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Thema: [ZOOOOOmmxBIES! Staffel 3] Station 1 - "Wave Shengs Hope Goodbye"

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  1. #21


    Sheng war traurig. Gestand er sich die Wahrheit ein, dann war er eigentlich wütend.
    Wieder hatte Haile seine klaren Anweisungen missachtet, wieder hatte sie sich davongestohlen, als hätte sein Wort nichts zu bedeuten.
    Als Bürgermeister war er es gewohnt, dass seine Anweisungen in Frage gestellt wurden, er war vertraut mit Diskussionen und wie stark und vehement Menschen ihre Ansichten zu verteidigen wussten, doch bei Haile war es anders.
    Es war nicht ihr Ungehorsam, es war schlichtweg die Tatsache, dass sie fort war und er nicht wusste, wo sie war und ob es ihr gut ging.

    Hätte er den Ort gekannt, er wäre ihr sofort hinterher gereist. Und es wurde ihm klar, dass er ihr wahrscheinlich trotz Allem niemals eine große Hilfe gewesen wäre.
    Schatten umwölkten seine Seele, es war, als würde ihn die Realität zurück zu sich holen und ihm die Wahrheiten, denen er sich so lange verschlossen hatte, mit Gewalt ins Gesicht schreien.
    Sie hielt diese Welt für einen Abenteuerspielplatz. "Und für sie ist die Welt ein Spielplatz, denn sie schlägt sich besser durch diese Welt als Jeder, den du ausgebildet hast.", flüsterte das Stimmchen.
    Sie ist in Gefahr. "Nein, denn sie kennt keine Furcht. Sie kennt keine Gefahr. Sie IST die Gefahr.", war das wieder das kleine Stimmchen zu hören, welches ihn in einen Abgrund zu zerren trachtete.
    Sie wird da draußen sterben. "Nein, das wird sie nicht. Aber sie wird jedem den Tod bringen, der ihr dieses Schicksal zugedacht hatte.Sie kann sich mehr selbst beschützen als du es jemals konntest.", triumphierte das Stimmchen, welches mittlerweile zu einem stimmenartigen Orkan angeachsen war und Sheng schloß die Augen.
    "Es würde mich gar wundern, wenn sie überhaupt wieder zurück kommen würde."
    Die Stimme hatte Recht. Er war nicht ihr richtiger Vater. Er war nicht einmal ein besonders guter Soldat. Er hatte nur Liebe und Hoffnung zu geben und dies waren Währungen, die heute keinen Wert mehr zu haben schienen. Eine Welt, die zerfressen war vom Recht des Stärkeren.
    Er hatte ihr nichts zu geben und nichts beizubringen, es gab nichts, was er wirklich für sie tun konnte.

    Es war Zeit, Haile in die Wirrungen und Irrungen dieser Welt flügge werden zu lassen, denn in Wirklichkeit gab es nichts, wozu sie ihn brauchte.
    Er gestand sich ein, dass er der schlechteste Vater der Welt war...

    Und dann stand sie plötzlich wieder im Dusyt Derrecks. Sie stand einfach nur da, die Nase stolz erhoben und ohne jede Regung im Gesicht. Es schepperte, als sie den Rucksack zu Boden gleiten ließ und eine Menge Einmachgläser mit Nahrung - so wertvoll wie keine andere Sache auf der Welt - über den Boden kullerten.

    Ehe er sich versah, war er bei ihr und schloß sie in seine Arme, drückte sie an sich.
    "Ich habe mir SOLCHE Sorgen gemacht." flüsterte er leise und sein Herz wurde weich und zerfloss vor Zuneigung, als sie die Umarmung erwiderte. Voller Vertrauen und so lange wie noch nie in ihrem Leben.
    Während Sheng noch immer von einer Hand Hailes umarmt wurde, bewegte sie wild deutend ihren anderen Arm und zeigte mit der Hand auf ihre Beute, dann auf die noch leeren Regale und für ihn war klar, dass sie damit sagte, dass sie die Vorräte für ihn und die Mission, an die er so fest glauben wollte, geholt hatte. Zuversicht durchströmte ihn.
    Denn eines war für Sheng vollkommen klar: Er war der beste Vater der Welt.

