauchen...

    Geändert von Daen vom Clan (12.09.2015 um 20:25 Uhr)

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