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[Eure Daenigkeit]
Sheng besah sich das Puzzle lange Zeit, stumm und stillschweigend, denn ein sehr ungutes Gefühl machte sich in seiner Magengegend breit.
Er hielt die Stücke, einzeln in die Höhe und die Ähnlichkeit zum Sarg war verblüffend. "Was denkt ihr, wie alt ist das Pergament?", fragte er in die Runde, als Doc Strider als Jemand, der schon viel gebastelt hatte und sich gut auskannte, antwortete: "Rein vom Papier her? Es ist vergilbt und dreckig, es ist einige Jahre alt."
"Genau das meine ich." meinte Sheng und zeigte auf einige Ränder und Farbverläufe. "Das Papier ist alt, die Farbe darauf aber mindestens genau so alt."
"Was bedeutet, dass dieses Stück Papier schon lange vor Adams Rückkehr angefertig wurde.", schloss Frank den Faden und die Drei sahen sich unbehaglichen Blickes an. Es wirkte, als wäre es plötzlich einige Grad kälter in der ehemaligen Bar geworden...
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Sara schmunzelte. "Dieser Russe ist schon ein echtes Original.", dachte sie sich und ging über den Markt, um Talia Bescheid zu geben, dass sie fortan eifrige Unterstützung am Hühnerhaus haben sollte.
Der Tag kam ihr auf einmal viel heller und fröhlicher vor, nun, da sie Frank und seiner Familie helfen konnte, ohne ihre Prinzipien dabei zu verraten. "Das sind schon gute Leute..." sagte sie sich, als sie schmerzhaft das Bein nachzog und ein klein wenig murrte. Von der Verletzung würde sie noch einige Zeit etwas haben, soviel war ihr klar.
Trotzdem fiel ihr auf, wie allgemein heiter, fröhlich, gar ausgelassen die Menschen der Siedlung waren. Selbst Georgina erinnerte an ein aufgeregtes und aufgekratztes Kind, während die Bewohner ihr längst nicht mehr so feindselig gegenüberstanden, zumindest dem Anschein nach, nachdem sie mit ihnen die halbe Nacht gejubelt hatte. "So fügte sich eben alles zusammen.", schloß sie ihren Gedankengang fröhlich und nickte und grüßte die Bürger der Siedlung, die eifritg Nahrung und Munition zusammentrugen, während sie sich aufmachte, die in Frage kommenden Transportmittel zu inspizieren.
Bald schon sollte sich Jemand aus der Mitte der Reisenden ein Gefährt aussuchen. Sie jedenfalls war gespannt.
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Morris war dabei die Sonne zu genießen und malte kleine Buchstaben in den Flugsandstaub seines Schiffes, während er auf dem Sonnendeck lag und sich seinen Wein schmecken ließ.
Als er die Stimme von Lisa hörte, drehte er sich lächelnd um und musste sich eingestehen, dass es ihn schon ein wenig verwunderte, so viel angenehmen Besuch plötzlich zu haben, auf der anderen Seite sagte ihm ein feines Stimmchen, dass es wohl an seiner heute Nacht mehr als großzügigen Spende von Nahrung und Lebensmitteln gelegen haben musste.
Er jedenfalls ließ es sich gefallen, er genoss es sogar. Dass er seinen Lakeien, den lieben Kleinen und auch einigen Frauen aus der Siedlung alles befehligen konnte, sicherte ihm seinen Lebensstandard, doch die Wahrheit ist und war, dass er sich schrecklich gelangweilt fühlte. Wäre er nur zehn Jahre jünger gewesen und körperlich deutlich robuster, so hätte er sich sofort zu dieser Selbstmordmission gemeldet, doch er war weich geworden und hatte es geschafft, sich selbst zu verhätscheln. Ein wenig grimmig blickte er auf das kleine Bäuchlein hinab, welches seinen eigentlich sehr attraktiven, da nahtlos braungebrannten und narbenlosen, Leib in seinen Augen verunstaltete, doch letzten Endes nützte alles Hadern nichts. Als er aufstand und zur Reling ging, erkannte Lisa, dass der Mann splitterfasernackt da stand und sie schelmisch fröhlich begrüßte.
"Miss Schiller" - er deutete eine Verbeugung an und schenkte ihr ein warmes Lächeln - "Es ist unerheblich was gekocht wird. Stimmt die Begleitung, mit der man zusammen diniert, dann steht es außer Frage, dass der Abend gelingt. Und in Ihrem Fall, wie sagt man so schön, isst das Auge auf jeden Fall mit." Es war offensichtlich ein Scherz, dass er sie siezte, er war manchmal dafür bekannt, sich wie die fröhliche Parodie eines echten Kavaliers zu geben, obschon sein Charme dank seines guten Aussehens bestimmt nicht immer ziellos verpuffte.
Er schlang sich ein Handtuch um die Hüften und eilte die Treppe nach unten, um sie zu begrüßen, kehrte jedoch nach halber Strecke schnell laufend wieder zurück, um die dahingemalten Buchstaben E,Y,N,R schnell mit den Füßen zu verwischen.
Unten angekommen, ewies er Lisa die Ehre und lud sie auf seine Yacht ein, in dem er ihr die Hand darbot, um sie die kleine Stufe von Strand zu Yacht überspringen zu lassen.