    ---

    "Blades" war verzweifelt. Raoul, den sie so sehr bewunderte, war schon viel zu lange verschwunden und hartnäckig hielten sich die Gerüchte, dass sein geisterhafter Schatten im Schiffsbauch gesehen worden war.
    War er zu Tode gekommen oder machten sich die Kinder nur lustig über sie, weil jeder wusste und spottete, dass sie Guts so verehrt hatte. Ja, sie hatte sich mit ihm eingelassen und sich dadurch erhofft, so etwas wie Ruhe oder Halt oder Zuflicht zu finden, doch dann hatte er sie verstoßen, nicht grob, doch gleichgültig, ein Messer, das tiefer schnitt und schneiden konnte als alle Anderen.

    Sie lachten sie heimlich aus, sie wusste, sie konnte ihnen keine Befehle geben. Sie sahen in ihr eine Schwester, keine Anführerin und nun saß sie hier wie die große Schwester und sah ihnen beim Spielen zu. Eine hoffnungsvolle Illusion von Familie, denn jedes der Kinder saß nur hier, weil der Ort in diesem Moment am besten geeignet war, würde eines der Kinder oder sie fehlen, dann würde es von den Anderen nicht einmal bemerkt werden. Sie seufzte und versuchte in Abwesenheit von Raoul das zu tun, was er getan hätte, erreichte aber genau das Gegenteil. Sie ließ sie spielen, während er sie auf Raubzug geschickt hätte. Sie erzählte ihnen Geschichten, während Raoul sie würde gegeneinander aufhetzen und kämpfen lassen. Sie machte einfach alles falsch...

    "Blaaaades - kannst du uns nochmal die Geschichte vom Zombie ohne Zähne erzählen?", baten die Kleinen plötzlich und machten Anstalten, die unnachahmlichen Zombiegeräusche nachzumachen und wie Zombies durcheinander zu stolpern. Aber sie hatte keine Ideen mehr. Ihr Kopf war leergefegt. Sie hatte die Geschichte gestern erfunden, nur damit sie im "Hauptquartier" der Bande endlich mal für ein paar Stunden Ruhe zum Schlaf fand, doch war jede Idee wie weggeblasen. Sie wusste noch nicht einmal um was es ging in dieser blöden Geschichte.

    Und dann sah sie den alten Mann den Strand entlang gehen. Sie kannte nicht seinen Namen, wusste aber, dass er und Stan es liebten, Geschichten zu erzählen.
    "Seht mal, Bande! Da ist der Geschichtenerzähler von Shengs Hope." sagte sie ihnen und zeigte direkt auf Lancaster. Die Kinder blickten hoch von ihrer Partie "Gedärme stapeln" - bei der es eigentlich nur darum ging, möglichst viele schleimige und eklige und feuchte Objekte aufeinander zu stapeln bis der "Turm" einbrach - und dann schnatterten sie wild durcheinander. Blades war froh, die Augenblicke der Ruhe zu haben, als die Kinder auf ihn zugelaufen kamen. Und seltsamerweise folgte sie ihnen, als würde der Rattenfänger von Hameln mit Geschichten und mächtigem Vollbart und weniger mit einer Flöte aufspielen...

    ---

    Sara biss die Zähne zusammen, als sie sich endlich auf ihrer Decke niederließ und sofort hörte das Pochen in ihrem Bein auf und sie lächelte wieder.
    Endlich hatte sie genug Zeit, sich wieder um die Reparatur der Werkzeuge zu kümmern, nun, da sie in Sylvia eine Helferin für Talia gefunden hatte.
    Gutgelaunt begann sie damit, die Werkeuge auseinander zu nehmen, sie zu ölen, zu feilen und zu entgraten und sie genoss die Sonne, die herunterschien und ihre Schultern sanft wärmte.
    Sie war gerade dabei, eine Gartenschere, die sie für alle Zwecke außer Kampf einzusetzen gedachte, wieder zusammen zu schrauben, als

    Plötzlich schob sich ein Schatten in ihr Gesichtsfeld und sie konnte nach oben blicken, wo sie Will, den jungen und unerhört gutaussehenden Arzt erkannte, durch dessen dunkles Haar nun die Sonne hindurchschien und ihm ein sanftes Auftreten gab. "Ich bin hier... um nach deinem Bein zu sehen." sagte er leise und lächelte, als er sich die Brille mit dem Finger zurecht rückte.
    "Na dann mal los, es sticht wenn ich auftrete und juckt wenn ich schwitze.", lachte sie burschikos und fügte hinzu: "Und schwitzen passiert bei mir ständig. Das viele Vieh macht einiges an Arbeit."
    Sie krempelte den Stoff ihrer Hose hoch und offenbarte die Wunde, wo "Blades" sie versehentlich angeschossen hatte.

