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[Eure Daenigkeit]
Kurz zuvor:
Misstrauisch geworden hatte Sheng damit begonnen, die Bar zu durchsuchen und einmal komplett auf den Kopf zu stellen.
Und er wurde fündig, genau das was Ranger beschrieben hatte, lag dort, wo es sein sollte. Nicht, dass er dem Mann misstraut hatte, er hatte vielmehr dafür Sorge tragen wollen, dass die Bar nun vollkommen sauber und menschenfrei war, denn ohne seinen Besitzer würde es das perfekte Lager abgeben.
Auch das Schiff war vorgeschlagen worden, doch hier bestand die Gefahr der Jugendbande und zu vieler dunkler Ecken und Verstecke.
Er blickte sich um und begann, Tische und Stühle in eine Art Anordnung zu bringen, so dass sie alle Fundgüter der Reihe nach würden auflisten können.
Wingman verstand die Idee und begann damit, seinen liebevoll erstellen Einsatzplan ebenfalls nach drinnen zu bringen, wo er ihn von dem ehemaligen Tresen des McDonalds herunterhängen ließ.
So würden sie mit ein wenig Hilfe der Anderen ganz schnell eine Basis haben.
Sheng wollte die Zeit schnell nutzen, bevor Ranger wieder auftauchen würde, denn es würde ihn eine sehr unangenehme Pflicht erwarten. Sollte sich die Geschichte als wahr herausstellen, dann musste ein Urteil gefällt werden. Und das gegen eine Frau, die heute morgen noch erklärt hatte, dass sie beitragen würde, die Siedlung zu retten.
Er war gerade dabei, einen der Schränke freizuräumen, als die Taucherin wieder ankam und stolz die erste Ausbeute des Tages in das alte Restaurant brachte.
Sheng begrüßte sie lachend und nickte ihr anerkennend zu.
"Das kannst du unmöglich alles alleine gesammelt haben.", schnaufte er lachend, während er versuchte, einen der schweren Tische auf einen anderen zu stapeln, um so eine Art Hochregal zu erzeugen.
"Richtig...", erwiderte die rothaarige Frau gutgelaunt, "Aber wenn man auf einem Hai reitet, geht es eben doppelt so schnell."
Der Asiate schüttelte lachend den Kopf, schaffte es jedoch nicht, den Tisch endgültig hochzustemmen. "Lass dir doch helfen...", sagte die Frau lachend und Sheng erwiderte schnaufend: "Niemals, wie steh' ich denn dann vor euch da. Hier glauben doch sowieso alle, ich könnte nicht einmal ein Messer richtig führen."
Kopfschüttelnd ging sie ihm zur Hilfe und bereitwillig machte er ihr Platz, damit sie am Tisch perfekt anfassen konnte.
"Du musst mir erzählen, was es mit dem Hai auf sich hat." lockte sie und Sheng erwiderte noch immer unter höchster Kraftanstrengung. "Also, da war dieses..."
Und dann gab es ein lautes Knacken und der Tisch darunter gab mit einem lauten Knacken nach, die beiden Stützen, die den Beiden zugewandt waren, gaben nach und der obere Tisch, den sie nicht mehr festhalten konnten, sauste direkt auf Sheng und Evi zu. Durch Shengs Leib peitschte Adrenalin, seine Knie spannten sich an, durch seinen ganzen Körper strahlte die Aufregung wie kochende Lava, es gab für ihn nur eine Sache zu tun!
Er drehte sich zu Evi um, damit er sie heldenhaft zur Seite ziehen konnte, doch noch bevor er sich umgedreht hatte, spürte er schon einen harten Ruck an seinem Leib als Evi ihn aus der Flugbahn des herabstürzenden Tisches rammte. Beide schlugen auf dem Boden auf, sie auf ihm sitzend, die Gesichter ganz nah, Augen, die sich musterten.
"Danke..."flüsterte Sheng lächelnd. "Bitte." erwiderte sie mit flatternden Lidern ebenso leise und sanft.
Und dann biss Sheng sich auf die Lippen. Er würde es wagen. Wenn nicht jetzt, wann...
Hey Sheng, Will und Eryn sind zurück, rief da die energische Stimme von Ranger schon von weitem und die agile Taucherin sprang sofort auf und kam mit einem Satz auf die Beine.