"Also? Was darf ich dir kochen?", versuchte Lisa ihn lächelnd aus der Reserve zu locken, doch die Lippen des Lebemannes kräuselten sich leicht und schmunzelnd machte er ihr Komplimente.
Schließlich jedoch setzte er sich ihr gegenüber und trommelte mit seinen Fingern, an denen nicht ein Staubkorn Dreck hinh, auf den Tisch. Wieder musterte er sie lange, dann sagte er: "Die Geste rührt mich. Es ist so schön, endlich einmal Kontakt mit den Einwohnern der Siedlung zu haben, ohne dass Interessen dahinterstecken." Er holte zwei Weingläser hervor und trat an sie heran. "Sicher haben Sie schon lange keinen Wein mehr getrunken. Oder Sie sind zu jung, um diese Wonne überhaupt kennengelernt zu haben?", mutmaßte er und schenkte einen sehr kleinen Schluck in das Glas.
"Hüten Sie sich vor dem Alkohol, Lisa, schauen Sie nur, was er aus mir gemacht hat." Lachend hob er die Arme und zeigte auf sein kleines Reich.
"Doch was ihre Frage betrifft - wir machen es folgendermaßen: Ich möchte heute speisen, was Sie gerne essen. Bekochen Sie uns und zeigen Sie mir, was Sie aus den besten Zutaten, die die neue Welt aufbieten kann, bieten kann. Gefällt mir was ich sehe, schmeckt mir was ich esse und bringen Sie mich heute Abend zu lachen, dann... nehmen Sie sich was sie wollen aus meinem Fundus der Freuden." Er nickte ihr zu, eine Mischung aus echter Freude, Lebemann und Gönnerhaftigkeit. "Denn egal was es ist, ich will es mit Ihnen gemeinsam kosten."
Lisa machte sich im Kopf Gedanken und dann fielen ihr ein paar gute Ideen was man aus der Menge an Obst, Gemüse und Eiern machen konnte, die Morris hier bunkerte, ebenso wie einige alkoholische Getränke, Kartoffeln und einem ansehnlichen Vorrat unterschiedlichster Konservendosen. Er war sehr gut ausgestattet, nur frisches Fleisch schien zu fehlen.
Probe Lisa: Kochen: Bestanden!
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Leo war sich sicher, dass ihr Plan perfekt war. Perfekt genug, um beide wertvolle Ressourcen zu sichern. Die Untoten schienen abgelenkt zu sein, sie machten sich gerade über die Überreste von Lili her.
Vorsichtig griff sie nach dem trockenen Holz der Tür und ließ sich in den Raum gleiten, sie landete geschickt wie eine Raubkatze auf ihren Füßen und sah vor sich das Gewehr und links von sich die Werkbank.
Und dann hörte sie es. Nein, sie spürte es mehr. Ein Mahlen und Schaben hinter sich, klackernde Geräusche von Zähnen, die aufeinanderschlugen oder sachte mahlend gegeneinander gerieben wurden.
Sie schloß kurz die Augen und drehte sich um. Natürlich - sie hatte nur die erwachsenen Zombies mit ihrem Plan richtig gut erreichen konnten. Doch sie hatte nicht damit gerechnet, auch wandelnde Kinderleichen zu sehen. Direkt vor ihr, nun, da sie sich umgedreht hatte, sah sie eine stark verweste Untote, die noch Reste eines blauen Kleids und angeschimmelt und verrostet die Reste eines Plastikdiadems trug. Die andere Mädchen, es waren weitere acht Stück, waren ebenfalls in kleine Kleidchen gekleidet gewesen und unwillkürlich kam ihr die Szene aus dem Garten wieder in den Sinn. Etwas in ihr, ein Stimmchen, das vielleicht noch ein kleines Mädchen war, wollte diesen andere Mädchen ein Geburtstagslied singen.
Doch die Stimme erstarb schnell, sie wusste, sie musste nun schnell machen.
Mit fliegenden Bewegungen, antrainiert durch den Wahnsinn und die Gefahr der neuen Welt, raste sie zur Werkbank und sah nur unnützen Müll und Unrat. Das Einzige, was dort lag und die Absurdität der ganzen Szene unterstrich, war ein Banjo, welches dort an der Wand hing. Die Waffe unerreichbar fern und kein funktionstüchtiges Stück Werkzeug - doch ein Banjo, ein Musikinstrument, soweit sie sich erinnerte.
Doch ihre Entscheidung war getroffen - nun musste sie so schnell sie nur konnte wieder zur Tür gelangen und entkommen, denn die Armada aus neun Mädchen kam mit mahlenden Zähnen auf sie zu, während die größeren Zombies sich nur ganz langsam in ihre Richtung bewegten. Ihr Plan war sehr gut gewesen, sie konnte das schaffen!
Probe Leo: Hiebwaffen oder Klingenkreuzer, ohne Erschwernis durch guten Plan: Bestanden!
Ein Banjo, Trait "Unterhalter" zum einmaligen Weitergeben oder Behalten, errungen. Alternativ lässt sich das Banjo als 1xHandelsware gebrauchen
Geändert von Daen vom Clan (14.09.2015 um 22:41 Uhr)
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