    Will wollte soeben mit der Behandlung beginnen, während Sara sich versuchte, entspannt zurück zu lehnen und sich gegen die sicherlich gleich aufkommenden Schmerzen zu wappnen, als sie ein so lautes, dröhnendes und donnerndes Niesen und Husten hörten, dass sie Beide zusammenzuckten. Will sah sie erschrocken an und Sara zeigte lachend mit dem Gesicht zu ihrer linken, oberen Seite. Der Doktor sah, dass sich dort eine Pferdebox befand, in der ein einzelnes Pferd stand und unruhig auf und ab tänzelte. Die Augen waren feucht und hatten deutlich Ausfluss.
    "Es gibt ja noch einen Patienten hier.", sagte Will sanft und lächelte und Sara blickte ihn überrascht an. "Du bist er Erste, der sich um das Pferd wirklich Gedanken macht." Sie wirkte überrascht und beeindruckt.
    "Wenn du ihr Leid wirklich lindern kannst, dann - weißt du was - schenke ich sie dir. Sie hat oft kleinere Sorgen und Probleme und kommt mit anderen Pferden nicht aus. Wenn du sie mitnimmst und pflegst, ich verspreche dir, wird sie dir immer gute Dienste leisten." Sie lächelte vergnügt. "Und dich an Shengs Hope erinnern, damit du nicht vergisst, warum du die Welt rettest."
    Will schien nachzudenken und im Kopf die für die Pferdeinfluenza notwendigen Medikamente durchzugehen. Er hatte noch Reserven an Antibiotika.

    Probe Will: Medizin: Bestanden!

    "Ich mache es.", sagte er ernst und blickte Sara an. "Dann soll Merete dir gehören.", lächelte sie.

    ---

    Der Keller des Bunkers war noch ein ganzes Stück tiefer im Bunker verborgen, sogar noch unter dem Schacht, der zum Geheimgang führte, den Ranger als Erstes untersucht hatte.
    Dort gab es eine weitere metallerne Leiter nach unten. Vincent spürte als erstes die dicke Schicht Sand, die sich mittlerweile dort gesammelt hatte und wie stickig und erdrückend die dicken Betonwände in dem kleinen Raum auf ihn wirkten. Der Generator war kaum zu übersehen und links und rechts zwei große Tanks zu finden. Der Rechte hatte eine dicke Delle, als hätte jemand in großer Wut dagegen geschlagen, der linke hingegen war verdächtig gut gepflegt worden und entsprechend in bestem Zustand.

    Vincent brauchte nicht lange, um vorsichtig eines der Ventile zu schließen und den Tank somit in eine Art Wartungsmodus zu versetzen, so dass er weitere Schrauben lösen konnte.
    Es knirschte, als er schließlich den Deck anhob und in den Tank blicken konnte. Da ihm eine Lichtquelle fehlte, tastete er zuerst vorsichtig herum und wann immer er neben dem vielen filigranen Plastikpapier wahrscheinlich schon verspeister und geheim gehaltener Rationen etwas Festeres erspüren konnte, brachte er es zur Leiter, damit er es dort im einfallenden Licht studieren konnte.
    Bald schon hatte er eine rostige Schere und einen vollkommen steifen und brauchbaren Pinsel ebenso hervorgebracht wie eine kleine Liste an Modellbaufarben, rot, grün, gelb und braun. Der größte Schatz waren jedoch die Unmengen an fast unbegrenzt haltbarer Militärnahrung und die Konserven, die allerlei Köstlichkeiten versprachen.

    Nahrung +2

    Geändert von Daen vom Clan (15.09.2015 um 19:39 Uhr)

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