Sheng war einen Bruchteil später auf den Beinen und rannte nach draußen, als in dem Moment Ranger um die Ecke kam und ihm abermals das Hey Sheng, Will und Eryn sind zurück entgegenrief. "Ha, gut!" erwiderte Dieser ohne rechte Freude und Begeisterung.

Mum Perlmutter war schon lange genug in diesem Geschäft. Sie wusste genau, dass eine gebrochene Achse im Niemandsland das Todesurteil war.
Normalerweise hätte sie nun Jemanden nach Shengs Hope geschickt, aber sie traute den Leuten dort nicht. Sie hasste Floyd-Williams und mochten die Gerüchte stimmen, dann gab es dort mittlerweile eine wachsende Gemeinde an Kultisten, die Blutopfer und Herzen an die Plünderer verkauften. Sie spuckte auf den Boden und blickte sich um. "Verdammter Sheng. Hatte nichts im Griff."
Ihre eigenen Leute waren gerade dabei, die Achse des Hauptwagens zu reparieren, doch sie kamen nur langsam voran, viel zu langsam. Und das war schon der zweite Unfall, den sie hatten. Das Gebiet der Baffin Bay war verflucht. Sie spuckte zu Boden und fischte dann aus ihrem Futteral ein Zigarillo hervor, ein Artefakt und eine Angewohnheit aus der alten Welt. Eigentlich eine lästige Angewohnheit, doch unten im Süden gab es noch immer Menschen, die sowas herstellten. Als wollten die Menschen keinen Fehler der Vergangenheit je aufgeben.
Sie erwartete die Plünderer schon und schirmte die Augen gegen Hitze und Sonne mit einer Hand ab, kniff die Augen zusammen. Sie wusste, dass sie hier waren und lauerten. Sie umkreisten einander schon seit Stunden, so kam es ihr vor und die Männer und Frauen ihrer Leibwache wurden langsam müde. Denn sie lagen schon seit gefühlter Ewigkeit unter den Wagen und zielten mit ihren Gewehren auf Wolken, Kakteen, Sträucher und jedes Kleintier, dass sich in ihre Richtung vorgewagt hatte.
Doch noch keine Plünderer. Sie blies den Rauch aus einem Mundwinkel und ließ den Blick über ihre Waren schweifen. Es war nicht viel, aber es war wertvoll. Einige Gewehre, etwas Munition. Sehr wenige Lebensmittel und einige besonderen Luxusartikel wie eine handgefertigte Gitarre sowie gute, feste Kleidung. Und darunter transportierte sie ihre wahren Schätze.
Sie ging im Kopf ihre Reisestrecke durch, die Geschäfte mit den Sammlern im Süden, der recht geringe Kopfpreis bei den Vultures. Doch jetzt würde sie Territorium der Flameriders und der Bucaneers durchqueren und mit Denen konnte man nicht reden. Wieder grollte ihr Magen vor Durst und Hunger. Doch mehr von ihrer Ware konnte und wollte sie nicht essen. Die eisenharte Frau würde lieber verdurstend unter ihrem Wagen verrecken, als weiter Wertgegenstände zu vernichten, indem sie diese aß oder trank.
Und dann sah sie einen Vogel zielstrebig über der Karawane kreisen.
"PLÜNDERER!", schrie sie ihren Leuten zu und mit einer fließenden Bewegung ließ sie ihren Bogen von der Schulter gleiten und schoß einen verdammt gut gezielten Pfeil auf den Vogel ab, von denen sie wusste, dass Plünderer sie oft benutzten, um ihre Beute zu markieren.
Der Pfeil verfehlte Igor nur knapp und als er sich in leichtem Bogen wieder senkte, schlug er genau neben Al und Lisa ein.
Beide blickten über den Hügel und konnten die Karawane nun genau erkennen. Bewegung war in die Leute gekommen, sie sammelten sich eindeutig, um gegen sie vorzugehen.
Al: Probe Handel: Bestanden!
Lisa: Probe Sprachgenie: Bestanden!
Es schien, als könnten sie sich gefahrlos nähern und den Kontakt aufnehmen mit den wettergegerbten Händlern.
Geändert von Daen vom Clan (11.09.2015 um 23:12 Uhr)
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